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English Roman

Ragnar Jonasson – The Girl Who Died

CN dieses Buch: Mord, Selbstmord, Tod, Depression
CN dieser Post: Tod


But the only option was to confront her fears, confront these horrible nightmares, by going downstairs to the dining room and reassuring herself once and for all that there was nobody there.

Woher dieses Buch auf meine Liste kam, weiß ich absolut nicht mehr. Erzählt wird auf zwei Ebenen, die sich am Ende zusammenfügen. Die mit ihrem Leben in Reykjavik unzufriedene Una bewirbt sich für einen Lehrauftrag „am Ende der Welt“ – einen winzigen Fischerdorf an der Küste. Erst vor Ort erfährt sie, dass sie nur zwei Schülerinnen zu unterrichten haben wird.

Von den Einheimischen, die eine eingeschworene Gemeinschaft bilden, wird sie unterschiedlich aufgenommen. Auf Umwegen erfährt sie schließlich, dass in ihrer Mansardenwohnung vor vielen Jahren ein Kind gestorben ist, das als Geist herumspuken soll. Erst nach dieser Enthüllung machen einige nächtliche Erlebnisse für Una Sinn. Überschattet wird diese Geschichte jedoch durch den sehr realen Tod einer von Unas Schülerinnen während des Weihnachtskonzerts.

Der Schauplatz am Ende der Welt, die interessant gezeichneten Charaktere und das Zusammenfügen der beiden parallelen Geschichten gegen Ende sind die Pluspunkte dieses Romans. Irgendwie blieb bei mir am Ende dann aber doch eher ein bitterer Nachgeschmack.

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English Erfahrungsbericht Sachbuch

Atul Gawande – Being Mortal

CN dieses Buch: unheilbare Krankheit, Alter, Sterben, Einsamkeit, Depression, Armut
CN dieser Post: unheilbare Krankheit, Alter, Sterben, Depression


How did we wind up in a world where the only choices for the very old seem to be either going down with the volcano or yielding all control over our lives?

Der Autor und Mediziner Atul Gawande befasst sich in diesem Buch mit der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und den Problemen, Schwierigkeiten und Fragen, die sich Menschen stellen, wenn sie sich der Endlichkeit ihres Lebens stellen müssen. Anhand von Beispielen aus seiner eigenen Familie, aber auch vieler Schicksale seiner Patient:innen sucht er nach einem Weg, wie Menschen am Ende ihres Lebens bestmöglich betreut werden können.

She felt incarcerated, like she was in prison for being old.

Viele ältere Menschen stehen irgendwann vor dem Problem, dass sie sich allein in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr ausreichend versorgen können. Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, dass diese Menschen Hilfe bekommen und so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben können (in Niederösterreich zum Beispiel durch das Hilfswerk). Denn das Leben im eigenen Zuhause ist für viele alte Menschen der wichtigste Faktor für die eigene Lebensqualität.

The key word in her mind was home. Home is the one place where your own priorities hold sway. At home, you decide how you spend your time, how you share your space, and how you manage your possessions. Away from home, you don’t.

Mit dem eigenen Zuhause geht die Autonomie und Freiheit, über das eigene Leben zu entscheiden, Hand in Hand. In Pflegeheimen sind die Bewohner:innen mit strengen Zeitplänen konfrontiert, Abweichungen von diesen sind aufgrund der Unterbesetzung des Pflegepersonals und der straffen Organisation nahezu unmöglich. Das Aufgeben-müssen dieser Autonomie führt bei vielen alten Menschen umgehend in eine Depression und Lebensmüdigkeit. Aus institutioneller Sicht geht es in erster Linie darum, die Sicherheit der alten Menschen zu garantieren. Oft finden das auch die Angehörigen wichtiger als die Freiheit, eigene Entscheidungen treffen zu können.

Our lives are inherently dependent on others and subject to forces and circumstances well beyond our control. […] Whatever the limits and travails we face, we want to retain the autonomy – the freedom – to be the authors of our lives.

In einem weiteren Kapitel erklärt der Autor die Wichtigkeit der Palliativmedizin und der Hospizbewegung. Viele Menschen schrecken allein vor der Option zurück, da sie davon ausgehen, dass es dann nur noch ums Sterben geht (ich hatte das bisher auch so verstanden). In diesem Buch wird jedoch der Unterschied zwischen der traditionellen Medizin und der palliativen Betreuung anders erklärt: Konfrontiert mit einer schweren Krankheit setzen wir uns Therapien aus, die uns jetzt unsere Lebensqualität kosten (Operationen, Chemotherapie, Intensivpflege), um Zeit später zu gewinnen. In der Hospizpflege hingegen geht es darum, den Menschen JETZT ein möglichst erfülltes Leben zu ermöglichen. Der Zeithorizont verschiebt sich von der Zukunft in die Gegenwart.

This is what it means to have autonomy – you may not control life’s circumstances, but getting to be the author of your life means getting to control what you do with them.

Das Thema klingt sehr traurig und ich hatte das Buch auch lange auf der Liste. Jetzt hat es für mich aber gepasst und mir auch etwas Hoffnung gegeben.

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Roman

Anja Kampmann – Wie hoch die Wasser steigen

CN dieses Buch: Tod, sexuelle Handlungen
CN dieser Post: –


Mit jedem Kapitel ist es mir schwerer gefallen, dieses Buch weiter zu lesen. Die Traurigkeit und die Einsamkeit und manchmal auch die Ausweglosigkeit triefen so dermaßen aus dem Text, dass es für mich beinahe nicht zu ertragen war. Ein richtiges Buch zur falschen Zeit.

Randnotiz: Alena Dillon schreibt in diesem Essay auf Lithub über ihre Schwierigkeiten, in ihrem Buch The Happiest Girl in the World über das Leben in der Welt der Sportgymnastik die schwierigen Themen wie körperliche Übergriffe anzusprechen (bzw. anzuschreiben). Der Text ist im Ganzen sehr interessant, besonders hervorzuheben finde ich allerdings die Argumentation, die sie schließlich dazu bewogen hat, diese Geschehnisse näher zu beschreiben:

Intentionally omitting the topic was, if not downright cowardly, blanching and inaccurate, not to mention a disservice, since readers in our culture could benefit from confronting this material while maintaining the distance of fiction.

Wenn wir uns auf Romanebene mit einem Thema beschäftigen, dann kann es gleichzeitig wahr und nicht wahr sein. Ein Roman kann uns heranführen an Themen, die uns „in der realen Welt“ so unvorstellbar und unerträglich erscheinen, dass wir uns nicht damit auseinandersetzen wollen. Als Beispiele dafür möchte ich unter anderem Octavia E. Butler und Nnedi Okorafor nennen.

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Roman

T. C. Boyle – San Miguel

CN dieses Buch: Krieg, Vergewaltigung, sexuelle Handlungen, Suizid
CN dieser Post: –


Irgendwie bin ich in diese Geschichte, die sich hauptsächlich um den Schauplatz – die Insel San Miguel vor der Küste von Kalifornien – dreht, nicht so recht reingekommen. Erzählt wird aus der Sicht von drei Frauen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf der Insel leben. Irritiert hat mich einerseits die Nähe der ersten beiden Frauen und dann der große Sprung eine Generation weiter.

Vielleicht ist es aber auch das Gefühl der Einsamkeit, das uns im Alltag aktuell so viel beschäftigt, dass ich mich damit nicht auch noch in der Lektüre auseinandersetzen wollte. Mir blieben die handelnden Protagonist*innen seltsam fremd. Ein Nähegefühl war nicht wahrnehmbar. Die Gefahr des einsamen Lebens auf einer Insel ohne Kontaktmöglichkeit und Unterstützung eines Systems blieb auf Distanz.

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English Roman

Claire-Luise Bennett – Pond

The hopelessness of everything I was trying to occupy myself with was at last glaringly crystal clear.

Irgendwie hatte ich die ganze Zeit während des Lesens das Gefühl, als ob ich nicht genau wüsste, worum es eigentlich geht. Ich fühlte mich erinnert an Leni Zumas – The Listeners und Ottessa Moshfegh – My Year of Rest and Relaxation, mit denen ich nicht wirklich viel anzufangen wusste. Möglicherweise war es die kürzliche Lektüre von Sylvia Plath – The Bell Jar, die mich dann vermuten hat lassen, dass die Protagonistin, die im Stream-of-consciousness-Stil erzählt, vermutlich an einer Depression leidet.

The large-scale changes in fact were of no interest to me at all; it was the small things that remained constant which sort of attracted me.

In diese gedankliche Richtung geschubst hat mich die ausführliche Referenz auf Marlen Haushofer – Die Wand. Neben der Einsamkeit, die die ebenfalls namenlose Erzählerin erlebt, stellt sie auch fest, dass die Kategorien, die sie bisher zur eigenen Identifikation verwendet hat, nun alle nicht mehr von Bedeutung sind. Als letzter lebendiger Mensch ist es schließlich egal, was für Rollen wir früher für uns gesehen haben.

Then it occurred to me that perhaps I’d been terrified for longer than all day, and I had rather mixed feelings upon realising that – I wasn’t much keen on the idea that I had been terrified for years, but it seemed possible. 

Gegen Ende des Buches werden die Sprünge größer, die Bezüge unwirklicher, die Erzählerin scheint den Faden zu verlieren. Gleichzeitig schleicht sich langsam die Erkenntnis ein, dass hier definitiv etwas nicht stimmt. Gepaart mit der Frage, wo das eigentlich alles hinführen soll.

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Roman

Julia Phillips – Disappearing Earth

Von diesem Buch habe ich zuerst auf Lithub gelesen und später hat mich im Buchgeschäft das Cover angesprungen. Die Berge, der blau-violette Verlauf, das Schneegestöber und dann die beiden kleinen schwarzen Figuren unten in der Ecke – einfach großartig.

Die Geschichte spielt auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Viel ferner und fremder könnte ein Ort für mich nicht sein. Knapp über 300.000 Menschen leben auf der Halbinsel, mehr als die Hälfte davon in der Hauptstadt der Region Petropawlowsk-Kamtschatski. Dieses beeindruckende Foto zeigt die Stadt vor dem Vulkan Korjakskaja Sopka. Die Szenerie findet immer wieder Ausdruck in den Beschreibungen des Wechsels der Jahreszeiten. Die Geschehnisse erstrecken sich über den Verlauf eines Jahres und über die gesamte Halbinsel. Einige Protagonist*innen sind Angehörige der nomadischen Stämme, die in der russischen Tundra leben.

Im ersten Kapitel wird die Leser*in Zeug*in der Entführung zweier Mädchen, Alyona und Sophia Golosovskaya. Die weiteren Kapitel beschreiben Geschehnisse im auf die Entführung folgenden Jahr und werden jeweils aus der Perspektive einer anderen Frau erzählt. Die Entführung kommt dabei immer in der einen oder anderen Form zur Sprache. Die Perspektiven auf die Leben, Schwierigkeiten und Emotionen der Frauen könnten auch für sich allein stehen. Durch das Verweben der Einzelschicksale mit der Entführung und den Verbindungen zwischen den Personen (in jeder Geschichte taucht eine Person auf, die die Leser*in bereits aus einem anderen Kontext kennt) entsteht daraus jedoch ein vernetztes Gesamtkunstwerk.

Valentina Nikolaevna, die wegen einer hartnäckigen Hautveränderung zum Arzt geht und direkt zur Operation in die Klinik geschickt wird. Ksyusha, die während ihrer Fernbeziehung zu Ruslan einen anderen Mann kennenlernt, der sie in einer völlig unbekannten Art und Weise berührt. Natasha, deren Schwester vier Jahre vor der Entführung der beiden Mädchen verschwunden ist; die Polizei stellt jedoch keine Verbindung her, da Lilia zum Zeitpunkt ihres Verschwindens bereits älter war. Revmira, deren Mann bei einem Unfall stirbt. Oksana, deren Hund wegen einer Unachtsamkeit ihres Arbeitskollegen verloren geht. All diese Geschichten zeigen Frauen mit unterschiedlichen Lebensumständen und verschiedenen Stadien ihres Lebens. Alle jedoch befinden sich offensichtlich oder unterschwellig in einer Phase der Unsicherheit. Das spurlose Verschwinden spiegelt sich immer wieder zwischen den Zeilen wider. Ein großartiges Buch.

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Roman Thriller

Kanae Minato – Geständnisse

Aber wer weiß, wenn ich etwas richtig Scheußliches anstellte, dann würde sie vielleicht endlich zu mir zurückkommen.

Rache, Wertigkeit und Wertlosigkeit sind die zentralen Themen dieses Thrillers. Jedes Kapitel wird aus der Sicht einer anderen Person erzählt, nur die Lehrerin Yuko kommt zu Beginn und zum Ende zu Wort und zündet in jedem dieser Kapitel die sprichwörtliche Bombe. Durch die unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Protagonist*innen ergibt sich ein facettenreiches psychologisches Bild der Wertigkeit und Wertlosigkeit in der japanischen Kultur. Scham, Sprachlosigkeit und fehlgeleitete gesellschaftliche Prägung treiben gleich mehrere Personen zu unvorstellbaren Handlungen. Missverständnisse, die niemals aufgeklärt werden, weil die beteiligten Personen nicht miteinander sprechen (können), führen letztendlich zur Katastrophe. 

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Roman

Nina LaCour – We Are Okay

I used to cry over a story and then close the book, and it all would be over. Now everything resonates, sticks like a splinter, festers.

Einer der Nachteile an digitalen Büchern ist ja, dass man vorher nicht abschätzen kann, wie lange sie sein werden. Nach den ersten paar Seiten schaue ich meist, wieviel Prozent ich bereits gelesen habe und das gibt mir dann einen Hinweis, wie lang das Buch wohl sein wird. Bei diesem Buch stellte ich fest, dass es überraschend kurz ist und trotzdem werden so viele unterschiedliche Themen behandelt, die für Jugendliche relevant sein können (Anders-Sein, zwischen freundschaftlichen und romantischen Gefühlen unterscheiden, Unsicherheit über die eigene Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung, Zugehörigkeitsgefühl, Einsamkeit, …).

Der Leser lernt die Hauptperson Marin kennen, die gerade an ihrem College alleine die Winterferien beginnt, weil sie (scheinbar) keine Familie hat, mit der sie die Weihnachtsferien verbringen kann. Stück für Stück erfährt der Leser vom komplizierten Verhältnis zur besten Freundin Mabel, dem Geheimnis von Marins jüngst verstorbenem Großvater und der großen Einsamkeit, die so schwer auf Marin lastet, dass sie niemanden mehr an sich heranlassen kann.

Das Ende kommt überraschend und hat zumindest bei mir das Gefühl hinterlassen, dass auch die dunkelsten und einsamsten Tage vorbeigehen und es immer einen Weg gibt.

Everything’s a gift and we’ll be alright.

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Essays

Olivia Laing – The Lonely City

Sameness, especially for the immigrant, the shy boy agonisingly aware of his failures to fit in, is a profoundly desirable state; an antidote against the pain of being singular, alone, all one, the medieval root from which the word lonely emerges. Difference opens the possibility of wounding; alikeness protects against the smarts and slights of rejections and dismissal.

Ein Spontankauf, vor Monaten in Berlin. Etappenweise gelesen, denn wer kann Einsamkeit schon auf längere Zeit aushalten? Die Autorin beschreibt anhand der Lebensgeschichten von sehr verschiedenen Künstlern das Phänomen der Einsamkeit und wie es sich in der künstlerischen Auseinandersetzung Bahn bricht. Sie beschreibt etwa die sich physisch manifestierende Einsamkeit in einem Gemälde von Edward Hopper. Ihre Beschreibung der Positionen der Personen zueinander und des Lichteinfalls in das nahezu leere Gebäude hat mich die Einsamkeit in dem Bild fühlen lassen, schon bevor ich es mir im Internet angesehen habe.

A weak or damaged ego cannot integrate, because it is too afraid of being overwhelmed by destructive feelings, which threaten to endanger or annihilate the prized and carefully preserved good object.

Nicht jeder, der allein ist, ist auch gleichzeitig einsam. Es gibt Menschen, die besser mit sich selbst allein sein können, als andere. Das mag teilweise Veranlagung sein, kann aber auch ein Sozialisationseffekt sein. Gerade bei Künstlern könnte ich laienhaft annehmen, dass sie sowohl die Auseinandersetzung mit der Außenwelt (als Inspiration) als auch das Alleinsein mit ihren Gedanken brauchen, um künstlerische Werke hervorbringen zu können. Dies beschreibt die Autorin anhand verschiedener Künstler, sie hat jedoch auch ein Gegenbeispiel gefunden, Henry Darger, der seine Werke zeit seines Lebens im Verborgenen geschaffen hat und dessen Kunst erst nach seinem Tod als solche erkannt wurde. Was wiederum die Frage aufwirft, ob Kunst erst durch Anerkennung als solche zur Kunst wird. Hat Henry Darger sich mit seinen Geschichten und Collagen nur beschäftigt, um in seiner Einsamkeit nicht den Verstand zu verlieren? Seine Werke zeigen teilweise beunruhigende Wesenszüge, die erahnen lassen, dass ihm der Wahnsinn vielleicht gar nicht so fremd war.

Loss is a cousin of loneliness. They intersect and overlap, and so it’s not surprising that a work of mourning might invoke a feeling of aloneness, of separation. Mortality is lonely.

Ein intensives und trauriges Kapitel beschäftigt sich mit dem Beginn der AIDS-Krise in den 1980ern. Die Krankheit trat gehäuft in männlich geprägten Künstlerkreisen auf, in denen Homosexualität und Drogengebrauch damals verbreitet waren. Die Krankheit und ihre Übertragungswege waren zu dieser Zeit unbekannt, wenn sich Anzeichen zeigten, war der Tod unausweichlich. Da die Wege der Ansteckung nicht bekannt waren, wurden Betroffene isoliert, in vielen Krankenhäusern nicht behandelt und oft sogar von Freunden und Familie im Stich gelassen.

Auf der letzten Seite schreibt die Autorin sinngemäß: „Einsamkeit ist persönlich, sie ist aber auch politisch. Einsamkeit ist kollektiv, ist eine Stadt.“ Die Großstadt ist eine perfekte Visualisierung für die Einsamkeit, gerade in der Großstand gibt es kaum eine Möglichkeit, wirklich allein zu sein, es sind immer Menschen überall und sei es hinter der dünnen Wand der eigenen Wohnung. Trotzdem kann eine Großstadt der einsamste Ort der Welt sein.

Im Angesicht des Todes ist jeder Mensch einsam. Selbst wenn geliebte Menschen zur Stelle sind, bleibt der Tod ein Schritt, den jeder Mensch allein tun muss.

We are in this together, … what matters is solidarity.

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Theaterstück

Eric-Emmanuel Schmitt – Enigma

Nun … irgendwie spricht aus Ihnen Hass: warum? Wo kommt der her, dieser Hass. Hass hat niemals Hass als Ursprung, er drückt … etwas anderes aus … Leid, Enttäuschung, Eifersucht, Angst …

Du planst für die (leichtsinnig viel zu spät begonnene) Reading Challenge und suchst nach einem Theaterstück. Ein Lithub-Post bringt dich auf Eric-Emmanuel Schmitt, der hat doch auch ein paar Stücke geschrieben. Du wählst blind in der Bücherei eines aus, ohne auch nur die Inhaltsangabe zu überfliegen. Du beginnst zu lesen. Schon auf den ersten Seiten erinnert dich das Setting an ein Stück, das du vor einigen Jahren im Theater der Jugend gesehen hast. Kann doch aber nicht sein, oder? Du liest weiter und wartest auf den Twist der Handlung, der dir klar macht, dass es nur eine zufällige Ähnlichkeit ist (zwei Männer auf einer Insel, passendes Setting für kleine Theater …), außerdem würdest du dich doch wohl erinnern, wenn du das Stück schon gesehen hättest. Du liest weiter und gelangst schließlich zu dem Plot Twist, der dir klar macht, dass es tatsächlich das Stück ist, das du vor Jahren im Theater gesehen hast.