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English Essays Memoir

Lena Dunham – Not That Kind of Girl

CN: Gaslighting, Misogynie, sexuelle Handlungen, Diät, OCD, Depression, Anxiety, Erwähnung von Suizid, Vergewaltigung


But I am a girl with a keen interest in having it all, and what follows are hopeful dispatches from the frontlines of that struggle.

Eines der Bücher, die sich am Längsten auf meiner Merkliste in der Libby-App befinden, habe ich nun mal gelesen. Da weiß ich dann schon nicht mehr, warum es überhaupt auf dieser Liste steht (in der Libby-App kann ich mir dazu leider keine Anmerkungen machen; in der anderen Liste, die ich nur unregelmäßig pflege, weil sie eh viel zu lang ist, habe ich dazu auch nichts gefunden). Ich vermute den Lila Podcast als Anknüpfungspunkt, da wurde die Autorin in mehreren Episoden erwähnt.

Der Untertitel „a young woman tells you what she’s ‘learned’“ deutet auf einen Lernprozess hin. Es handelt sich jedoch um einen impliziten Lernprozess, beinahe mehr einen Sozialisationsprozess, in dem die Autorin gelernt hat, wie die Gesellschaft mit jungen Frauen wie ihr umgeht.

„You can’t please everyone,“ my grandmother always said.
Yes, you can, I thought. If you just work hard enough.

Sie erzählt in thematisch gruppierten Essays von ihren Erfahrungen hinsichtlich Liebe, Freundschaft, Sex und Arbeit, von ihrem Umgang mit dem eigenen Körper und wie dieser Umgang massiv von den von außen auf junge Frauen einprasselnden Erwartungen beeinflusst wurde. Sie spart nicht mit peinlichen Situationen, von denen wir vermutlich als junge Menschen mit wenig Erfahrung alle einige erlebt haben dürften. Sie beschreibt die Situationen, die sie erlebt hat, wie zum Beispiel den Polizisten, der ihr nahelegt, dass sie doch nicht so nett zu dem Mann sein hätte sollen, der ihr nun nachstellt und sie bedroht. Kaum ein (anti-)feministisches Klischee wird ausgelassen, die Kritik bleibt jedoch zumeist zwischen den Zeilen stehen. Sie nimmt ihre eigenen (früheren) Annahmen über die Gesellschaft aufs Korn, ohne sie konkret zu widerlegen. Dadurch bleibt das Buch unterhaltsam, ohne zu sehr auf die Zehen zu treten. (Obwohl es laut Wikipedia doch einigen Menschen auf die Zehen getreten ist.)

I was a working woman. I deserved kisses. I deserved to be treated like a piece of meat but also respected for my intellect.

Vielleicht hätte ich mir etwas anderes erwartet? Erwartungshaltungen sind ja immer problematisch. Mehr Kritik, mehr Hilfestellungen für junge Frauen, mehr Anregungen für gesellschaftlichen Fortschritt, der die geschlechtlichen Ungleichheiten verringert?

Dazu ist das Buch aber nicht angetreten. Der Untertitel sagt es deutlich: eine junge Frau erzählt uns, was sie gelernt hat. Es kann nicht auch noch ihre Aufgabe sein, uns zu erklären, wie wir die Gesellschaft zu verbessern haben.

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English Roman

Brit Bennett – The Vanishing Half

CN dieses Buch: Rassismus, Tod eines Elternteils, Gewalt, Lynchmord, Beziehungsgewalt, Gaslighting, Mobbing, Prostitution, sexueller Missbrauch
CN dieser Post: Erwähnung von Rassismus und Beziehungsgewalt (keine grafischen Beschreibungen)


That was the problem: you could never love two people the exact same way.

Dieses Buch erzählt die Geschichte zweier Schwestern, Zwillinge, die als Kinder unzertrennlich sind und deren Leben als Erwachsene sich in völlig unterschiedliche Richtungen entwickeln. Ihre Kindheit ist geprägt vom Aufwachsen in einer Kleinstadt, in der eigentlich alle farbig sind, aber der Grad der Dunkelheit der Haut einer Familie den gesellschaftlichen Status bestimmt. Desirée und Stella wünschen sich nichts mehr, als aus der Ödnis und Engstirnigkeit der Kleinstadt auszubrechen.

Als die beiden Mädchen schließlich ohne großes Aufhebens die Stadt verlassen (und ihre verwitwete Mutter allein zurücklassen), teilen sich ihre Wege. Stella stellt fest, dass sie in der Großstadt New Orleans mit ihrer helleren Haut als weiß wahrgenommen wird, wenn sie sich entsprechend benimmt (passing). Was als Experiment beginnt, wird schließlich zu ihrem neuen Leben. Das sie nur weiterführen kann, wenn sie ihre Familie zurücklässt, verleugnet und eine ganz andere Person wird.

Desirée heiratet einen Mann, der sie misshandelt und den sie schließlich verlässt (nach einer langen Zeit, in der sie sich mit all den Ausreden, die einer Frau von der Gesellschaft nahe gelegt werden, wenn sie von ihrem Partner misshandelt wird, auseinandersetzen muss [sie hat einen Fehler gemacht; sie könnte sich doch mehr bemühen; kein Wunder, dass er wütend geworden ist]).

When you married someone, you promised to love every person he would be. He promised to love every person she had been.

Die Töchter der beiden Schwestern leben dementsprechend ebenfalls vollkommen unterschiedliche Leben. Desirées Tochter Jude wächst als sehr dunkelhäutiges Kind mit ähnlichen Diskriminierungen auf, wie sie ihre Mutter und Tante als Kinder erlebt haben. Stellas Tochter Kennedy ist blond und hellhäutig und wächst als weiße Tochter eines gut situierten Anwalts mit allen entsprechenden Privilegien auf. Durch eine Kette von Zufällen kreuzen sich die Wege der Töchter, was zu einem Aufbrechen von Konflikten führt, die beide Familien erschüttern.

People thought that being one of a kind made you special. No, it just made you lonely. What was special was belonging with someone else.

Neben dem Thema passing as white kommt passing auch noch in einem Gender-Zusammenhang vor. Judes Partner Reese ist ein Trans-Mann, der wie Stella seine Heimat und Familie verlassen hat, um ein anderer Mensch zu werden. Während die Oberfläche ähnlich aussieht, zeigen die Gefühle der beiden aber vollkommen unterschiedliche Seiten: Reese ist sich seiner selbst sicher, er weiß genau, wer er ist und musste aus seinem bisherigen Leben ausbrechen, um eben sein zu können, wer er ist. Stella hingegen lebt in der ständigen Angst, ihre Lüge, ihr Schauspiel könnte aufgedeckt werden. Mir hat gefallen, wie Reese als Trans-Charakter in dieser Geschichte angenommen wird. Die Beziehung zwischen Reese und Jude ist natürlich nicht frei von Spannungen, aber insgesamt ist sie neben der späten Beziehung von Desirée und Early in meinen Augen die gesundeste Beziehung in der ganzen Geschichte. Von solchen Beziehungen, in denen transsexuelle Menschen einfach als Menschen leben, würde ich gerne mehr lesen.

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Sachbuch

Susan Orlean – The Library Book

The library is a gathering pool of narratives and of the people who come to find them. It is where we can glimpse immortality; in the library, we can live forever.

Schon der Titel lässt erahnen, dass es sich bei diesem Werk um eine Liebeserklärung an die Institution Bibliothek (Library) handelt. Die Autorin erzählt jedoch nicht nur von ihren eigenen Erfahrungen, sondern nimmt diese zum Anlass, tief in das Thema einzutauchen.

My mother imbued me with a love of libraries. The reason why I finally embraced this book project – wanted, and then needed, to write – was my realization that I was losing her.

Ein wichtiger Handlungsstrang ist der Brand der Los Angeles Public Library im Jahr 1986. Die Autorin beleuchtet in tiefgehenden Recherchen den Zustand der Bibliothek vor und nach dem Brand, lässt Zeitzeugen zu Wort kommen und webt ein dichtes Netz, das zum Ziel hat, Licht auf das Feuer und die darauf folgenden Aufbauarbeiten zu werfen. Die Brandursache konnte niemals vollständig geklärt werden. Ein Verdächtiger wurde festgenommen, vor Gericht gestellt und aus Mangel an Beweisen nicht verurteilt. Die Lebensgeschichte dieses mutmaßlichen Brandstifters nimmt ebenfalls eine wichtige Rolle im Buch ein. Aus den Recherchen der Autorin lässt sich schließen, dass der junge Mann eher zufällig mit dem Brand in der Bibliothek in Zusammenhang kam und sich der auf ihn fallende Verdacht hauptsächlich wegen seiner ständig wechselnden Aussagen erhärtete. Obwohl das Gerichtsverfahren mit einem Freispruch endete, beeinflusste die öffentliche Wahrnehmung seiner Verbindung mit dem Bibliotheksbrand sein weiteres Leben.

People think of libraries as the safest and most open places in society. Setting them on fire is like announcing that nothing, and nowhere, is safe. The deepest effect of burning books is emotional.

Beleuchtet wird aber auch die Rolle der Bibliothek in den vergangenen Jahrhunderten bis zum heutigen Tag. Bibliotheken sind offene Orte, sie bieten Platz für Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und anderen persönlichen Merkmalen. Sie sind Orte des Wissens und des Lernens, der Ruhe, aber auch der Gemeinschaft. Die Autorin begleitet viele Menschen, die in der Los Angeles Public Libary arbeiten, durch ihren Arbeitsalltag und beschreibt die Begegnungen mit den BesucherInnen der Bibliothek und die vielen anderen angebotenen Aktivitäten wie zum Beispiel Story Times für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen oder Sprachkurse. Im letzten Kapitel berichtet die Autorin von einem Besuch beim Marktführer im Bereich Online-Verleih-Systeme Overdrive. Die letzten Jahrzehnte haben bereits gezeigt, dass Bibliotheken durch das Internet nicht aussterben werden. Genau genommen sind sie wichtiger denn je. Neue Technologien vereinfachen den Zugang, machen jedoch die traditionellen Funktionen von Bibliotheken nicht obsolet.

Als Beispiel möchte ich noch ein Detail hervorheben, das mich persönlich begeistert hat. Das historische Gebäude der Los Angeles Public Library wurde von Bertram Goodhue geplant. Im Buch beschreibt die Autorin in mehreren Absätzen seinen Ansatz, dass ein Gebäude eine Geschichte erzählen sollte. Seine Form, seine Kunst, Ornamente, alle Elemente zusammen sollten wie ein Buch gelesen werden können und die Geschichte darüber erzählen, was in dem Gebäude passiert. In meinen Augen ist das ein wunderbarer, fachübergreifender Zugang, der Architektur von reiner Zweckmäßigkeit auf eine künstlerische Ebene hebt. Bertram Goodhue war jedoch nicht nur Architekt, sondern hat unter anderem auch die Schriftart Cheltenham erschaffen.

It declares that all these stories matter, and so does every effort to create something that connects us to one another, and to our past and to what is still to come.

EDIT [20. Dezember 2019]: Es gibt eine Podcast-Episode von The Maris Review, in der Susan Orlean über die Geschichte des Buches spricht und unter anderem erzählt, warum ein Feuer in einer Bibliothek in Los Angeles eine besondere Bedeutung hat (mit Verweisen auf die aktuellen Waldbrände). Via Lithub.

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Roman

Douglas Coupland – Miss Wyoming

“I never thought of it that way. Yes. No. You mean, there’s some other way to live?”

Dieses Buch weckt wieder meine Neigung, mehr über die Geschichte zu schreiben, wie es dazu gekommen ist, dass ich es gekauft habe, anstatt über das Buch selbst. In diesem Fall liegt es an der Unmöglichkeit, den Inhalt zu beschreiben, der komplex und komplex erzählt ist.

Auf den ersten Seiten treffen sich Susan und John in einem Restaurant irgendwo in Kalifornien. Das erste Kapitel erzählt ihre Begegnung und ihr erstes Gespräch, das unter anderem das Zitat ganz oben enthält. Die weiteren Kapitel sind jeweils Rückblenden in die Vergangenheit der beiden Protagonisten und erzählen unter anderem von Susans Kindheit als von ihrer ehrgeizigen Mutter auf Erfolg gedrillte Schönheitskönigin, Johns Ausstieg aus dem Filmbusiness und seine anschließende Zeit auf der Straße und eine Episode aus Johns Kindheit, die beispielhaft einen Blick auf die Entwicklung seiner Persönlichkeit werfen lässt:

The year he spent in bed was certainly the longest of his life. When he was older and met other people who had accomplished great things during their stints on earth, he found that invariably, somewhere in their early youth, they had felt the experience of death or incapacity burned into them so deeply that ever afterward they gambled with all their chips, said fuck it, went for broke in the sound knowledge that wasting life is probably the biggest sin of all.

Die Rückblenden sind kompliziert verwoben und gehen an einem Punkt in die Gegenwart über. John versucht Susan zu erreichen, doch sie scheint verschollen, worauf er sich mit Hilfe des Videoverleih-Angestellten Ryan und dessen Nerd-Freundin Vanessa (ein Charakter, der zugleich übertrieben klischeebehaftet und liebenswert ist) auf die Suche nach ihr macht. Susan selbst ist auf der Suche nach jemand anderem.

“Randy, look at me, okay? It’s all lies, Randy. All of it. Not just me. Chris. Them. Whoever. Everybody. Everything you read. It’s all just crap and distortions. All of it. Lies. That’s what makes the lies you spread so funny, Randy. They’re honest lies.”

Zwischen den Zeilen versteckt sich jede Menge geschickt formulierte Kritik an der Unterhaltungsgesellschaft und der Industrie, die sie füttert. Susans Karriere als Schönheitskönigin, ihr anschließender kurzfristiger Erfolg im TV-Business, Johns frustrierter Ausstieg aus eben dieser Branche sind deutliche Wegweiser aus der (Fernseh-)Welt der Lügen hinein ins wirkliche Leben.

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Roman

T Cooper – Some of the parts

You spend your whole life getting hurt, and out of it you hope for some grade somewhere in all that hurt. But Charlie just got more hurt. A death sentence not too far off from his life sentence. Or maybe it was all the same. I didn’t know, because nobody told me anything.

In diesem Roman lernen wir vier Protagonisten kennen, die alle Teil einer Familie im erweiterten Sinn sind oder werden. Alle diese Menschen sind auf eine Art und Weise „beschädigt“ und wissen nicht so recht, was sie eigentlich mit ihrem Leben anfangen sollen oder wie es damit weitergehen soll. Beziehungen zerbrechen oder sind schon seit langem zerbrochen, hängen den Betroffenen aber noch ewig nach. Alle Charaktere leiden an Unsicherheiten, die oft auch körperliche Schwächen als Ursachen haben.

This was her world, not one she had to fit herself into.

Die Quintessenz könnte sein: wir sind alle irgendwie fehlerhaft, aber trotzdem können wir Menschen finden, die uns so annehmen, wie wir sind. Es dauert recht lange, bis sich diese Lebensweisheit herauskristallisiert, aber bis dahin hat man sich längst in die farbenfroh gezeichneten Protagonisten verliebt.

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Roman

Sara Gruen – Das Affenhaus

Von Sara Gruen hatte ich 2011 begeistert Wasser für die Elefanten gelesen, später auch den Film gesehen, der nach meinem Gefühl den Zirkuszauber des Buches nicht ganz einfangen konnte. Ähnlich ging es mir mit dem Affenhaus.

Hauptpersonen sind der Journalist John Thigpen und die Forscherin Isabel Duncan. Kurz nach Johns Besuch bei Isabel und ihrer Bonobo-Familie wird deren Forschungslabor (erforscht werden die Sprachfähigkeiten der Bonobos) in die Luft gesprengt und Isabel selbst schwer verletzt. Noch während Isabel im Krankenhaus liegt, werden die Affen an einen geheimen Investor verkauft. Wochen später tauchen sie in einer Reality Show namens Affenhaus wieder auf. Isabel versucht gemeinsam mit ihrer Assistentin Celia, die Affen aus dem Haus zu befreien. Auch John Thigpen ist hinter den Affen her, um die Hintergründe aufzudecken und landet schließlich auch wenig überraschend den großen Coup.

Achtung, es folgt ein Spoiler. Es ist mir in diesem Fall nicht möglich, meine Meinung zu diesem Buch zu beschreiben, ohne massiv die Entwicklung vorwegzunehmen.

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Die Autorin hat erfolgreich der Versuchung widerstanden, Isabel und John zu einem Liebespaar werden zu lassen. Die zarten Annäherungen bleiben es auch, obwohl Isabel sich von ihrem Verlobten trennt und John mit seiner Frau Amanda einige Krisen durchzustehen hat, bleibt die naheliegende Liebesaffäre aus. Damit hebt sich das Buch neben der gut recherchierten Geschichte der Sprachforschung mit Affen erfrischend von klassischer Frauen-Liebes-Literatur ab.

Dagegen spricht jedoch die eingestreute Episode, in der John meint, ein 17-jähriger Junge mit seltenem Nachnamen entspränge möglicherweise einer betrunkenen Jugend-Episode mit einer Frau desselben Nachnamens. Das ist wiederum so weit hergeholt, dass man John für diese lächerliche Aktion einen Polster an den Kopf schmeißen möchte. Da sich die anschließende darauf basierende Eifersuchtsepisode so schnell auflöst und auch problemlos rein auf Johns Bekanntschaft mit der Stripperin Ivanka beruhen hätte können, wäre dieser „Seitensprung“ verzichtbar gewesen.

Im Ganzen kann ich das Buch trotzdem nur empfehlen. Nach meinem Empfinden kommt es an Wasser für die Elefanten nicht heran, jedoch spürt man in vielen Szenen dieselbe Herkunft. Gerade die Nebenhandlungen und -figuren sind ebenso detailreich gezeichnet und mit ausgeprägten Charaktereigenschaften versehen, die nicht nur vorhersagbar sind. Gleiches gilt für die Affenfamilie, die in Gebärdensprache mit ihren Betreuern kommunizieren. Angenehmes Lesevergnügen.

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Roman

James Frey – Strahlend schöner Morgen

Kleine Fruechte in Madrid

Irgendwann wird man es herausfinden, das weiß sie, und sie weiß auch, dass danach in ihrem Leben nichts mehr so sein wird wie zuvor.

Zu Anfang gestaltet sich diese Sammlung von „Lebensgeschichten“ etwas sperrig. In jedem Kapitel lernt man neue Personen kennen, manche von ihnen wird der Leser wiedersehen, andere nicht. Unterbrochen sind die Kapitel jeweils von Fakten zur Geschichte Los Angeles, wie sich aus einer kleinen Siedlung der gigantische Moloch entwickelt hat, der Los Angeles heute ist. Stück für Stück verfolgt der Leser die Geschichten von Dylan und Maddie, dem Obdachlosen Old Man Joe, dem Filmstar Amberton und nicht zuletzt der aufmunternden Liebesgeschichte von Esparanza, die sich von einem verschüchterten Mädchen ohne Selbstbewusstsein zu einer starken Frau entwickelt.

Andere Kapitel handeln von Personen, die wir nicht näher kennenlernen, erfolglose Schauspieler ohne Nachnamen, die sich seit Jahren in anderen Berufen ihr Geld verdienen, während sie auf den großen Durchbruch warten. Oder Soldaten im Militärkrankenhaus, die aus dem Krieg mit unterschiedlichsten Traumata zurückgekehrt sind. Ein sehr langes Kapitel widmet der Autor dem aussichtslosen Leben der Gangmitglieder und deren Familien. Zunehmend atemlos verfolgt man als Leser die Hoffnungslosigkeit, die dort herrschen muss, wo bereits 10-Jährige durch ein Gangabzeichen zu Tod, Mord und/oder Gefängnis verurteilt werden. Der Vater tot oder im Gefängnis, größere Brüder geraten auf die schiefe Bahn, kleinere Brüder eifern ihnen nach und die Statistiken zeigen den Ausstieg als absolute Ausnahme.

Joe hält sie hoch, sagt: Auf ein super Leben, das beste Leben. Er nimmt einen tiefen Schluck, schaudert.

Der Titel „Strahlend schöner Morgen“ gehört zur Geschichte des Obdachlosen Old Man Joe, der seine Tage bettelnd auf der Promenade zubringt, bis er genügend Geld für zwei Flaschen Chablis hat. Die vertrinkt er des Abends, um sich nach ein paar Stunden Schlaf am Strand den Sonnenaufgang anzusehen. Als er seinen gewohnten Trott durchbricht, um dem Mädchen Beatrice zu helfen, muss Joe lernen, dass aus guten Absichten Katastrophen werden können. Aber die Sonne geht trotzdem jeden Tag über Los Angeles auf. Und zum Schluss schließt sich sogar der Kreis, der diese faszinierende Stadt mit dem scheinbar nicht so großartigen Rest der Welt verbindet: Hier ist es möglich.

Ja, manche träumen von Scheinwerferlicht und Ruhm, doch es sind wenige im Vergleich zu jenen, die von einem Ort träumen, der sie akzeptiert, sie ernährt und zu dem erblühen lässt, was sie werden wollen, Blume oder Giftpflanze, der ihnen erlaubt zu brüllen, zu verleumden, zu beten, zu betteln, zu diskutieren, zu handeln, zu kaufen, zu verkaufen, zu stehlen, zu geben, zu nehmen und das zu sein, was immer sie sein wollen, denn hier ist es möglich, hier ist es möglich.

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Roman Unterhaltung

Carly Philipps – Verliebt, skandalös und sexy

Und noch einmal Carly Philipps … Hatte ich aufs Frequency mitgenommen, da ist man meist nur zu wenig Gehirnaktivität fähig und dazu sei gesagt, ist Carly Philipps immer perfekt. Und angesichts der Wetterlage war es auch gut, dass ich das Buch mit hatte, ich hatte den ersten Teil der Geschichte noch am Festival durchgelesen.

Der Rest hat mich dann so gelangweilt, dass ich mich beinahe quälen musste. Es ist ein Drama mit den Frauenromanen.