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English Roman Thriller

Stephen King – Cell

Mobiltelefon_(c)_Thorsten Freyer/PIXELIO

It takes only 12 pages to get that this is going to be an apocalypse in the tradition of Kings classic „The Stand“ (which I really should read again, it must be 15 years ago). Enhanced with the current fear of biological mass destruction weapons, terrorism and chaos this virus doesn’t only kill people, it makes them killing zombies. The survivors get to call what happened „The Pulse“, but they can only speculate, what happened to all the people carrying cellphones when the incident took place.

Survivors Clay and Tom met directly after the pulse occured and stay together nearly until the end. Clay worries about his wife Sharon and his son Johnny while Tom only has his cat left which he is resilient to leave alone. They take care for young Alice and at a later stage for the boy Jordan who is a computer geek and seems to understand much more about the technical implications of the pulse.

„Nobody should have answered it“, Clay said. „We all would have been better off.“
„Ah, but who can resist a ringing phone“, Tom asked. „And there goes your ballgame.“
„Thus spake fuckin Zarathustra“, Clay said. Alice laughed until she cried.

In the end Clay finds his son Johnny. He didn’t get the original pulse but got into the conversion measures at a later stage. In the end Clay has to take the most difficult decision of his life.

A story about how humans react in difficult situations, how you can get together with people formerly unknown and stick with them in times of horror and fear. Stephen King himself doesn’t carry a cellphone.

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Roman

Reif Larsen – Die Karte meiner Träume

Buntstifte_(c)_Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/PIXELIO

Aber diese Flucht hatte immer einen Beigeschmack von Leere: ich wusste, ich ließ mich von etwas Erfundenem täuschen. Vielleicht kam es genau darauf bei der Lektüre von Romanen an – dass man die richtige Balance zwischen den Freuden der Flucht und dem Bewusstsein der Täuschung fand –, aber zur gleichen Zeit Distanz vom Wirklichen und vom Fiktiven zu wahren ist mir nie gelungen. Vielleicht musste man erwachsen sein, um diesen Drahtseilakt fertigzubringen, zu glauben und gleichzeitig nicht zu glauben.

Der junge T. S. Spivet ist kein „normales“ Kind. Er verbringt seine Kindheit mit seiner Familie auf deren Ranch in Montana. Auf der Familie liegt der Schatten des Todes von Layton, dem älteren Bruder, der durch einen Unfall mit einem Gewehr ums Leben kam. Nicht nur T. S. gibt sich die Schuld an dessen Tod, es steht im Raum, dass auch beider Vater T. S. die Schuld gibt und ihn daher weniger liebt als den verstorbenen großen Bruder. T. S. verbringt seine Zeit mit dem Kartografieren von allen Begebenheiten, die ihm in seinem jungen Leben begegnen. Sein Zimmer ist vollgestopft mit Notizbüchern, in denen er sein Leben im wahrsten Wortsinne aufzeichnet. Dazu gehören die Art und Weise, wie seine Schwester Gracie Maiskolben putzt genauso wie die Käfer, die seine Mutter sammelt. Diese arbeitet als Wissenschaftlerin, hängt aber an der Suche nach einem Käfer, dessen Existenz zu beweisen sie sich zur Lebensaufgabe gemacht hat.

Durch seinen Mentor Dr. Yorn wird T. S. für den hochdotierten Baird-Preis des Smithsonian Museum ausgewählt. Die dortigen Verantwortlichen wissen natürlich nicht, dass es sich bei dem talentierten um einen 12-jährigen Jungen handelt. T. S. macht sich ohne das Wissen seiner Eltern auf den Weg nach Washington, um seine Rede zur Verleihung des Preises zu halten. Ein großes Abenteuer, bei dem er gar nicht weiß, was er zuerst kartografieren soll. Auf der Reise begleitet ihn ein Notizbuch, das er aus dem Büro seiner Mutter entwendet hat, indem die Geschichte von Emma Osterville, einer weiblichen Pionierin der Wissenschaft verzeichnet ist.

Je mehr die Reise fortschreitet, umso mehr erfährt man über die Geschichte der Familie und die Eigenheiten der einzelnen Personen. Einzig Schwester Gracie wird keine ausreichende Charakterisierung zuteil, wäre dies ein Musical, müsste man ihre Rolle kritisch hinterfragen, man würde wohl Schwierigkeiten haben, ein Solo für sie zu schreiben, eine eher undankbare Rolle.

Auf seinem Weg nach Washington begegnen T. S. (auch die Geschichte seines ausgefallenen Namens Tecumseh Sparrow wird ausführlich dokumentiert) viele spezielle Charaktere, die ihn auf seinem Weg unterstützen oder behindern. In Washington selbst stößt er auf den Geheimbund der Megatherier, in dem überraschenderweise auch seine Mutter Mitglied ist. Doch das Buch endet mit einer überraschenden Wendung, viele Fragen bleiben offen, eine Fortsetzung läge nahezu auf der Hand. Der abenteuerlustige T. S. erkennt schließlich den Wert von Familie und Heimat. Doch diese Geschichte ist noch nicht zuende. Vielleicht ist dies auch ein Faktor, der diese Geschichte so spannend und mitreißend macht. T. S. hat sein Leben noch vor sich und die Frage, ob er dieses als angehender Wissenschaftler oder als einsames Kind auf der Ranch in Montana verbringen wird, bleibt als Spannungsfaktor stets präsent. Ein unvorhersehbarer Roman mit Überraschungen auf nahezu jeder Seite. Absolute Leseempfehlung.

Weitere Informationen: Jugendbuchtipps.deBüchervielfaltSchau ins Blau

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Krimi Roman

Henning Mankell – Mittsommermord

Steg (c) Andreas Trapp/PIXELIO

Nichts deutete darauf hin, dass jemand wichtige Beobachtungen gemacht hatte, weder auf der Lilla Norregata noch draußen im Naturreservat. Am sonderbarsten aber war, dass niemand sich gemeldet hatte, der die Frau namens Louise zu kennen glaubte.

Was hat die geheimnisvolle Frau, deren Foto Wallander in einem Geheimversteck in der Wohnung des ermordeten Kollegen Svedberg findet, mit diesem zu tun? Kennt sie den Mörder? Was hatte Svedberg mit ihr zu tun? Wie konnte er ein eventuelles Verhältnis vor den Kollegen verbergen? Und das Wichtigste: warum wurde er ermordet?

Eine langwierige Ermittlung fordert alles von Wallander und seinen Kollegen. Der Leser erfährt schon zu Beginn, dass Wallander an Diabetes leidet, genau wie er stellt man sich die Zuckerinseln vor, die in seinen Blutbahnen herumschwimmen. Wie wir Wallander kennen, unternimmt er vorerst nichts gegen die Krankheit und verschiebt dies auf die Zeit, nachdem die Ermittlung abgeschlossen ist.

Natürlich geht auch dieser Mörder letztendlich ins Netz, auch wenn Wallander und sein Team diesmal sehr lange im Dunkeln tappen. Das ergibt eine spannende Ermittlung, in der sie dem Mörder sehr oft sehr nahe kommen, ohne ihn jedoch zu erkennen oder sogar zu erwischen. Und nicht zu vergessen: Wallander lernt sogar eine Frau kennen. Der spannendste und beste Wallander bisher.

Weitere Informationen: Krimi-CouchLeseLustMittsommermord – der Film

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Roman

William Riviere – Kate oder Caterina

Wintergipfel(c)Karl-Heinz-Laube/PIXELIO

Und dann fühlte er es – dieser grauhaarige Mann, der auf seiner Mistgabel lehnte und in die züngelnden Flammen seines Feuers sah. Er fühlte die Schnelligkeit der Zeit in seinem brennenden Leben, so schnell, wie die Goldfinken durch den verregneten Nebel schossen. Und er fühlte die Langsamkeit der Zeit, Zeit, die so unermesslich langsam war; Zeit, die ihn wie eine tiefe Flut aus der Ewigkeit umspülte und ihm alles brachte; Zeit, die weiterfließen würde und ihn auffüllte mit Bewusstsein – und noch immer steig die Rauchsäule zum Himmel.

Leider muss ich voranschicken, dass das Eindeutigste an dieser Rezension sein wird, dass ich mich fürchterlich gelangweilt habe. Schon lange musste ich mich nicht mehr so durch ein Buch durchquälen. Es lässt sich nur schwer definieren, dass eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg in Italien, mit einer zerrissenen Familie, einer Frau, die sich nach ihrem Mann verzehrt, der zuerst als politischer Gefangener hinter Gittern landet und danach mit den Partisanen in den Bergen verschwindet, so langweilig sein kann. Es passiert eigentlich genug, aber erzählt wird es durch die Emotionen der beteiligten Personen. Das geschieht aber wiederum in einer bemerkenswerten Emotionslosigkeit.

Denn selbstverständlich war zusätzlich das Unvermeidliche geschehen. Nach einigen dieser so weltlichen römischen Nächte hatte sie sich in fremden Zimmern wiedergefunden, mit Männern, die sie kaum kannte , beim ersehnten, kalten, nichts sagenden Geschlechtsverkehr.

Caterina betrügt ihren Mann während dieser im Gefängnis sitzt, das auch noch mit dem Feind und erwähnt wird dies so nebenbei, es scheint sie gar nicht weiter zu betrüben, gleichzeitig kann sie wohl ihrem eigenen Mann einen möglichen Seitensprung wohl kaum verzeihen. Diese Caterina ist eine überspannte Frau, die nicht weiß, was sie will und ihrem starken Mann kaum eine Stütze ist. Man hat kein Mitleid mit dieser schwachen Frau, die in ihrer Emotionalität versinkt und monatelang keinen klaren Gedanken zu fassen bekommt.

„Der Krieg, der hat ein eigenes Leben, ein Leben, das stärker ist als deines. Wir begannen zu verstehen, was es bedeutet, die totale Niederlage; was es für Italien bedeutete, keine eigene Armee mehr zu besitzen, wehrlos zu sein. Wir waren … Es waren wir, was unser Land nicht hatte; und das war nicht besonders gut.“

Natürlich ist es auf seine Art ein Epos gegen den Krieg, großteils ohne die Scheußlichkeiten des Krieges zu besprechen. Es zeigt wie eine Familie wegen des Krieges auseinanderbricht und das manche Menschen nachher nicht mehr dieselben sein werden. Leider ist es trotzdem quälend langweilig.

All diese Wunder! Ich kann nicht anders, als die Gewissheit zu verspüren, dass sie mir beide eines Tages für immer zurückgegeben werden. Entweder dies, oder aber ich lasse es zu, dass ich diese Vorzeichen nur zur Hälfte glaube, dann werden meine Gedanken ihren letzten Halt in dieser realen Welt verlieren.

So scheint es, als hätte Caterina schon lange den Halt in der realen Welt verloren. Auch der Gedanke, dass dieser Roman aus der Feder eines Mannes geflossen sein kann, erscheint mir befremdend. Zerrissenheit kann uns in Zeiten des Krieges aber auch in vielen anderen Situationen überfallen. Dieses Buch lässt hingegen keine zerrissenen Gefühle zurück sondern letztendlich nur Erleichterung.

Weitere Informationen: Fantastic fictionflipkart.com

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Roman

Joey Goebel – Heartland

Wolkenkratzer(c)siepmannH/PIXELIO

Dass er in dem möblierten Häuschen hinter dem Herrenhaus seiner Eltern wohnte, rief Blue Gene eine Fernsehserie über schwer gestörte Kalifornier in Erinnerung. Ihm hatte die die Serie gefallen. Im Zentrum er Handlung stand ein Typ aus dem Armeleuteviertel, der irgendwie mit einer Reihe reicher Leute zusammenleben musste. Er beschloss aber, sie sich nicht noch mal anzusehen, weil sie zu sehr einer Soap glich und die Musik irgendwie schwul klang.
(Eine herrliche Charakterisierung der bekannten Serie OC California mit Ben McKenzie in der Hauptrolle und dem Titelsong „California“ von Phantom Planet)

Wieder einmal hat sich der Griff zu Joey Goebel als richtig erwiesen, er entfaltet seine amerikanische Familiengeschichte diesmal im gespaltenen Umfeld von Wrestling und Politik. Auch in diesem Roman zeigt er sein großes Talent für Personencharakterisierung, jede einzelne Figur in diesem Werk ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und in ihren Entscheidungen nachvollziehbar. Besonders deutlich zeigt sich dies naturgemäß bei der Hauptfigur Blue Gene, aber auch bei seiner späteren Flamme Jackie, die zu ihren Überzeugungen steht und damit letztlich sogar auf der widerlichen Politbühne eine gute Figur macht.

Auf Profi-Wrestling war Blue Gene seit seiner Kindheit versessen, und daran hatte sich nie etwas geändert. Er und Mitchell Gibson hatten irgendwann begonnen, sich gemeinsam sonntags morgens Wrestling in der Glotze anzusehen, damals in den glorreichen Tagen von Hulk Hogan und „Macho Man“ Randy Savage. Ihn faszinierte die Vorstellung, dass zwei Männer vorgaben, einander töten zu wollen, aber später im Umkleideraum darüber lachten, sich gegenseitig zu ihren guten Leistungen gratulierten und anschließend zusammen ein Bier trinken gingen.

Bis auf Seite 644 entspinnt sich ein Hin und Her zwischen Blue Gene und seiner Familie. Erst geht die Initiative von den Eltern aus, um Blue Gene hinzuzuholen, damit er seinen Bruder John beim Wahlkampf unterstützt. In weiterer Folge ergreift Blue Gene aufgrund der vielen Enthüllungen über seine Familie, mit denen er konfrontiert wird, selbst die Initiative und bringt sein Geld unter die Leute. Sein gemeinnütziges Projekt wird nicht nur von Jackie, die Blue Gene zu erobern hofft, begeistert aufgenommen, sondern auch von den vielen anderen Menschen, denen Blue Gene mit seinem Projekt Arbeit gibt. Doch wie so oft in der Politik, wird Blue Genes Projekt schließlich vom politischen Gegner seines Bruders zum Negativen verkehrt und muss letztendlich geschlossen werden (woran Blue Genes Vater Henry nicht unschuldig ist).

Jackie überredet Blue Gene eine Gegenbewegung auf die Beine zu stellen, sie selbst wird schließlich die Kandidatin und erreicht eine große Menschenmenge. Als sie John in einem Fernsehinterview bloß stellt, kommt es zum Äußersten. Es zeigt sich, wie weit Menschen bereit sind, zu gehen, wenn es um den Erwerb oder den Erhalt ihrer Macht geht. Als er keinen Ausweg mehr sieht, wirft John alle moralischen Bedenken über Bord und gibt den Auftrag, Jackie zu ermorden. Und das auch noch mit den Worten „Gott verlang das von Ihnen.“ Wäre dieser Mordversuch erfolgreich, hätte John Mapother bereits auf dem Weg in den Kongress mehrere Existenzen zerstört.

Von diesem Punkt an geht alles ganz schnell. Johns Sohn Arthur wird von einem Auto angefahren und landet im Wachkoma. Am Bett des verletzten Kindes nähert sich die Familie schließlich wieder an, besonders John und Blue Gene versöhnen sich in Liebe zu dem Kind. Die Wahlkampf ist schließlich unwichtig. Auch in Amerika geht die Familie über alles.

Weitere Informationen: sf magazineselsohrenBücher-Wiki

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Roman

Tony Parsons – Als wir unsterblich waren

Rock(c)Friedrich Hillenbrand/PIXELIO

„Ja, schon gut“, sagte sie. „Aber hey, es wäre so wie in On the Road. Sal Paradise und Dean Moriarty, du weißt schon.“ Sie dachte, dass ihn das überzeugen würde. Sie wusste, wie sehr er dieses Buch liebte.

Tony Parsons entpuppt sich überraschenderweise als Multitalent. Hier entfaltet sich ein Punk Rock Epos, das die Geschichte dreier Freunde erzählt, deren Leben sich in einer Nacht vollkommen verändert. Als die Nacht (des 16. August 1977, die Nachricht von Elvis Tod verbreitet sich wie ein Lauffeuer) beginnt, arbeiten alle drei bei The Paper und haben mit ihrem Leben weiter nichts vor, als von Party zu Party zu ziehen und den rivalisierenden Jugendgruppen aus dem Weg zu gehen, die hinter ihnen her sind, um sie zu verprügeln. Trotz allem kennen diese Musikkritiker nicht nur die neue Musik, sondern können sich (auf Speed) sogar für eine Puccini-Arie begeistern.

Aber irgendwas in dem über die Ruinen wehenden Puccini sagte Terry, dass er sie wollte und nur sie die eine war und er nur diese eine wollte. Er stand auf und gesellte sich zu seinen Freunden am Fenster. „Es ist die Arie aus Madame Butterfly“, sagte Leon. „Es geht um dieses japanische Mädchen und wie sie sich in diesen Amerikaner verliebt, einen Kapitän oder so – keine Ahnung. Er fährt dann zurück in seine Heimat und heiratet eine andere. Aber sie liebt ihn noch. Und sie sagt, dass ihre Liebe eines schönen Tages zurückkommen wird.“

Drogenverherrlichung findet natürlich in gewisser Weise statt, es entspricht dem Zeitgeist, eine solche Geschichte kann ohne Drogen schwerlich auskommen. Auf unaufdringliche Weise gelingt es Parsons jedoch auch, zu zeigen, dass Drogen unweigerlich zum Absturz führen und man sich an einem Punkt entscheiden muss, sein Leben zu ändern. Dies zeigt sich eindrucksvoll an den drei Protagonisten Ray, Terry und Leon, die sich letztendlich für neue Wege entscheiden.

Doch als er über die Kampfzonen blickte, die sich rund um die Dogs auftaten, und er all die Tage und Nächte ohne Schlaf auf sich lasten spürte, war es unmöglich, etwas anderes zu empfinden als eine Art erschöpfter Melancholie.

Während Terry und Leon dem jeweiligen perfekten Mädchen hinterherjagen, steht Ray vor der Aufgabe, noch in dieser Nacht John Lennon zu interviewen oder sein bisheriges Leben als Journalist bei The Paper geht den Bach runter. Das Happy End lässt sich im Gefühl zwar bereits frühzeitig erahnen, wie es sich jedoch letztendlich ergibt und dass Terry in dieser Angelegenheit zum Deus ex machina wird, der nicht nur seine eigenen Probleme in neue Bahnen lenkt sondern damit auch Ray zum großen Erfolg verhilft, ist eine schöne Wendung, die den Leser zu frieden zurücklässt. Auch Leon landet am Ende bei Jack Kerouac (der obige Absatz bezog sich auf Terry, der sich letztendlich zu einem neuen Leben gezwungen sieht). Leon erkennt auf die scheinbar schwerste und doch auch einfachste Weise, dass sein Leben so nicht weitergehen kann und es Zeit wird, zu neuen Ufern aufzubrechen.

Es waren die letzten Tage des Trampens. Lastwagenfahrer und Vertreter, die noch nie von Jack Kerouac oder On the Road gehört hatten, nahmen einen jungen Mann ohne Geld und mit rausgestrecktem Daumen schon mal mit, uns sei’s nur, um ein wenig Gesellschaft zu haben oder um etwas Gutes zu tun in einer schlechten Welt.

Ein wehmütiges und doch hoffnungsvolles Portrait des Erwachsenwerdens.

Fußnote: Der englische Titel „Stories we could tell“ trifft es meines Erachtens viel besser

Weitere Informationen: Tony Parsons Kolumne beim Daily MirrorRezension der Süddeutsche Zeitung

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Klassiker Roman

Daniel Defoe – Robinson Crusoe

Insel (c) Daniel Stricker/PIXELIO

Sobald ich nur eine Möglichkeit des Überlebens sah und nicht verhungern und umkommen musste, verging das Gefühl der Niedergeschlagenheit, sogar dann, als ich nach gebührendem Nachdenken erkannte, dass ich an diesen furchtbaren Ort verschlagen war, unerreichbar weit von allen Menschen, ohne jede Hoffnung auf Befreiung und ohne jede Aussicht auf Erlösung.

Zumindest grob kennt jeder die Geschichte des Robinson Crusoe, der auf einer einsamen Insel strandet und dort viele Jahre verlebt. Es ist interessant, mit welch stoischem Gehabe Robinson die Einsamkeit auf der Insel hinnimmt. Ohne sich lange mit Ärger und Gejammer aufzuhalten, baut er sich auf der Insel in mühsamer Kleinstarbeit eine Existenz auf. Natürlich macht er dabei Fehler, aber dies stellt kaum ein Problem dar, denn Zeit hat er ja im Überfluss. Lange Jahre lebt Robinson alleine und hat nur Tiere zur Gesellschaft und doch kommt ihm lange kein Gedanke an das Fortkommen von der Insel, außer der Möglichkeit, es könnte ein Schiff vorbeikommen.

Erst die Errettung des „Wilden“ Freitag zeigt Robinson, wie sehr im Gesellschaft gefehlt hat. Nach den langen Jahren scheint es ein Wunder, dass sich Robinson noch in der Lage sieht, seinen neuen Gefährten in Religion zu unterrichten und mit diesem theologischen Fragen nachzugehen.

Dies befriedigte Freitag nicht, sondern er entgegnete mir, indem er meine Worte wiederholte: „Schließlich vorgesehen? Ich nicht verstehen – aber warum nicht Teufel jetzt töten, viel vorher töten?“
„Ebensogut könntest du mich fragen“, sagte ich, „warum Gott nicht dich und mich tötet, wenn wir hier sündhafte Dinge tun, die ihn beleidigen; er verschont uns, damit wir bereuen und damit uns vergeben wird.“

Allzuviel Zeit bleibt ihnen für diese Gespräche ohnehin nicht. Die Ankunft Freitags setzt den Wunsch in Brand, die Insel zu verlassen. Da Robinson nun durch die Ankunft der Wilden weiß, dass das Festland in Reichweite liegt, setzt er alles daran, dieses auch zu erreichen. Als sich die Möglichkeit bietet, ein Schiff zu kapern, gelingt dies nach Robinsons Plan. Auch seine Rückkehr wird erzählt, was in kaum einer Rezension erwähnt wird. Meist konzentriert man sich einzig auf sein einsames Leben auf der Insel, das auch in Filmen (auch moderne Versionen wie beispielsweise Cast Away mit Tom Hanks) thematisiert wird. Auch Sechs Tage, sieben Nächte mit Harrison Ford und Anne Heche bedient sich des Motivs der einsamen Insel. Im Vergleich zu den filmischen Umsetzungen bleibt die Erzählung von Daniel Defoe wie oben bereits erwähnt, erstaunlich emotionslos, kaum eine Gemütsbewegung kann die Stimmung des wackeren Robinson trüben. Im Großen und Ganzen scheint es ihm nicht so schlecht bekommen zu sein, einen Großteil seines Lebens auf der Insel zu verleben.

Weitere Informationen: WikipediaCandlelight Stories Audio Podcastwriters blog

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English Sachbuch

Twyla Tharp – The Creative Habit

Ballett(c)binababy12/SXC

Most people can’t recall much more than three notes in any context. Think about the last lecture you heard or business meeting you attended or book you had to read. How many of the important take-away points could you recall if you didn’t memoralize them in writing?

Twyla Tharp is a well-known choreographer in America, one of her recent works „Movin’ out“ (a dance evening based on songs by Billy Joel) was a veritable success on Broadway. Choreography might not be a discipline many of us have experience with but Twyla Tharps creativity tips work throughout all possible disciplines.

All I know for sure is that they are trapped in a the box. But do so with the faith that nothing is lost, that you haven’t put it in all this effort for naught. Everything you’ve done is in the box. You can always come back to it.

This box system might not be usable for all of us, we don’t have enough space to store lots of boxes for all projects. Also many of us will store a lot of the material digitally. We are trying to get rid of pyhsical media like CDs or DVDs and it’s just not possible to put everything in a box. The good thing with that is, that you don’t need a lot of space for digital boxes, you might also store your notes for every project in a Yojimbo folder (or any other program of your choice). And you can always access your material for later reference, which is even easier, if you’ve named and archived it digitally.

Without passion, all the skill in the world won’t lift you above craft. Without skill, all the passion in the world will leave you eager but floundering. Combining the two is the essence of the creative life.

All of us sometimes get stuck in our projects, you can’t go forward with constant speed all the time. Your passion and a good system will help you get out of your blockades. Twyla Tharp knows her stuff and is giving practical tips for everybody in the creative business. Creativity is not only talent, it’s also a habit you can learn and use every day of your life.

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Krimi Roman

Ian Rankin – Die Tore der Finsternis

Beer(c)StefanG81/SXC

„Wie hieß noch gleich dieser Song von The Clash?“
„Career Opportunities.“
„Genau. Ich hatte immer das Gefühl, dass es sich für jemand wie mich nicht gehört, The Clash zu mögen: zu alt und unpolitisch.“

Nach einem mehr oder weniger gezielten Teebecherwurf wird Inspektor Rebus ins Ausbildungscamp geschickt, wo er sich mit anderen Kollegen, die sich ebenfalls schlecht benommen haben. Gemeinsam werden sie auf einen ungelösten Fall angesetzt, es stellt sich heraus, dass Rebus bereits mit den mutmaßlichen Beteiligten zu tun hatte. Es entspinnt sich schließlich eine Verbindung zur Mordermittlung, die Rebus im Hauptquartier zurückgebliebene Kollegin Siobhan beschäftigt. Der Maler Edward Marber wurde ermordet und dahinter steckt weit mehr als zu Anfang ersichtlich ist.

Viele gerechtfertigte und ungerechtfertigte Verdächtigungen werden ausgesprochen, die Puzzleteile, aus denen sich das Bild letztendlich zusammensetzt sind äußerst klein und passen erst auf den letzten Seiten zueinander. Wie so oft sind die offensichtlich Unschuldigen letztendlich nicht so unschuldig, wie man denkt.

„Ich dachte, um Sie zu beruhigen, fahre ich mit Ihnen zu Cafferty.“
„Jetzt sofort?“
„Mit ein bisschen Glück erwischen wir ihn zu Hause. Aber ich möchte vorher noch in der Arden Street vorbeifahren, um etwas zu holen. Ach ja, und wir müssen mit Miss Meikle sprechen. Schauen Sie doch bitte nach, ob sie im Telefonbuch steht.
„Jawohl, Boss“, sagte Siobhan, die Bad und Fernsehen in weite Ferne rücken sah.

Foto: Stefan Gustafsson

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Krimi Roman Thriller

Simon Beckett – Flammenbrut

Feuer(c)Niko-Korte/PIXELIO

Mit einem lauten Wusch! schoss eine helle Flamme empor. Sie schraken vor der plötzlichen Hitze zurück. Jack versuchte ein paarmal mit spitzen Fingern nach dem Grillrost zu schnappen und ihn hochzuheben, bevor das Feuer ihn ganz verschlang, aber nach ein paar sekunden gab er es auf und blies auf seine verbrannten Finger.

Feuer übt seit jeher eine besondere Faszination auf Menschen aus. In diesem Thriller wird das Feuer zu einem wiederkehrenden Element, das die Protagonistin Kate bereits begleitet, lange bevor sie offensichtlich sehenden Auges ins Unglück rennt. Es ist eine dieser Geschichten, wo man beim Lesen geradezu schreien möchte „nein, tu es nicht“. Um noch ein Quäntchen an Überraschung in der Geschichte zu lassen (viel ist ohnehin nicht vorhanden) wage ich nichts von der Handlung zu verraten. Einzig dieser Hinweis sei gestattet: Die beste Freundin sieht in heiklen Angelegenheiten oft klarer als man selbst. Das mag sie aber nicht davor schützen, selbst in den Flammen unterzugehen.