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Roman

Donna Tartt – Der Distelfink

CN dieses Buch: Terrorismus, Explosion, Tod der Eltern, Drogenmissbrauch, Alkoholmissbrauch, Suizidgedanken, Glücksspiel, Betrug, Depression, Gewalt, Mord, Schusswaffen
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In all dem nach irgendeinem Sinn zu suchen, erscheint unglaublich bizarr. Vielleicht sehe ich ein Muster nur, weil ich zu lange hingestarrt habe. Andererseits, um Boris zu paraphrasieren, vielleicht sehe ich ein Muster, weil es da ist.

Dieses Buch habe ich auf meinem eBook-Reader schon im Weihnachtsurlaub ausgelesen und obwohl ich es irre gut finde, verschwindet es schon langsam aus meiner Erinnerung. Was mich wieder daran erinnert, warum ich diese Posts eigentlich schreibe …

Ein schicksalhafter Nachmittag in einem Museum in New York. Weder der Junge noch die Mutter sollten dort sein, als eine Explosion passiert, die die Leben mehrerer Personen beenden und die der Überlebenden miteinander verweben wird. Im Zentrum steht das Gemälde „Der Distelfink“, das vom jugendlichen Ich-Erzähler im Chaos nach der Explosion aus dem Museum entwendet wird. Fortan bestimmt das versteckte Gemälde (zuerst für zerstört gehalten, später von Expert:innen und Kunstpolizei weltweit gesucht) immer wieder subtil seinen Lebensweg. Seine (mehr oder weniger) zufällig geschaffenen Verbindungen mit der Familie Barbour, die ihn nach der Explosion bei sich aufnimmt; Pippa, die ebenfalls die Explosion überlebt hat; und Hobie, der bei der Explosion seinen langjährigen Geschäftspartner verloren hat, bringen ihn immer wieder nach New York zurück und steuern sein Leben in unterschiedliche Richtungen. Immer begleitet von dem Gedanken an den Distelfink, der seiner Freiheit beraubt ein Gemälde ziert, das nun niemand betrachten kann, weil das Gemälde selbst seiner Freiheit beraubt und versteckt wurde.

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English Roman

Antonia Angress – Sirens & Muses

CN dieses Buch: Drogenmissbrauch, sexuelle Handlungen, psychische Erkrankung, Depression, versuchte Vergewaltigung
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Since childhood, she’d harbored the secret belief that her best work – her masterpiece – was suspended out there somewhere, waiting to channel itself through her. She searched for it with increasing impatience.

In diesem Buch erzählt die Autorin Episoden aus dem Leben von vier Menschen, die sich im Rahmen einer Kunstuniversität begegnen und deren Leben sich von dort aus in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Der erste Teil findet an der Kunstuniversität statt, wo sich die Studierenden Louisa, Karina und Preston sowie der alternde Künstler Robert kennenlernen. Noch interessanter werden die Beziehungsdynamiken jedoch im zweiten Teil, als alle vier Personen aus verschiedenen Gründen die Universität verlassen haben und sich mehr oder weniger gut in New York durchschlagen.

Ein zentrales Thema ist der Konflikt zwischen Kunst und Kapitalismus. Während Louisa an die Universität geht, um ihrem künstlerischen Streben Ausdruck zu verleihen, hat Karina mit ihren Eltern, die sich in der Kunstbranche als Sammler:innen betätigen, eine vollständig andere Ausgangsposition.

Preston wiederum sieht sich als gesellschaftskritischer Internetaktivist, der die Kunst als Mittel zum Zweck nutzt, um auf Missstände (eine wichtige Rolle spielt hier die sich 2011 rasch verbreitende Occupy-Bewegung) aufmerksam zu machen. Preston macht in meinen Augen die interessanteste Entwicklung durch, weil er letzten Endes einen Weg findet, wie er gleichzeitig seinen Lebensunterhalt verdienen und seiner Kritik am kapitalistisch orientierten Kunstmarkt Ausdruck verleihen kann.

In der Position des alternden Künstlers, dessen Erfolgsperiode weit hinter ihm liegt, kämpft sich Robert durch seinen Alltag als Universitätsprofessor. Er hadert intensiv mit den Veränderungen in der Kunstwelt, mit den jüngeren Künstler:innen, die scheinbar ohne Talent und ausschließlich am finanziellen Erfolg interessiert nach oben streben. Seine Geschichte beinhaltet auch die seines berühmtesten Gemäldes: ein Portrait seines an HIV erkrankten und sterbenden Freundes. Hier entfaltet sich ein anderer Konflikt: Kann es unter bestimmten Umständen (und welche wären das?) gerechtfertigt sein, das Leiden einer Person zu nutzen, um Aufmerksamkeit auf eine Problemlage (in diesem Fall die sich in den 1980er-Jahren ausbreitende AIDS-Krise) zu lenken? Oder ist der Schutz der Privatsphäre der Betroffenen und Angehörigen jedenfalls der Vorrang zu geben? Daraus ergibt sich eine Frage nach den Grenzen der Kunst: Was soll Kunst eigentlich dürfen und was vielleicht nicht?

Diese vier sehr verschiedenen Persönlichkeiten bringen unterschiedliche Perspektiven auf das künstlerische Streben an sich sowie auf den Konflikt zwischen Kunst und Kapitalismus mit. In persönlichen Gesprächen und manchmal auch öffentlichen Debatten werden Fragen thematisiert, die weder hier noch anderswo letztgültig beantwortet werden können. Eine literarische Auseinandersetzung mit der Kunst und ihrer Freiheit in einem gesellschaftskritischen Rahmen.

Randnotiz: Das folgende Zitat ist für mich besonders wichtig. Das hat andere Zusammenhänge als jene, in denen das Zitat im Roman vorkommt (das Recht, nach künstlerischem/finanziellem Erfolg zu streben), ich möchte jedenfalls nicht darauf verzichten.

You’re allowed to want things. You’re allowed to want things that other people don’t think you should want.

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Roman

Stefanie Sargnagel – Dicht

CN dieses Buch: Drogenmissbrauch, Obdachlosigkeit, Verwirrung, Krankheit, Tod, Suizid, sexuelle Handlungen, Gewalt
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Die Autorin war mir zuvor aus den sozialen Medien bekannt, habe mich aber nie wirklich mit ihrer Arbeit beschäftigt. Ich halte mich ja nach Möglichkeit von sozialen Medien und speziell ihren aufgeplusterten Dramen fern. Den Roman hab ich wegen eines Literatur-Geocaches gelesen und tatsächlich ist mir auch beim ersten Versuch die Lösung gelungen (das kommt sehr selten vor, irgendeine Kleinigkeit ist ja immer …).

Das Buch begleitet die Ich-Erzählerin auf ihren Streifzügen durch das Wien ihrer Jugend, bei denen sie sich in für Eltern haarsträubende Situationen bringt und doch wie durch ein Wunder niemals zu Schaden kommt. Schule ist uninteressant, konsumiert wird, was da ist. Sie beschreibt allerhand originelle Menschen und Situationen, was durchaus Unterhaltungswert hat. Einen tieferen Sinn konnte ich dem Buch jedoch nicht entnehmen. Auf der Wikipedia-Seite wird der Roman als autofiktional bezeichnet.

Autofiktion bezeichnet in der Literaturwissenschaft einen „Text, in dem eine Figur, die eindeutig als der Autor erkennbar ist […], in einer offensichtlich […] als fiktional gekennzeichneten Erzählung auftritt“.[1] Der Begriff geht auf den französischen Schriftsteller und Kritiker Serge Doubrovsky zurück, der Autofiktion als „Fiktion strikt realer Ereignisse und Fakten“ definierte.[2]

(Was vermutlich einen Kunstgriff darstellt, um eigene Erlebnisse in einem Text zu verarbeiten und aber trotzdem immer behaupten zu können, dass es ja alles nur Fiktion wäre?)

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Comics Kurzgeschichten

Nicolas Mahler – Kunsttheorie versus Frau Goldgruber

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Na das wird schon irgendwie ‘KUNST’ sein.

In diesem kurzweiligen Comic-Band setzt sich der Comic-Zeichner Nicolas Mahler mit dem Spagat zwischen Kunst und Kommerz auseinander. Die titelgebende Frau Goldgruber arbeitet beim Finanzamt und hat die Aufgabe, zu beurteilen, ob die vom Protagonisten mit 10% Umsatzsteuer versteuerten Comics nun tatsächlich Kunst sind oder doch eher Werbung. Auch die Zollbehörde und das Bundeskanzleramt kommen zu ihrem Auftritt bei der Erläuterung der Frage, wie sich der künstlerische Wert eines Comics bemessen lässt.

Der schwarze Humor äußert sich in Panels wie diesem: Über dem Bild steht folgender Text (Hervorhebung im Original): „Eigentlich haben COMICNERDS und KUNSTIDIOTEN viel gemeinsam … mehr als sie sich selbst eingestehen würden …“ Darunter ist links ein Männchen mit Krawatte und Weinglas in der Hand zu sehen, mit folgender Sprechblase: „So was schau ich mir ja gar nicht erst an … das ist ja KEINE KUNST!“. Rechts daneben ein Männchen in einem Matrix-T-Shirt, angedeutet ist außerdem Körpergeruch, mit folgender Sprechblase: „So was schau ich ja gar ned amal an … das ist ja KUNST!“

Mein Fazit: Fast zu unterhaltsam, um Kunst zu sein. ;-)

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English Erfahrungsbericht Essays

Jeanette Winterson – Art Objects. Essays on Ecstasy and Effrontery

CN dieses Buch: Erwähnung von suizidalen Gedanken und Suizid, Andeutung von sexuellen Handlungen
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Dieses Buch habe ich bei Shakespeare and Sons in Berlin gefunden. Die Kombination der Autorinnenschaft von Jeanette Winterson (ich habe von ihr bereits Why Be Happy When You Could Be Normal? und Frankisstein gelesen) und des Buchtitels hat mich sofort zugreifen lassen. Später musste ich feststellen, dass mich das Lesen dieser Texte ganz schön herausforderte. Insgesamt drei Anläufe hat es gebraucht, bis ich einmal bis zum Ende gekommen bin und einen weiteren Durchgang bis ich auch tatsächlich in der Lage war, etwas darüber zu schreiben.

Im ersten Text leitet sie her, wie sie begonnen hat, sich mit visueller Kunst zu beschäftigen. Als Autorin waren ihr Worte, Sätze und Geschichten nicht fremd, mit Bildern jedoch wusste sie nichts anzufangen. Dieses Fehlen der Auseinandersetzung mit visueller Kunst bildet den Ausgangspunkt für ein Hinterfragen der Kunst an sich, der Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Arten von Kunst, dem Unterschied zwischen Kunst und Medien, den Voraussetzungen für das Entstehen von Kunst und vielen anderen Fragen rund um dieses Thema …

Struggling against the limitations we place upon our minds is our own imaginative capacity, a recognition of an inner life often at odds with the external figurings we spend so much energy supporting. When we let ourselves respond to poetry, to music, to pictures, we are clearing a space where new stories can root, in effect we are clearing a space for new stories about ourselves.

Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem, was in entsprechenden Kreisen als literarischer Kanon (Kanon der Literatur auf Wikipedia) bezeichnet wird: Werke und Autor:innen, die scheinbar außerhalb jeden Zweifels stehen, deren künstlerischer Wert unbestritten ist; ein edler Kreis, in den nur die scheinbar Besten aufgenommen werden. Selbstverständlich war dies lange ein Kreis, der ausschließlich männlichen Personen vorbehalten war. Virginia Woolf argumentierte dahingehend, dass Frauen ihre Kreativität mehr ausleben könnten, wenn sie zumindest einen Teil der Privilegien genießen würden, die in dieser Epoche männlichen Personen vorbehalten waren:

Hox is a racing word: it means to hamstring a horse not so brutally that she can’t walk but cleverly so that she can’t run. Society hoxes women and pretends that God, Nature or the genepool designed them lame.

Ein Text befasst sich mit Büchern als Sammlerstücke. Signierte Erstausgaben nehmen hier einen besonderen Stellenwert ein, den ich nicht ganz nachvollziehen kann. Die Argumentation, ein antikes Buch kaufen zu wollen, damit es nicht im Glaskasten einer Ausstellung landet, ist mir ebenfalls unverständlich. Mir haben die Glaskästen voller Bücher im abgedunkelten und temperierten Untergeschoss der British Library sehr gefallen.

Blick in den Ausstellungsraum der Sir John Ritblat Gallery, gedämpftes Licht, schwarze Kästen, die mir Glas verkleidet sind, in diesen befinden sich wertvolle alte Bücher
Blick in den Ausstellungsraum der Sir John Ritblat Gallery in der British Library in London

Never lie. Never say that something has moved you if you are still in the same place. You can pick up a book but a book can throw you across the room. A book can move you from a comfortable armchair to a rocky place where the sea is. A book can separate you from your husband, your wife, your children, all that you are. It can heal you out of a lifetime of pain. Books are kinetic, and like all huge forces, need to be handled with care.

Als sich als lesbisch identifizierende Autorin kritisiert Jeanette Winterson auch die Tatsache, dass sexuelle Orientierungen in Bewertungen von künstlerischen Werken herangezogen werden. Sinngemäß schreibt sie: warum werde ich als lesbische Autorin wahr genommen? Warum nicht als Lesbe, die schreibt? Sie kritisiert dabei die Wertigkeit, die dem (zugewiesenen) Geschlecht und der sexuellen Orientierung beigemessen wird. Denn eigentlich sollte die Kunst unabhängig von diesen Attributen gesehen und bewertet werden.

Die wichtigste Aussage für mich in diesem Buch ist folgender Komplex:

Art is the realisation of complex emotion. […] Complex emotion often follows some major event in our lives; sex, falling in love, birth, death, are the commonest and in each of these potencies are strong taboos. The striking loneliness of the individual when confronted with these large happenings that we all share, is a loneliness of displacement. […] Art offers the challenge we desire but also the shape we need when our own world seems most shapeless. The formal beauty of art is threat and relief to the formless neutrality of unrealised life.

Für mich ergibt sich daraus einerseits, dass künstlerische Werke oft aus lebensverändernden Zuständen entstehen. Gleichzeitig kann uns die Rezeption von künstlerischen Werken aber auch helfen, diese lebensverändernden Zustände anzunehmen. Kunst kann uns herausfordern, kann uns Erfahrungen aufzeigen, die wir selbst nicht gemacht haben oder nicht machen können. Sie kann unsere Perspektiven erweitern und uns aber auch Trost spenden in den Momenten, in denen wir uns zutiefst allein fühlen. Sie kann uns zeigen, dass andere Menschen Ähnliches erlebt oder gefühlt haben; sie kann uns aber auch Einblicke ermöglichen in Lebensbereiche, die uns aus dem einen oder anderen Grund immer verschlossen bleiben werden.

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English Krimi Roman

Louise Penny – The Long Way Home

CN dieses Buch: Gewalt, Tod, Mord, Sterben
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This new Peter was willing to try. Willing to fail.

Nachdem der vorhergehende Band mit einem ziemlichen Knalleffekt, gefolgt von einer Art Epilog geendet hat, wäre fast ein Ende der Serie zu befürchten gewesen. Zum Glück wusste ich bereits, dass es noch einige weitere Bücher aus der Reihe gibt.

Im Rahmen ihrer Trennung hatten Clara und Peter Morrow vereinbart, sich nach einem Jahr in ihrem früheren gemeinsamen Zuhause wieder zu treffen und zu sehen, wie sich ihre Leben getrennt voneinander entwickelt haben. Und ob sie wieder zusammen leben wollen. Als Peter zu diesem Treffen nicht erscheint, wälzt Clara Zweifel, die sie jedoch schließlich auf die Suche nach der Antwort treiben. Eine künstlerische Spurensuche beginnt, die die Perspektive der Suchenden immer wieder in Frage stellt.

In diesem Band liegt der Fokus eindeutig auf der Frage nach dem künstlerischen Wert von Schöpfungen; der Entwicklung, die Künstler:innen durchmachen; auf den Fragen und Zweifeln, die eine künstlerische Laufbahn prägen. Viel Interpretation, viel Umdenken, viel Hinterfragen sind nötig, um Peters Weg nachzuvollziehen und der Lösung des Rätsels auf die Spur zu kommen. Und auch diese Reise endet mit einem Überraschungseffekt.

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English Kurzgeschichten

Lily King – Five Tuesdays in Winter

CN dieses Buch: sexuelle Handlungen, Vergewaltigung, Mord, psychische Krankheit
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Eigentlich lese ich sehr selten Kurzgeschichten, weil mir diese Kurzform irgendwie die Protagonist:innen, an die ich mich gerade gewöhnt habe, die ich noch nicht mal richtig kennen gelernt habe, zu schnell wieder entzieht. Hier habe ich eine Ausnahme gemacht, einerseits wegen einer Empfehlung von Ann Patchett im Parnassus Blog, andererseits weil mir Lily King’s Zugang zum schöpferischen Schreiben in ihrem Roman Writers & Lovers gefallen hat. (Dass die Kurzgeschichten in der OverDrive eLibrary verfügbar waren, hat auch nicht geschadet …)

Die verschiedenen Geschichten erzählen von Träumen, von Menschen, die gerne woanders oder jemand anders oder mit jemand anderem wären. In den Geschichten, in denen sich diese Wunschträume erfüllen, ist diese Erfüllung jedoch immer eine Enttäuschung. Manche Geschichten erzählen von Menschen, die auf die eine oder andere Art nicht mehr präsent sind und den Menschen, die zurück geblieben sind und nun weiterleben, einen neuen Weg ins Leben finden müssen. Manche Geschichten erzählen von gescheiterten Beziehungen und wie die beteiligten Menschen dieses Scheitern, das Vorher und das Nachher unterschiedlich erleben und erinnern. Und auch das schwierige Verhältnis zwischen Leben und Kunst, der Wunsch nach schöpferischem Ausdruck inmitten des alles bestimmenden Bedürfnisse des Alltags findet seinen Platz. Wer Kurzgeschichten mag, wird hier bestens bedient.

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English Krimi

Louise Penny – A Trick of the Light

CN dieses Buch: Mord, Gewalt, Alkoholismus, Abhängigkeit
CN dieser Post: Mord


“But isn’t that more growth than change? Like harmonics, but the note remains the same.”
“Just a variation on a theme?” asked Myrna, interested. “Not really change?” She considered. “I think that’s often the case. Most people grow but they don’t become totally different people.”

In diesem Buch steckt sehr viel mehr drin als nur ein Kriminalfall. Viele tief gehende Fragen. Wie (sehr) können sich Menschen verändern? Bleiben wir dieselben, die wir immer waren, nur in anderen Variationen, erzeugt durch die Erlebnisse, die wir haben? (It’s the challenges we face, that make us who we are?)

You know that, and I know that. He even knows that. But what we know and what we feel can be two different things.

Claras große Ausstellung stellt auch ihre Beziehung zu ihrem Mann Peter in Frage. Als ob die Leiche in ihrem Garten nicht genug wäre, um ihren großen Tag zu verderben. Aber nicht nur Clara und Peter kämpfen mit ihren eigenen Dämonen. Auch die Beziehung zwischen Gamache und Beauvoir erhält Ecken und Kanten.

Gestern hab ich entdeckt, dass zwei Bände in der Overdrive eLibrary fehlen. Wie kann das eigentlich sein? Was ergibt das für einen Sinn, bitte? Mein Bedürfnis nach Vollständigkeit findet das inakzeptabel.

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English Krimi

Louise Penny – The Brutal Telling

CN dieses Buch: Mord, Gewalt
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Chaos had found Three Pines. It was bearing down upon them and all that was safe and warm and kind was about to be taken away.

Im Urlaub wollte ich nicht wirklich was anderes lesen als die Fortsetzung der Armand-Gamache-Reihe von Louise Penny. Bis zum Schluss (und zwar buchstäblich) bleibt diesmal unklar, wer tatsächlich der Mörder ist. Es fühlt sich an wie der Cliffhanger am Ende einer Serienstaffel. Und ja, ich denke, diesen Vergleich habe ich in dieser Reihe schon einmal so ähnlich gezogen.

Teilweise erschienen mir die Wendungen hier dann schon etwas absurd. Ohne Spoiler kann ich dazu nicht mehr schreiben, aber selbst abseits des Mordes haben da einige Menschen ordentlich was zu erklären. Ich bin gespannt, ob sich das Ergebnis dieser Geschichte in den weiteren Romanen noch ändern wird.

But there was no hiding from Conscience.
Not in new homes and new cars. In travel. In mediatation or frantic activity. In children, in good works. On tiptoes or bended knee. In a big career. Or a small cabin.
It would find you. The past always did.

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English Krimi Roman

Louise Penny – A Rule Against Murder

CN dieses Buch: Mord
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Because it’s the last house on the road. We’ve tried everywhere else, and don’t fit in. Here we fit. Here we belong.

Im letzten Buch gab es einen Mord, für den sich lange kein Motiv abzeichnete. In diesem Buch ist es genau umgekehrt: Eine ganze Familie scheint ein Mordmotiv zu haben. Genauso unklar wie im letzten Buch ist jedoch die Art, wie der Mord begangen wurde. Wieder einmal entwirft die Autorin eine sehr kreative Art des Tötens, bei der viele kleine Faktoren zusammenwirken müssen, damit es überhaupt zum Todesfall kommt.

Die Leser*in erhält auch einen weiteren Einblick in die Familiengeschichte von Inspektor Armand Gamache. Es fällt Licht auf die komplizierte Beziehung zwischen Vater und Sohn, eine Parallele zu den Familienbeziehungen der Morrows, die den Hauptstrang der Geschichte bilden. Hier wie dort wirken komplexe Familiendynamiken, die über viele Jahre lang das Leben und die Entscheidungen der Betroffenen prägen.