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Roman

Beatriz Williams – Das Meer der Zeit

Dem Aufkleber nach habe ich diese Schnulzengeschichte in meiner lokalen Buchhandlung gekauft. Ich muss entweder einen extrem schwachen Moment gehabt haben oder mir hatte einfach nur der Titel gefallen. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe sagt deutlich weniger aus (normalerweise kennen wir das von eingedeutschten Filmtiteln): Overseas.

Die Kurzzusammenfassung: die toughe Investmentbankerin Kate läuft dem Hedgefonds-Magnaten Julian Laurence über den Weg, es ist für beide Liebe auf den ersten Blick. Bis die beiden überhaupt zusammen kommen, ergeben sich einige Hürden und als die Beziehung schließlich zustande kommt, stellt sich heraus: Julian ist aus einer anderen Zeit, er starb im Jahr 1916 in Amiens in Frankreich im Krieg und starb doch nicht, sondern wachte im heutigen New York auf. Obwohl Julian seine altmodischen Wertvorstellungen zurückstellt, kämpft Kate nach ihrem Jobverlust mit ihrem Wert und will nicht das Püppchen an der Seite ihres reichen Mannes sein. (Ich langweile mich, während ich das schreibe …)

Die wirkliche Kurzzusammenfassung: Traditionelle Liebesgeschichte, gewürzt mit ein bißchen unerklärlicher Zeitreise.

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Reise Sachbuch

Katrin Zita – Die Kunst, allein zu reisen

In irgendeinem Medium war mir dieses Buch entgegen geflogen und ich erinnere mich noch, dass mich der Titel so angesprochen hat, dass ich es sofort kaufen wollte (ohne auf die Paperback-Ausgabe zu warten). In meiner lokalen Buchhandlung konnte ich es nach ein paar Tagen abholen. Hätte ich den Untertitel nicht nur überflogen, sondern auch interpretiert, wäre mir wahrscheinlich vorher klar gewesen, dass es sich um ein Coaching-Buch handelt. Ich hab’s ja nicht so mit Selbsthilfe-Literatur. Kürzlich hatte ich ein Buch zum Thema Entscheidungen treffen in der Buchhandlung liegen gelassen (aber immerhin fotografiert, um es wieder zu finden).

Sich selbst wahrzunehmen bedeutet, die eigenen Gefühle zu spüren. Es gilt einzuordnen, was uns froh stimmt und erfüllt, und auch was uns ärgert, nervt oder wütend macht. Diese Wahrnehmung führt zu einer weiteren Erkenntnis, nämlich zur Chance der Beobachtung, welche automatisch ablaufenden Denkmuster diese Gefühle in uns auslösen.

Obwohl mich der Schreibstil der Autorin an Schokomousse erinnert, konnte ich dann doch einige Anregungen mitnehmen. Mein Vorurteil gegenüber Coaching und Lebensberatung wurde zwar stückchenweise bestätigt, aber bei einem Buchpreis von ca. 20€ fürs Hardcover habe ich mich zumindest nicht in Unkosten gestürzt. Ob es die richtige Entscheidung für mich war, mein ohnehin grüblerisches Leben auch noch mit Fragen nach dem richtigen Reisen zu belasten, kann ich nachträglich nicht beantworten.

Die Frau darf alles, sogar Erfolg haben, aber sobald sie selbst die wichtigste Person in ihrem Leben ist, werden Missfallen, böse Worte und offener Hass entgegengebracht. Dies ist gespeist aus Neid, Schmerz und Erkenntnis über das aus der Hand gegebene eigene Leben.

In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass ich kein guter Reisegefährte bin. Ich will alles nach meinem Willen haben, möchte aber nach Möglichkeit, dass meine Reisebegleitung das für mich möglich macht. Schließlich will ich mich im Urlaub entspannen. Das hat natürlich meistens nicht besonders gut geklappt. Dazu kommen dann oft noch die unterschiedlichen Wünsche des jeweiligen Reisegefährten und fertig ist die Katastrophe (und dazu kam es tatsächlich mehrmals mit unterschiedlichen Reisebegleitern). Wenn ich alleine unterwegs bin, hab ich zwar das Problem, alle Entscheidungen selbst treffen und auch ausbaden zu müssen, aber immerhin kann ich dann die Teile, die ich beeinflussen kann, so haben, wie ich es möchte. Von Reisen außerhalb Europas habe ich mich allerdings aus diesem Grund verabschiedet (und mir auch gleich als Ersatz für den abgelaufenen Pass nur einen Personalausweis ausstellen lassen).

Wer klug handelt, reist um die Welt und bereist dabei sich selbst. Denn man lernt mit dem Älterwerden immer besser, mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Die Weiterführung dieser Fähigkeit zeigt sich im Austausch mit anderen: Wer bei sich selbst ein gutes Gefühlsmanagement geschaffen hat, ist weitaus klarer und einfühlsamer im Umgang mit anderen.

Je fremder die Umgebung, umso größer werden die Unannehmlichkeiten, mit denen man möglicherweise konfrontiert wird. Für viele Annehmlichkeiten fehlt dann oft das Budget. Erst kürzlich habe ich mir überlegt, ob vielleicht eine Lebenskrise in meinem Leben bisher gefehlt hat und mir daher entsprechende Bewältigungsmechanismen fehlen. Was wiederum der Grund dafür sein könnte, dass mich Kleinigkeiten in einer schlechten Mondphase schon mal aus der Bahn werfen können. Andererseits kann sich niemand auf eine Lebenskrise vorbereiten, weil man nie weiß, wann sie einen erwischt und auf welche Art und Weise das eigene Leben auf den Kopf gestellt wird.

Vielleicht hätte ich das Buch doch besser digital gekauft, um es auf Reisen wieder lesen zu können. Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen, ich glaube, man muss schon eine Affinität für genau dieses Thema oder diese Literatur haben. Für mich war es nicht ganz erwartungsgemäß, aber trotzdem interessant. Und es fühlt sich etwas wie eine Hausübung an. Einige Punkt konnte ich bereits abhaken, andere sind noch offen.

RANDNOTIZ: Während ich das schreibe, höre ich endlich das neue Yellowcard-Album Lift A Sail. Monatelang wurde der Countdown auf den 7. Oktober als Release-Termin runtergezählt. Als ich dann zur Mittagszeit des 7. Oktober das Album laden wollte: Im österreichischen iTunes-Store erst am 10. Oktober verfügbar. Was soll das? Ich hatte vor Wochen vorbestellt, ich kann mir keinen Grund vorstellen, weshalb die Band oder die Plattenfirma einen gleichzeitigen Release auf der ganzen Welt nicht wollen sollten (weniger treue Gemüter hätten wohl längst anderswo runtergeladen). Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass es Apple nicht möglich ist, ein Album auf der ganzen Welt gleichzeitig (von mir aus über 24 Stunden / Zeitzonen verteilt) zur Verfügung zu stellen. Auf meinen diesbezüglichen Frustrations-Tweet bekam ich leider keine Reaktion.

Abgesehen von dieser Vorgeschichte: das Album ist großartig. Southern Air kam für mich nicht an die Großartigkeit von When you’re through thinking, say yes heran, obwohl Here I Am Alive, Always Summer und Telescope absolute Highlights sind. Transmission Home ist eine wunderbare Gänsehaut-Nummer und passte aus anderen Gründen (dazu mehr in einem späteren Post) gerade gut in meine Stimmungslage.

Da die Frühlingstournee Yellowcard zwar nach Europa, aber nicht nach Österreich führt, steht wohl eine Konzertreise an. Diese werde ich höchstwahrscheinlich allein absolvieren. Kopenhagen klingt echt gut.

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Krimi Roman

Jo Nesbo – Der Erlöser

„…Sie hatten diesen Ruf, weil sie als vollkommen furchtlos galten. Er engagierte kroatische Söldner. Wussten Sie, dass das Wort „Krawatte“ ursprünglich Kroate bedeutet und damit die furchtlosen Krieger gemeint waren?“
Harry schüttelte den Kopf.

Anstatt der inneren Hunde, die üblicherweise von innen an Harry zerren, bekommt er es diesmal mit einem äußerst realen Hund zu tun, Harry zu Beginn verletzt und zum Schluss im Magen des Erlösers endet. Die Wege in diesem Kriminalroman sind verschlungen. Zum Glück weiß Harry gar nicht von allen Gelegenheiten, wo er dem Mörder ganz nahe ist, ohne ihn zu erwischen. Bereits die Momente, wo er mitbekommt, dass er ganz knapp davor war, sind in höchstem Maße frustrierend. Auch die Geschichte um die korrupten Kollegen, die mit dem Tod von Tom Waaler im vorhergegangenen Roman ein Ende finden hätte können, wird zwischen den Zeilen fortgeführt. Es wird gefühlt dunkler. Da passt das Ende nahezu perfekt.

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Roman Theaterstück

Michel Houellebecq – Karte und Gebiet

Noch nie hatte er etwas so Herrliches gesehen, das so reich an Emotionen und Sinn war wie diese Michelin-Karte der Departements Creuse und Haute-Vienne im Maßstab 1:150.000. Die Quintessenz der Moderne, der wissenschaftlichen und technischen Erfassung der Welt, war hier mit der Quintessenz animalischen Lebens verschmolzen. Die grafische Darstellung war komplex und schön, von absoluter Klarheit, und verwendete nur eine begrenzte Palette von Farben.

Im Jänner dieses Jahres war ich mit Freunden in der Garage X im Theaterstück „Karte und Gebiet“, das auf diesem Roman beruht. Der Vorschlag kam von Freundin K. Eigentlich hatte ich im Anschluss zeitnah das Buch lesen wollen, natürlich dauerte es dann doch wieder einige Monate. Einerseits kam immer wieder irgendein anderes Buch dazwischen, andererseits habe ich dann auch mehrere Wochen gebraucht, bis ich mit diesem Monumentalwerk durch war.

Der Kontrast war frappierend: Während auf dem Satellitenfoto nur eine Suppe aus mit verschwommenen bläulichen Flecken übersäten, mehr oder weniger einheitlichen Grüntönen zu erkennen war, zeigte die Karte ein faszinierendes Netz von Landstraßen, landschaftlich schönen Strecken, Aussichtspunkten, Wäldern, Seen und Pässen. Über den beiden Fotos stand in schwarzen Lettern der Titel der Ausstellung: „Die Karte ist interessanter als das Gebiet.“

Der Roman beschreibt das Leben des Künstlers Jed Martin. Für seinen Ausstellungskatalog braucht er ein Vorwort und sein Galerist schlägt den Autor Michel Houellebecq vor. Der Autor lässt sich also in seinem eigenen Buch auftreten. Man darf spekulieren, dass es sich um eine Kunstfigur handelt, die allgemein den Typus eines gealterten, desillusionierten Autors darstellt. Oder man versteht es als eine Persiflage der Autorenschaft im Allgemeinen.

„Jed Martin hat zwischen der mystischen Vereinigung mit der Welt und der rationalen Theologie seine Wahl getroffen. Er hat vielleicht als Erster in der westlichen Kunst seit den großen Malern der Renaissance den nächtlichen Versuchungen der Hildegard von Bingen die schwierigen, aber klaren Lehren des ,stummen Ochsen’, wie Thomas von Aquin von seinen Mitschülern an der Kölner Klosterschule genannt wurde, vorgezogen. Auch wenn diese Wahl natürlich anfechtbar ist, steht die hohe Gesinnung, die sie impliziert, außer Zweifel.…“

Das obige Zitat aus einem von Jeds Ausstellungskatalogen gibt gut wieder, wieso der Roman streckenweise schwer zu lesen ist. Seitenlang ergeht sich der reale Autor in Detailbeschreibungen von Architektur (Jeds Vater war als Architekt tätig, sein Erfolg in jungen Jahren mündete jedoch in den Bau von Standard-Ferienwohnanlagen und ein vereinsamtes Ende in einem Euthanasieressort in der Schweiz), Kunst und Schriftstellertum. Jeds Werke unterschiedlicher Gattung werden ausführlich beschrieben, gerade die Verbindung der unterschiedlichen Medien bei den Michelin-Karten oder auch bei Jeds Spätwerken wird zu einer künstlerischen Höchstleistung stilisiert.

„Auch wir sind Produkte“, fuhr er fort, „kulturelle Produkte. Auch wir sind eines Tages überholt. Dieser Prozess spielt sich auf die gleiche Weise an – nur mit dem Unterschied, dass es bei uns im Allgemeinen keine eindeutige technische oder funktionale Verbesserung gibt; nur die Forderung nach Neuheit bleibt, und zwar im Reinbestand.

Zu Beginn hat mich der Roman schon an das im Theater Erlebte erinnert, der Besuch lag inzwischen schon einige Zeit zurück, aber Jeds Entwicklung – vor allem seine Beziehung zu Olga – und das gespaltene Verhältnis zu seinem Vater waren mir in Erinnerung geblieben. Die Geschichte fühlte sich wie ein alter Freund an.

Ein Menschenleben ist im Allgemeinen nur eine Kleinigkeit, es lässt sich in wenigen Ereignissen zusammenfassen, und diesmal hatte Jed die Verbitterung und die verlorenen Jahre, den Krebs und den Stress und auch den Selbstmord seiner Mutter wirklich begriffen.

Und doch ist mir ein Rätsel, wie ein Regisseur glauben konnte, diesen Roman auf die Bühne bringen zu können. Gerade der letzte Teil, in dem der fiktive Autor Houellebecq von einem Mörder bizarr niedergemetzelt wird, wurde auf der Bühne sehr abgehoben dargestellt. Wofür im Roman nicht mit Worten gespart wurde, musste auf der Bühne zwangsweise verkürzt präsentiert werden.

Vielleicht macht sich der reale Autor Houellebecq einfach über das ganze Kunst-Business lustig. Jed steht zwischen seinem kapitalistischen Vater und dem fiktiven Autor Houellebecq, der die Kunst (und deren Verfall) symbolisiert. Und mit dem teuren Verkauf seiner Bilder verbindet Jed schließlich beides. Und gerät deshalb in eine Identitätskrise? Im letzten Teil des Buches wird Jed zum Einsiedler, wie es der fiktive Autor in seiner Zeit in Irland ebenso war. Bleibt dem Künstler nur die Einsamkeit, um wirklich herausragende Kunst schaffen zu können? Das Bild „Damien Hirst und Jeff Koons teilen den Kunstmarkt unter sich auf“, an dem Jed scheitert und daraufhin mit dem Porträt des fiktiven Autors seine Porträtserie beendet, kann ebenso als Persiflage des „kulturellen Produkts“ an sich verstanden werden.

… die Welt war alles andere als ein Gegenstand künstlerischer Emotionen, die Welt stellte sich eindeutig als ein rationaler Bezugsrahmen ohne jede Magie und ohne besonderes Interesse dar.

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Roman Satire

Timur Vermes – Er ist wieder da

Aber man weiß ja, was man von unseren Zeitungen zu halten hat. Da notiert der Schwerhörige, was ihm der Blinde berichtet, der Dorftrottel korrigiert es, und die Kollegen in den anderen Pressehäusern schreiben es ab.

Inzwischen sind schon wieder einige Monate ins Land gegangen, seit die Medienaufregung Timur Vermes Sozial- und Politsatire auf die Bestsellerlisten gespült hat. Viel ist davon nicht geblieben und ob das Buch tatsächlich irgendjemanden zum Nach- oder Umdenken gebracht hat, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen.

Weitere Lücken im Programm stopfte man mit Gebirgsschützen und Blaskapellen, es war derart dürftig, man hätte nur so dreinschlagen mögen in die Reihen des verlogenen Gesindels.

Die Idee ist nicht schlecht, die durchdachte Ausarbeitung jedoch macht das Buch erst so unterhaltsam: Adolf Hitler erwacht im heutigen Berlin, ohne zu wissen, was passiert ist und muss sich nun ohne jeglichen Background durchschlagen. Er wird umgehend als Comedian wahrgenommen und landet bei einer Fernsehfirma, die in diesem täuschend echten „Hitler-Darsteller“, der auch außerhalb der Sendung niemals aus seiner Rolle fällt, eine Goldgrube sehen. Es stellen sich ihm kaum Widerstände entgegen, unter dem Deckmantel der Satire (was ihm eher passiert, als dass er sich diesen Deckmantel selber ausgesucht hätte), plant der „wiedergeborene“ Hitler natürlich einen erneuten Feldzug, um Europa zu erobern.

Parallel dazu wurde von dem Blatte so gut wie jede demokratisch „legitimierte“ Entscheidung als völliger Unsinn entlarvt. Insbesondere der Gedanke der europäischen Einigung war der herrlichen Hetzschrift komplett zuwider.

Höchst amüsant ist die Analyse der Medienlandschaft. Der Autor entlarvt Schmierblätter und die Jagd der Fernsehleute nach der Quote. Er findet immer neue Missverständnisse, die es den Leuten erlauben, sich irgendwie schönzureden, dass es ja nur Satire sei und damit darauf hingewiesen werde, dass „so etwas“ nie wieder passieren dürfe. Damit gibt er schon im Voraus die Antwort auf die Frage, die in der realen Medienberichterstattung über dieses Buch so oft diskutiert wurde: Darf man „darüber“ lachen? Darf man sich „darüber“ lustig machen? Das Ende des Buches suggeriert nicht die Antwort, die man erwarten würde.

Aber der Deutsche ist nun einmal kein Revolutionär. Man muss es sich auch einmal wieder vor Augen halten, dass ihm selbst die sinnvollste, berechtigtste Revolution der deutschen Geschichte 1933 mit einer Wahl ermöglicht werden musste. Eine Revolution nach Vorschrift sozusagen.

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Roman

Anna Gavalda – Nur wer fällt lernt fliegen

Gibt es in Galaxien Springfluten wie im Meer oder sah nur ich sie? Tanzte die Milchstraße durch die Nacht? Eine riesige Raveparty guter Feen, die mir massenhaft Goldstaub auf den Kopf streuten, um meine Batterien wieder aufzuladen?

Wieder mal die Quelle nicht notiert … in irgendeinem Mainstream-Medium (könnte aber auch Twitter gewesen sein) hatte ich Kritisches über Anna Gavaldas neuestes Werk gelesen. Gleich in der Onlinebücherei reserviert und auch recht bald erhalten. Die Kritik kann ich teilen und dann auch wieder nicht.

Billie und Franhck liegen nach einem Sturz verletzt in einer Felsspalte. Es wird Nacht, doch Billie verzweifelt an sich selbst und beginnt, einem Stern (und damit dem Leser) ihrer beider Lebensgeschichte zu erzählen. Mich hat streckenweise schockiert, wie kalt mich Billies traurige Lebensgeschichte gelassen hat: von der Mutter verlassen, bei den Stiefeltern im Wohnwagen aufgewachsen (was man in Amerika Trailerpark nennen würde), nie genug zu essen gehabt, von sauberer Kleidung gar nicht zu sprechen. Keine Chance auf eine anständige Schulbildung, damit kaum Möglichkeiten, aus dem Elend rauszukommen. Man hat das Gefühl, man hätte das alles schon so oft gehört.

Auch das habe ich von ihm gelernt … Die heimtückische Art, mit der sich der Zweifel in völlig unerwarteten und bizarren Momenten anschleicht, vor allem bei Menschen, die viel stabiler sind als man selbst.

Franhck selbst kommt aus besserem Haus, kann sich jedoch nicht von seinem tyrannischen Vater lösen, der natürlich niemals erfahren darf, dass Franhck Männer liebt und ihm niemals Enkel schenken wird. Wegen seiner sexuellen Orientierung wird Franhck diskriminiert und terrorisiert, Billie rettet ihn aus einer gefährlichen Situation. Quintessenz: zwei Außenseiter, die sonst niemanden haben, klammern sich aneinander und meistern gemeinsam das Leben.

Man wird in der Liebe oft betrogen, oft verletzt und oft unglücklich, aber man liebt. Und wenn man an seinem Grab steht und sich umdreht, um einen Blick zurückzuwerfen, sagt man sich: Ich habe oft gelitten, habe mich manchmal geirrt, aber ich habe geliebt.

Ich gebe also der Kritik recht, dass die Story nicht dramatisch originell ist, wobei gerade die Rahmenhandlung für den Sturz in die Felsspalte durchaus Witz hat. Doch der wahre Wert dieser Geschichte liegt nach meiner Ansicht in der liebevollen Charakterisierung der beiden Außenseiterfiguren, die mich stellenweise an Zusammen ist man weniger allein (ein Hoffnungsschimmer für alle Lebenslagen) erinnert hat. Somit ist Nur wer fällt, lernt fliegen vielleicht nicht der beste Gavalda-Roman, eine negative Bewertung möchte ich aber auch nicht aussprechen. Jeder Leser urteile selbst.

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Reise Roman

Karin Michalke – Rosa macht blau

Ehrlich gesagt bin ich fast ein bißchen wütend. Ewig hatte ich dieses Buch auf der Liste, weiß natürlich nicht mehr, wo es herkam, hatte es lange nicht bestellt, weil es mehr kostete als Standardtaschenbücher. Dann hab ich’s bei meiner letzten (im doppelten Wortsinn: ich bestelle jetzt in meiner lokalen Buchhandlung) Amazon-Buchbestellung draufgeworfen. Und was habe ich bekommen? Eine dumme Frau, abhängig und hilflos, die sich im Leben nicht zurechtfindet. Davon habe ich grad echt genug.

Gerade frage ich mich wieder, ob ich manchmal zu oberflächlich lese. Aber im Falle von Rosa gibt es keinen Hintergrund. Sie fällt vom Zaun und verliebt sich in Marco, der zufällig mit dem Rad vorbeifährt. Diese lächerliche Jugendverliebtheit behält Rosa bei, bis Marco schließlich die Hochzeit mit Langzeitfreundin Marion bekannt gibt. Rosa lässt sich daraufhin vom Italiener Maurizio verführen. Prinzipiell kein Fehler, tut es ihr doch gut und richtet ihr Selbstwertgefühl auf. Doch als Maurizio im Herbst zurück nach Italien fährt und sich nur mit einem schnulzigen Abschiedsbrief verabschiedet, hat die naive Rosa nichts anderes zu tun als ihm zu folgen und von einem gemeinsamen Leben und einer gemeinsamen Wäscheleine zu träumen.

Natürlich könnte man jetzt Rosas Naivität und Vorsicht gegenüber Männern schieben auf das Wissen, dass ihre Mutter vom Chef belästigt wurde. Natürlich kann es eine Rolle spielen, dass Rosa ihren Vater nicht kannte. Aber es gibt einfach keinen logischen Grund, an einer lächerlichen Jugendverliebtheit festzuhalten und so sein Leben zu verschwenden. Nein, ich versteh’ nicht, was uns die Autorin damit sagen will. Aus der Reihe „es ist nie zu spät, sein Leben zu ändern“ habe ich schon deutlich inspirierte Werke gelesen (sehr zu empfehlen Nina George). Obwohl sich das Buch sehr angenehm liest und man stets auf den Knalleffekt wartet, kann ich keine Empfehlung aussprechen.

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Roman

Amanda Brooke – Für immer und einen Tag

Neue Panik wallte in ihr auf, weil sie spürte, dass ihr die Zeit zwischen den Fingern zerrann.

Eine traurige Geschichte habe ich mir da aus der Onleihe gefischt, muss eine Impulsauswahl gewesen sein. Obwohl es gut gemacht ist, dass der persönliche Bezug der Autorin erst am Ende erläutert wird, lüfte ich hier zu Beginn das Geheimnis: der Sohn der Autorin starb im Alter von 3 Jahren an Krebs. Sie hat eine Inspiration daraus gemacht und so hoffentlich ihre Trauer überwinden können.

Angst durchfuhr sie, als ihr klar wurde, dass das Morgen ihr wieder entrissen wurde und damit all ihre Hoffnungen, Träume und närrischen Einfälle. Alles dahin.

Emma kämpft bereits seit 5 Jahren gegen einen Hirntumor und erfährt nun, dass der Krebs zurückgekehrt ist. Sie und ihre Familie haben gehofft, und nun scheint alle Hoffnung zu schwinden. Wenig Behandlungsmöglichkeiten bleiben übrig, Emmas Mutter will nichts unversucht lassen.

Die Wahrheit ist, dass ich keine großen Ziele habe, jetzt nicht mehr.

Die Autorin beschreibt eindrucksvoll und mitfühlend, wie Emma damit hadert, was sie im Leben alles nicht mehr haben kann. Gleichzeitig erkennt Emma Tag für Tag, was sie bereits alles hatte. Als Ausgleich beginnt sie, ihre Lebensgeschichte zu schreiben, wie sie verlaufen hätte können, wäre sie vom Krebs geheilt. Sie schreibt sich eine Fantasiewelt, mit der die Realität kaum mithalten kann. Schließlich vermischen sich Traum und Fantasie immer mehr, der Gehirntumor verschafft Emma Wahrnehmungsstörungen und reißt sie immer mehr aus ihrem gewohnten Leben.

Niemand kann mir eine Atempause von dieser Tortur verschaffen, nicht einmal für einen Tag, nicht einmal für eine schäbige Stunde, selbst wenn sie es wollten, und einige wollen es, das weiß ich. Dieses Ding in meinem Kopf ist die ganze Zeit da.

Meine Beschreibung klingt kitschig und streckenweise ist es das Buch auch. Emma wird stärker dargestellt, als es die meisten Menschen wohl sein können, stets bleibt sie aufrecht und unterstützt ihre Familie dabei, den Verlust zu verarbeiten, der noch gar nicht eingetreten ist. Die Autorin gönnt ihrer Protagonistin nur wenige Momente der Schwäche. Und doch gelingt es ihr, die Angst zu transportieren, die ein Mensch unweigerlich empfinden muss, wenn er weiß, dass der Tod bereits auf der Schwelle steht. Auch die Frage „warum ich?“, die Sorge um die zurückbleibende Familie, den Wunsch, alles ins Reine zu bringen, alle diese Gefühle werden nicht ausgespart. Der märchenhafte Kitsch mag nötig sein, um all das erträglich zu machen.

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Roman

Milan Kundera – Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung. Wie ein Schauspieler, der auf die Bühne kommt, ohne vorher je geprobt zu haben. Was aber kann das Leben wert sein, wenn die erste Probe für das Leben schon das Leben selber ist?

Vor Jahren hatte ich dieses Buch schon einmal gelesen, meine Freundin D. war damals total begeistert davon. Ich erinnere mich noch, dass ich der Geschichte nicht viel abgewinnen konnte, an Näheres erinnere ich mich erwartungsgemäß nicht, dies lag natürlich lange vor dem Beginn meiner Lesenotizen. Heute stelle ich mir vor, dass ich damals die vielen unterschiedlichen Schichten, die dieses Buch untersucht und freilegt, nicht verstehen konnte. Speziell der politische Teil, die Frage nach der Freiheit, dass war mir als junger Mensch bestimmt zu weit weg, um es verstehen zu können. Nun hat mir der liebe Z. dieses Buch zukommen lassen, da er seine eigenen Bestände ausgemistet hat. Eine gute Gelegenheit für eine Neubetrachtung ca. 15 Jahre später.

Wir alle halten es für undenkbar, dass die Liebe unseres Lebens etwas Leichtes, etwas Gewichtloses sein könnte; wir stellen uns vor, dass unsere Liebe ist, was sie sein muss, dass ohne sie unser Leben nicht unser Leben wäre.

Der erste Teil beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Teresa und Tomas. Obwohl von Anfang an klar ist, dass Tomas nebenbei mit anderen Frauen schläft und Teresa darunter leidet, wachsen die beiden zusammen. Tiefenpsychologische Betrachtungen über Teresas Kindheit und das Verhältnis zur Mutter sowie Tomas Beziehung zur Fotografin Sabina erlauben einen Einblick, wie die Beziehung funktioniert (oder manchmal auch nicht funktioniert). Teresas Mutter wird als schamlose Bauersfrau dargestellt und für Teresas gestörtes Verhältnis zu ihrem eigenen Körper verantwortlich gemacht. Teresa selbst wiederum macht ihren Körper für Tomas Seitensprünge verantwortlich. Ihre Argumentation: Wäre ihr Körper gut genug, bräuchte Tomas keine anderen Frauen. Ihre Alpträume beschreiben diesen inneren Konflikt aus einem weiteren Blickwinkel.

Teresa hatte vor kurzer Zeit erst festgestellt, dass es nicht unangenehm war, von Karenin am neuen Tag begrüßt zu werden. Für ihn war das Aufwachen ein Moment vollkommenen Glücks: naiv und töricht wunderte er sich, wieder auf der Welt zu sein und freute sich aufrichtig.

Mit den späteren Kapiteln habe ich mir zunehmend schwerer getan. Ein dünner Handlungsfaden verbindet Sabina mit Franz. Franz hält sich für einen Gelehrten und beteiligt sich an einem Protestmarsch. Anhand der Intellektuellen, Fotografen, Filmstars wird der (Nicht-)Unterschied zwischen kommunistischem und amerikanischem Kitsch erläutert.

Dieses Lied rührt Sabina, doch nimmt sie ihre eigene Rührung nicht ernst. Sie weiß nur zu gut, dass dieses Lied eine schöne Lüge ist. Und in dem Moment, da der Kitsch als Lüge entlarvt wird, gerät er in den Kontext des Nicht-Kitsches. Er verliert seine autoritäre Macht und ist rührend wie jede andere menschliche Schwäche.

Immer wieder bereitet Kundera scheine scharfsinnigen Schlussfolgerungen über die Natur des Menschen und seine widersprüchlichen Gefühle mit ausgefeilten Gleichnissen vor. Oft kommt dann eine Pointe um die Ecke, mit der absolut nicht zu rechnen war. Es ist geschickt geschrieben und gerade beim Lesen der ersten Kapitel hat es mich mitgerissen, wie Teresa und Tomas nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander sein können. Doch letztlich ist diese Beziehung eine Anhäufung von Unverständnis und unbefriedigten Bedürfnissen. Sind langfristige Beziehungen zum Scheitern verurteilt? Franz trennt sich von seiner Frau Marie-Claude. Sabine trennt sich von Franz. Teresa und Tomas trennen sich nicht und trotzdem ist ihre Beziehung über lange Jahre immer wieder gescheitert. Der versöhnliche Schlussmoment kann auch als Kitsch verstanden werden.

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Roman

Nina George – Das Lavendelzimmer

Es war kein Roman im klassischen Sinne, sondern eine kleine Geschichte über die verschiedenen Arten der Liebe. Mit wundersamen, erfundenen Worten und durchdrungen von einer großen Lebensfreundlichkeit. Die Melancholie, in er darin von der Unfähigkeit erzählt wurde, jeden Tag wirklich zu leben, jeden Tag als das zu begreifen, was er war, nämlich einzigartig, umwiederholbar und kostbar – oh, diese Schwermut war ihm so vertraut.

Vielleicht kein lebensverändernder Roman, aber immerhin ein Roman über Veränderungen im Leben. Mir hatte schon Nina Georges Mondspielerin sehr gefallen. Das Thema spiegelt sich auch in diesem Roman wieder. Hier ist es der Buchhändler Jean Perdu, der die letzten 21 Jahre in einer Art Dämmerschlaf verbracht hat, seit ihn seine Geliebte Manon verlassen hat. Als in Perdus Haus eine neue Bewohnerin einzieht, werden die alten Wunden wieder aufgerissen. Jean macht sich mit seinem Boot auf den Weg, um Manon zu finden und sich Stück für Stück von der Vergangenheit zu verabschieden.

Perdu wollte, dass sich Anna wie in einem Nest fühlte. Dass sie sich der Unendlichkeit bewusst wurde, die Bücher boten. Es würden immer genug da sein. Sie würden nie aufhören, einen Leser, eine Leserin zu lieben. Sie waren das Verlässliche in allem, was unberechenbar war. Im Leben. In der Liebe. Nach dem Tod.

Nicht nur Jean Perdu macht eine Entwicklung durch. Seinen Kunden auf seinem Bücherschiff reicht er die richtigen Bücher, die ihnen in der aktuellen Lebensphase beistehen sollen (wenn ich so einen Buchhändler hätte, das wäre ein Traum …). Der Schriftsteller Max leidet nach seinem ersten erfolgreichen Roman an einer Schreibblockade und sucht mit Anleitung von Jean nach dem wahren Sinn des Lebens (und findet natürlich die Liebe). Für die weiteren Figuren hat scheinbar die Kreativität oder die Liebe der Autorin nicht ausgereicht. Auf einer Tangoveranstaltung greifen Jean und Max den Flussschiffer Cuneo auf, der sie fortan begleitet. Anschließend ziehen sie die nach meiner Ansicht schwierigste Figur aus dem Wasser: die Verlegerin Samy. Hier hätte ich mir mehr Personencharakteristik gewünscht. Cuneos Geschichte beschränkt sich auf die (nicht ganz der Wahrheit entsprechende) Suche nach einer Frau, die er vor Jahren getroffen hat, sowie auf die Umsetzung der Kochrezepte und die Beschreibung der Lust am Genuss. Auf diesem Gebiet hatte die Mondspielerin auch einiges mehr zu bieten. Bei Samy ist das Fehlen einer differenzierteren Personencharakteristik noch deutlicher zu spüren. Ihre Figur ist wichtig für Jeans Suche bzw. ihr Erscheinen verändert das, was er dann findet, elementar. Warum ist sie ins Wasser gesprungen? Warum verliebt sie sich spontan in Cuneo? Was treibt diese Figur an? Welche Abgründe verstecken sich in ihr? Es fühlt sich an, als ob nach der ausführlichen Beschreibung der zentralen Figuren Jean, Manon und Max nicht mehr ausreichend Platz (?) oder Inspiration da war, um auch die Nebenfiguren mit Geschichte und Hintergrund auszustatten.

Es heißt bei Sanary, dass man über das Wasser in den Süden fahren muss, um Antworten auf Träume zu bekommen. Und dass man sich dort wieder finden kann, aber nur, wenn man auf dem Weg dorthin verloren geht, ganz und gar verloren. Vor Liebe. Vor Sehnsucht. Vor Angst. Im Süden lauscht man dem Meer, um zu begreifen, dass sich Lachen und Weinen genau gleich anhören und die Seele manchmal weinen muss, um glücklich zu sein.

Außerdem hätte ich mir gewünscht, auch noch Catherines Geschichte zu lesen. Auch sie muss eine große Veränderung durchgemacht haben, während Jean auf Reisen ist und ihr ständig Briefe und Postkarten schreibt. Wie erlebt sie diese Zeit, während Jean, der ihr sofort ans Herz gewachsen ist, sein neues Leben sucht? Wie fühlt es sich an für sie, warten zu müssen, bis oder ob Jean es schafft, sich von seiner Vergangenheit zu verabschieden? Sie hat keine Garantie, dass er überhaupt zu ihr zurückkehrt. Was macht sie in dieser Zeit, wie beschäftigt sie sich, wie findet sie selbst ein neues Leben?

Ich schreibe, um besser zu denken. Für alles andere geht mir so oder so die Sprache verloren.

Die tote Manon hingegen ist präsent. Nicht die wenigen Auszüge aus ihrem Tagebuch, mehr die Erinnerungen von Jean machen sie lebendig. Doch erst, als er sich von ihr löst, kann er selbst ein neues Leben beginnen. Angesichts des ersten Zitats, das schon ganz am Anfang des Buches vorkommt, als wir Jean, den literarischen Pharmazeuten, gerade erst kennenlernen, ist es eigentlich faszinierend, dass er 21 Jahre seines Lebens wegwerfen konnte und gleichzeitig die Bedeutung der Südlichter so einen wichtigen Platz in seinem Leben einnimmt. Aber am Ende ist natürlich klar, warum die 21 Jahre dramaturgisch notwendig sind. Trotz der gefühlten Mängel hat mich das Buch durch mehrere Tage immer wieder berührt, der Schreibstil der Autorin ist luftig, es gelingt ihr, sowohl die Flusslandschaften der Loire, die Strandortschaft Sanary-sur-Mer als auch ein Ratatouille so zu beschreiben, dass man sich selbst sofort auf den Weg machen will. Wobei ich mich wieder frage, warum mich diese Aufbruchsgeschichten so mitreißen. Nächsten Sommer war so eine Geschichte, die mich letzten Sommer mit auf die Reise genommen hat. Nachtzug nach Lissabon passt auch sehr gut in diese Kategorie. Das Aufbrechen in eine ungewisse Zukunft, das Unterwegs-Sein gefällt mir in Büchern immer sehr gut. Vermutlich, weil ich mich selbst nicht traue, mich einfach auf den Weg zu machen, ohne zu wissen, wo ich abends übernachten werde. Vielleicht ist der Zeitpunkt aber auch einfach noch nicht gekommen.

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