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English Memoir Sachbuch

Anna Sale – Let’s Talk About Hard Things

CN dieses Buch: Tod, Krankheit, sexuelle Handlungen
CN dieser Post: –


Die letzten Wochen hatte der Wahnsinn wieder mal ziemliche Saison. Mein Lebensrhythmus wurde mehrere Wochen am Stück völlig durcheinander gewirbelt. Wieder mal hätte ich woanders sein sollen und musste kurzfristig umplanen. Diesmal hatte ich selbst Covid. Milder Verlauf, freitesten nach 5 Tagen Absonderung. Diskussion mit der Stornoversicherung noch im Gange. Gleichzeitig scheint in diesen Wochen der Rest des Winters vergangen zu sein. Endlich beginnt der Frühling, auf den ich schon so lange warte.

Obwohl ich nicht schlimm krank war, konnte ich die Absonderung praktisch für gar nichts nützen. Halbherzige Versuche, in der Wohnung Dinge zu erledigen, die kaum zu irgendwas führten. Wie im ersten Lockdown. Plötzlich unendlich Zeit im eigenen Zuhause und trotzdem irgendwie wie gelähmt. Als die Absonderung dann vorbei war, folgten noch einige Tage bleierne Müdigkeit. Für immer mit dieser Zeit verbunden: die TV-Mini-Serien Little Fires Everywhere (gelesen vor etwas mehr als einem Jahr, TV-Umsetzung ausgezeichnet) und Nine Perfect Strangers (gelesen letzten Sommer, TV-Umsetzung in Ordnung).


Den Podcast Death, Sex & Money bekam ich vor einigen Jahren empfohlen und verfolge ihn seitdem kontinuierlich. Jetzt hat Podcast-Host Anna Sale ein Buch geschrieben und da ich mir vorstellen kann, dieses Buch auch anderen Personen weiter zu reichen, habe ich das Hardcover bestellt.

Wie der Podcast dreht sich auch das Buch um existentielle Themen: wie leben wir unser Leben, wie treffen wir Entscheidungen, wie verhandeln wir unterschiedliche Wünsche und Ziele mit den Menschen, mit denen wir unser Leben teilen? Die im Titel angedeuteten schwierigen Konversationen drehen sich neben den auch im Titel des Podcasts bereits aufgezählten Themen zusätzlich um Familie und Identität. Gerade beim Thema Identität reflektiert sie intensiv über ihre eigenen Privilegien, die ihr eine bestimmte Weltsicht nahelegen. Es geht dabei darum, dass etwa Menschen, die von sich selbst behaupten, sie würden keine Hautfarben sehen, damit gleichzeitig negieren, dass es überhaupt Unterschiede gibt. Sie leugnen dadurch, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Herkunft unterschiedlich behandelt werden. Der folgende Absatz erläutert kurz diese Dissonanz zwischen dem eigenen Selbstbild und dem, wie Menschen von der Gesellschaft wahrgenommen werden:

For people who are used to fitting in – like, say, a straight, white, financially stable, married mom, albeit one from West Virginia – how you identify and how you are identified can feel one and the same. That is, you are missing a dimension of consciousness, so that when you do feel yourself profiled or categorized or summed up in a way that doesn’t feel authentic to your own self-concept, it feels wrong and unfamiliar. What it really is, though, is a way the world works that you haven’t been forced to notice.

Eine interessante Wiederbegegnung gab es für mich auch mit dem Konzept „radical acceptance“. Dabei geht es eben nicht darum, alles einfach mit uns geschehen zu lassen, sondern zu erkennen, dass wir manche Situationen einfach nicht ändern können. Anstatt sich am Ärger oder der Frustration über diese Situation festzuklammern, können wir diese Gefühle stattdessen loslassen und uns praktisch mit der Situation auseinandersetzen.

The radical part of radical acceptance is key, because it’s not just acceptance. Danielle is not telling studends to just concede or surrender. Instead, it’s learning to say, Even if I don’t like this, or I think it is unjust, I have to deal with this reality.

Zum Abschluss des Buchs relativiert die Autorin die Bedeutung von Gesprächen über schwierige Themen und gibt ihnen gleichzeitig eine klare Aufgabe. Gespräche allein lösen noch keine Probleme. Sie können zu mehr Verständnis und Verbindung zwischen den Menschen führen, sie können Klarheit schaffen. Durch Gespräche können wir versuchen, einander näher zu kommen und die essentiellen Gefühle des Lebens mit anderen Menschen aufzuarbeiten. Diese Gefühle gehen durch die Gespräche vielleicht nicht weg. Aber Gefühle auszusprechen, ihnen einen Namen zu geben und sie zuzulassen kann ein erster Schritt zum Frieden mit diesen Gefühlen sein.

But let me remind you that you are not starting a hard conversation to immediately resolve the intractable. Hard conversations offer you solace and pull you out of isolation. They let you voice truths you’d only half known, and listen to stories that you’d otherwise miss. They deepen connection and understanding. But they do not fix hard things. […] Rather, the goal is to try. When you start the conversation, you are taking responsibility to create more clarity than there was before. Healing and resolution may follow, but they only happen well after initial words have been aired and heard.

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Roman Science Fiction

Philip K. Dick – Blade Runner

CN dieses Buch: Mord, Gewalt gegen Menschen und Tiere, Depression
CN dieser Post: Depression


Empathie existierte offenbar nur in der menschlichen Rasse, während man Intelligenz bis zu einem gewissen Grad bei jeder Art und jedem Stamm von Lebewesen bis hinunter zu den Spinnen antraf.

Meine Erinnerung an die Verfilmung mit Harrison Ford und Rutger Hauer aus dem Jahr 1982 ist mangelhaft. Mehr in Erinnerung ist mir der Blog Post von Typeset in the future, der sich intensiv mit der verwendeten Typographie, aber auch mit einigen anderen Unklarheiten des Films befasst.

Das Buch selbst befasst sich im Prinzip mit der Frage, was einen Menschen eigentlich menschlich macht. Androiden, also humanoide Roboter, werden einem Empathietest unterzogen. Sie sollen als moderne Sklaven dienen; wenn sie entkommen, werden sie von Prämienjägern gejagt. Der Empathietest ist neben einer Knochenmarksanalyse die einzige Methode, um mit relativer Sicherheit einen Androiden von einem Menschen unterscheiden zu können. Der Empathietest beinhaltet hauptsächlich Fragen zu Tieren, die rar und teuer sind in dieser Zukunftswelt, die durch Kriege gezeichnet sind. Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Was unterscheidet den humanoiden Roboter vom Menschen? Ist ein Mensch, der seine Gefühlswelt von einer Einswerdungsbox (der unklar ausgearbeitete religiöse Teil scheint in der Verfilmung nicht vorzukommen, jedenfalls kommt die Person Mercer in der Cast-Liste nicht vor) oder einer Stimmungsorgel steuern lässt, tatsächlich noch menschlicher als ein Roboter?

Bis jetzt hatte er noch nie über die Ähnlichkeit zwischen einem elektrischen Schaf und einem Androiden nachgedacht. Das elektrische Tier, überlegte er, konnte als unterentwickelte Form des andern betrachtet werden, als eine Art minderwertiger Roboter.

Das Ende des Buchs betrachtend kann ich mir nicht vorstellen, dass in der Verfilmung nicht einiges geändert wurde. In dieser Form, die ich hier gelesen habe, scheint das Buch eher komplett unverfilmbar zu sein. Vielleicht werde ich mir den Film bei Gelegenheit nochmal ansehen.

Vielleicht könnte daraus eine Depression werden wie bei dir. Ich kann verstehen, wie du unter dem Gefühl leidest. Ich habe immer geglaubt, das mache dir Spaß, und du könntest dieses Gefühl nach Belieben abstellen, wenn schon nicht aus eigener Kraft, dann doch zumindest mit Hilfe der Stimmungsorgel. Aber wenn man so bedrückt ist, dann wird einem alles gleichgültig, weil man keinen Wertmaßstab mehr hat.

Nochmal kurz zurück zum Thema Stimmungsorgel und mentale/psychische Gesundheit: Nein, ein Depressionsgefühl lässt sich nicht beliebig abstellen. Nein, es macht keinen Spaß. Es ist nicht mal ein richtiges Gefühl, das sich beschrieben ließe, es ist mehr wie Eifersucht, die sich in unterschiedlichen Gefühlen (Verlustangst, Ärger, Minderwertigkeit, etc.) äußern kann. Die Gleichgültigkeit, dieses Gefühl, nichts zu wollen und nichts zu können, lässt sich nicht abstellen, Betroffene sind mehr oder weniger hilflos. Wer sich darüber informieren möchte, der*dem empfehle ich das Buch Der Schwarze Hund von Matthew Johnstone.

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Sachbuch

Robert Betz – Willst du normal sein oder glücklich?

Es ist mir nach wie vor schleierhaft, in welcher Gemütsstimmung ich mich befunden haben muss, als ich dieses Buch aus dem Regal des Buchgeschäfts nahm und es nach der Lektüre des Klappentexts nicht zurückstellte sondern stattdessen zur Kasse trug. Hätte ich mir die Zeit genommen, vor dem Kauf wenigstens die erste Seite zu lesen, wäre dieser Blog Post nicht passiert …

Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass mich die Frage, was denn eigentlich „normal“ ist, ständig begleitet und immer wieder beschäftigt. Wer in irgendeiner Form nicht „normal“ ist, fällt auf. Auffallen kann positiv oder negativ sein. Wer auffällt, erntet Reaktionen, diese können je nach Person und Situation positiv oder negativ ausfallen. Wer „normal“ ist, fällt nicht auf, gliedert sich in die jeweilige aktuelle Gesellschaft ein und „passt dazu“.

Jeder Leser dieses Buches wird erkennen, warum er in seinem Leben dort steht, wo er gerade steht, und auf welche Weise seine Mangelzustände, sein Leiden, sein Gefühl der Unfreiheit und Begrenzung entstanden sind.

Laut dem Autor leiden wir also allesamt an Zwängen, fühlen uns eingesperrt ins Korsett des „normalen“ Lebens. Unsere Unfreiheit macht uns unglücklich. Schuld daran? Natürlich unsere grausame Kindheit. Die Lösung: Erkenntnis, Verstehen und Vergeben. Wir haben es selbst in der Hand. Du hattest eine unglückliche Kindheit? Hey, chillax deine Base, lass es hinter dir, schließe ab und sofort wirst du glücklich! [Ironie Ende]

Jede Zurückweisung, jedes Verlassenwerden und Alleinsein, jeder Moment der Enttäuschung, als du nicht geliebt, sondern kritisiert oder gar geschlagen wurdest, ist mit all deinen Gefühlen und deinen Gedanken wie auf einer großen Festplatte in dir gespeichert und abrufbar.

In weiteren (kurzen) Kapiteln ergeht sich der Autor unter anderem darüber, dass wir in der Kindheit verinnerlicht hätten, uns selbst nicht zu lieben, uns „nicht so wichtig zu nehmen“. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Autor jemals selbst an Kindererziehung mitgewirkt hat. In meinen eigenen Erfahrungen mit Kindern geht es bei dem Hinweis zumeist darum, den Kindern bewusst zu machen, dass es nicht möglich ist, ihren eigenen Willen ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen. Wer nicht als Einsiedler im Wald leben will, wird lernen müssen, dass die eigenen Bedürfnisse wichtig sind, aber nicht immer im Vordergrund stehen können.

Endgültig absurd wird es, als der Autor die mangelnde Selbstliebe des Menschen als Auslöser für alle möglichen Krankheiten identifiziert. Wenn man seinen Körper nicht liebe, reagiere dieser mit Verstimmung und lasse beispielsweise das Zahnfleisch zurück gehen, wenn der Mensch nicht in der Lage sei, Zähne zu zeigen. Auf der nächsten Doppelseite preist er dann seine Meditations-CDs an, mit dem man seinem Körper etwas Gutes tun kann (soll!). Im Prinzip wird in jedem Kapitel zumindest einmal auf eine Mediations-CD des Autors verwiesen. Sammle sie alle und du wirst nie mehr unglücklich sein!

Um nicht ungerecht zu sein, muss ich zugeben, dass im dritten Teil (praktische Übungen) dann doch einige Anregungen waren, die ich zwar in dieser oder einer anderen Form schon mal gehört oder gelesen hatte, woran man aber immer wieder erinnert werden muss. Daran, dass das Leben jetzt ist und nicht in der Zukunft oder der Vergangenheit statt findet, darf man sich gern immer wieder mal erinnern (lassen). Dass man sich selbst vergeben soll, dass (vermeintliche) Fehler oft gar nicht so tragisch sind, dass man sein Leben selbst in der Hand hat. Ein kleiner, wahrer Kern zwischen der Werbung für Meditations-CDs.

Reading Challenge: A book by an author you’ve never read before
(and will never read again …)

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English Roman

Aimee Bender – The particular sadness of lemon cake

The whole cookie was so rushed, like I had to eat it fast or it would, somehow, eat me.

Normalerweise gebe ich nicht viel auf Buchempfehlungen. Selbst wenn sie von einem Blogger kommen, dem ich schon länger folge. Aber wenn die Liste mit Bel Canto anfängt, kann das so falsch nicht sein. Zusätzlich ereilte mich das Ganze zu einem Zeitpunkt, wo ich gern mehr gelesen hätte, aber kaum dazu gekommen bin. Und dann kommt noch erschwerend hinzu, dass die englischen Bücher als Kindle Books meist nur 5 oder 6 Euro kommen und da denk ich dann kaum noch nach … also habe ich von @zenhabits Liste gleich sechs oder sieben Bücher gekauft. Für irgendwann später …

She slipped the cutting board out of the counter and scraped the bumpy squares into the pan to join the golden onions and garlic. We watched the pepper parts crackle in the oil.

Gleich das erste Buch erwies sich als absoluter Favorit. Es ist rückblickend total interessant, wie sich die Geschichte entwickelt, mehrmaliges Lesen zahlt sich auf jeden Fall aus. Ich bin überzeugt, dass man bei einem zweiten Mal Lesen auf ganz andere Aspekte aufmerksam werden wird. Generell dreht sich das Buch um das Mädchen Rose, das eines Tages feststellt, dass sie in zubereitetem Essen die Emotionen der Menschen schmecken kann, die das Essen zubereitet haben. Das beginnt mit dem titelgebenden Lemon Cake, in dem Rose das Unglück und die Sehnsucht ihrer Mutter spürt.

It was the first time I could remember making a whole meal, start to finish. As best I could, I kept focused on the task at hand, and as I chopped parsley into small wet green bits, I just tried to let the ingredients meet each other, as I had tasted in the onion soup.

Rose lernt, mit dieser „Fähigkeit“ zu leben. Sie hält sich an junk food, maschinell hergestelltes Essen, um nicht ständig die Emotionen anderer Menschen ertragen zu müssen. Schließlich erschmeckt sie im von der Mutter gekochten Abendessen auch deren Affäre. Einer Freundin dient sie einige Zeit als Depressionstherapeutin. Das Verhältnis zu ihrem Bruder ist belastet, denn Rose ist in dessen Freund George verliebt.

And just as he said it, like a bird across the sky, my brother flickered through my mind, and although the thought was half formed, it occurred to me that meals were still meals, food still contained with a set beginning and end, and I could pick and choose what I could eat and what I couldn’t. And that my father’s was ahospital he could drive around entirely, and Grandpa seemed to smell mostly in stores, but what if whatever Joseph had felt every day had no shape like that? Had no way to be avoided or modified? Was constant?

Der Roman begleitet Rose über mehrere Jahre. Und wie George bereits zu Beginn bemerkt, wird Rose lernen, mit ihrer „Gabe“ irgendwie zu leben, sich daran zu gewöhnen. Ihren Platz findet sie schließlich in einem Restaurant, in dem das Wirtsehepaar mit so viel Liebe kocht, dass sogar Rose die Mahlzeiten genießen kann. Sie arbeitet sich als Tellerwäscherin hoch und lernt schließlich selbst kochen. Und findet eines Tages sogar heraus, dass sie ihrem Bruder vielleicht ähnlicher ist, als sie lange dachte.

The cook is a little disillusioned.

Eigentlich zuviel verraten. Und doch wieder nicht. Ein gefühlvoll arrangierter Roman, der den Leser in die Geschichte hineinzieht und nicht mehr los lässt. Schon allein die Vorstellung, man könnte selbst in Nahrung die Gefühle der Menschen schmecken (oder sie riechen, hören oder sehen?). Absurd und beängstigend, wenn man sich vorstellt, einer seiner Sinne würde einem ständig zusätzliche Informationen übermitteln, die man eigentlich nicht haben möchte und vielleicht auch nicht teilen kann. Wie Rose damit umgeht, entfaltet sich zu einer fantastischen Geschichte, die ich vorbehaltlos empfehlen kann. Und ich wünschte, ich könnte rückwirkend alle meine Nicknames auf „angry cookie“ ändern.

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Roman

Anna Gavalda – Alles Glück kommt nie

Sprung ins kalte Wasser (c) Daniel Stricker / PIXELIO

Glück ist platt, abgeschmackt, boring, und immer auch anstrengend. Glück langweilt den Leser. Ist ein Liebestöter.

Der Griff zum Anna Gavalda-Roman hat sich bisher noch immer als Glücksgriff erwiesen. Und dieses Werk macht hier keine Ausnahme. Ich empfehle es sogar ausdrücklich als Anti-Stress-Therapie. Der spontane Effekt der Erleichterung beim Lesen auch nur weniger Seiten stellt sich zwar erst in der zweiten Hälfte der Geschichte ein, aber auch der erste Teil ist notwendig und kanns uns daran erinnern, dass unser eigenes Leben vielleicht nicht so schlecht ist, wie es uns manchmal erscheint. Gleichzeitig scheut sich die Autorin nicht, auch sich selbst auf die Schaufel zu nehmen, wie man im obigen Zitat erkennen kann. Sie erlaubt ihrem Protagonisten Charles Balanda, eine Art von Glück zu finden, zeigt aber auch deutlich, dass Glück im Alltag nicht so ist, wie es uns die Filme und Romane normalerweise zeigen.

Und sie. Sie. Sie sprach unentwegt vom Tod. Unentwegt. Um ihm zu trotzen, das Miststück fertigzumachen. Weil sie wusste, dass wir alle dran glauben müssen … Ihr Leben bestand darin, dies zu wissen, und darum musste man sich berühren, sich lieben, trinken, beißen, genießen und alles vergessen.

Wir sehen Charles Balanda hingebungsvoll scheitern. Der Tod von Anouk, einer Frau mit ganz besonderer Bedeutung für Charles wirft ihn gründlich aus der Bahn, wenn er auch äußerlich weiter zu funktionieren scheint. Ihr Tod wirft Fragen wieder auf, die Charles bisher unbeantwortet gelassen hat. Was ist aus der Freundschaft zu Alexis Le Men geworden? Warum überbringt er ihm die Todesnachricht auf diese unpersönliche Weise? Aber bevor sich Charles endlich mit der Beantwortung dieser Fragen auseinandersetzt, muss er erst in ein handfestes Burnout-Syndrom hineinfallen und vor einen Bus laufen.

Wer war diese Frau, die über eine Welt voller Phantome und Kinder herrschte, die sehr schöne Hände hatte und bei Einbruch der Dunkelheit glasklare Verse aufsagte?

Auf der Suche nach der Wahrheit über Alexis und Anouk trifft Charles auf Kate. Dann beschäftigt sich der Roman lange nur mit Kates Geschichte und ihrem Leben und hier fängt das Buch an, eine warme und aufmunternde Atmosphäre zu verbreiten, die mir nach so manchem Tag auf der Heimfahrt den Stress vergessen hat lassen. Daher der Verweis auf die Tauglichkeit als Anti-Stress-Therapie. Der vielbeschäftigte Architekt Charles lässt alles stehen und liegen, um für ein Wochenende in Kates Welt einzutauchen. Und zu bleiben.

Zu viel zu verraten, würde den Genuss verderben, und diesen Genuss kann ich nur jedem allerherzlichst empfehlen. Wer angesichts dieser Lektüre nicht glücklich oder zumindest zeitweise zufrieden auf sein eigenes Leben blicken kann, der kann sich immerhin Charles Balanda als Beispiel nehmen und erkennen, dass uns das Leben immer mehr als nur eine Chance gibt. Wir müssen sie nur erkennen und ergreifen.

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Krimi Thriller

Dean Koontz – Intensity

Aufwaerts(c)airfinSXC

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What he’s trying to do is enjoy the pain as fully as possible. With his fingertips he finds an especially sore spot just to the left of the third cervical vertebra, and he presses on it until the pain causes faint sprays of twinkly white and gray lights in the blackness behind his eyelids, like distant fireworks in a world without color.

In this crazy thriller Koontz is showing us two characters that get in contact by accident. Edgler Vess, a crazy but organized killer, comes to the Templeton house to kill Laura Templeton and her parents. He doesn’t know that Laura’s friend Chyna Sheperd is also in the house. Her instincts tell her to hide even before she finds out that a killer is raging in the house.

Her unblemished driving record resulted from her preference for moderation in all things, including the pace at which she ordinarily drove. Judging by the catastrophes that she had seen befall others, survival was closely related to moderation, and her whole life was about survival, as any nun’s life might be defined by the word faith or any politician’s by power.

Although Chynah Sheperd is bound to a moderate life to stay safe, she starts to chase the killer by getting into his motorhome and following him with a car after the stop at a gas station where he kills two more people. What’s driving Chynah is the thought of the girl that Edgler Vess keeps locked up in his cellar. Of course Edgler Vess eventually finds out about Chynah hiding in his car. A tremendous fight by Chynah to save the girl Ariel is following. Who will be the stronger character in the end?

There was more truth in fiction than in science. She could also see herself as a teacher. If she spent the rest of her life waiting tables, that was all right as well, because she was good at it and found dignity in the labor.

Deutsche Zusammenfassung: Zwei starke Charaktere geraten in diesem spannenden Thriller per Zufall aneinander. Edgler Vess, ein verrückter, aber organisierter Killer ermordet die Familie Templeton in ihrem eigenen Haus, weiß jedoch nicht, dass auch Lauras Freundin Chyna Shepherd im Haus ist, deren Instinkt sie vor dem Killer versteckt, bevor sie noch weiß, dass er im Haus wütet. Sie verfolgt ihn zuerst in seinen Wohnwagen, um ihn dann mit einem anderen Auto bis zu seinem Haus zu verfolgen. Ihre Motivation ist die Rettung des Mädchens Ariel, das Vess in seinem Keller eingesperrt hat. Natürlich entdeckt Vess Chynah letztendlich in seinem Wagen. Alles weitere wird ein furchtbarer Kampf von Chynah, um das Mädchen Ariel zu retten. Wer wird sich letztendlich als stärker erweisen – Chynah Shepherd oder Edgler Vess?