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English Kurzgeschichten

Lily King – Five Tuesdays in Winter

CN dieses Buch: sexuelle Handlungen, Vergewaltigung, Mord, psychische Krankheit
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Eigentlich lese ich sehr selten Kurzgeschichten, weil mir diese Kurzform irgendwie die Protagonist:innen, an die ich mich gerade gewöhnt habe, die ich noch nicht mal richtig kennen gelernt habe, zu schnell wieder entzieht. Hier habe ich eine Ausnahme gemacht, einerseits wegen einer Empfehlung von Ann Patchett im Parnassus Blog, andererseits weil mir Lily King’s Zugang zum schöpferischen Schreiben in ihrem Roman Writers & Lovers gefallen hat. (Dass die Kurzgeschichten in der OverDrive eLibrary verfügbar waren, hat auch nicht geschadet …)

Die verschiedenen Geschichten erzählen von Träumen, von Menschen, die gerne woanders oder jemand anders oder mit jemand anderem wären. In den Geschichten, in denen sich diese Wunschträume erfüllen, ist diese Erfüllung jedoch immer eine Enttäuschung. Manche Geschichten erzählen von Menschen, die auf die eine oder andere Art nicht mehr präsent sind und den Menschen, die zurück geblieben sind und nun weiterleben, einen neuen Weg ins Leben finden müssen. Manche Geschichten erzählen von gescheiterten Beziehungen und wie die beteiligten Menschen dieses Scheitern, das Vorher und das Nachher unterschiedlich erleben und erinnern. Und auch das schwierige Verhältnis zwischen Leben und Kunst, der Wunsch nach schöpferischem Ausdruck inmitten des alles bestimmenden Bedürfnisse des Alltags findet seinen Platz. Wer Kurzgeschichten mag, wird hier bestens bedient.

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English Roman

Louise Erdrich – Future Home of the Living God

CN dieses Buch: Mord, Abtreibung, Totgeburt, Sucht
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The first thing that happens at the end of the world is that we don’t know what is happening.

Irgendwie sind die Bücher gerade zu kurz. Gerade, als ich mich endlich halbwegs mit dieser seltsamen Welt vertraut gemacht hatte, war die Geschichte schon wieder zu Ende. Und was für ein Ende auch noch …

Louise Erdrich beschreibt eine nordamerikanische Gesellschaft, die von einer Art umgekehrter Evolution bedroht ist. Was genau passiert, wird immer nur angedeutet. Diese Andeutungen gehen in die Richtung, dass neu geborene Kinder einen evolutionären Rückschritt aufweisen. Die Protagonist:innen bekommen Maßnahmen mit, die von der Regierung verordnet werden, wozu unter anderem gehört, dass jede schwangere Frau in Gewahrsam genommen wird, um den Schwangerschafts- und Geburtsvorgang zu kontrollieren. Diese Zwangsmaßnahmen werden zunehmend verstärkt.

In dieser Welt ist die Protagonistin Cedar unerwartet schwanger und will ihr Baby unter allen Umständen beschützen. Als Nebenstrang der Geschichte werden Stück für Stück die komplizierten Familienverhältnisse der adoptierten Cedar enthüllt. Ihre Abstammung von den nativen Ojibwe ist dabei ein entscheidender Faktor. Der Kontakt mit ihrer leiblichen Mutter wird zum Stressfaktor für die Beziehung zu ihrer Adoptivmutter.

Es wird somit das Thema Mutterschaft aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Was bedeutet Mutterschaft für die Entwicklung unserer Gesellschaft, was passiert mit der Welt, wenn das empfindliche Gleichgewicht der menschlichen Fortpflanzung aus der Balance gerät? Wozu sind Menschen fähig, wenn sie denken, nur ihr Weg könnte die Menschen und die Welt retten? Wozu sind (werdende) Mütter bereit, um ihr (ungeborenes) Kind zu schützen?

Es ist eine Dystopie, die in ihrem Fokus auf Schwangerschaft und Mutterschaft und dem autoritären Umgang mit einer aus den Fugen geratenen Welt an The Handmaid’s Tale erinnert. Dazu trägt auch die Erzählung in Form eines Tagebuchs bei, das Cedar an ihr ungeborenes Kind schreibt. Ein Buch, das viele Fragen offen lässt. Kein Buch für dunkle Tage. Und ganz sicher kein Buch für Menschen, die selbst ein Kind erwarten.

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English Roman

Claire Vaye Watkins – I Love You but I’ve Chosen Darkness

CN dieses Buch: Geschlechtsteile, Porno, Sexualität, Drogen, Vergewaltigung, Menstruation, Abtreibung, Geburt
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Bevor dieser Titel der Titel eines Buchs war, war es schon der Name einer Band. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, was das eigentlich heißen soll/kann: die Dunkelheit zu wählen. Und dann dieses Aber davor. Das Buch gibt auch nicht wirklich Antworten auf diese Fragen.

My problem is I have the job she never got to have and the education she never got to have and I’m intimidating and not as nurturing as anyone thought I’d be. My problem is I didn’t convert. My problem is, I’m all set.

Das Buch ordnet sich selbst in das relativ neue Genre Autofiction ein (offenbar gibt es da noch Begriffsunterschiede, in der englischen Wikipedia finde ich auch das Genre Autobiografiction, wo mir gerade der Unterschied nicht klar wird). Gemeint ist jedenfalls eine Verschmelzung von Fiktion und Biographie. Die Protagonistin dieses Buchs heißt wie die Autorin und teilt wesentliche Bestandteile ihrer Lebensgeschichte. Jedoch ist die Geschichte eben nicht als Memoir oder Autobiografie zu verstehen, sondern als Erzählung, die sich an Fakten orientiert, die inneren Lebenswelten der Protagonist*innen aber fiktionalisiert.

Die Erzählung der Protagonistin wird unterbrochen von Briefen, die ihre Mutter, Martha Watkins, lange vor Claires Geburt an ihre Freundin Denise geschrieben hat. Dadurch soll verdeutlicht werden, dass die Protagonistin bereits vorbelastet ist durch die Schmerzen und Sorgen, die das Leben ihrer Mutter bestimmt haben. Dies wird teilweise verwendet, um ihren schwierigen Umgang mit ihrer eigenen Mutterschaft zu erklären.

Motherhood had cracked me in half. My self as a mother and my self as not were two different people, distinct.

Die Autorin beschreibt letztendlich eine Frau voller Selbstzweifel, die sich an den Erwartungen, die die Gesellschaft und/oder sie selbst an sich stellt, aufreibt. Für mich blieben sie und die anderen Protagonist*innen irgendwie fremd, viele Szenen fühlten sich abgehoben oder übertrieben an. Die Darstellung bzw. Beschreibung von offenen oder polyamoren Beziehungen diente in meinen Augen eher nur dazu, die Unkonventionalität der Protagonist*innen herauszustreichen. Entscheidende Motivationen blieben mir unklar. Möglicherweise ist aber auch genau dieser Effekt das Ziel: zu verdeutlichen, dass unsere (Lebens-)­Entscheidungen von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, auf die wir selbst oft gar keinen Einfluss haben. Selbst wenn wir uns ein erfülltes Familienleben wünschen, können uns unsere Gene und/oder unsere Sozialisation davon abhalten, dies auch zu verwirklichen. Manchmal kann uns die Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit auf einen anderen Weg führen. Und manchmal gibt es einfach keinen richtigen Weg.

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English Roman

Graeme Simsion – The Rosie Result

CN dieses Buch: –
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I had observed that neurotypicals criticized autistic people for lacking empathy – towards them – but seldom made any effort to improve their own empathy towards autistic people.

Im dritten Buch um Rosie und Don geht es primär um ihren 10-jährigen Sohn Hudson, der selbst einige unkonventionelle Verhaltensweisen entwickelt und daher Schwierigkeiten in der Schule bekommt. Anhand dieser Ausgangslage wird viel über den Umgang mit Minderheiten generell und über die Einstufung von Asperger (und anderen Autismus-Formen) als Behinderung erklärt.

In the past, I had wished the world was different, but assumed that it was my responsibility to fit in.

Don setzt sich mit seinen eigenen Erfahrungen als Kind und Jugendlicher auseinander und möchte seinem Sohn die harten Lernwege zur Integration in die Gesellschaft erleichtern. Letztendlich darf er erkennen, dass es weder seine noch Hudsons Aufgabe ist, sich anzupassen, um besser in die Gesellschaft zu passen.

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English Krimi Roman

Louise Penny – A Rule Against Murder

CN dieses Buch: Mord
CN dieser Post: Mord


Because it’s the last house on the road. We’ve tried everywhere else, and don’t fit in. Here we fit. Here we belong.

Im letzten Buch gab es einen Mord, für den sich lange kein Motiv abzeichnete. In diesem Buch ist es genau umgekehrt: Eine ganze Familie scheint ein Mordmotiv zu haben. Genauso unklar wie im letzten Buch ist jedoch die Art, wie der Mord begangen wurde. Wieder einmal entwirft die Autorin eine sehr kreative Art des Tötens, bei der viele kleine Faktoren zusammenwirken müssen, damit es überhaupt zum Todesfall kommt.

Die Leser*in erhält auch einen weiteren Einblick in die Familiengeschichte von Inspektor Armand Gamache. Es fällt Licht auf die komplizierte Beziehung zwischen Vater und Sohn, eine Parallele zu den Familienbeziehungen der Morrows, die den Hauptstrang der Geschichte bilden. Hier wie dort wirken komplexe Familiendynamiken, die über viele Jahre lang das Leben und die Entscheidungen der Betroffenen prägen.

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English Erfahrungsbericht Memoir

Maggie Downs – Braver Than You Think

CN dieses Buch: Krankheit, Demenz, Sterben, Tod, Alkoholmissbrauch
CN dieser Post: Demenz


This is my mom’s narrative. She still exists, but her stories are lost forever. Her death is the kind that she is forced to live every day, paused somewhere between earth and what exists beyond. She is my inaccessible town.

Das „Genre“ Travel Memoir hat mich irgendwie gepackt, das hat seit Travelling With Ghosts nicht mehr so richtig aufgehört. Diesem Werk liegt eine besondere Ausgangslage zugrunde: Die Autorin macht sich auf den Weg, um ein Jahr lang um die Welt zu reisen und die Orte, Länder und Kontinente zu besuchen, von denen ihre Mutter immer geträumt hat. Ihre Mutter selbst versinkt leider zusehends in Alzheimer-Demenz und wird diese Reisen nicht mehr machen können.

Wie schon im letzten Post angemerkt, ist mir auch hier schnell klar geworden, dass diese Art zu reisen, nicht die Art ist, wie ich reisen wollen würde.

  • Die Familie in einer so schwierigen Situation zurückzulassen – da hätte ich keine ruhige Minute.
  • In abgelegenen Gegenden herumzuziehen, in der arme Menschen nicht mal davon träumen können, die Welt zu bereisen, weil sie oft nicht mal genug zu essen haben, das erscheint mir schlicht falsch. Sicher kann Tourismus auch Gutes bringen, indem er Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung schafft. Sicher tut sie auf ihrem Weg Gutes, in dem sie als Freiwillige unterrichtet, Straßen baut oder einen lokalen Radiosender unterstützt. Aber wiegt das die Unmengen an Schäden auf, die es anrichtet, wenn reiche, weiße Menschen, die es sich leisten können, an entlegene Orte reisen, um sich selbst zu finden? (Oder weil sie um die sterbende Mutter trauern?)
  • Über die Unmengen an CO2, die bei so vielen Flugreisen anfallen, muss ich hoffentlich nicht mehr ausführlich schreiben.

Das alles möchte ich nicht explizit als Kritik verstanden wissen. Jedoch finde ich persönlich es aus unterschiedlichen Perspektiven problematisch, so zu handeln und so zu reisen.

Das Buch beschäftigt sich neben den Reisen und Orten natürlich in erster Linie mit der Verarbeitung des Sterbens der Mutter, was für viele Frauen mit der Erkenntnis ihrer eigenen Vergänglichkeit verbunden ist. Dies mag auch ein Auslöser für diese Reise gewesen sein: die Angst, im eigenen Leben später nicht mehr die Zeit zu haben für die Dinge, die wir eigentlich gern tun und sehen würden. Das kann uns allen als Inspiration dienen, auch mal aus dem Alltag auszubrechen. Auch wenn wir nicht sofort los reisen und alle Punkte auf unserer Bucket List in einem Jahr abhaken können (oder wollen).

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English Roman

Liane Moriarty – Three Wishes

CN dieses Buch: Fehlgeburt, Panikattacken, Depression
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This was worse than anything. She was overreacting. She was being selfish. Women had miscarriages all the time. They didn’t make such a fuss. They just got on with it. And far worse things happened to people. Far, far worse.

Es zeichnet sich gerade wieder eine Leseblockade ab. Oder vielleicht ist es eine kombinierte Lese- und Schreibblockade. Zuerst will ich nicht lesen und dann will ich nicht darüber schreiben.

Mit diesem Buch habe ich die Leseblockade zumindest für ein Wochenende ausgeschaltet, danach ging’s aber wieder bergab.

Die Autorin lässt ihre Protagonistinnen – drei Schwestern, zwei eineiige Zwillinge und eine weitere Schwester, also Drillinge – große Veränderungen erleben. Die eine wünscht sich sehnlichst ein Baby und findet dann eine andere Erfüllung im Leben, die andere driftet durchs Leben und weiß eigentlich gar nicht, was sie sucht und die Dritte scheint alles zu haben und ist doch nicht glücklich. Frauenfiguren, die ans Klischeehafte grenzen, die jedoch in Liane Moriartys Schilderung doch immer sympathisch bleiben.

Don’t look at me as if I’m having an impact on you. I don’t have real relationships. I don’t have a real job. I don’t have a real home. The only part that’s real about me is my sisters. And if I’m not really real, then I can’t really hurt you.

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English Roman

Graeme Simsion – The Rosie Project

CN dieses Buch: –
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‘You’re saying that I am the person in the faculty most likely to act unconventionally. And you want me to act more conventionally. That seems an unreasonable request to make of a scientist.’

Es wird sehr schwierig werden, über dieses Buch zu schreiben, ohne in Klischees abzudriften. Schon als ich dem Fotografen zu erklären versuchte, warum ich beim Lesen so herzlich lachen musste, wurde mir klar, dass hier sehr viel Fingerspitzengefühl vonnöten ist. Fingerspitzengefühl, das der Roman selbst auf der Oberfläche vermissen lässt, das zwischen den Zeilen aber die Großartigkeit dieser Geschichte bestimmt.

Nothing would change the fault in my brain that made me unacceptable.

Die Hauptprotagonist*innen sind Don und Rosie, die sich unter einem Haufen von Fehlannahmen auf beiden Seiten kennenlernen. Don passt in vieler Hinsicht nicht in die Welt, in der er leben muss. Gesellschaftliche Konventionen sind ihm ein Rätsel, er nimmt alle Aussagen wörtlich und bleibt stets bei der Wahrheit und den wissenschaftlichen Fakten. Subtile Hinweise kann er nicht deuten, was Mimik und Tonfall in Kommunikationen angeht, kann er nur rätseln, wenn ihm etwas auffällt, das ihm nicht zu der wörtlichen Aussage zu passen scheint. Er entscheidet sich für eine unkonventionelle Methode, um eine Partnerin zu finden, die zu ihm passt.

Rosie bereitet sich auf ihr PhD-Studium vor und arbeitet in einer Bar, um ihr Studium zu finanzieren. Don hält sie fälschlicherweise für eine Bewerberin für sein Partnerin-Projekt (von dem Rosie überhaupt nichts weiß) und stuft sie schnell als völlig unpassend ein. Trotzdem fühlen sich beide zueinander hingezogen und finden in der Suche nach Rosies biologischem Vater ein gemeinsames Projekt.

Es könnte eine Anhäufung von Klischees über Verhalten auf dem autistischen Spektrum sein. In manchen Situationen bleiben Erinnerungen an die schablonenhafte Charakterisierung von Sheldon Cooper in den ersten Staffeln der Big Bang Theory nicht aus. Die Methoden, mit derer Don versucht, sich besser in die Gesellschaft zu integrieren und unangenehme Situationen zu vermeiden, erinnerten mich allerdings schnell an meine eigenen Versuche in jüngeren Jahren, irgendwo besser dazu zu passen und vor allem nicht unangenehm aufzufallen. Akribische Vorbereitung, intensive Beobachtung (mit wechselnden Interpretationsergebnissen), Recherche über gesellschaftliche Konventionen, Lernen von Fakten und Themen … all das sind Handlungsweisen, die auch neurotypische Menschen nutzen können, wenn sie sich in (mancher) Gesellschaft unsicher fühlen.

Zusammenfassend handelt es sich um eine humorvolle und liebevolle Geschichte, die einen frischen Blick auf gesellschaftliche Konventionen wirft und uns ermöglicht, diese auch zu hinterfragen. Und es gibt zwei Fortsetzungen! \o/

‘If you really love someone,’ Claudia continued, ‘you have to be prepared to accept them as they are. Maybe you hope that one day they get a wake-up call and make the changes for their own reasons.’

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English Roman

Ann Hood – The Book That Matters Most

CN dieses Buch: Drogen, Sucht, Suizid, Tod
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Could a writer understand how her book had saved someone long ago, when the world was a fragile, scary place and the people she loved weren’t in it anymore? Could a writer understand that her book had mattered more than anything?

Etwas Seltsames passiert gerade mit meinen Lesegewohnheiten. Direkt nach diesem Buch ist mein Drive komplett eingebrochen. Und diesen Post schiebe ich jetzt auch schon eine Woche vor mir her … inzwischen war ich auf Urlaub und kann mich gar nicht mehr genau erinnern, worum es in der Geschichte eigentlich ging. Ein zentrales Thema ist jedenfalls Mutterschaft: wie entwickelt sich die Beziehung zwischen Mutter und Kindern, zwischen den beiden Elternteilen, wie verändert Mutterschaft das eigene Leben.

It mattered most to me then because of where I was in my life. So in a way, there isn’t just one book that matters most, there might be several, or even a dozen.

Hauptprotagonistinnen der Geschichte sind Mutter und erwachsene Tochter, die sich beide in Umbruchphasen ihres Lebens befinden. Beiden helfen auf ihrem Weg Bücher, die sie begleiten und ihnen neue Wege aufzeigen. Stück für Stück wird außerdem das dunkle Familiengeheimnis aufgedeckt. Das Ende bietet in dieser Hinsicht eine Überraschung.

I read this book and I realized that we get to choose – darkness or light, life or death. I choose light. I choose life.

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English Roman

Dave Eggers – Heroes of the Frontier

CN dieses Buch: sexuelle Handlungen, Geschlechtsteile
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Courage was the beginning, being unafraid, moving ahead, through small hardships, not turning back. Courage was simply a form of moving forward.

Manchmal weiß ich nicht mehr, warum ich ein Buch überhaupt auf die Liste gesetzt habe. Und hier hatte ich mir irgendwie etwas vollkommen anderes erwartet. The Circle (vom selben Autor) habe ich nur als Film gesehen und hier war ich dann von der Protagonistin Josie und ihren Zweifeln an ihrem Leben und ihren Lebensentscheidungen schon sehr überrascht. In Rückblenden erzählt sie von ihrer Kindheit und der Trennung von ihren Eltern, vom konstant abwesenden Vater ihrer eigenen Kinder, ihrer Karriere als Zahnärztin, die mit einem Rechtsstreit endet. Ihr Leben scheint eine Abfolge von schwierigen Situationen zu sein, unterbrochen nur durch kurze Momente der Ruhe, in denen sowas wie Hoffnung aufkommen kann.

Genau dasselbe passiert auch auf der Reise durch Alaska, die in der Jetzt-Zeit des Buchs stattfindet. Mit ihren Kindern Paul und Ana stolpert Josie von einem holprigen Tag in den nächsten. Auf den letzten Seiten fing ich langsam an, mich zu fragen, wie dieses Buch nur zu einem halbwegs erträglichen Ende kommen kann. Dann war ich kurz enttäuscht über den vermeintlich letzten Satz. Und dann kam noch ein Kapitel mit nur einem einzigen Satz. Der hat mich dann wieder mit dem Buch (und dem Leben) versöhnt. Ein schöner Blick auf unsere Zweifel an uns selbst und an unseren Entscheidungen. Und ein Aufruf, niemals aufzugeben und immer weiter zu gehen.