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English Krimi Roman

Colin Cotterill – Der Tote im Eisfach

CN: Sorry, ich habe keine Notizen gemacht, war meine Urlaubslektüre. Es kommt ein Mord vor und auch andere Leichen, aber im Prinzip ist es ein eher unblutiger Krimi.


Während meines Strand-Pool-Familien-Urlaubs hab ich auf meinem eBookReader diesen Krimi aus der Geschichte um den Pathologen Dr. Siri und seine neugierigen Spießgesellen gelesen. Hat mich sehr gut unterhalten, obwohl die Auflösung des Kriminalfalls, an der Dr. Siri diesmal gar nicht beteiligt ist (weil er anderswo zum Austreiben von Geistern benötigt wird), einen Deus-Ex-Machina-Charakter hat. Kurzweilige Geschichte ohne großes Nachdenkpotential, hat für mich für den Urlaub gut gepasst.

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English Roman

Jesmyn Ward – Sing, Unburied, Sing

CN dieses Buch: Drogenmissbrauch, Krebs, Krankheit, Sterben, Erwähnung von Vergewaltigung, Mord
CN dieser Post: –


Home is about the earth. Whether the earth open up to you. Whether it pull you so close the space between you and it melt and y’all one and it beats like your heart.

Eine fantastische Familiengeschichte, die verschiedene Generationen und Zeitebenen miteinander verwebt. Neben der harschen Alltagsrealität, in der Jojo und seine Schwester Kayla mit ihrer Mutter Leonie und deren Freundin Misty auf dem Weg sind, um ihren Vater Michael nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis abzuholen (und gleichzeitig eine Ladung Drogen zu transportieren), erinnert sich Jojos Großvater Pop an seine Zeit im selben Gefängnis, die er gemeinsam mit einem jungen Mann (noch ein Kind nach heutigen Begriffen) namens Richie verbrachte. Daraus entspinnt sich eine Familiengeschichte, die es möglich macht, Geister von Verstorbenen sprechen zu lassen, ohne dass dies wie ein völliges Abdriften ins Fantastische aussieht. Manche Romane schaffen diese Gratwanderung, aus einer völlig tristen Alltagsbeschreibung in diese Parallelwelt auszuweichen, ohne dabei ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Die Auflösung zum Titel am Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen.

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English Roman

Ragnar Jonasson – The Girl Who Died

CN dieses Buch: Mord, Selbstmord, Tod, Depression
CN dieser Post: Tod


But the only option was to confront her fears, confront these horrible nightmares, by going downstairs to the dining room and reassuring herself once and for all that there was nobody there.

Woher dieses Buch auf meine Liste kam, weiß ich absolut nicht mehr. Erzählt wird auf zwei Ebenen, die sich am Ende zusammenfügen. Die mit ihrem Leben in Reykjavik unzufriedene Una bewirbt sich für einen Lehrauftrag „am Ende der Welt“ – einen winzigen Fischerdorf an der Küste. Erst vor Ort erfährt sie, dass sie nur zwei Schülerinnen zu unterrichten haben wird.

Von den Einheimischen, die eine eingeschworene Gemeinschaft bilden, wird sie unterschiedlich aufgenommen. Auf Umwegen erfährt sie schließlich, dass in ihrer Mansardenwohnung vor vielen Jahren ein Kind gestorben ist, das als Geist herumspuken soll. Erst nach dieser Enthüllung machen einige nächtliche Erlebnisse für Una Sinn. Überschattet wird diese Geschichte jedoch durch den sehr realen Tod einer von Unas Schülerinnen während des Weihnachtskonzerts.

Der Schauplatz am Ende der Welt, die interessant gezeichneten Charaktere und das Zusammenfügen der beiden parallelen Geschichten gegen Ende sind die Pluspunkte dieses Romans. Irgendwie blieb bei mir am Ende dann aber doch eher ein bitterer Nachgeschmack.

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English Krimi Roman

Louise Penny – The Cruelest Month

CN dieses Buch: Krankheit, Sterben, Tod, Mord
CN dieser Post: Mord


Gamache knew people were like homes. Some were cheerful and bright, some gloomy. Some could look good on the outside but feel wretched on the interior. And some of the least attractive homes, from the outside, were kindly and warm inside.
He also knew the first few rooms were for public consumption. It was only in going deeper that he’d find the reality. And finally, inevitably, there was the last room, the one we keep locked, and bolted and barred, even from ourselves. Especially from ourselves.

Der dritte Kriminalroman im beschaulichen Städtchen Three Pines zählt zu seinen wichtigsten Protagonist*innen unter anderem das Haus, das bereits in den ersten beiden Geschichten eine wichtige Rolle spielte. Daher war es mir wichtig, die Hausmetapher aus dem obigen Zitat zu notieren. Die Suche nach der Person, die für den Mord verantwortlich ist, erfordert diesmal ein Eindringen in diese persönlichen Räume, die wir vor allen anderen und oft auch vor uns selbst verstecken.

Eine zweite längere Notiz habe ich gemacht über ein Gespräch das Inspektor Gamache mit der Buchhändlerin und früheren Psychologin Myrna führt. Sie erklärt ihm dabei das Konzept des near enemy (deutsch: naher Feind). Damit sind Begrifflichkeiten gemeint, die sich zwar in Aspekten nahe stehen, aber doch grundlegend verschieden sind. Es geht dabei aber eben nicht um Gegensätze wie hell und dunkel oder laut und leise. Sondern um Begrifflichkeiten aus dem emotionalen Bereich, die im Verhalten der Menschen auch ähnlich aussehen können, aber eben unterschiedliche Auswirkungen haben. Es sollte aus den drei Bespielen, die Myrna gibt, klarer werden:

  • Pity / Compassion: Mit dem englischen Begriff Compassion habe ich immer noch meine Schwierigkeiten, weil mir dafür kein passendes deutsches Wort einfällt. Am ehesten lässt sich diese Unterscheidung vermutlich mit den deutschen Begriffen Mitleid und Mitgefühl verdeutlichen. Wer Mitgefühl empfindet für eine andere Person, für den steht diese Person auf derselben Stufe, wir fühlen uns ihr ebenbürtig. Mitleid hingegen empfinden wir für Menschen, die wir als unter uns stehend betrachten. Wir halten uns für besser.
  • Attachment / Love: Hier erzählt Myrna als klassisches Beispiel von elterlicher Liebe. Eltern wollen ihre Kinder darauf vorbereiten, dass sie allein in der Welt klar kommen und das Beste aus ihrem Leben machen können. Das Gegenbeispiel sind Eltern, die an ihren Kindern hängen, die versuchen, ihre Kinder an sich zu binden, anstatt ihnen die Freiheit zu geben, für sich selbst zu entscheiden.
  • Indifference / Equanimity: Equanimity scheint auch ein Begriff zu sein, für den es keine eindeutige deutsche Übersetzung gibt. Während sich Indifference in meinen Augen ziemlich mit dem deutschen Begriff Gleichgültigkeit deckt, zeigt mir das Wörterbuch für Equanimity die Begriffe Gleichmut oder Gelassenheit, die zu Myrnas Erklärung im Buch nicht recht passen wollen. Ihre Argumentation beruht darauf, dass es Menschen gibt, die selbst die schwersten Schicksalsschläge überwinden. Sie sind nicht gleichgültig, aber sie haben einen inneren Kern, an dem sie sich festhalten können und der sie weitermachen lässt. Es ist keine Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben oder den Ereignissen, die ihnen diese Kraft gibt, sondern eine Art Glaube an die Zukunft.

Es ist eine sehr spezielle Art von Krimi, die die Autorin ins Leben gerufen hat. Mir gefällt das gerade sehr gut.

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Sachbuch

Dee Joy Coulter – Original Mind

Im Jänner hatte ich irgendwie zwei Tage so viel Luft, dass ich mich mit Feuereifer auf eine neue (Schnaps-)Idee stürzen und sofort zum Recherchieren in die Bücherei laufen musste. Dass ich in den darauf folgenden Wochen dann nicht mal Zeit hatte, die ausgeliehenen Bücher überhaupt zu lesen, geschweige denn anderweitig an der Schnapsidee zu arbeiten, ist schon wieder eine andere Geschichte …

Dieses Buch hatte ich mir geholt, weil es an das Entwicklungsthema anknüpft, das mich im Rahmen eines anderen Projekts beschäftigt hat. Viele Wissenschaftler haben versucht, Stufen zu definieren, in denen die Entwicklung des Menschen abläuft. Einer der bekanntesten ist wohl Jean Piaget. Er forschte unter anderem nach den Stufen des moralischen Urteils und stellte Theorien über die Stadien der kognitiven Entwicklung auf.

Dee Joy Coulter untersucht das Thema mit einem etwas populärwissenschaftlicheren Ansatz. Sie hat Erfahrungen in unterschiedlichsten pädagogischen Bereichen gesammelt und lässt diese Erkenntnisse überblickshaft in dieses Buch einfließen. In den ersten Kapiteln geht es vorrangig um die Entwicklung der Wahrnehmung bei Säuglingen. Die Autorin gibt auch immer wieder Tipps zu Übungen, die der Leser durchführen kann, um seine eigene Wahrnehmung zum kindlichen Geist zurückzuführen.

Speziell interessant fand ich das Kapitel über die Phase des Sprechenlernens. Es gibt zwei Sprachareale im Gehirn, die das Verstehen (Wernicke-Areal) und das Selbst-Ausdrücken (Broca-Areal) steuern. Die Fähigkeit des Verstehens entwickelt sich schneller als die eigene Sprachfähigkeit. Ein dritter Sprachbereich steuert das innere Sprechen, also das Nachdenken vor dem Sprechen. Kinder, die gerade sprechen lernen, müssen neue Worte erst innerlich verarbeiten.

Wenn ein Kind neue Begriffe lernt, bewegt es sich hin und her zwischen der äußeren Welt, in der es den neuen Worten begegnet, und der inneren Welt, wo es den Worten nachspürt und sie zuordnet.

Kinder, die schon sprechen können, können teilweise Regeln verstehen und auch wiederholen, sind aber nicht in der Lage, sie einzuhalten.

Es kann für die Bezugspersonen schwer zu begreifen sein, dass diese Kinder zwar Regeln wiederholen können, ihr Gehirn jedoch noch nicht fähig ist, diese einzuhalten. … Um sich entsprechend zu verhalten, muss die innere Sprachregion erst stärker sein als die ach so verlockenden motorischen Impulse. Dazu muss das Kind erst besser sprechen lernen, und das dauert seine Zeit. Bis dahin halten sich Kinder nur aus Angst vor dem Ärger der Erwachsenen an Regeln und nicht aus eigenem Antrieb.

In einem weiteren Kapitel beschäftigt sich die Autorin mit schriftunkundigen Kulturen und den kognitiven Veränderungen, die sich ergeben, wenn Menschen erst als Erwachsene mit dem Konzept Schrift in Berührung kommen.

Die Schriftkundigen lebten jetzt in zwei Welten: der Welt der erlebten Erfahrung, der primären Realität, die sie mit der schriftunkundigen Bevölkerung gemeinsam hatten, und in der sekundären Realität des geschriebenen Wissens, welches sie aus Büchern gewonnen hatten. Ihre Kenntnis geschriebener Geschichten verwandelte auch die innere Ordnung ihrer Erinnerungen und förderte ihre Fähigkeit zum zukunftsorientierten Planen.

Es folgt in diesem Kapitel ein übersichtlicher Abriss der Entwicklungen, die der Buchdruck auslöste. Zuerst wurde die Bibel gedruckt und verbreitet, auch in andere Sprachen übersetzt und damit auch für die Bevölkerung lesbar. Die Menschen beginnen, lesen zu lernen. Der nächste Schritt im kulturellen Wandel geht dann über zum lesen, um zu lernen. Es folgt das Zeitalter der Aufklärung (ab der Mitte des 17. Jahrhunderts). Die Menschen beginnen, das Gelesene in Frage zu stellen. Durch den Buchdruck konnten Wissenschaftler ihre Ergebnisse vervielfältigen und verteilen, umfangreichere Dokumentationen wissenschaftlicher Arbeit wurden möglich.

Die Denkmuster der neu schriftkundigen Bevölkerung wurden schnell abstrakter. Die Menschen begannen, alles, was sie lasen oder dachten, mit dem Verstand zu prüfen. Die Philosophen fingen an, die religiösen Überzeugungen zu hinterfragen.

Der entscheidende Punkt dieses Kapitels ist, wie sich der Übergang von einer oralen Kultur auf eine Schriftkultur auf die Gesellschaft und die einzelnen Menschen ausgewirkt hat. Alles, was man niederschreiben kann, muss man sich nicht mehr merken. Man hat also nicht mehr den Zwang, alles exakt wiedergeben zu müssen und hat daher mehr geistige Ressourcen, um neue Ideen zu generieren. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum es so hilfreich ist, sich einen Plan für die Woche zu machen. Alles, was dann aufgeschrieben ist, muss man sich nicht mehr merken und kann später nachschauen und dann ist der Kopf frei für andere Ideen.

Wer sich wirklich intensiv wissenschaftlich mit Entwicklungsfragen beschäftigen will, wird Coulters Ausführungen teilweise etwas esoterisch finden. Viele ihrer Anleitungen für die Erweiterung des Geistes haben auch mich kopfschüttelnd zurückgelassen. Es gelingt ihr jedoch, eine Brücke zu schlagen und die wissenschaftlichen Fakten übersichtlich zu präsentieren und mit der Lebensrealität des Lesers zu verknüpfen.

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Jugend Roman

Carlos Ruiz Zafón – Der Mitternachtspalast

Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass die Zukunft ihr unerträglich viel Zeit geben würde, die Fehler der Vergangenheit zu bereuen.

Dieses Buch steht seit über zwei Jahren bei mir im Regal (damals hatte ich mir tatsächlich eine Kaufnotiz per Post-It ins Buch geklebt, eine Angewohnheit, die sich nicht lange gehalten hat). Zur Ablenkung brauchte ich eine Geschichte, die unterhält, ohne zu viel Hirnkapazität zu erfordern und Carlos Ruiz Zafon erschien mir hier als passend. Erst während des Lesens hatte ich mich daran erinnert, dass das letzte Buch, das ich von ihm gelesen hatte (Der dunkle Wächter), mich nicht sonderlich begeistert hatte.

Auch bei diesem Buch handelt es sich um einen klassischen Schauerroman. Es beginnt als Krimi, stellt sich jedoch bald als Gruselgeschichte heraus. Gleich mehrere Versionen hat sich der Autor für die Vorgeschichte der Protagonisten Ben und Sheere einfallen lassen, die von den beiden und ihren Freunden im Verlauf des Buches aufgedeckt werden. Unerwartete Wendungen, spannende Szenen in einem verfallenen Bahnhofsgebäude und ein Phantom, das direkt aus den Katakomben der Oper entfleucht sein könnte, garantieren eine hohe Verfilmbarkeit des Materials. (Während ich nach einer potentiellen Verfilmung im Internet suche, stelle ich fest, dass es sich dabei wohl um den zweiten Teil der Nebel-Trilogie handelt, dessen dritten Teil ich bereits gelesen habe. Die Trilogie scheint jedoch keine direkten Verknüpfungen untereinander zu haben.)

Wer sich an der Existenz von Geistern und deren Rachegelüsten nicht stört (oder sich vielleicht sogar daran erfreut), kann mit diesem Buch ein paar unterhaltsame Stunden verleben. Nicht mehr und nicht weniger.

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Roman

Carlos Ruiz Zafon – Der dunkle Wächter

Als Onkel und Neffe auf die Mole sprangen, um bei Einbruch der Dunkelheit zuhause zu sein, untersuchte ihr Nachbar Picaud noch immer die mysteriösen Teile und versuchte herauszufinden, ob es in diesem Sommer Schrauben regnete oder ob der Himmel ihm ein Zeichen schicken wollte.

Meine Erwartungen an dieses Buch waren geprägt von den positiven Erfahrungen durch Der Schatten des Windes (das ich vor dem Beginn meiner Aufzeichnungen gelesen habe, woran ich mich aber erinnere, dass es die überzogenen Erwartungen aufgrund des medialen Hypes sogar übertroffen hat) und Das Spiel des Engels. Natürlich hätte ich genauer schauen sollen. Es handelt sich um ein Frühwerk, wie ich soeben auf der Amazon-Webseite lese, sogar den dritten Teil einer Jugendbuch-Reihe. (OMG, ich habe den dritten Teil als Erstes gelesen!1!!111!!!)

Warum ich sonst nie Rezensionen lese: weil sie oft besser zusammenfassen, was ich in meinen eigenen Worten sagen möchte (auf der Amazon-Seite von Fenja Wambold):

Mit dem Rückgriff auf altbewährte Motive revolutioniert Zafón zwar keineswegs den Schauerroman; auch weisen spätere Werke zweifellos einen literarischen Reifungsprozess auf.

Für ein Jugendbuch ist es eigentlich stückchenweise ziemlich grausam. Der Schatten im düsteren Wald, die Todesgefahr, in der Ismael und Irene beinahe 48 Stunden lang durchgehend schweben, der Verlust von Hannah, die grausigen Details über Alma Maltisse … trotzdem fühlte es sich unfertig an, der Stil erinnerte mich zu sehr an den ersten Band Harry Potter. Wenn man allerdings die Zielgruppe einschränkt auf jugendliche Leser, die sich gruseln wollen, aber nicht immer nur der Zombiecalypse hinterherlaufen wollen, dann passt es vielleicht.

Dass die Romanze zwischen Ismael und Irene keinen guten Ausgang nimmt, zeigt vielleicht die Düsternis an, die die späteren Romane von Carlos Ruiz Zafon prägen wird.

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Roman

Marc Levy – Solange du da bist

Das Wagnis in der Liebe ist, die Schwächen des anderen ebenso zu lieben wie seine Stärken, beide gehören untrennbar zusammen.

“Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen bestimmte Dinge unbegreiflich. Man muss oft mehrere Gleichungen lösen, um einer neuen Theorie zur Anerkennung zu verhelfen. Es ist allein eine Frage der Zeit und der Grenzen unserer Intelligenz. … Wenn also unsere allwissenden Gelehrten es für unmöglich erklären, ein Gehirn zu verpflanzen, sich mit Lichtgeschwindigkeit fortzubewegen oder einen Menschen zu klonen, dann sage ich mir, dass sie die Grenzen ihres eigenen Geistes noch immer nicht erkannt haben, dass sie nach wie vor nicht bereit sind, alles für möglich zu halten und es nur als eine Frage der Zeit anzusehen, die man braucht, um zu verstehen, wie es möglich sein wird.”

Er sollte sich vorstellen, dass er bei einem Wettbewerb folgenden Preis gewonnen hätte: Jeden Morgen würde ihm bei einer Bank ein Konto mit 86400 Dollar zur Verfügung stehen. … “Die erste Regel ist, dass dir alles, was du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wieder weggenommen wird” … Zweite Regel: Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden. … “Was würdest du mit so einem Geschenk tun?” Er antwortete, ohne nachzudenken, dass er jeden Dollar dafür verwenden würde, sich selbst und den Menschen, die er liebte, eine Freude zu machen. … “Wir alle haben so eine magische Bank”, erwiderte Lauren, “es ist die Zeit!” … “Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, gestern ist vergangen.”

Als der Film herauskam, hielt ich die Geschichte für ziemlich langweilig und einfältig (daher hab ich den Film auch niemals gesehen). Das Buch fiel mir dann auch eher zufällig in die Hände, ich hab es zuerst nicht mit dem Film in Verbindung gebracht (sonst hätt ichs vielleicht gar nicht gelesen …).

Herausgestellt hat sich das Buch dann als eine humorvolle und berührende Liebesgeschichte, dass das Zusammentreffen der beiden eigentlich unmöglich ist, weil ihr Geist in der Wohnung herumschwirrt, während sie im Koma liegt, vergisst man aufgrund der einfühlsamen Beschreibung der Gefühle, die sich vollkommen natürlich zwischen den beiden entwickeln.

Tatsächlich enthält das Buch die wichtige Lehre, das Leben zu genießen, da es jederzeit vorbei sein kann.