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Roman Thriller

Anthony Burgess – A Clockwork Orange

Burning Skies / „Brennende“ Wolkenberge

The millicents now got down to making this long statement for me to sign, and I thought to myself, Hell and blast you all, if all you bastards are on the side of the Good then I’m glad I belong to the other shop.

Während ich das Buch mit mir herumtrug, hörte ich unter anderem den Kommentar: „Was lest’n du für einen abgedrehten Dreck?“ (oder so ähnlich) Ich war erst etwa 20 Seiten drin und hab den Film nie gesehen, daher wusste ich weder, was mich erwartete noch worauf sich dieser explizite Kommentar bezog. Es wurde relativ schnell klar und dann wollte ich das Buch nur mehr schnellstmöglich loswerden und den Film niemals sehen.

Das Buch dauerhaft weglegen, kam leider nicht in Frage, daher hab ichs ausgelesen und war dann doch beinahe enttäuscht, ob des Endes. Anthony Burgess verleiht dem Buch damit viel Interpretationsspielraum, man kann es als Anklage an den Staats- und Polizeiapparat sehen, gerade im Hinblick auf die aktuellen (August 2010) Ereignisse (riots) in London lässt sich aber auch trefflich über die Verrohung der Jugend schimpfen, die offenbar den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nicht kennt und vor Gewalt nicht zurückschreckt.

Immer wieder drängt sich beim Lesen der Gedanke auf, was Stanley Kubrick wohl für ein seltsamer Mensch gewesen sein muss, dass er gerade dieses Buch verfilmen wollte. All diese Gewalt ist schon schlimm zu ertragen, wenn man den seltsamen englischen Dialekt, den der Protagonist Alex als Erzähler verwendet, nicht in allen seinen Facetten versteht. Aber diese zwangsläufig im Kopf entstehenden Bilder auch noch festhalten zu wollen, geht über mein Verständnis. Anthony Burgess selbst hält A Clockwork Orange übrigens nicht für sein bestes Werk, er schreibt dessen Popularität nur dem kontroversiellen Kubrick-Film zu. Der dämonische Blick von Malcolm McDowell in der Rolle des Alex kann einen sogar verfolgen, wenn man den Film nicht mal gesehen hat …

Eine Empfehlung kann ich aufgrund der Gewaltexzesse nicht aussprechen, weder dafür noch dagegen. Ich kann nicht ausschließen, dass mich die Beschreibungen der „Heldentaten“ des Protagonisten nicht so abstoßen, dass ich den künstlerischen Wert einfach nicht erkennen kann. Spaß machte mir das Lesen jedenfalls nicht.