„Back and back and back.“ Jonas repeated the familiar phrase. Sometimes it had seemed humorous to him. Sometimes it hat seemed meaningful and important. Now it was ominous. It meant, he knew, that nothing could be changed.
Lois Lowry beschreibt in diesem dystopischen Roman eine Gesellschaft, in der alles reguliert ist. Kleinste Vergehen der Bewohner der Gemeinde – wie etwa das Liegenlassen eines Fahrrads vor dem Haus – werden geahndet. Familien (family units genannt) werden von den Oberen zusammengebracht und können um maximal zwei Kinder ansuchen. Diese werden von Frauen geboren, deren Aufgabe die Produktion von neuen Kindern ist, werden dann ihr erstes Lebensjahr lang von Fachpersonal betreut und erst dann an ihre Familien übergeben.
Im Alter von 12 Jahren erhalten die Jugendlichen ihre Lebensaufgabe zugewiesen. In vorhergegangenen Praxisstunden konnten sie in unterschiedliche Bereiche hineinschnuppern, die Entscheidung über ihren Beruf treffen jedoch die Älteren. Jonas erhält eine besondere Aufgabe: er soll der Nachfolger des Receivers of Memory werden – eine große Ehre. Schnell stellt Jonas fest, dass mit dieser Ehre auch eine große Verantwortung verbunden ist und er beginnt, an der Struktur der Gesellschaft, in der er aufgewachsen ist, zu zweifeln. Als er die wahre Bedeutung des Begriffes release erkennt, schmieden die beiden Receiver einen Plan.
„Listen to me, Jonas. They can’t help it. They know nothing.“
„You said that to me once before.“
„I said it because it’s true. It’s the way they live. It’s the life that was created for them. It’s the same life that you would have, if you had not been chosen as my successor.“
Es ist immer wieder erstaunlich, dass sowohl Utopien als auch Dystopien ihre Bedeutung über die Jahre kaum verlieren. 1993 geschrieben, scheint The Giver perfekt in unsere Zeit zu passen. Die Verfilmung von 2014 gibt der Geschichte ein anderes Gesicht, ein anderes Gefühl (dazu reicht es, den Trailer gesehen zu haben, nach der Lektüre der drei Interviews mit den Hauptdarstellern des Films am Ende des Buches will ich ihn nicht mehr sehen. Da scheint schon deutlich hindurch, dass eine im Buch nur angedeutete Love Story konstruiert wird und das Ende kann man sich auch schon vorstellen).
Mit mehr und mehr Überwachung, mehr und mehr Regeln, die den Menschen das eigene Denken abnehmen und sie so von selbstbestimmten Entscheidungen befreien, geht unsere Gesellschaft eindeutig in diese Richtung. War das bereits 1993 so und hat sich bis heute immer weiter verschärft? War das bereits 1953 (Fahrenheit 451) so und hat sich bis heute immer weiter verschärft? Oder spielen Autoren genauso gerne mit den Zukunftsängsten der Menschen wie Politiker?
Maybe even more so, as society and the government, in many ways, are becoming more regulated. We’ve grown used to that and maybe a little bit passive about it, and this is taking that part of our society to an extreme, imagining what it would be like if the government ran everything and had an eye on everything and dictated everything that you say and do.
(Interview mit Cameron Monaghan, Asher in the movie The Giver)