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Roman

Beate Maly – Tod am Semmering

CN dieses Buch: Mord, Gift, Waffe, Krankheit, Suizid, Krieg, Tod eines Kindes, Alkoholmissbrauch
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Wieder mal eine Krimiserie, die mir über einen Geocache zugeflogen ist. Da wollte ich natürlich mit dem ersten Buch der Reihe anfangen und jetzt steht ein Geocaching-Ausflug auf den Semmering an … das hab ich jetzt davon.

Allerdings bin ich noch unsicher, ob ich die Reihe überhaupt weiter lesen möchte. Ja, sie ist total süß, die neugierige Protagonistin Ernestine Kirsch, Lehrerin im Ruhestand, die nicht mehr loslassen kann, wenn sie irgendwo ein Geheimnis auch nur wittert. Ja, ich hatte zwar einen vagen Verdacht, der auch in die richtige Richtung ging, aber ich hatte die Auflösung des Kriminalfalls nicht kommen sehen. Ja, es ist ein absolutes einfaches Lesevergnügen und für meinen Winterurlaub war es ausgezeichnet. Aber ob ich davon mehr lesen möchte, das weiß ich noch nicht. Vielleicht im nächsten Urlaub wieder.

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Roman

Renate Welsh – Johanna

CN dieses Buch: Nationalsozialismus, Gewalt
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Da hat mich gerade wieder das Literaturcache-Fieber gepackt, daher habe ich auch dieses Buch gelesen. Sonst wüsste ich nicht, warum ich dazu greifen hätte sollen. Das Buch erzählt die Geschichte der ledig geborenen Johanna, die als Dirn auf einem Bauernhof arbeiten muss, obwohl sie eigentlich Schneiderin werden wollte. Zeitlich ist die Geschichte in der Zeit des Aufstiegs des Nationalsozialismus zu verorten. Johanna versteht zwar die Konflikte zwischen den Bauern und den armen Arbeitern nicht, beobachtet aber aufmerksam. Jegliche Beschreibung auf einer politischen Ebene bleibt jedoch oberflächlich. Auf die Fortsetzung „Die alte Johanna“ bin ich jetzt aber trotzdem gespannt. Wie die alte Johanna nun auf diese Zeit zurück blickt, stelle ich mir spannender vor, als die beschränkte Weltsicht der jungen Johanna.

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Krimi Roman

Eva Rossmann – Evelyns Fall

Kellergasse_(c)_Adolf-Riess/PIXELIO

Sie schaut mich bedauernd an. „Die Post kommt jetzt ja immer so spät. Da war schon die Barbara Karlich Show im Fernsehen. Unglaublich, wie die Welt heute ist. Die reden da über Sachen, die hätten wir uns nicht einmal zu denken getraut.“

Die Journalistin Mira Valensky und ihre wackere Freundin Vesna begeben sich diesmal auf die Spur eines Mordes, der zuerst gar keiner zu sein scheint. Vesnas Tochter Jana ist mit der aufstrebenden Sängerin Celine befreundet. Deren Mutter scheint durch einen Unfall ums Leben gekommen zu sein, doch Celine will das nicht glauben. Auf der Suche nach dem Mobiltelefon, das der erklärte Liebling der Verstorbenen war, wird Indiz um Indiz aufgedeckt, das schließlich zur Enthüllung von allerhand Geheimnissen führt.

Ich programmiere mein Navi, und Vesna mokiert sich über die seltsame Computerstimme. Ich nenne sie Susi. Und Susi führt uns sicher zur eingegebenen Adresse. Ein schicker Bau. Weiß und Glas, quadratisch, zweistöckig, sicher noch keine zwei Jahre alt. Ein Parkplatz vor dem Haus, im ersten Stock sind tatsächlich einige Fenster erleuchtet.

Solche Einzelheiten sind es, die die Mira Valensky-Krimis spannend machen. Kaum ein Navigationssystem kommt ohne einen verniedlichenden Namen aus, von Susi bis Beate habe ich schon unzählige Namen gehört, die die geneigten Benutzer und Besitzer den nervenden Computerstimmen zuweisen.

Lange scheint es, als hätte die verstorbene Evelyn einfach nur viel Pech in ihrem Leben gehabt. Mit 42 Jahren übergewichtig und krank, daher nicht mehr arbeitsfähig, delogiert, einsam und allein. Soll dieser Frau tatsächlich das Wunder passiert sein, im Lotto einen Gewinn zu erzielen? Stück für Stück setzen Mira und Vesna das komplizierte Puzzle zusammen, dabei kriegt nicht nur Mira sondern auch ihr Lebensgefährte Oskar mal einen Schlag ab. Erst im großen Finale offenbart sich schließlich die wahre Geschichte der Evelyn Maier und ihres vorzeitigen Todes, der sie auf eine Art auch aus ihrem einsamen und armen Leben errettet haben mag.

Viel Sozialkritik lässt Eva Rossmann in diesem Krimi mitschwingen. Wie kann es sein, dass in einem Sozialstaat wie Österreich Menschen in derart ärmlichen Verhältnissen leben müssen, wie es bei der toten Evelyn Maier der Fall war. Wie konnte sie durch alle sozialen Netze fallen, sodass ein Lottogewinn schließlich ihre letzte Rettung hätte sein können? Eine kurzweilige Geschichte aus dem Mira-Valensky-Universum, tauglich als Unterhaltung zwischendurch.

Weitere Informationen: LiteraturgeflüsterLeseLustLiteraturBlog