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Roman

François Lelord – Hector und die Entdeckung der Zeit

Lelords Hector ist ein “nicht mehr ganz junger Psychiater”, der in die Fußstapfen der großen Philpsophen der Welt tritt und sich allerlei kluge Gedanken macht. Mit seinen Freunden bereist er die Welt und macht dabei viele Entdeckungen, auch über seine eigene Kultur hinaus.

In diesem Buch reist er unter anderem zu den Inuit, wo sein Freund Edouard gerade lebt, den man als Banker aus dem ersten Hector-Buch kennt. Auch China wird wieder bereist, wo Hector versucht, den alten Mönch wiederzufinden, der ihm so viel über das Leben und die Welt an sich beigebracht hat. Letztendlich gelingt es ihm und man kann sagen, es kommt zu einer Art Happy-End.

Hector ist ein Held, mit dem man sich identifizieren kann, er muss erst scheitern, bevor er die richtige Entscheidung trifft und trinkt auch mal einen über den Durst. Wer sich auf die einfache, aber geistvolle Schreibweise Lelords einlässt, kann in den „Hector“-Romanen so manche Lebensweisheit entdecken. Und das mit viel Vergnügen am Lesen.

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Roman Thriller

Bret Easton Ellis – Lunar Park

Bret Easton Ellis ist am ehesten bekannt für American Psycho. Lunar Park reiht sich als fesselnder Thriller in sein Schaffen ein. Hauptperson des Romans ist der Autor selbst. Wieviel von den Lebensumständen, die er beschreibt, tatsächlich wahr ist, bleibt offen. Das Muster scheint etwas bekannt: Aufgrund seines ausladenden Drogenkonsums glaubt ihm keiner, dass die seltsamen Vorgänge, die zuerst nur er selbst wahrnimmt, tatsächlich gefährliche übersinnliche Erscheinungen sind. Dies bleibt auch in der Auflösung der Geschichte offen. Hat sich der drogenabhängige Autor all das nur eingebildet? Jungen verschwinden, Stofftiere werden lebendig, von der Mauer des Hauses (das dem des Vaters immer ähnlicher wird) bröckelt der Putz, eine Figur aus einem seiner früheren Romane (Patrick Bateman) verfolgt den vom Leben gebeutelten Autor. 

Die Grauslichkeiten halten sich in Grenzen, überschlagen sich erst im großen Finale. Der tatsächliche Angstfaktor liegt wie so oft im Psychischen. Ein spannender Thriller, der gefangen nimmt und auf seine Art auch das Starleben enttarnt.

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Sachbuch

Jeffrey Zeldman – Webdesign mit Webstandards

Wenn ich mit diesem Buch einen Glücksgriff getan habe, dann sollte auch erwähnt sein, dass das Glück nur noch größer sein hätte können, hätte ich es mir auf englisch bestellt (anstatt es spontan im österreichischen Buchgeschäft in deutscher Übersetzung zu kaufen).

“Nebenbei werden in zukünftigen Versionen von XHTML präsentationsbezogene Elemente wie <b> und <i> wahrscheinlich den Weg des Dodo-Vogels gehen.”

In diesem unterhaltsamen Stil beschreibt Zeldman, wie man mit Webstandards designt, warum diese wichtig sind und wie es überhaupt dazu kam und man bekommt sogar einen Eindruck davon, wie es damit in Zukunft weitergehen könnte.

Das Buch ist leicht zu lesen, der Codeanteil beschränkt sich auf ein Minimum, es genügt aber, um ein Verständnis davon zu bekommen, wie man auf diese Weise arbeitet. Was nicht im Buch ist (vermutlich würde es für einen eigenen Wälzer in der Größe reichen), ist, wie man all die Standards mit einem Content Management System umsetzt bzw. welches (Open-Source-)CMS mit Standards umgehen kann.

Als Nächstes steht auf meiner Reise ins Web 2.0-Land dann wohl Jeremy Keith: Dom Scripting und Eric Meyer: Eric Meyer’s CSS auf dem Plan.

Zeldman ist definitiv ein wichtiger Schritt für alle, die ihre Webseiten zugänglich gestalten wollen oder auch nur einen tiefen Einblick in das Thema gewinnen. Ein absoluter Gewinn.

 

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Klassiker Roman

Jane Austen – Gefühl und Verstand

So sehr mich Jane Eyre gefesselt hat, so sehr hat mich Gefühl und Verstand gelangweilt. Die Beschreibungen der Liebesaffären der Schwestern Elinor und Marianne sind so trocken, dass man sie mit Pudding schmieren müsste, um dabei irgendwas zu empfinden.

Aus heutiger Sicht erscheinen einem die damalige Praxis und die Gesellschaft und die Skrupel bei der Beziehungsanbahnung ziemlich seltsam (was umgekehrt sicher auch zutrifft). Leider kann ich dazu kaum was Positives sagen. Es war langweilig.

 

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Theaterstück

Tenessee Williams – Endstation Sehnsucht / Die Glasmenagerie

Klappentext: zwei leidenschaftliche Theaterstücke, die den dramatischen Ruhm von Tennessee Williams begründet haben.

Dass Theaterstücke für die Bühnenwirkung geschrieben werden, steht außer Frage, daher verlieren sie auf Papier zum Lesen wohl den Großteil ihrer dramatischen Wirkung. Wobei “Die Glasmenagerie” mit ihren detaillierten Beschreibungen der Gefühlslage Lauras durchaus berührt.

Allen Interessierten empfehle ich jedoch den Besuch einer Aufführung der Stücke, zum Lesen eignen sich Romane besser, Theaterstücke wirken mehr auf der Bühne.

 

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Biografie Sachbuch

Brigitte Hamann – Kronprinz Rudolf

Endlich wieder mal ein Buch fertig gelesen. In den letzten Wochen ist leider absolut nicht viel weitergegangen. Aber immerhin hab ich die Biografie noch rechtzeitig geschafft, um heute bei der Pressekonferenz zum Musical “Rudolf – Affaire Mayerling”, das im Februar im Raimundtheater Premiere haben wird, gleich im Geiste zu meckern, weil die Liebesgeschichte so vollkommen unangebracht aufgeplustert wird.

Unangebracht ist natürlich als Vokabel hier auch unangebracht. Denn die tatsächliche Geschichte, wie sie Brigitte Hamann in aller politischen Langweiligkeit beschreibt, taugt natürlich nicht zum Musicalstoff. Hier muss man natürlich auch in Betracht ziehen, wie wenig Wildhorns Jekyll & Hyde mit der Romanvorlage zu tun hat, und trotzdem ist daraus ein großartiges Musical geworden.

Die Biografie zeichnet jedenfalls ein wesentlich ausführlicheres Bild der damaligen politischen Szene als der Person Rudolf. Natürlich definierte sich der Kronprinz durch seine Ideale, natürlich kann man als Historiker nur die erhaltenen Schriften analysieren, aus dieser Sicht hat Brigitte Hamann einen hervorragenden Job gemacht.

Als Vorbereitung für das Musical ist die Biografie jedoch nur den wirklich Interessierten zu empfehlen, den Roman “Der letzte Walzer” von Frederic Morton, der die Grundlage des Musicals bildet, werde ich wohl auch noch lesen müssen. Bis Februar ist ja noch Zeit.

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Reise Sachbuch

Georg Stefan Troller – Paris geheim

Rechtzeitig vor dem Paris-Urlaub hab ich diesen Spezialreiseführer fertig gelesen, obwohl ich in zwei Tagen wahrscheinlich ohnehin nicht über die üblichen Klassiker hinauskommen werde.

Abgesehn davon listet das Buch ausführlich Nachtlokale und Bordelle auf (diese könnten durchaus ein Viertel des Buches ausmachen). Allgemein liest sich das Buch etwas langweilig, die Briefmarken-Bilder machen das auch nicht besser, auf diese hätte man ohne Weiteres verzichten können. Die Einteilung nach Bezirken mag logisch erscheinen, aber der nicht mit Paris vertraute unbedarfte Urlauber dürfte wohl Schwierigkeiten haben, den Beschreibungen zu folgen.

Ein paar interessante Tipps konnte ich jedoch schon ausmachen, beim nächsten Paris-Besuch habe ich dann auch hoffentlich Zeit dafür.

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Sachbuch

Angie Radtke, Dr. Michael Charlier – Barrierefreies Webdesign

Nächster Versuch meines Projekts zur Wissenserweiterung über das Internet. Dieser übersichtliche Addison-Wesley-Band beschreibt die Grundprinzipien der Accessibility anhand der Standards WCAG und BITV (deutsche Gesetze zum Thema Barrierefreiheit). Das Buch richtet sich sowohl an Webentwickler als auch an Webseitenbetreiber, die sich über das Thema informieren möchten.

Webseitenbetreiber werden mit den beiliegenden Codebeispielen wohl eher wenig anfangen können, jedoch sind diese in einem Umfang gehalten, der dem Webentwickler einen Anhaltspunkt verleiht (die Umsetzung für das jeweilige Projekt wird sowieso umfassendere Recherchen im Internet erfordern) aber den Webseitenbetreiber nicht nervt. 

Nach der theoretischen Erläuterung des Themas widmen sich die Autoren dem fiktiven Webauftritt des fiktiven Städtchens Bad Seendorf, den sie zuerst mit umfangreichen Barrieren gestalten, um diese dann zu verbessern und letztendlich in einem Redesign nach Möglichkeit auszumerzen. Dieser Ansatz scheint vernünftig, da ein komplettes Redesign einer Seite oft nicht möglich ist und auch mit behutsamen Änderungen signifikante Verbesserungen erreicht werden können (zumindest wenn die Ausgangsseite so schlecht ist wie Bad Seendorf).

Als Einstieg in das Thema eignet sich das Buch bestens, unbefriedigend ist jedoch das letzte Kapitel zum Thema Content Management. Die Autorin arbeitet selbst am CMS Joomla mit und zeigt hier natürlich eine deutlich (aber immerhin offen) parteiische Meinung. Hier wäre eine ausführlichere und unabhängige Behandlung wünschenswert gewesen.

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Roman

Joey Goebel – Vincent

Habe Joey Goebels Roman Freaks im vergangenen Jahr gelesen und fand ihn super, da musste ich mir dann natürlich auch das neue Werk greifen. Und es war ein Glücksgriff. Eine bitterböse Satire auf die Medien- und Unterhaltungsindustrie, wenn auch mit weit mehr amerikanischem Einschlag als in Freaks spürbar war. Der Originaltitel “Torture the Artist” passt außerdem viel besser zur Geschichte, wobei sich natürlich nachvollziehen lässt, dass dafür keine zufriedenstellende Übersetzung gefunden werden konnte, die den potenziellen Leser nicht abschreckt.

Wunderbares Buch, böse und originell, liefert einerseits genau die Unterhaltung, die es verteufelt und andererseits deren Kritik und das in einem Zug. Grandios.

 

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Klassiker Roman

Charlotte Bronte – Jane Eyre

Und hier ist der Punkt, wo alle Schreiberinnen von heutigen Frauenromanen einpacken können, eine bewegendere Geschichte als diese hab ich vielleicht noch nie gelesen. Die Ehrlichkeit und Sicherheit mit der sich die Protagonistin durchs Leben bewegt und sich trotz widrigster Umstände selbst treu bleibt, ist beeindruckend und sollte uns heute in manchen Lebensumständen ein Vorbild sein.

Ein Klassiker, der heute noch berührt.