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English Krimi Roman

Louise Penny – A Fatal Grace

CN dieses Buch: Mord
CN dieser Post: Mord


It starts with our beliefs, and our beliefs come from our parents, and if we have a sick parent we have sick beliefs and it infects everything we think and do.

Der erste Teil der Reihe hat mir ja sehr gut gefallen. Jetzt überlege ich, wieviel Abstand ich zwischen den einzelnen Romanen lassen sollte, damit sich nicht zu schnell ein Gewohnheitseffekt einstellt.

Tatsächlich ist die Gefahr aber eher gering, denn in diesem Buch ist die Aufdeckung des Mörders*der Mörderin noch komplexer als im ersten Teil. Genauso der Mord selbst. Verbindungen werden Stück für Stück aufgedeckt und es ergeben sich viele überraschende Wendungen.

Was die Geschichte auch noch zusätzlich interessant macht, ist der interne Spionagefall im Team der Ermittler*innen. Die Hinweise auf einen Fall, der sich VOR dem ersten Roman abgespielt hat, jedoch Folgen hat, die sich auf das aktuelle Team auswirken, lassen eine längerfristige Hintergrundgeschichte erahnen, die sich wie in einer TV-Serie über mehrere Staffeln Romane lang entwickelt.

Ein weiteres interessantes Detail: Auch oder gerade die oberflächlich negativ gezeichneten Personen erhalten eine Hintergrundgeschichte und Gefühle, die ihre Handlungen zwar nicht verzeihlich machen, aber zumindest in den Bereich des Nachvollziehbaren rücken. Eine besondere Kunst, die die Autorin hoffentlich in den weiteren Romanen noch weiter perfektioniert.

Finally, someone cared for her. […] The thought had warmed her and sent her off to sleep wrapped in the promise of belonging, of finally taking a seat in the living room.

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Roman

Ilija Trojanow – Eistau

Sie wünscht sich, dass wir einfach nur sind, ich suche nach einer Befreiung in einem wahrhaftigeren Schweigen.

Der Protagonist Zeno verzweifelt am Sterben eines Gletschers. In Rückblenden wird parallel zum Geschehen der Jetzt-Zeit auf einem Antarktis-Kreuzfahrtschiff der Verfall seiner Beziehungen geschildert. Zwischen den aus Zenos Sicht erzählten Kapiteln finden sich kurze Sammlungen von Funksprüchen (?), vage aneinandergereihte Satzfragmente, die ein Geschehen andeuten, das sich zeitlich erst nach der aktuellen Kreuzfahrt abspielt.

Zenos verzweifelte Konfrontation mit einem chilenischen Soldaten, der sich inmitten einer Pinguingruppe eine Zigarette anzündet, seine Abneigung gegenüber den Touristen, seine Sehnsucht nach einem tieferen Alleinsein; all diese einzelnen Situationen sind Haarrisse, die schließlich zu einem Zusammenbruch führen müssen. Unvermeidlich wie das Sterben des Gletschers.

Der Augenblick, in dem Kunst zu Wahrheit wird. Die Vorstellung läßt mich nicht los. Auch das leichtfertig Dahingesagte kann ernst genommen werden. Es beginnt als Haarriss, setzt sich als Sprung fest, endet als zersplittertes Glas.

Das (vorläufige) Ende der Isolation

Die Ausgangsbeschränkungen sind (vorerst) aufgehoben, Treffen in kleinerem Kreis wieder erlaubt.

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem bewussteren Wahrnehmen von Gefühlen und Stimmungen. Wenn ich mich gestresst oder genervt fühle, versuche ich, zu ergründen, was genau dieses Gefühl gerade bedeutet, es zu benennen und es anzunehmen. Dabei wurde mir heute klar, dass wir Gefühle und die Situationen, in denen sie entstehen, in der Reflexion mit etwas Abstand meistens anders interpretieren, als sie sich zu dem Zeitpunkt angefühlt haben (das klingt wie eine Binsenweisheit, ist aber in meinen Augen ein Phänomen, das im Alltag nicht so bewusst ist).

Jetzt, wo die Isolation etwas gelockert ist, wird mir klar, dass ich es eigentlich ganz angenehm gefunden habe, mal eine Zeitlang nirgendwo sein zu müssen und Zeit zur Verfügung zu haben, die ich nach meinen eigenen Regeln gestalten kann. Es ist bei Weitem nicht so, dass ich diese Zeit oder die damit verbundene Gestaltungsfreiheit besonders sinnvoll genutzt hätte. Wie ich am 12. April schrieb, ist es mir kaum gelungen, mit der Zeit etwas Sinnvolles anzufangen.

Möglichst schnelle Rückkehr zur Normalität ist nicht zwingend der richtige Weg. Es wäre wünschenswert, wenn wir aus dieser Erfahrung etwas lernen und für die Zukunft mitnehmen könnten. Was das konkret sein könnte, hat sich mir bisher leider nicht enthüllt.

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Erfahrungsbericht

Marie Tièche – Mein Jahr am Nordpol

Kinnvika brachte Klarheit. Das Leben hier gefiel mir, und ich wollte zumindest die Essenz davon in mein zukünftiges Leben hinüberretten.

Wie sich wieder mal zeigt, schreibt das Leben die interessantesten Geschichten (oder auch nicht). Meine Faszination für extrem kalte Wetterbedingungen (begonnen mit Die Schrecken des Eises und der Finsternis) hat mich zu diesem Werk greifen lassen, weil ich mir eine neue weibliche Perspektive auf das Thema erhofft hatte. Erst auf den letzten Seiten stellte ich mit Sicherheit fest, dass ich einen Erfahrungsbericht vor mir hatte. Die Autorin beschreibt ihre Zeit in Kinnvika und vor allem die Rückblenden in ihr Leben davor in derart blumigen Worten, dass ich schlicht davon ausging, ein träumerisches Fantasiewerk vor mir zu haben. Doch die Forschung ihres Begleiters Hauke Trinks hat sogar ausreichend Relevanz für einen Eintrag in der deutschen Wikipedia. Die Autorin beschreibt im Detail den Entscheidungsprozess, der sie zum Umkrempeln ihres Lebens geführt hat, die Vorbereitungen auf die Reise und schließlich die täglichen Belange ihres Lebens in dieser abgeschiedenen winterlichen Einöde. Zweifellos eine prägende Erfahrung.

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Roman

Ilija Trojanow – Eistau

Unvermutet flammt die Sonne hinter einem diesigen Vorhang auf, ein Parameter der Endlichkeit. Das Leuchten hält einige Wellenschläge an, bevor es wieder verschwindet und der Sturm im Zwielicht weitertobt.

Der gealterte Gletscherforscher Zeno muss mit ansehen, wie das Eis von der Erde verschwindet. Er brütet über den Verfehlungen der Menschen und erkennt in den schwindenden Gletschern seine eigene Sterblichkeit.

Das bist du, Zeno, mit Fallgeschwindigkeit stürzt du ins Nichts, auf der Kreidezeichnung des nächsten Augenblicks bist du schon nicht mehr zu sehen.

Ein Notruf als Kunstprojekt, eine Frau, die von einem Pinguin gebissen wird und dadurch eine schlimme Infektion erleidet … alles erscheint Zeno als Beweis für die Dummheit und Ignoranz seiner Mitmenschen. Ich bin es müde, Mensch zu sein. Nach einem peinlichen Zusammenstoß mit einem Soldaten kann er die Gesellschaft seiner Mitreisenden nicht mehr ertragen.

Mich hatte das Eis-Thema an ein Buch erinnert, das ich vor Jahren gelesen habe (dank dem Blog kann ich nun nachvollziehen, dass es bereits 2007 war): Die Schrecken des Eises und der Finsternis. Doch fühlte ich mich damals trotz der anderen Zeitebene deutlich mehr verbunden mit den Protagonisten. Trojanows unaufgeregte Sprache nimmt den emotionalen Dramen des Wissenschaftlers Zeno die Intensität, ich fühlte mich stets unbetroffen von seinen Aufregungen, obwohl ich selbst nicht verstehen kann, wie achtlos viele Menschen mit der Umwelt umgehen. Tatsächlich erscheint Zeno, der im Sinne der Umwelt kompromisslos handelt, als verrückter Professor, der gegen Windmühlen kämpft und dabei schließlich den Verstand verliert.

Endlich allein. Auf ruhiger See und nicht auf einer Woge der Geschichte, allein auf einem Kreuzfahrtschiff, das sich mit einem Joystick lenken lässt, als sei die Fahrt durch die Eisinseln längst nur noch ein Computerspiel.

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Roman

Kurt Vonnegut – Cat’s Cradle

Regen im Wiener Prater, Regenschirme, Riesenrad, Atmosphäre

„That’s why she married him. She said his mind was tuned to the biggest music there was, the music of the stars.“ He shook his head. „Crap.“

I guess „Cat’s Cradle“ can be called an American classic. It starts as an attempt to write a strange biography about the so called father of the atomic bomb (fictional Felix Hoenikker). The narrator is on a journey to find the family and visit people who worked with him. His journey leads him to the country San Lorenzo where he not only finds a strange kind of love but also the Hoenikker family in all their strangeness.

In San Lorenzo the narrator is getting to know a religion named „Bokononism“. It’s illegal but eventually he finds out that everyone on the island follows the mysterious man named Bokonon who is chased by San Lorenzos president Papa Monzano.

While writing this I have to say that it’s worthless to describe the storyline. If you can live with strange stories that don’t care about limits imposed by sheer physics. The story introduces a lot of interesting theories about religion and politics and Bokonon’s quotes have the qualities of the wisdom of a true spiritual leader.

Peculiar travel suggestions are dancing lessons from God.

It was the first book that I read on the iPad Kindle App and the experience was satisfying. I love the „popular highlights“ functions of the Kindle App and the possibility to add my own notes and copy these. Although I had to type the quotes because it’s not possible to copy text from the book. But at least I can add my own notes right on the iPad and copy them to MarsEdit for the blog post afterwards. And of course the built-in dictionary is wonderful for reading books in a foreign language. I think I’ll try a spanish book soon.

„Everything must have a purpose?“ asked God.
„Certainly“, said man.
„Then I leave it to you to think of one for all this,“ said God. And He went away.