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English Humor Jugend Satire

Sue Townsend – The Secret Diary of Adrian Mole (aged 13¾)

CN dieses Buch: Erwähnung von männlichen Geschlechtsteilen
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I sang a few carols for the old ladies. I made two pounds eleven pence out of them so I went to Woolworth’s to buy Pandora’s Chanel No. 5. They hadn’t got any so I bought her an underarm deodorant instead.

Hilarious. Ein bissig spottender Blick in das Leben und die Seele eines Jugendlichen mit all seinen Problemen: erste Verliebtheit, körperliche Veränderungen, Ärger mit den Eltern und so weiter. Anhand der erwähnten Hochzeit von Prince Charles und Diana lässt sich das Buch zeitlich im Jahr 1981 in Großbritannien verorten.

Mit größtmöglicher Naivität stolpert der Protagonist von einem Tag in den anderen. Die Einträge sind manchmal nur wenige Zeilen lang, selten länger als eine Seite. Adrian schickt Gedichte per Briefpost an die BBC. Er versteckt Herrenmagazine unter seiner Matratze. In einem Eintrag  beschreibt er minutiös einen Klassenausflug ins Museum, der in totalem Chaos ausartet. Schwarzer Humor trieft geradezu zwischen den Zeilen hervor. Ein zwangloser Spaß für Zwischendurch.

Grandma Mole came to tell me that the end of the world was announced at her Spiritualist church last week. She said it should have all ended yesterday.
She would have come round sooner only she was washing her curtains.

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Kurzgeschichten

Woody Allen – Mere Anarchy

Bei Woody Allen kann ja nichts falsch sein, dachte ich. Ich bin ja kein Cineast, aber Whatever works hat mich damals in einer interessanten Lebensphase erwischt und noch heute verbinde ich mit diesem Film eine Leichtigkeit des Seins, die mir im Alltagsleben oft abgeht.

Seine Satiren waren dann aber doch nicht das Richtige für mich. Das Format hat mich umgehend an die Kolumnen erinnert, die Dirk Stermann für das Wiener Magazin schreibt. Absurde Geschichten, die mit realen Begebenheiten oft nur einen winzigen roten Faden gemein haben. Für Woody Allen brauchte ich allerdings bei jedem dritten Satz ein Wörterbuch. Natürlich erfreue ich mich jetzt an der Kenntnis des Wortes meticulous, aber das Lesen wurde durch die vielen unbekannten Worte doch deutlich erschwert. Hinzu kommt auch noch, dass ich diese Art von absurdem Humor nur in kleinen Dosen ertrage. Dieses Format muss man einfach mögen. Nicht ganz meins.

Reading Challenge 2015: A funny book

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Roman

Edwin A. Abbott – Flatland

Manche Bücher fliegen einem überraschend zu und begleiten einen dann recht lange. Mit diesem eigentlich sehr dünnen Band habe ich Wochen verbracht. Unter anderem weil ich mich einfach in lauter Umgebung nicht auf die Schwierigkeiten konzentrieren konnte: Altmodische englische Sprache, das mathematische Thema, zwischen den Zeilen zu lesen …

Beschrieben wird zuerst die Welt der zweiten Dimension: Flatland. Hier sind Frauen Linien, Männer unterschiedliche Arten von Polygonen. Je Mehr Ecken ein Mann hat, desto höher steht er in der Rangordnung, ein Polygon mit über 500 Ecken wird als Kreis angesehen und gehört zur höchsten Ordnung.

Protagonist ist ein Quadrat, das zuerst seine Welt der zweiten Dimension erklärt, dann einen Ausflug in die erste Dimension – Lineland – macht, wo es mit dem dortigen König aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten aneinander gerät. Der König von Lineland kann sich keine weitere Dimension vorstellen, sieht vom Quadrat nur eine Seite / Linie und will keinesfalls akzeptieren, dass es noch mehr gibt, als die Welt, die ihm bereits bekannt ist.

‘Bass-voiced monstrosity! yes,’ replied the king. ‘How else could the balance of the sexes be maintained, if two girls were not born for every boy? Would you ignore the very Alphabet of Nature?’

Im Vorwort wird unter anderem erklärt, dass das Buch nicht frauenfeindlich gemeint sein soll. Warum es diesbezüglich Beschwerden gab, wird klar, wenn man erstmal ein paar Kapitel hineingelesen hat. In Spaceland sind die Frauen Linien, sie sind den Männern unterlegen, aber doch gefährlich, denn mit ihren spitzen Enden könnten Frauen leicht einen Mann aufspießen, weshalb sie ständig Friedensschreie von sich geben müssen, damit niemand gefährdet wird. Höhere Fähigkeiten haben Frauen vor langer Zeit verlernt, die Männer sprechen mit den Frauen eine einfachere Sprache als miteinander.

… but behind their backs they are both regarded and spoken of – by all except the very young – as being little better than ‘mindless organisms’.

Man muss da wohl auch die Zeit in Betracht ziehen, 1884 war die Welt noch eine andere und der Stellenwert der Frauen in der Gesellschaft in keinster Weise mit der heutigen Situation vergleichbar.

Später erhält das wackere Quadrat Besuch aus der dritten Dimension – Spaceland. Eine kugelförmige Person dringt in seine Wohnung in Flatland ein, das Quadrat sieht zuerst nur einen Kreis und will nicht wahrhaben, dass ein Wesen aus einer anderen Dimension vor ihm steht. Erst Stück für Stück lässt sich das mathematisch bewanderte Quadrat überzeugen, dass es eine Welt außerhalb seiner eigenen Welt gibt, die ihm bisher verborgen war. Nach einigen Unterrichtsstunden will das Quadrat mehr wissen:

But, just as there was the realm of Flatland, though that poor puny Lineland Monarch could neither turn to left nor right to discern it, and just as there was close at hand, and touching my frame, the land of Three Dimensions, though I, blind senseless wretch, had no power to touch it, no eye in my interior to discern it so of surety there is a Fourth Dimension, which my Lord perceives with the inner eye of thought. And that it must exist my Lord himself has taught me.

An dieser Stelle wird es dem kugelförmigen Objekt zu bunt. Selbständiges Denken vom Unterlegenen, das muss man sich wirklich nicht bieten lassen. (Ironie Ende) Zurück in Flatland versucht das Quadrat, seine Mitbürger von der dritten Dimension zu überzeugen und landet wegen seiner aufrührerischen (um nicht zu sagen revolutionären) Ideen im Gefängnis. Es blitzt auch etwas Spitzes im Hinblick auf Religionen hervor, die in der Vergangenheit auch immer wieder versucht haben, andere von der Existenz ihrer Götter oder anderer Welten zu überzeugen, und das oft ohne Rücksicht auf Verluste. Satire aus einer anderen Dimension.

Reading Challenge:
A book more than 100 years old

(Preface to the Second and Revised Edition, 1884)

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Roman Satire

Timur Vermes – Er ist wieder da

Aber man weiß ja, was man von unseren Zeitungen zu halten hat. Da notiert der Schwerhörige, was ihm der Blinde berichtet, der Dorftrottel korrigiert es, und die Kollegen in den anderen Pressehäusern schreiben es ab.

Inzwischen sind schon wieder einige Monate ins Land gegangen, seit die Medienaufregung Timur Vermes Sozial- und Politsatire auf die Bestsellerlisten gespült hat. Viel ist davon nicht geblieben und ob das Buch tatsächlich irgendjemanden zum Nach- oder Umdenken gebracht hat, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen.

Weitere Lücken im Programm stopfte man mit Gebirgsschützen und Blaskapellen, es war derart dürftig, man hätte nur so dreinschlagen mögen in die Reihen des verlogenen Gesindels.

Die Idee ist nicht schlecht, die durchdachte Ausarbeitung jedoch macht das Buch erst so unterhaltsam: Adolf Hitler erwacht im heutigen Berlin, ohne zu wissen, was passiert ist und muss sich nun ohne jeglichen Background durchschlagen. Er wird umgehend als Comedian wahrgenommen und landet bei einer Fernsehfirma, die in diesem täuschend echten „Hitler-Darsteller“, der auch außerhalb der Sendung niemals aus seiner Rolle fällt, eine Goldgrube sehen. Es stellen sich ihm kaum Widerstände entgegen, unter dem Deckmantel der Satire (was ihm eher passiert, als dass er sich diesen Deckmantel selber ausgesucht hätte), plant der „wiedergeborene“ Hitler natürlich einen erneuten Feldzug, um Europa zu erobern.

Parallel dazu wurde von dem Blatte so gut wie jede demokratisch „legitimierte“ Entscheidung als völliger Unsinn entlarvt. Insbesondere der Gedanke der europäischen Einigung war der herrlichen Hetzschrift komplett zuwider.

Höchst amüsant ist die Analyse der Medienlandschaft. Der Autor entlarvt Schmierblätter und die Jagd der Fernsehleute nach der Quote. Er findet immer neue Missverständnisse, die es den Leuten erlauben, sich irgendwie schönzureden, dass es ja nur Satire sei und damit darauf hingewiesen werde, dass „so etwas“ nie wieder passieren dürfe. Damit gibt er schon im Voraus die Antwort auf die Frage, die in der realen Medienberichterstattung über dieses Buch so oft diskutiert wurde: Darf man „darüber“ lachen? Darf man sich „darüber“ lustig machen? Das Ende des Buches suggeriert nicht die Antwort, die man erwarten würde.

Aber der Deutsche ist nun einmal kein Revolutionär. Man muss es sich auch einmal wieder vor Augen halten, dass ihm selbst die sinnvollste, berechtigtste Revolution der deutschen Geschichte 1933 mit einer Wahl ermöglicht werden musste. Eine Revolution nach Vorschrift sozusagen.

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Kurzgeschichten Satire

Ephraim Kishon – Drehn Sie sich um, Frau Lot!

Pinsel mit Farbe (c) BirgitH / PIXELIO

In Israel gilt das Schlangestehen als notwendiges Übel, in England als Lebensform. Wir Israeli haben keinen größeren Ehrgeiz, als das Schlangestehen zu umgehen (auch unser Vorvater Jakob erhielt den väterlichen Segen außer der Reihe). Und wir bewundern die Engländer, die an den Autobushaltestellen ruhig, geduldig und gewissenhaft Schlange stehen und erst dann zu stoßen und zu drängen beginnen, wenn der Bus anhält.

Kishon ist wahrlich ein Meister der Satire, auch wenn das natürlich eine abgedroschene Formulierung ist. Bereits 1961 wurde die Erstausgabe dieser Sammlung von Kurzgeschichten veröffentlicht und wenn man sie liest, kann man beinahe nicht glauben, dass sie schon fast 50 Jahre auf dem Buckel haben. Kishon gelingt es, nicht nur seine Landsleute „auf die Schaufel zu nehmen“, sondern auch die Eigenheiten anderer Völker (wie im obigen Zitat die Freude der Engländer am „queueing“) liebevoll und amüsant zu portraitieren.

In Bath Jam befindet sich eine Irrenanstalt, und es ist keine geringe Leistung, dort Aufnahme zu finden. Wenn anderswo ein Mensch plötzlich zu gackern beginnt, nimmt man an, dass er den Verstand verloren hat. In Israel nimmt man an, dass er ein Neueinwanderer aus der südlichen Mandschurei ist, der sich in seiner Muttersprache zu verständigen sucht. … Ein Wahnsinniger muss schon etwas wirklich Erstklassiges bieten, um in Israel aufzufallen.

Dieser Hang zum Irren kommt auch in vielen der Geschichten zum Vorschein, etwa, wenn erzählt wird, wie der Ich-Erzähler (Bezug nimmt Kishon immer auf sich selbst) beim Versuch, eine Auskunft auf einem Amt zu erhalten, dieses übernimmt, indem er sich als der fehlende Beamte ausgibt und daraus in wenigen Monaten ein beachtliches Bauprojekt entsteht. So skurril diese Geschichten sein mögen, so amüsant und kurzweilig versüßen sie so manche Zugfahrt.

Angeblich spricht der Präsident der Vereinigten Staaten im Schlaf nur noch jiddisch – vorausgesetzt, dass wir ihn überhaupt schlafen lassen. Denn Amerika ist das erste und hauptsächliche Opfer unserer Aggression. Man mag das bedauern, sollte sich aber nicht darüber täuschen, dass die Amerikaner selbst an ihrer prekären Lage schuld sind.

Damit nimmt Kishon auch das bis heute gespannte Verhältnis der Amerikaner zu Israel aufs Korn und zeigt damit eine Weitsicht, die mit den Jahren immer deutlicher zu Tage tritt und damit seine Geschichten zeitlos spannend macht.

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Kurzgeschichten Unterhaltung

Ephraim Kishon – … und die beste Ehefrau von allen

Eheringe (c) berwis/PIXELIO

Andererseits hat das handbremsenfeindliche Verhalten meiner Frau auch seine Vorteile. Sie ist dadurch leichter zu orten. Wenn ich sie zu Hause vergebens suche und wissen möchte, wo sie sich gerade befindet, brauche ich nur aufs Dach zu steigen und meine Blicke in Richtung Stadt zu lenken. Dort, wo eine kleine Rauchsäule aufsteigt, ist Frau Kishon. Eine sehr praktische Methode; allerdings keine sehr originelle, denn auch Indianer und Kardinäle verwenden Rauchzeichen.

In gewohnt zynischer und (selbst-)ironischer Art beschreibt Kishon das Zusammenleben mit seiner Sarah – der besten Ehefrau von allen. Nicht nur ihr Tick bei der Auswahl der Kleider bzw. dem Styling für eine rauschende Silvesterparty können von etwa jedem Mann und jeder Frau nachvollzogen werden. 

Hübsche Episoden aus dem Eheleben, schnell gelesen und immer wieder etwas für zwischendurch. Wer sich an Alltagssatiren erfreuen kann, ist mit Kishon immer auf der sicheren Seite.

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Roman

Joey Goebel – Vincent

Habe Joey Goebels Roman Freaks im vergangenen Jahr gelesen und fand ihn super, da musste ich mir dann natürlich auch das neue Werk greifen. Und es war ein Glücksgriff. Eine bitterböse Satire auf die Medien- und Unterhaltungsindustrie, wenn auch mit weit mehr amerikanischem Einschlag als in Freaks spürbar war. Der Originaltitel “Torture the Artist” passt außerdem viel besser zur Geschichte, wobei sich natürlich nachvollziehen lässt, dass dafür keine zufriedenstellende Übersetzung gefunden werden konnte, die den potenziellen Leser nicht abschreckt.

Wunderbares Buch, böse und originell, liefert einerseits genau die Unterhaltung, die es verteufelt und andererseits deren Kritik und das in einem Zug. Grandios.

 

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Roman

Tom Wolfe – Ich bin Charlotte Simmons

Ein absoluter Spitzenroman. Wie man sieht wollte ich eigentlich diese ganzen Fachbücher lesen und mich weiterbilden, aber ich konnte die Geschichte praktisch nicht aus der Hand legen. Obwohl ich einiges zu arbeiten hatte, hab ich es in weniger als einer Woche durchgelesen.

Die Charaktere sind fein gezeichnet, man liebt und leidet mit, während man dabei ist, wie das Hinterwäldlermädchen Charlotte Simmons, wie sie sich selbst immer wieder sieht, an die Universität kommt, wo sie auf die unterschiedlichsten Leute trifft. Ihre Zimmergenossin Beverly, eine verwöhnte Zicke, den Basketballhelden Jojo, den Intellektuellen Adam und den Frat-Boy Hoyt. Sie alle bestimmen Charlottes Weg auf der Universität, auf der sie so einiges durchmachen muss und sich trotzdem immer wieder das Wichtige vorsagt: “Ich bin Charlotte Simmons.”

Bei mir stand es mehrere Monate im Regal, weil es ja doch ein Wälzer ist. Aber ich kann nur jedem empfehlen: Zugreifen und loslesen!

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Satire

George Mikes – How to be an alien

“Foreigners have souls; the English haven’t.
On the Continent you find any amount of people who sigh deeply for no conspicuous reason, yearn, suffer and look in the air sadly. This is soul. 

The English have no soul; they have the unterstatement instead.”

“I heard of a distinguishedm pure-minded English publisher who adapted John Steinbeck’s novel ‘The Grapes of Wrath’ so skilfully that it became a charming little family book an grapes and other fruits, with many illustrations.
On the other hand, a continental publisher in London had a French political book ‘The Popular Front’ translated into English. It became an exciting, pornographic book, called ‘The Popular Behind’.”

“Queueing is the national passion of an otherwise dispassionate race. The English are rather shy about it, and deny that they adore it.

Many English families spend lovely evenings at home just by queueing up for a few hours, and the parents are very sad when the children leave them and queue up for going to bed.”

Beinahe zu kurz, um als Buch durchzugehen, aber herzlich schwarz bringt dieser Klassiker von 1946 die Klischees über die britische Seele auf den Punkt.