Ich hatte mir stille Weihnachten auf dem Land vorgestellt, wie mir bewusst wurde, als wir das Haus wieder betraten und ich den Weihnachtsbaum und die Geschenke sah und den Truthahn im Backofen roch und die Gespräche der Verwandten hörte, aber jetzt hatte das Fieber mich wieder erwischt, und das Fieber hieß Dean Moriarty, und ich war unterwegs, war wieder unterwegs.
Roadmovies haben mich schon immer fasziniert und quasi magisch angezogen. Sal Paradise zieht mit seinem Freund Dean Moriarty durch die USA und erlebt dabei allerhand Unannehmlichkeiten. Trampen scheint damals (das Buch erschien 1957) eine vielgenutzte Form des Reisens zu sein. Und wie der Buchtitel bereits suggeriert, geht es weniger ums Ankommen oder ums Reisen von einem Punkt zum anderen, sondern schlicht um die Fahrt an sich.
„Ja“, sagte ich, „fahren wir nach Italien.“ Und so nahmen wir unser Gepäck, er, mit der gesunden Hand, seinen Koffer und ich den Rest, und stolperten zur Haltestelle der Cable-Car. Gleich darauf rollten wir den Hügel hinab und ließen von der klappernden Plattform die Füße auf den Bürgersteig baumeln, zwei zerbrochene Helden der Nacht im Westen Amerikas.
Dean Moriarty bleibt einerseits eine von Sal zu einer Art Guru hochstilisierte Witzfigur, denn er kriegt sein Leben nicht in den Griff, zeugt sowohl an der Ostküste wie an der Westküste Kinder und bricht die Herzen seiner Frauen im Eilzugtempo. Das bewundern seine Freunde natürlich, aber tatsächlich ist es wohl nicht nur für die betreffenden Frauen sondern auch für Dean selbst ein Alptraum.
Dean und Sal schlagen sich durch Amerika, erst als Mitfahrer, später mit dem eigenen Auto. Sie träumen von fernen Orten, halten es jedoch nicht lange dort aus, wenn sie mal angekommen sind. Im dritten Teil schlagen sich Sal und Dean in Mexiko herum, die Feier endet im Chaos, wie die meisten Festivitäten im Leben von Dean und Sal.
Und dann verfolgt mich das Buch auch noch:
“The only people for me are the mad ones, the ones who…“ – A conversation on cool