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Anja Kampmann – Wie hoch die Wasser steigen

CN dieses Buch: Tod, sexuelle Handlungen
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Mit jedem Kapitel ist es mir schwerer gefallen, dieses Buch weiter zu lesen. Die Traurigkeit und die Einsamkeit und manchmal auch die Ausweglosigkeit triefen so dermaßen aus dem Text, dass es für mich beinahe nicht zu ertragen war. Ein richtiges Buch zur falschen Zeit.

Randnotiz: Alena Dillon schreibt in diesem Essay auf Lithub über ihre Schwierigkeiten, in ihrem Buch The Happiest Girl in the World über das Leben in der Welt der Sportgymnastik die schwierigen Themen wie körperliche Übergriffe anzusprechen (bzw. anzuschreiben). Der Text ist im Ganzen sehr interessant, besonders hervorzuheben finde ich allerdings die Argumentation, die sie schließlich dazu bewogen hat, diese Geschehnisse näher zu beschreiben:

Intentionally omitting the topic was, if not downright cowardly, blanching and inaccurate, not to mention a disservice, since readers in our culture could benefit from confronting this material while maintaining the distance of fiction.

Wenn wir uns auf Romanebene mit einem Thema beschäftigen, dann kann es gleichzeitig wahr und nicht wahr sein. Ein Roman kann uns heranführen an Themen, die uns „in der realen Welt“ so unvorstellbar und unerträglich erscheinen, dass wir uns nicht damit auseinandersetzen wollen. Als Beispiele dafür möchte ich unter anderem Octavia E. Butler und Nnedi Okorafor nennen.