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Sachbuch

Lou Manna – Digital food photography

CampfireCooking(c)jsnflo/SXC

Lou Manna gives a nice overview of food photography. Lots of practical tips are included and lots of examples fabulously illustrate the mastery of his photography. The lots of pictures make the book easy to read and visually appealing. He explains in detail what is needed to create a stunning picture. How to start, which equipment you need, how to find the right people to work with …

An example tip for composition I found very interesting:

Spiral: People in Western cultures read from left to right, and we’ve trained our eyes to scan other things, including images, in a similar left-to-right sweep. Our eyes naturally tend to scan pictures in clockwise fashion and then spiral in to the area that has the whitest and brightest colors at its center.

Other possible composition options include lowercase a, bullseye and the almighty rule of thirds.
Another thing that i got acknowledged by Lou Manna is the fact, that I definitely need to buy a wide angle lens to get on with my photography ambitions. This lenses with sharp depth of field create the look that I like best in low distance food photographs.

NOTE: Wide angle lenses make elements in the foreground appear larger than those in the background, and exaggerate distance and perspective. Telephoto lenses, on the other hand, have an opposite effect. They compress distance and make objects in the background appear similar in size to objects in the foreground. Remember that depth of field is shallower with telephoto lenses.

Amateur food photos often look boring and fail to transfer the feeling of taste. Not only lighting is important to increase the quality of your food photos, Lou Manna also gives important tips for highlights:

Using mirrors and backlights helps to add dimension, gives more shadow detail, and creates specular highlights on the food or setting. Without these highlights, food photographs lack life and dimension. With them, food can sparkle like jewels. Specular highlights attract attention to the food’s freshness, color, and texture, giving it appetite appeal.

Of course a book can never teach you all the techniques to achieve great food photography results (I’ve already been trying to learn photography through books and video training for a long time and it doesn’t work, believe me). But Lou Manna’s books gives a great overview of the topic and increases the appetite not only for great food but also to become a great photographer. It definitely inspired me to plan the purchase of the wide angle lense that has been sitting on my list for years. Maybe you’ll see some of my own photographs on this blog soon.

More information: Lou Manna’s website (where you’ll find a collection of wonderful pictures, newer and I might say greater than the ones included in the book) – Lou Manna’s blogFood photo libraryWikipedia

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Sachbuch

Stephen Hawking – Das Universum in der Nussschale

Walnuss (c) Lichtbild Austria/PIXELIO

Wie kleine Gehirne sehen Walnüsse aus, wenn man sie erst von ihrer Schale befreit hat. Kein Wunder also, dass Stephen Hawking sein Universum in die sprichwörtliche Nussschale verpackt.

Er hat einmal gesagt, Gleichungen seien für ihn wichtiger, weil die Politik für die Gegenwart sei, eine Gleichung hingegen etwas für die Ewigkeit. Die Gleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie sind sein schönstes Epitaph und Denkmal. Sie werden Bestand haben, solange es das Universum gibt.

Ein wunderschönes Anti-Politik-Zitat von Einstein flicht Hawking in seine detaillierten Erläuterungen der Quantenphysik ein. Er verknüpft die Wissenschaft mit historischen Fakten, so wird das Ganze angenehm lesbar und erhält den Charme einer gut gemachten Fernsehdoku. Ziemlich spannend gelingt übrigens die Kombination dieses Werks mit seinen spannenden theoretischen Erläuterungen der imaginären Zeit mit Terry Pratchetts Werk „Heiße Hüpfer“, das sich mit Zeitreisen auf eine ganz andere Art und Weise beschäftigt.

Wir können schlagfertig oder sehr intelligent sein, aber nicht beides. Trotzdem denke ich, dass wir erheblich intelligenter werden können als die meisten Figuren in Star Trek – was ja auch nicht weiter schwierig ist.

Im Rahmen seiner Überlegungen zur Biotechnologie und der weiteren Entwicklung der Computertechnik wagte Hawking auch bereits 2001 die gewagte Vorhersage von – frei interpretiert – Facebook:

Schon in zehn Jahren werden sich viele von uns für eine virtuelle Existenz im Netz sowie für Cyberfreundschaften und Cyberbeziehungen entscheiden.

Aus heutiger Sicht betrachtet lag er damit beinahe beängstigend richtig. Wer mit offenen Augen beobachtet, wie sehr sich viele Menschen im Internet – und dabei speziell auf Facebook – entblößen, wünscht sich diese Voraussicht für die nächsten Jahre – oder lieber nicht? Was würde Hawking heute zu diesem Thema zu sagen haben, wenn er nicht mit seinen Forschungen beschäftigt wäre? Bereits 2001 stellte er sich außerdem diese Frage: Hat Intelligenz eine langfristige Überlebenschance? Und nicht zuletzt beschreibt er auch eines der Themen, die mich seit Jahren immer wieder aufgrund ihrer Unmöglichkeit verfolgen (inzwischen gemeinsam mit der Tatsache, niemals auch nur alle Geocaches in Österreich finden zu können …):

Noch im 18. Jahrhundert soll es Menschen gegeben haben, die jedes bis dahin geschriebene Buch lasen. Doch wenn Sie heute ein Buch pro Tag läsen, bräuchten Sie ungefähr fünfzehntausend Jahre, um sich durch den Bestand einer Nationalbibliothek durchzuarbeiten.

Stephen Hawking ist ein genialer Wissenschaftler und die wenigsten dürften seine Theorien wirklich in seiner Gesamtheit erfassen können, ich selbst behaupte keinesfalls, dass ich auch nur die Hälfte dieser Konzepte tatsächlich verstehen könnte. Aber aufgrund seiner unterhaltsamen Schreibweise ohne dabei oberlehrerhaft zu dozieren, fühlt man sich nach der Lektüre trotzdem etwas gebildeter und im besten Fall auch noch gut unterhalten.

Weitere Informationen:
Official Website of Stephen W. HawkingWelt OnlineIMDB

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Klassiker Roman

Gustave Flaubert – Salambo

Wüste (c) Jerzy/PIXELIO

Das Durcheinander der Waffen war nicht geringer als das der Kleidungsstücke und der Völkerschaften. Es fehlte keine todbringende Erfindung – angefangen von den Dolchen aus Holz, den steinernen Äxten und den Dreizacken aus Elfenbein bis zu den langen, schmalen Säbeln, deren biegsame Kupferklingen wie Sägen gezähnt waren.

Flaubert beschreibt in diesem Kriegsepos um Karthago alle Scheußlichkeiten, die der Krieg so mit sich bringt. Die Titelhelding Salambo gerät durch eine Affäre mit dem Kriegsherrn Matho zwischen die Fronten, doch diese seltsame Liebesgeschichte bleibt stets an der Oberfläche. Den Großteil des Buches nimmt das Schlachtengetümmel ein, lang und breit beschreibt Flaubert die Waffen der unterschiedlichen afrikanischen Völker, die sich hier in Söldnerkriegen niedermetzeln. Nicht mal vor der detaillierten Beschreibung von Kannibalismus schreckt Flaubert zurück.

Zwei Tage später klarte es wieder auf, und der Hunger befiel sie aufs Neue. Bisweilen schien es ihnen, als risse man ihnen den Magen mit Zangen heraus. Dann wälzten sie sich, von Krämpfen geschüttelt, warfen sich Hände voll Erde in den Mund, bissen sie in die Arme und brachen in wahnsinniges Gelächter aus.

Damals erregten laut Wikipedia vor allem die exotischen Schilderungen des unbekannten Afrika Aufmerksamkeit, was zu vielen Dramatisierungen führte. Eine tiefere Bedeutung ist jedoch weder in der deutschen noch in der englischen Wikipedia vermerkt. Scheint zeitgenössische Literatur damals gewesen zu sein, die jedoch kaum ihre Zeit überlebt hätte ohne den vorhergehenden Erfolg von Madame Bovary.

Weitere Informationen:
Salambo – Projekt Gutenberg

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Krimi

Volker Kutscher – Der stumme Tod

Kiwi(c)naliha/pixelio.de

„Sie sind aber’n janz hellet Köpfchen, wa? Heut Nacht bei Osram jeschlafen?“
So ähnlich fühlte Rath sich tatsächlich, als er wieder ins Auto stieg.

Der widerspenstige Kommissar Gereon Rath gerät diesmal in die Ermittlungen um ermordete Schauspielerinnen. Der Tonfilm erobert gerade das Filmbusiness und nicht allen Betroffenen behagt diese neue Entwicklung. Unter Verdacht stehen die konkurrierenden Produzenten Oppenberg und Bellmann, auf die Spur des Mörders führt jedoch die chinesische Frucht Yangtao (erst eine Internet-Recherche im Rahmen dieses Blog-Posts hat mich übrigens darauf gebracht, dass es sich dabei um die bei uns vollkommen alltagsgewohnte Kiwi handelt, die vor 80 Jahren jedoch noch eine chinesische Spezialität dargestellt haben dürfte).

Alte Bekannte aus dem ersten Rath-Roman Der nasse Fisch begegnen uns wieder: Engelbert Rath meldet sich aus Köln, um seinen Sohn auf dem Karriereweg zu unterstützen, Raths Journalistenfreund Weinert kann ihn nicht vor schlechter Presse bewahren, der Unterwelt-Boss Marlow tut Rath einen Gefallen und die Jus studierende Stenotypistin Charlotte Ritter verdreht Rath ein ums andere Mal den Kopf. Ihretwegen verprügelt Rath sogar einen Kollegen, das erste von vielen Dienstvergehen, die schließlich dazu führen, dass Rath sogar vom Dienst suspendiert wird.

Viel Berliner Lokalkolorit würzt Raths Erlebnisse im Vorkriegsberlin, nur wenige Hinweise zeigen den Aufstieg des nationalsozialistischen Regimes. Es bleibt zu hoffen, dass Volker Kutscher noch viele weitere spannende Kriminalfälle für seinen Kommissar in petto hat.

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Roman Unterhaltung

Terry Pratchett – Heiße Hüpfer

Zeit(c)frko/SXC

Zum Beispiel behauptete der Dozent für kreative Ungewissheit auf eine recht selbstgefällige Weise, er sei gleichzeitig zugegen und abwesend, bis jemand an seine Tür klopfte und dadurch das Kraftfeld seiner besonderen Zustandsform zusammenbrechen ließ. Er wies auf die Unmöglichkeit hin, vor einem solchen Ereignis eindeutige Feststellungen treffen zu können. Logik ist eine wundervolle Sache, aber manchmal sind gewöhnliche Überlegungen noch viel bessser.

Terry Pratchett entfaltet in dieser Geschichte aus der Zauberer-Reihe eine Zeit/Raum-Vergangenheit/Zukunft-Schleife, die wie eine surreale Mischung aus dem Leben von Schrödingers Katze und Stephen Hawkings Theorie der schwarzen Löcher gewürzt mit einem Schuss Catch 22.

„Weißt du, der Sinn der ganzen Sache liegt in der ganzen Sache“, behauptete der Gott. „Obgleich …“ Er schniefte ein wenig. „Wenn wir den einen oder anderen Käfer hinzufügen können, beklage ich mich nicht.“

Sogar zur Religion bringt Pratchett eine spannende Geschichte auf, in der er nicht nur die Evolution sondern auch noch den Sinn des Lebens erklärt.

„Ist doch ganz klar“, fuhr der Erzkanzler fort. „Wenn ich auf die Ameise trete, so existiere ich nicht. Aber wenn ich nicht existiere, kann ich gar nicht auf die Ameise treten, und deshalb müsste sie am Leben bleiben, oder?“

Logik kanns bei Pratchett nicht geben und doch führen seine Fäden immer wieder zueinander. Held der Geschichte ist ein ums andere Mal der tollpatschige Rincewind, der schließlich nicht nur die Zeiten repariert, sondern auch das Wetter. Verfolgt von einem hartnäckigen Känguru schert er Schafe, trinkt zuviel Bier, kreiert die Pfirsich-Nellie und verliert dabei nie den Hut (der ihn als Zauberer auszeichnet). Der bisher beste, absurdeste, wunderbarste Pratchett, den ich bisher gelesen habe.

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Roman

Paulo Coelho – Brida

Irland(c)Nicole_N/SXC

„Wenn jemand seinen Weg gefunden hat, darf er keine Angst haben. Er muss auch den Mut haben, Fehler zu machen. Durch die Enttäuschungen, die Niederlagen, die Mutlosigkeit zeigt Gott uns den Weg. Sie sind seine Werkzeuge.“

Brida sucht nach sich selbst. Sie möchte Magie erlernen und ihre verborgene Gabe finden. Auf ihrem Weg begegnet sie dem Magier aus dem Wald sowie der Hexe Wicca, die Brida schließlich die Sonnentradition lehrt und sie auf ihrem Weg begleitet. Brida lernt nicht nur sich selbst kennen, sondern sogar ihren „Anderen Teil“.

„Schäme dich niemals“, fuhr er fort. „Nimm, was das Leben dir bietet, und versuche aus den Gläsern zu trinken, die vor dir stehen. Alle Weine sollen getrunken werden – von einigen nur ein Schluck. Von anderen die ganze Flasche.

„Brida“ erfüllt alle Vorstellungen, die man sich von einem Coelho-Roman macht, er verpackt wie gewohnt seine Lebensweisheiten in eine Geschichte um Liebe und die Suche nach sich selbst. Ein Gefühl wie der erste Schluck eines perfekten Kaffees an einem sonnigen Morgen.

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Erzählung Klassiker

Fjodor Dostojewski – Der Spieler

Roulette(c)rasto/SXC

Sie blieb stehen, der Zorn nahm ihr den Atem. Bei Gott, ich weiß nicht, ob sie da schön war, doch ich hatte es immer gern, zu sehen, wie sie so vor mir stehenblieb, und darum lockte ich gern ihren Zorn hervor. Vielleicht hatte sie das bemerkt und wurde absichtlich böse. Das sagte ich ihr offen.

Alexej, der Erzähler dieser traurigen Spielerkarriere, ist als Assistent des Generals im noblen Spielerort stets am Puls der Geschehnisse. Seine Liebe gilt der Kinderfrau Polina, die ihm jedoch „kalt-warm gibt“ und ihn stest im Unklaren über ihre eigenen Gefühle lässt. Der General selbst hofft auf eine baldige Heirat mit der schönen Französin Mademoiselle Blanche, zu diesem Zweck ist aber erst der Tod seiner Großmutter Babuschka erforderlich, daher wartet der General Tag für Tag auf das erlösende Telegramm. Statt dem Telegramm erscheint jedoch – wer hätt’s gedacht? – Babuschka selbst!

Auf der oberen Plattform, vor dem breiten Hotelportal, saß in dem Sessel, den man hinaufgetragen hatte, umgeben von Dienern, Zofen und dem vielköpfigen diensteifrigen Hotelpersonal, in Gegenwart des Empfangschefs, der herbeigeeilt war, da eine Ankunft mit so viel Getöse, mit eigener Dienerschaft, mit einer Unzahl von Taschen und Koffern auf einen hohen Gast wies … also da saß, da thronte – Babuschka!

Die resolute Gräfin mischt das Nobelhotel gründlich auf. Alexej, als ihr erkorener Begleiter, führt sie ins Roulettespiel ein. Wie es der Teufel will, hat Babuschka mit ihrer verrückten Vorliebe für Zero vorerst Glück, in weiterer Folge verliert sie natürlich alles bisher Gewonnene und im Gesamten den Großteil des Vermögens, auf das der General so verzweifelt hofft. Dadurch wird auch Polinas Stellung gefährdet. Alexey begibt sich selbst ans Roulette und gewinnt in einer Nacht ein kleines Vermögen.

Ich beachtete sie nicht weiter. In der Alle war es so finster, dass man die Hand vor Augen nicht sah. Bis zum Hotel hatte ich eine halbe Werst zu gehen. Nie hatte ich mich vor Dieben und Räubern gefürchtet, nicht einmal als Kind; auch jetzt dachte ich nicht an sie. Übrigens weiß ich gar nicht, woran ich unterwegs dachte; da waren keine Gedanken.

In diesem Augenblick verfällt er dem Spiel. In weiterer Folge erzählt Alexej, wie es den handelnden Personen weiter ergeht, er selbst bleibt fortan ein Spieler und hangelt sich durchs Leben ohne Highlights außer den sporadischen Gewinnen am Spieltisch.

„Der Spieler“ ist eine spannende Geschichte mit interessanten Charakteren, über denen die exzentrische Babuschka in ihrem Rollstuhl thront. Menschliche Abgründe haben schon immer eine gute Basis für Liebesgeschichten abgegeben und Dostojewski ist definitiv ein Meister in der Kunst, dies umzusetzen.

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English Sachbuch

Jeremy Keith – Dom Scripting

Architekturmodell(c)alschultz/SXC

Fortunately, JavaScript is like one of those TV chefs who produce perfectly formed creations from the oven, declaring, “Here’s one i made earlier.” JavaScript comes with a range of pre-made objects that you can use in your scripts. These are called native objects.

Jeremy Keiths Dom Scripting book is recommended by all web design experts (including Paul Boag) as the starting point for unobtrusive JavaScript. Keith explains how to add effects and still keep function and content available for users with older browsers or disabilities (progressive enhancement). Keith is starting from the beginning and explains every programming step in detail. If you already have experience with other programming languages this method can get a little boring but for starting out it’s optimal. The book explains the techniques, how they developed over time and even takes a foresight into the future of web design (which we explore already as the book was first published in 2005). If you look for a starting point in dynamic web design this book is still a good place to start although you might want to dive straight into AJAX.

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Klassiker Roman

Denis Diderot – Jacques, der Fatalist

Pferd_(c)_Bernd-Boscolo/PIXELIO

JACQUES: „Wenn; wenn das Meer kochen würde, gäb’s viel Kochfisch, sagt man. Verdammt, Herr, eben haben sie geglaubt, ich liefe in große Gefahr, und nichts war daran; jetzt glauben Sie, Sie wären in großer Gefahr, und da ist womöglich noch weniger dran. Wir alle in diesem Haus haben einer vor dem anderen Angst; was nur beweist, dass wir allesamt Dummköpfe sind …“

So spricht der fatalistische Diener Jacques zu seinem Herrn. Jacques glaubt einzig und allein an das Schicksal, indem geschrieben steht, was geschehen wird, weshalb es auch nutzlos ist, sich großartig darum zu bemühen oder zu bekümmern. Jacques und sein Herr sind unterwegs zu einem bis zum Schluss unbekannten Ziel und erzählen sich dabei allerhand Geschichten unterbrochen wiederum durch Begegnungen mit Personen wie etwa der wackeren Wirtin, die selbst eine Geschichte beizusteuern hat.

DER HERR: „Herr Jacques, lassen Sie sich hängen, da das Schicksal es so will und Ihr Pferd es sagt; aber werden Sie nicht unverschämt: hören Sie mit Ihren dreisten Vermutungen auf und liefern Sie mir rasch die Geschichte Ihres Hauptmanns.

Nicht nur Jacques, dessen Liebesgeschichte dem geneigten Leser bis zum Schluss vorenthalten wird, hat einiges aus seinem Leben zu berichten. Als Jacques schließlich durch einen hartnäckigen Husten am Erzählen gehindert wird, kommt auch der Herr dazu, seine Geschichte zu erzählen, was letztendlich zum Ziel der Reise führt. Der Autor wendet sich immer wieder direkt an den Leser.

„Jacques“ hingegen ist ein albernes Gespinst von Begebenheiten, manche wahr, manche erfunden, anmutlos aufgeschrieben und unordentlich verstreut. – Um so besser, meinen „Jacques“ wird man desto weniger lesen. Wie Sie’s auch drehen und wenden, Sie sind im Unrecht.

Mit allerhand Referenzen auf seine Zeitgenossen amüsiert sich der Autor Diderot und führt den Leser absichtlich auf abwegige Pfade, man muss schon mitdenken, um zwischen all den verstreuten Geschichten den Anschluss zu bewahren und stets zu wissen, wer gerade die Hauptperson der aktuellen Geschichte darstellt. So bleibt die Geschichte immerhin spannend, denn der rote Faden wechselt ständig und das Schicksal zeigt den Reisenden ständig neue Wege. Ein kurzweiliger Klassiker mit hohem Dialoganteil.

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English Roman Science Fiction Thriller

Charles Stross – Accelerando

abstract(c)clix/SXC

„Your drink.“ The barman holds out an improbable-looking goblet full of blue liquid with a cap of melting foam and a felching straw stuck out at some crazy angle. Manfred takes it and heads for the back of the split-level bar, up the steps to a table where some guy with greasy dreadlocks is talking to a suit from Paris.

The story starts in an already advanced world where implants are getting widespread throughout the population. Manfred Macx is a political activist fighting for the rights of lobsters and uploaded kittens.

„But they’re only uploads.“ Pamela stares at him. „Software, right? You could reinstantiate them on another hardware platform, like, say, your Aineko. So the argument about killing them doesn’t really apply, does it?“

Manfred and Pamela somehow get a daughter – Amber – who escapes the imprisonment of her mother and takes the robot cat Aineko with her. Her adventures take her to a faraway router. She reigns over a planet, and leaves a backup behind. While the „real“ Amber is away, her backup is getting married and having a baby with Sadeq. She returns to find her son Sirhan, whom she never met before. Sirhan has had several childhoods and is very interested in the complicated history of his family. His grandmother Pamela (aged in a time where aging is avoidable) has returned to answer at least some of his questions.

Pamela raises her cane and points out into the billowing methane thunderclouds, her expression puzzled. „I’ll swear I saw a lobster out there …“

Interesting aspects of the family story are the thought that politics will stay with us although technology evolves constantly. The robot cat Aineko accompanies the family throughout the centuries, until the last pages nobody has noticed that what has startet as a software-driven robot has achieved consciousness and is silently controlling all the persons in its range.

Did we really split up because Aineko made us? It’s hard to believe: Manfred is too much of a realist to trust the cat to tell the truth except when it serves to further his interests. But this –

I’m not that into Science Fiction literature which I had to see once more while I worked through this complicated book with all its technical details and absurd hops through time and space. But I guess it gave me an interesting insight into the genre of Cyberpunk. I’ll give myself a little break with Terry Pratchett until I take the attempt to read „Halting state“ which is still living on the shelf of unread books.

Weitere Informationen: Accelerando – Charles Stross’s blogPhantastik-Couch.deCyberpunk @ feedbooks.com