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Christoph Ransmayr – Die letzte Welt

Meer by Zopfliese/PIXELIO

Cotta spürte, wie die Wellen ihm den schwarzen, feinkörnigen Sand in die Schuhe schwemmten, wie Wasserzungen über seine Füße hinweg auf den Strand und wieder ins Meer zurückglitten und alle Spuren des hinter ihnen liegenden Weges verwischten. Dennoch rührte er sich nicht von der Stelle, war von Echos Hand wie gebannt, stand zu ihr hinabgebeugt und hörte von der Vernichtung der Welt.

Zwischen den Welten liegt eigentlich diese Welt, das Dorf Tomi, dessen Bewohner Ransmayr ausführlich beschreibt. Zwischen den Welten und auch zwischen den Zeiten, denn die Elemente der Antike werden mit deutlich neueren Elementen (wie dem fahrenden Lichtspieltheater) verknüpft, was beim Leser anfänglich Verwirrung auslöst. Wenn man sich jedoch davon gelöst hat, dass es eine fixe Zeit geben muss, kann man einfach eintauchen in die Geschichten der handelnden Personen, die jede für sich für ein eigenes Buch taugen könnten.

Die Einsamkeit der Überlebenden, schrie Echo, sei gewiß die schlimmste aller Strafen.

Geschichten in der Geschichte ergänzen das Buch um eine weitere Handlungsebene. Die intensivste davon ist sicher die von der großen Flut, die alle Menschen und Tiere ertränkt, bis auf ein einziges Paar, das sich auf einem Floß retten kann und nach dem Abflauen der Flut schließlich auf einem Berg von Leichen sitzt.

Und dann riss ihm der Krampf, der ihn schüttelte, den Mund auf: War es ein Gebrüll, ein Lachen, ein Schluchzen; er wusste es nicht. Er hörte seine Stimme aus einer großen Ferne, war außer sich, irgendwo hoch oben in den schimmernden Felsen und sah in der Verwüstung Trachilas einen Verrückten kauern; an einem kalten Herd dort in der Tiefe einen zerschundenen Mann. Ein flatterndes, blaues Tuch schlug ihm auf den Mund. Immer wieder. Bis er endlich aufhörte zu schluchzen, zu schreien, zu lachen. Und dann wurde es wunderbar still.

Die scheinbare Hauptperson Cotta ist auf der Suche nach dem Dichter Naso, der vom Kaiser in Rom aufgrund seiner aufrührerischen Rede nach Tomi verbannt wurde. Die Einwohner von Tomi wiederum vertreiben den eigenbrötlerischen Naso in die tote Felsstadt Trachila, begleitet wird er vom Griechen Pythagoras, der allgemein als verrückt gilt. Diese Erfahrung muss auch Cotta machen, der von seiner Suche nach Naso mehr und mehr aufgezehrt wird. Das verschwundene Buch Metamorphoses beherrscht alle seine Gedanken, die kleinen Katastrophen und Lebensumstände der ihn umgebenden Menschen nimmt er kaum war, dem Leser wird jedoch alles enthüllt.

Cotta hörte die Worte nicht, die man ihm zurief, und bemerkte auch keine Hand, die ihm winkte; hörte wohl das Gezeter der Lachmöwen, die Brandung, auch Vogelsang und das Rascheln von Palmfächern im Wind – aber keine menschliche Stimme mehr; hatte allein die Bilder vor Augen, die ihm die Inschriften auf seinen Lumpen verhießen; … hier war Naso gegangen, dies war Nasos Weg. Aus Rom verbannt, aus dem Reich der Notwendigkeit und Vernunft, hatte der Dichter die Metamorphoses am Schwarzen Meer zu Ende erzählt, hatte eine kahle Steilküste, an der er Heimweh litt und fror, zu seiner Küste gemacht und zu seinen Gestalten jene Barbaren, die ihn bedrängten und in die Verlassenheit von Trachila vertrieben.

Alle Personen hat Ransmayr aus Ovids Metamorphosen ausgeliehen, jedoch sind sie teilweise derart verfremdet, dass sie nur vom geübten Historiker erkannt werden können. Da hilft die Zusammenfassung der Unterschiede der Personen am Ende des Buches, wobei diese Informationen zum Verständnis der Geschichte nicht notwendig wären. Wie so oft muss man sich auf die Geschichte und die Personen einlassen, dann steht dem ungehinderten Genuss dieses speziellen Romans nichts mehr im Wege.

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Roman

Antoine de Saint-Exupéry – Wind, Sand und Sterne

Wüste

Sollte ich unter meinen Erinnerungen die namhaft machen, die ihren kräftigen Geschmack behalten haben, sollte ich die Summe der Stunden ziehen, die in meinem Leben zählen, so finde ich gewiß nur solche, die mir kein Vermögen der Welt je verschafft hätte … Das Wiedererleben der Erde nach einem schweren Flug, die Bäume, die Blumen, die Frauen, deren Lächeln wie neugefärbt durch das Leben, das uns mit dem Morgen neu geschenkt wurde, dieses Allerlei von kleinen Dingen, die unser Lohn sind, auch sie lassen sich nicht für Geld erwerben.

Antoine de Saint-Exupéry ist vor allem für „Der kleine Prinz“ bekannt. In Wind, Sand und Sterne beschreibt er auf ganz andere Art und Weise die Lebensweisheit, die er als Flieger erlernt hat. Die Klarheit seiner Geschichten, die Einfachheit seiner Sicht auf die Welt wird im harten Licht der Wüste oder der Finsternis der Nacht beim einsamen Flug noch deutlicher.

Auf welch winziger Bühne rollt das große Spiel des menschlichen Hasses, der menschlichen Freundschaften und Freuden ab! Woher haben die Menscen ihren Blick auf die Ewigkeit, wo sie doch vom Zufall auf eine noch warme Lava geworfen sind und schon vom andringenden Sand und Schnee bedroht werden? Ihre Kultur ist nur eine dünne Vergoldung, die ein Vulkanausbruch zerreißt, ein neues Meer wegwäscht, ein Sandsturm begräbt.

Schwierige Wetterverhältnisse und die ständige Gefahr, in die sich die Flieger begeben, schärfen den Blick auf das Wesentliche. Der Kollege Guillaumet muss in den Bergen notlanden und wird tagelang vermisst. Durch Schnee und Eis kämpft er sich ins Leben zurück. Diese Episode erinnerte mich stark an Christoph Ransmayrs „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, eine interessante Anekdote, da ich gerade Ransmayrs „Die letzte Welt“ zu lesen begonnen habe. Obwohl das Sterben in dieser Situation der einfachere Weg gewesen wäre, hält der Gedanke an die Menschen, die zuhause warten, den einsamen Flieger aufrecht und gibt ihm die Kraft, den unmöglichen Weg zurück in die Zivilisation durchzustehen.

Ich bin glücklich in meinem Beruf. Der Vorortezug bedeutet mir zehnmal mehr Tod als das Sterben hier. Eigentlich haben wir doch ein prächtiges Leben.

Dann stürzt Exupéry selbst in der Wüste ab. Das Wissen über die verräterischen Luftspiegelungen in der Wüste hilft ihm nicht mehr nachdem der Wasservorrat lange zur Neige gegangen ist und keine Rettung in Sicht. Die Seen und Oasen, die ihm die Luftspiegelungen vorgaukeln, kann er noch mit dem Verstand erfassen, jedoch sieht er schließlich rettende Araber auf Kamelen, die sich beim Näherkommen genauso in Luft auflösen. Aber auch hier gelingt die Rettung. Klarer könnte man nicht beschreiben, wie sich das Leben eines Menschen reduziert auf das Wesentliche. „Wind, Sand und Sterne“ ist bei weitem nicht so zugänglich wie „Der kleine Prinz“, ist aber trotzdem eine Empfehlung für alle, die sich mit philosophischen Fragen und dem Sinn des Lebens auseinandersetzen möchten. Eis und Sand schärfen auch beim Leser den Blick für das Wesentliche.

Das, worauf es im Leben am meisten ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. Diese Sternstunden aber lassen eine so tiefe Sehnsucht im Herzen zurück, daß manche Menschen Heimweh nach ihren trübsten Zeiten fühlen, wenn diesen ihre Freuden entsprossen sind.

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Klassiker Roman

Thomas Hardy – Jude the Obscure

Rose Jude the Obscure

And lastly a gentle-voiced prelate spoke, during whose meek, familiar rhyme, endeared to him from earliest childhood, Jude fell asleep:

‘Teach me how to live, that I may dread
The grave as little as my bed.’

In Jude the Obscure erzählt Thomas Hardy die Lebensgeschichte des Jude Fawley, angefangen von seiner Kindheit und dem schicksalhaften Abschied vom Lehrer Mr. Phillotson, der im weiteren Verlauf nicht unschuldig an Judes Unglück sein wird.

‘Jude’, she said. ‘ I know one of them. And you mustn’t!’
‘What?’
‘You mustn’t love me. You are to like me – that’s all!’

In eine Ehe gelockt von Arabella und seiner studentischen Ambitionen beraubt, verliebt sich Jude in seine Cousine Susan, die jedoch lange vorgibt, seine Liebe nicht zu erwidern. Sie heiratet den oben erwähnten Mr. Phillotson, verlässt ihn aber bald, um doch mit Jude zu leben. Gegen alle Konventionen leben die beiden zusammen und verweigern sich trotz mehrerer Versuche der Heirat. Noch bevor sie eigene Kinder haben, nehmen Sie den Sohn aus Judes erster Ehe (von dem er vorher nichts wusste) bei sich auf. Zeitsprung.

Sue: ‘My eyes are so swollen that I can scarcely see; and yet a little more than a year ago I called myself happy! We went about loving each other too much – indulging ourselves to utter selfishness with each other!’

Ein dramatischer Vorfall beraubt beide des bekannten Lebens und lässt Sue erneut an ihrem Lebensmodell zweifeln und letztendlich verzweifeln. 

Jude: ‘After converting me to your views on so many things, to find you suddenly turn to the rightabout like this – for no reason whatever, confounding all you have formerly said through sentiment merely! You root out of me what little affection and reverence I had left in me for the Church as an old acquaintance.’

Bevor sich das Ziel bzw. Thema der Geschichte erschließt, dauert es einige Zeit und man muss sich schon die Zeit nehmen, in dieses Epos einzutauchen. Auch mag Hardys Schreibweise nicht für jeden angenehm sein, aber so ungefähr im letzten Drittel war ich dann auch so richtig drin und konnte es dann auf den letzten Seiten auch nicht mehr aus der Hand legen. Wer Klassiker mag, sollte sich definitiv mal an Thomas Hardy wagen.

 

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Krimi Roman

Carlos Ruiz Zafón – Das Spiel des Engels

„Es sind bloß Kopfschmerzen, Señor Sempere. Es geht gleich vorüber.“
Sempere brachte mir ein Glas Selters.
„Da. Das kuriert alles, außer der Dummheit, die ist eine wahre Pandemie.“

 Mit einer traurigen Kindheit und kaum Möglichkeiten beginnt die Geschichte des David Martín. Bereits als Junge muss sich David  nach der Ermordung seines drogensüchtigen Vaters durch Unbekannte allein durchschlagen und wird so zum Einzelgänger. Besagter Sempere führt den erwachsenen David schließlich zum Friedhof der Bücher, wo er nach einem verwirrenden Werk greift, einer Sammlung von religiösen Texten.

Der San-Sebastián-Turm ragte rund achtzig Meter in die Höhe, ein Gewirr von Kabeln und Stahl, das einen vom bloßen Hinsehen schon schwindeln machte. Die Seilbahn war im selben Jahr anlässlich der Weltausstellung eröffnet worden, die in der Stadt alles auf den Kopf gestellt und aus ihr eine Stadt der Wunder gemacht hatte.

Vom mysteriösen Patron wird Martin, der inzwischen erfolgreicher Schriftsteller von Groschenromanen geworden ist, zuerst von seinem Gehirntumor geheilt und anschließend in eine mysteriöse Krimigeschichte hineingezogen, die im weiteren Verlauf beinahe David und an seiner statt viele andere Menschen das Leben kostet.

„Sporadische Besucher meinen naiverweise, in dieser Stadt sei es immer sonnig und heiß“, sagt der Patron. „Aber ich sage immer, über kurz oder lang wird sich Barcelonas alte, trübe, dunkle Seele am Himmel widerspiegeln.“

Wenig Schlaf und viele Tote folgen, bis David schließlich die Chance zu einem Neubeginn bekommt. Ein weiterer grandioser Roman aus der Feder des spanischen Meisterschreibers.

Ich erwachte im Morgengrauen mit schmerzendem Körper, in den Sessel des Arbeitszimmers eingezwängt. Beim Aufstehen knirschte das eine oder andere Gelenk meines Körpers. Ich schleppte mich zum Fenster und öffnete es sperrangelweit. Die Altstadtdächer leuchteten im Raureif, und purpurn zog sich der Himmel über Barcelona zusammen. Als die Glocken von Santa Mariá del Mar schlugen, flog von einem Taubenschlag eine Wolke schwarzer Flügel auf. Ein schneidend kalter Wind trug den Geruch der Molen und den Ruß von den Schornsteinen im Viertel herbei.

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Roman

Guillaume Musso – Wirst du da sein?

Mit einer bitteren Wut im Bauch verließ Elliott die Toiletten. Was hatte er getan, um so leiden zu müssen? Ilenas Blick, als er ihr gesagt, hatte, dass er sie nicht mehr liebte, ließ seinem Herzen keine Ruhe. Sie war am Boden zerstört gewesen, und trotzdem hatte er weitermachen müssen, damit sie ihn endgültig aufgab. Er versuchte sich damit zu beruhigen, dass er ihr damit das Leben gerettet hatte. Aber sie, sie würde die Zusammenhänge nie erfahren und ihn für den Rest ihrer Tage hassen.

Eine fantastische Zeitreise erlebt man in dieser Liebesgeschichte, die sich über mehr als 30 Jahre erstreckt, zusätzliche Rückblenden mit eingeschlossen sind es sogar 40. Dabei gelingt es Musso, die unglaubliche Idee einer derartigen Zeitreise plausibel zu schildern und dabei auch noch witzige Geschichten einzuflechten, wenn der Elliott von 1976 auf einmal mit dem iPod des Elliott von 2006 konfrontiert wird:

Elliott fragte sich, wozu so ein Computer überhaupt gut war. Das einzige, was er bemerkenswert fand, war der komische Name, den die Erfinder ihrer Firma gegeben hatten: Apple Computer. Mit einem solchen Namen wird das nichts, Jungs!, dachte er. Besser, er schaltete das Ding gar nicht erst ein …

Er stöpselte sich die Knöpfe rechts und links ins Ohr und drehte an dem Rädchen, das sich auf der Oberfläche des Instruments befand. Auf dem eingebauten kleinen Monitor darüber flimmerte ein Schriftzug: „iPod – Designed by Apple in California – Made in China“. Hatte er diese kalifornische Erfinderbude doch unterschätzt?

Weit erstaunlicher ist jedoch, dass die Verbindung zwischen den beiden Zeitebenen stets logisch bleibt. Wenn man sich gerade fragt, wie das denn nun zugehen soll, klärt Musso sofort die Zeitverbindung in seinem Universum wieder auf. Wenn sich etwa der junge Elliott ein Tattoo stechen lässt, um mit seinem älteren Ich in Kontakt zu treten, ist das schlicht genial.

Und doch bleibt es im Kern eine Geschichte über verlorene und wiedergefundene Liebe und Freundschaft. Das Leben und den ganzen Rest.

Es gibt die trügerischen Momente im Leben, in denen man glaubt, sie für immer besiegt zu haben. Sie eliminiert zu haben. Ausgelöscht. Für immer und ewig. Wie töricht, das zu glauben! Denn meistens sind sie noch da, die Dämonen, liegen irgendwo im Dunkeln auf der Lauer, um in einem Augenblick der Unachtsamkeit zuzuschlagen. Etwa, wenn eine Liebe verlorengeht.

 

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Roman Unterhaltung

Susan Elizabeth Phillips – Mitternachtsspitzen

In stressigen Zeiten ist für die harte Kost einfach nicht die Ausdauer sein, muss ich zu meiner Schande leider sagen. Da geht eben nur sowas wie Susan Elizabeth Phillips.

Der erste Roman von Bestsellerautorin Susan Elizabeth Phillips: Eine historische Liebesgeschichte, unvergleichlich frech, sexy und romantisch – in deutscher Erstveröffentlichung!

So jubelt der Klappentext. Tatsächlich ist es aber so, dass es eher nicht notwendig gewesen wäre, dieses Erstlingswerk dem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen, weil das Ergebnis einfach nicht so großartig ist. Aber wenn eine Autorin einmal erfolgreich ist, kaufen die Leute natürlich auch das bisher in der Schublade versteckte Erstlingswerk und die verantwortlichen Verlage wissen das.

Weite Teile der Story sind so absurd, dass man dabei nur den Kopf schüttelt. Wer nach einem Frauenroman greifen will, sollte besser nach einem neueren Werk der Autorin greifen.

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Roman

Kate Mosse – Das verlorene Labyrinth

Ein wunderbar spannender Roman, der mich so einigen Schlaf gekostet hat, weil ich das Buch einfach nicht weglegen konnte.

In zwei Zeitebenen wird die Geschichte des Labyrinths und der Hüter der drei Bücher, in denen das Geheimnis des ewigen Lebens versteckt ist, erzählt. Alice stößt bei einer Ausgrabung, bei der sie aushilft, auf ein Grab mit zwei Skeletten sowie dem mysteriösen Labyrinthring und ist auf einmal mittendrin in einer Geschichte, die sie erst nach und nach aufdeckt.

Ihre Vorfahrin Alais wird auch zuerst von den Geheimnissen überfordert, die auf einmal auf sie einstürzen, vor allem kann sie auch von einem Moment auf den Nächsten niemandem mehr trauen. Beide Frauen müssen sich durch Widerstände quälen, um ihr Schicksal zu erfüllen.

Ein spannender historischer Roman, bestens geeignet für alle Liebhaber dieses Genres.

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Sachbuch

Jason Beaird – The Principles of Beautiful Web Design

Wer sich mit Webdesign beschäftigen möchte, ist mit diesem Werk definitiv gut beraten. Auch wer bereits Erfahrung hat, wird bestimmt etwas Neues finden oder etwas aus einem anderen Blickwinkel sehen.

The most important thing to keep in mind is that design is about communication. If you create a web site that works and presents information well, but looks ugly or doesn’t fit with the client’s brand, no one will want to use ist. Similarly, if you make a beautiful web site that isn’t usable and accessible, people may not be able to use ist. 

Jason Beaird erklärt anhand eines Beispiels (der fiktive Kunde Florida Country Tile) den Prozess des Designs einer Webseite und erklärte dabei Schritt für Schritt, welche Elemente dabei zu beachten sind. Struktur, Farbe und Typographie werden dabei genauso behandelt wie das Auswählen der richtigen Fotos.

Natürlich werden viele Punkte nur am Rande gestreift, etwa die Bildbearbeitung bzw. Bildverbesserung, aber dafür gibt es auch genügend andere Literatur, die sich der geneigte Leser im Ernstfall zulegen kann (oder man sucht sich einfach Tutorials im Internet …). 

Good design is about the relationships between the elements involved, and creating a balance between them.

Empfehlenswert auch für Developer, die grundsätzliche Design Principles verstehen wollen oder als Erklärungshilfe für lästige Kunden, warum etwas so oder so sein sollte. Sehr gelungen.

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Fantasy Roman

Bernard Cornwell – Die Herren des Nordens

Im dritten Teil der großen Uthred-Saga muss unser Held einiges erleiden. Vom Dänen Guthred, den er gerettet und ihm auf den Thron geholfen hat, wird er verraten und auf einem Sklavenschiff angekettet. Die Erzfeinde Kjartan und Sven, der Einäugige treten erneut auf den Plan und genau als Uthred ihm wehrlos in die Hände zu fallen droht, steigt der Deus ex machina vom Himmel:

Da wusste Sverri, dass er verloren hatte. Er verbeugte sich, ließ die Kette an meinem Hals los und trat einen Schritt zurück, und ich wog die Kette in meiner Hand und schleuderte ihr loses Ende nach Sven, und es fuhr zischend an seinem Gesicht vorbei und drängte ihn zurück. Und dann rannte ich. … Es war besser zu ertrinken, dachte ich, als Svens Folter zu erleiden. Da zügelten die Reiter ihre Pferde. Sven rannte zwischen ihnen hindurch, und dann blieb auch er stehen, und ich stand bis zur Brust im Fluss, und die Kette in meiner Hand störte mich, und ich bereitete mich darauf vor, mich rücklings ins Todesdunkel des Wassers zu stürzen, als Sven selbst einen Schritt von mir weg tat … Und da kam vom Meer, vorangetrieben von seinen Zwillingsrudern und der schnell steigenden Flut, das rote Schiff.

Noch eine weitere Schlacht bestreitet Uthred in diesem Band. Wie auch Derfel Cadarn in Cornwells Arthus-Geschichte ist er mit Leib und Seele Krieger. Der vierte Band Schwertgesang ist bereits erschienen. Im dritten Teil war Uthred erst um die 20 Jahre alt, es könnten also noch einige Bände folgen, was ich mir an dieser Stelle recht herzlich wünschen möchte.

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Sachbuch

Steve Krug – Don’t make me think

Da möglicherweise tatsächlich ein paar Webprojekte auf der Matte stehen, habe ich mir nochmal Steve Krug aus dem Regal genommen. Eigentlich habe ich es schon vor ein paar Jahren gelesen, aber da ich es bisher im Blog noch nicht behandelt habe, kommt es jetzt mit hinein.

Steve Krug beschreibt auf amüsante Art und Weise die Basics der (Web-)Usability. Der User soll nicht denken müssen. Auf der Basis dieser Grundregel erklärt er alles Weitere, was beim Design von Webseiten beachtet werden soll. Weiters behandelt er Usability Testing und wie man das mit wenig Budget macht. Wenn man nur fünf User testet und das dafür in drei Etappen findet man mehr Fehler oder Probleme, als wenn man einmal 15 User testet. Besser mit irgendjemandem testen (also eventuell auch jemanden außerhalb der Zielgruppe) als gar nicht zu testen.

Das alles beschreibt er amüsant und kurzweilig und spricht dabei auch unangenehme Wahrheiten aus, die man als Webdesigner oder Webdeveloper zwar weiß, aber vielleicht nicht so gerne hört:

Es ist eine Tatsache: Die Leute werden Ihre Webseite nicht benutzen, wenn sie sich darin nicht zurecht finden.

Dem ist nichts hinzuzufügen.