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Kurzgeschichten

Etgar Keret – Pizzeria Kamikaze / Der Busfahrer, der Gott sein wollte

FlowerPower(c)jusone/SXC

„Sag mal“, forschte Uzi nach, „stimmt das, was gesagt wird, dass sie dir bei euch, bevor du so eine Aktion startest, siebzig geile nymphomanische Jungfrauen in der nächsten Welt versprechen? Nur für dich, Solotanz?“ – „Tun sie“, erwiderte Nasser, „und schau dir an, was daraus wird. Ich bin auf Alkohol herabgesackt.“ – Dann warst du am Ende also der Depp, Nasser“, sagte Uzi schadenfroh. „Bei Gott“, Nasser nickte, „und du, was haben sie dir versprochen?“

Es wird an der Zeit, wieder mal ein uneingeschränktes Loblied zu singen und niemand hätte es mehr verdient, als der geniale Etgar Keret. Allein schon die Idee, eine Geschichte in einer Welt spielen zu lassen, die nur von Selbstmördern bevölkert wird. Menschen, die aus einer ihnen unwirtlich gesinnten Welt fliehen, landen in einer Welt, die auch um nichts besser ist und noch dazu zusammen mit lauter Menschen, die ebenfalls keinen Sinn im Leben sehen. Wer würde sich da nochmal umbringen? Freundschaften entwickeln sich, die Bewohner dieses seltsamen Ortes werden schubladisiert nach der Art, in der sie sich töteten und demnach Körperschäden erlitten. Am besten haben es da die unversehrten Tablettenopfer. Als ob diese schräge Welt nicht schon genug wäre, bevölkert Keret diese auch noch mit Persönlichkeiten, die allesamt mehr oder weniger plausible Gründe zum Selbstmord hatten, und schickt diese in Situationen, die sie mit dem trockensten Humor bewältigen, den die Welt außerhalb Großbritanniens jemals erlebt hat.

Viele der weiteren Kurzgeschichten sind so kurz wie prägnant und amüsieren oder verstören, jedoch kaum etwas dazwischen. Je nachdem, welches Gefühl sich der Autor gerade ausgesucht hat, genau mit diesem lässt er den Leser zurück. Brutal oder poetisch beschreibt er menschliche Abgründe und scheiternde Existenzen. Ohne jedoch zu vergessen, dem Leser hin und wieder einen Lichtblick zu erlauben: Nicht alles auf der Welt ist schlecht. Betrachtet man das Leben und die Gesellschaft mit dem notwendigen Schuss schwarzen Humors, lässt sich aus jeder noch so sauren Zitrone ein sensationelles Gefühl ziehen. Pflichtlektüre. Punkt.

Weitere Informationen: Etgar Keret – personal websitePerlentaucherLyrikwelt

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Klassiker Roman

Gustave Flaubert – Salambo

Wüste (c) Jerzy/PIXELIO

Das Durcheinander der Waffen war nicht geringer als das der Kleidungsstücke und der Völkerschaften. Es fehlte keine todbringende Erfindung – angefangen von den Dolchen aus Holz, den steinernen Äxten und den Dreizacken aus Elfenbein bis zu den langen, schmalen Säbeln, deren biegsame Kupferklingen wie Sägen gezähnt waren.

Flaubert beschreibt in diesem Kriegsepos um Karthago alle Scheußlichkeiten, die der Krieg so mit sich bringt. Die Titelhelding Salambo gerät durch eine Affäre mit dem Kriegsherrn Matho zwischen die Fronten, doch diese seltsame Liebesgeschichte bleibt stets an der Oberfläche. Den Großteil des Buches nimmt das Schlachtengetümmel ein, lang und breit beschreibt Flaubert die Waffen der unterschiedlichen afrikanischen Völker, die sich hier in Söldnerkriegen niedermetzeln. Nicht mal vor der detaillierten Beschreibung von Kannibalismus schreckt Flaubert zurück.

Zwei Tage später klarte es wieder auf, und der Hunger befiel sie aufs Neue. Bisweilen schien es ihnen, als risse man ihnen den Magen mit Zangen heraus. Dann wälzten sie sich, von Krämpfen geschüttelt, warfen sich Hände voll Erde in den Mund, bissen sie in die Arme und brachen in wahnsinniges Gelächter aus.

Damals erregten laut Wikipedia vor allem die exotischen Schilderungen des unbekannten Afrika Aufmerksamkeit, was zu vielen Dramatisierungen führte. Eine tiefere Bedeutung ist jedoch weder in der deutschen noch in der englischen Wikipedia vermerkt. Scheint zeitgenössische Literatur damals gewesen zu sein, die jedoch kaum ihre Zeit überlebt hätte ohne den vorhergehenden Erfolg von Madame Bovary.

Weitere Informationen:
Salambo – Projekt Gutenberg

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Roman

William Riviere – Kate oder Caterina

Wintergipfel(c)Karl-Heinz-Laube/PIXELIO

Und dann fühlte er es – dieser grauhaarige Mann, der auf seiner Mistgabel lehnte und in die züngelnden Flammen seines Feuers sah. Er fühlte die Schnelligkeit der Zeit in seinem brennenden Leben, so schnell, wie die Goldfinken durch den verregneten Nebel schossen. Und er fühlte die Langsamkeit der Zeit, Zeit, die so unermesslich langsam war; Zeit, die ihn wie eine tiefe Flut aus der Ewigkeit umspülte und ihm alles brachte; Zeit, die weiterfließen würde und ihn auffüllte mit Bewusstsein – und noch immer steig die Rauchsäule zum Himmel.

Leider muss ich voranschicken, dass das Eindeutigste an dieser Rezension sein wird, dass ich mich fürchterlich gelangweilt habe. Schon lange musste ich mich nicht mehr so durch ein Buch durchquälen. Es lässt sich nur schwer definieren, dass eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg in Italien, mit einer zerrissenen Familie, einer Frau, die sich nach ihrem Mann verzehrt, der zuerst als politischer Gefangener hinter Gittern landet und danach mit den Partisanen in den Bergen verschwindet, so langweilig sein kann. Es passiert eigentlich genug, aber erzählt wird es durch die Emotionen der beteiligten Personen. Das geschieht aber wiederum in einer bemerkenswerten Emotionslosigkeit.

Denn selbstverständlich war zusätzlich das Unvermeidliche geschehen. Nach einigen dieser so weltlichen römischen Nächte hatte sie sich in fremden Zimmern wiedergefunden, mit Männern, die sie kaum kannte , beim ersehnten, kalten, nichts sagenden Geschlechtsverkehr.

Caterina betrügt ihren Mann während dieser im Gefängnis sitzt, das auch noch mit dem Feind und erwähnt wird dies so nebenbei, es scheint sie gar nicht weiter zu betrüben, gleichzeitig kann sie wohl ihrem eigenen Mann einen möglichen Seitensprung wohl kaum verzeihen. Diese Caterina ist eine überspannte Frau, die nicht weiß, was sie will und ihrem starken Mann kaum eine Stütze ist. Man hat kein Mitleid mit dieser schwachen Frau, die in ihrer Emotionalität versinkt und monatelang keinen klaren Gedanken zu fassen bekommt.

„Der Krieg, der hat ein eigenes Leben, ein Leben, das stärker ist als deines. Wir begannen zu verstehen, was es bedeutet, die totale Niederlage; was es für Italien bedeutete, keine eigene Armee mehr zu besitzen, wehrlos zu sein. Wir waren … Es waren wir, was unser Land nicht hatte; und das war nicht besonders gut.“

Natürlich ist es auf seine Art ein Epos gegen den Krieg, großteils ohne die Scheußlichkeiten des Krieges zu besprechen. Es zeigt wie eine Familie wegen des Krieges auseinanderbricht und das manche Menschen nachher nicht mehr dieselben sein werden. Leider ist es trotzdem quälend langweilig.

All diese Wunder! Ich kann nicht anders, als die Gewissheit zu verspüren, dass sie mir beide eines Tages für immer zurückgegeben werden. Entweder dies, oder aber ich lasse es zu, dass ich diese Vorzeichen nur zur Hälfte glaube, dann werden meine Gedanken ihren letzten Halt in dieser realen Welt verlieren.

So scheint es, als hätte Caterina schon lange den Halt in der realen Welt verloren. Auch der Gedanke, dass dieser Roman aus der Feder eines Mannes geflossen sein kann, erscheint mir befremdend. Zerrissenheit kann uns in Zeiten des Krieges aber auch in vielen anderen Situationen überfallen. Dieses Buch lässt hingegen keine zerrissenen Gefühle zurück sondern letztendlich nur Erleichterung.

Weitere Informationen: Fantastic fictionflipkart.com

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Roman

Ian McEwan – Abitte

Labyrinth (c)Henrik-Gerold-Vogel/pixelio

War eine Geschichte zu Papier gebracht, schienen die Blätter vor lauter Leben in ihrer Hand zu beben. Selbst ihrer Ordnungsliebe konnte sie frönen, ließ sich mit Worten doch jedes Chaos in geregelte Bahnen lenken.

Die Geschichte beginnt mit Briony, die an einem Theaterstück schreibt, mit dem sie ihrem Bruder eine Freude machen will, der an diesem Abend endlich wieder nach Hause kommen wird. So unschuldig dieser Abend beginnt, so verhängnisvoll wird er enden. Der ganze erste Teil des Buches beschäftigt sich mit den Geschehnissen eines einzigen Sommerabends, erzählt aus den unterschiedlichen Perspektiven der drei Hauptpersonen: Briony, ihrer Schwester Cecilia und Robbie, dessen weiteres Schicksal dann im zweiten Teil in den Krieg führt.

Doch, wenn sie abends, am Ende des Tages, im Nachthemd auf dem Treppenabsatz stand und über den Fluss auf die verdunkelte Stadt schaute, befiel sie wieder dieses Unbehagen, das dort unten in den Straßen weilte, so wie es hier auf den Stationen herrschte, und das die Düsternis selbst zu sein schien. Nichts in ihrem straffen Tagesablauf, nicht einmal Stationsschwester Drummond, konnte sie davor schützen.

Brionys Fehler bestimmt das weitere Leben aller drei. Ihre Liebe zu Geschichten macht der aufkeimenden Liebe zwischen Cecilia und Robbie ein jähes Ende. Beide Schwestern schlagen die Laufbahn als Krankenschwester ein, jedoch aus unterschiedlichen Gründen. Für Cecilia ist es der schnellste Weg, ihr Elternhaus zu verlassen und auf diesem Wege auch die Vergangenheit aus dem Weg zu schieben. Für Briony wird es zur Buße für ihren Fehler, der die Schwestern entzweit.

Trotz der in ihrem Tagebuch skizzierten Typen glaubte sie nicht länger an Charaktere. Das waren schnurrige Kunstgriffe, die ins neunzehnte Jahrhundert gehörten. Schon das Konzept einer handelnden Figur basierte auf einem Irrtum, was die moderne Psychologie schließlich längst bewiesen hatte. Und die Handlung selbst war auch nur eine rostige Maschine, deren Zahnräder nicht mehr recht ineinandergreifen wollten.

Sowohl der Inhalt der Geschichte als auch der Schreibstil lassen den Leser mit der Zeit vergessen, dass es sich um einen Roman von Ian McEwan handelt. Hätte man mir das Buch vorgelegt und ich müsste den Autor erraten, hätte ich eher auf John Irving getippt. Zwar zeigt die Detailgenauigkeit der Beschreibung des Abends, an dem die Geschichte beginnt, deutlich die Handschrift McEwans. Der weitere Verlauf hingegen, der sich schließlich über ein Leben ausdehnt, erinnert sehr an die Art wie John Irving die Lebensgeschichten seiner Protagonisten entwirft. Dies gerät dem Roman jedoch in keinster Weise zum Nachteil. Man fiebert zusehends mit, ob es letztendlich zu einer Aufklärung der verhängnisvollen Geschehnisse kommen wird. Nicht alles findet zu einem befriedigenden Ende und doch bleibt ein Gefühl der Zufriedenheit zurück, wenn man die letzte Seite umblättert. Eine Kunst, die nur wenige Autoren mit dieser Virtuosität beherrschen.

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Roman

Eva Menasse – Vienna

„Die Tränen, die er nie geweint hat“, sagte mein jüngerer Vetter nachdenklich. „Mein Gott, was bist du für ein Pathetiker“, ächzte mein älterer Vetter, und mein Vater tat, als habe er von dieser ganzen Lainz-Burma-Geschichte überhaupt nichts mitbekommen. In meiner Familie schämt man sich für Emotionen bis auf die Knochen.

Liest man diese unterhaltsamen Familiencharakteristik, kommt einem nicht eine einzige Sekunde in den Sinn, es könnte der erste Roman der Journalistin Eva Menasse sein. Eine Sammlung von Familienanekdoten fügt sich Stück für Stück zu einem Portrait von unterschiedlichsten Figuren über mehrere Generationen zusammen. Wirklich erfassen kann man die Familie wohl nur, wenn man sich während des Lesens die Zeit nimmt, den Familienstammbaum zusammenzustellen. Über den Krieg, die Geschichten der Großeltern und der resoluten Tante Gustl bis zum jüdischen Fundamentalismus des Bruders und der Vettern breitet sich die Familiengeschichte zu einem Panoptikum aus skurrilen und doch liebenswerten Persönlichkeiten aus.

Meine Schwester schien ihn anfangs gar nicht zu bemerken. Sie, deren Schönheit nun allerorten gepriesen wurde – „a fesche Katz“, gestanden sogar die Würfelmonster zu –, gab sich gerne den Anstrich hoheitlichen Desinteresses. Sie glaubte wohl selbst, daß auf sie jemand ganz Besonderer warte, eine Art Märchenprinz für die verwöhnte Prinzessin.

Charmante Wiener Eigenarten bilden die charakteristische Grundlage der Familientradition. Die Bridge-süchtige Großmutter und der Tennisclub prägen die Generationen über Jahrzehnte hinaus. Im Tennisclub sind auch die so genannten „Würfelmonster“ – dem Würfelspiel verfallene ältere Damen mit erbarmungslos scharfen Zungen – zuhause, so manche Episode nimmt hier ihren Ausgang.

Wenn das begann, wenn die alten Familiengeschichten zum tausendsten Mal heraufbeschworen, durchgekaut und neu interpretiert wurden, flüchteten sich die angeheirateten Frauen theatralisch eine Weile lang in die Küche, weil sie es angeblich „nicht mehr hören konnten“, England, Burma, Fußball, Film, das ‘Weißkopf’, die abgefeimte Tante Gustl und der Sohn, der irgendwelche klebrigen Mehlspeisen gestohlen hat. Aber sie kamen bald wieder zurück, denn obwohl sie es nie zugegeben hätten, liebten sie es längst genauso, das mehrstimmige Pointenfeuerwerk, die nicht endenwollende Serie ‘echter Königsbees’, die ganze Heimeligkeit dieses familiären Sagengutes, in das wir uns lustvoll einwickelten, weil es unser flüchtiges Zusammensein mit einer kurzen, aber kräftigen Wurzel in der Vergangenheit verankerte.

Doch nicht die so bekannte jüdische Jammerei über Benachteiligungen und Kriegsblessuren prägen diesen Roman, nicht die nervtötende Neurotik einer Lily Brett, nicht die intellektuelle Kulturkritik einer Siri Hustvedt. Die Familie ist das beherrschende Thema und dass diese Familie uns unser ganzes Leben lang begleiten wird, ob uns das nun gefällt oder nicht. Eine gleichzeitig beängstigende und beruhigende Schlussfolgerung, die jeden die Schrulligkeiten der eigenen Familienmitglieder für einen kurzen Moment mit anderen Augen sehen lässt.

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Roman

Bernard Cornwell – Schwertgesang

Wikingerschiff (c) Cellblock / PIXELIO

Da verging meine Furcht. Sie wurde von einer Woge des Stolzes und des Machtgefühls weggespült. Ich bezweifelte Bjorns Botschaft nicht, denn die Götter sprechen nicht leichtfertig, und die Spinnerinnen kennen unser Schicksal. Wir Sachsen sagen „wyrd bid ful araed“, und sogar die Christen glauben an diese Wahrheit. Das Schicksal ist unausweichlich. Das Schicksal lässt sich nicht ändern. Das Schicksal herrscht über uns. Unsere Leben werden gemacht, bevor wir sie leben. Und ich sollte König von Mercien werden.

Wie es schon der Hinweis auf das Schicksal verkündet, kommt es natürlich ganz anders. Mit faulem Zauber versuchen die Dänen Uthred zum Verrat an Alfred zu bewegen, dem er seinen Schwur geleistet hat. Und im Laufe dieses Romans wird Uthred einen weiteren Schwur leisten, obwohl sein einziger Wunsch (neben dem Töten von Dänen) darin besteht, von Alfred aus seinem Schwur entlassen zu werden.

London wird erobert, immer wieder wendet sich das Blatt, kaum glaubt man, jetzt ist alles klar, ergibt sich die nächste Überraschung, die die Spinnerinnen für Uthred und seine Mitstreiter und Feinde ausgeheckt haben. Ein weiterer Roman kündigt sich an und ich hoffe in aller Ehrlichkeit, dass Cornwell noch viele Abenteuer für Uthred in Planung hat, bevor dieser seine Bebbanburg wieder erobern darf.

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Fantasy Roman

Bernard Cornwell – Die Herren des Nordens

Im dritten Teil der großen Uthred-Saga muss unser Held einiges erleiden. Vom Dänen Guthred, den er gerettet und ihm auf den Thron geholfen hat, wird er verraten und auf einem Sklavenschiff angekettet. Die Erzfeinde Kjartan und Sven, der Einäugige treten erneut auf den Plan und genau als Uthred ihm wehrlos in die Hände zu fallen droht, steigt der Deus ex machina vom Himmel:

Da wusste Sverri, dass er verloren hatte. Er verbeugte sich, ließ die Kette an meinem Hals los und trat einen Schritt zurück, und ich wog die Kette in meiner Hand und schleuderte ihr loses Ende nach Sven, und es fuhr zischend an seinem Gesicht vorbei und drängte ihn zurück. Und dann rannte ich. … Es war besser zu ertrinken, dachte ich, als Svens Folter zu erleiden. Da zügelten die Reiter ihre Pferde. Sven rannte zwischen ihnen hindurch, und dann blieb auch er stehen, und ich stand bis zur Brust im Fluss, und die Kette in meiner Hand störte mich, und ich bereitete mich darauf vor, mich rücklings ins Todesdunkel des Wassers zu stürzen, als Sven selbst einen Schritt von mir weg tat … Und da kam vom Meer, vorangetrieben von seinen Zwillingsrudern und der schnell steigenden Flut, das rote Schiff.

Noch eine weitere Schlacht bestreitet Uthred in diesem Band. Wie auch Derfel Cadarn in Cornwells Arthus-Geschichte ist er mit Leib und Seele Krieger. Der vierte Band Schwertgesang ist bereits erschienen. Im dritten Teil war Uthred erst um die 20 Jahre alt, es könnten also noch einige Bände folgen, was ich mir an dieser Stelle recht herzlich wünschen möchte.

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Fantasy Roman

Bernard Cornwell – Der weiße Reiter

Die Fortsetzung des Weltbestsellers „Das letzte Königreich“: „Wieder eine absolute Spitzenleistung vom Meister des Fachs.“ BOOKLIST

Soweit der Klappentext und so schlimm das ist, ich habe dem beinahe nichts hinzuzufügen.

Während der fromme König Alfred versucht, die Dänen mit Gebeten auf den richtigen christlichen Pfad zu bringen, sucht Uhtred weiter den Kampf. Wie die Zeit zeigt, hat er damit Recht. Man möchte den nächsten Roman dieser Reihe („Die Herren des Nordens“, er blinzelt mich vom Regal aus an) sofort zur Hand nehmen und weitere Stunden in dieser Welt verbringen. Ich versuche trotzdem, vorher zumindest eines der beiden angefangenen Bücher noch zu Ende zu bringen, bevor ich etwas Neues aus dem jetzt nach Weihnachten endgültig überfüllten Regal nehme.

Cornwell ist tatsächlich ein Meister seines Faches, wer sich für historische Romane erwärmen kann: Sofort kaufen.

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Fantasy Roman

Bernard Cornwell – Das letzte Königreich

Vorausgeschickt sei, dass ich ein riesiger Cornwell-Fan bin, ich liebe die Art, wie er seine Geschichten aufbaut, ich hatte auch diesen Roman in Windeseile durch, weil er innerhalb kürzester Zeit die Spannung aufbaut, die dafür sorgt, dass man das Buch absolut nicht mehr aus der Hand legen will.

Das Buch erzählt die Geschichte von Utred, der als Engländer geboren wird, bei den Dänen, die kriegerisch ins Land einfallen, aufwächst und schließlich auf Seiten der Engländer gegen die Dänen kämpft, nachdem sein Ziehvater Ragner von einem seiner Kampfgenossen verraten und deshalb ermordet wird. Utred muss sich darüber klar werden, welche Seite er einnehmen will und bis zum Ende des Buches schwankt er immer wieder, den seinen Wunsch, seine Burg, die ihm vom Onkel geraubt wurde, wiederzubekommen, kann er nicht umsetzen, solange der Kampf zwischen Engländern und Dänen tobt.
Letztendlich wird er sich wohl für die Engländer entscheiden, obwohl bis dahin wohl noch einige Seiten vergehen werden.

Zu meiner Freude ist es außerdem der erste Band einer weiteren Trilogie, ich muss mich also alsbald nach der Fortsetzung umsehen. Bis dann gibt es vielleicht endlich die Fortsetzung von Lustbaders “Der dunkle Orden”.

 

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Fantasy Roman

Tad Williams – Der Engelsturm

Nun endlich der vierte Teil der grandiosen Trilogie und selten habe ich erlebt, dass sich alle Handelsstränge und alle Geheimnisse derart schlüssig auflösen wie bei diesem Meisterwerk. Die letzten 300 Seiten musste ich in einem durchlesen, weil ich es einfach nicht mehr zur Seite legen konnte.

Nicht nur alle Geheimnisse, auch die Leben der (überlebenden) Personen haben sich alle so schlüssig aufgelöst und zusammengefügt, wie man es nur selten sieht. 

Empfehlenswert für alle, die gerne in lange Geschichten eintauchen (obwohl im Buch tatsächlich nur zwei Jahre vergehen, kommt es einem viel länger vor). Durch den zähen Start im ersten Buch sollte man sich nicht entmutigen lassen, es lohnt sich, dranzubleiben.