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English Fantasy Roman

John Wiswell – Someone You Can Build a Nest in

CN: Body Horror, Gewalt, Blut, Mord, innere Organe, Gift, Trauma, Familiengewalt


It was some sort of love. Not the kind of love that made you plant your eggs in someone and turn them into a parent, but a kind of love.

Mein zweiter Lesewunsch aus der Liste der Hugo Award Nominees (am 16. August werden die Ausgezeichneten präsentiert) war dieses Werk, das auf LitHub da und dort empfohlen wurde. Ich wurde nicht enttäuscht, dieses Buch ist in meinen Augen ein Meisterwerk.

Schon zu Beginn wird klar, dass wir es mit einer außergewöhnlichen Protagonistin zu tun haben. Shesheshen ist ein shapeshifting monster, sie kann ihre Gestalt verändern und rastet gerade in Form eines Klumpens in einem unterirdischen Teich, als sie von Monsterjägern unsanft aus dem Winterschlaf geweckt wird. John Wiswell gelingt es hier ausgezeichnet, dass wir Leser:innen trotz der überaus gewaltsamen Notwehr, die Shesheshen den Eindringlingen entgegensetzt, sofort auf der Seite des Monsters stehen. Shesheshen folgt ihrer Natur und ernährt sich von organischer Masse anderer Wesen (Tiere oder Menschen) und fragt sich gleichzeitig, warum Menschen (die ja auch Tiere essen) diesen vor dem Konsum absurde Dinge wie Grillen oder Kochen antun. Wer ist hier eigentlich das Monster? Diese Frage begleitet uns zwischen den Zeilen und manchmal auch offensichtlich durch diese Geschichte.

Hers was a pain that made Shesheshen question what being a better person was.

Das Buch behandelt im Rahmen der Geschichte unzählige Aspekte unseres realen Lebens, die durch die Metapher des Monsters Shesheshen eine andere Perspektive ermöglichen:

  • Shesheshen kann ihre Körperform verändern und somit als Mensch „passen“ (engl. passing, eine Begrifflichkeit, die von Trans* Menschen verwendet wird, um zu bezeichnen, dass sie von anderen in ihrer wahren Geschlechtsidentität wahrgenommen werden).
  • Außerdem hat Shesheshen Schwierigkeiten, Gesichtsausdrücke zu interpretieren, Emotionen in Gesprächen wahrzunehmen und gesellschaftliche Konventionen zu verstehen (ein deutlicher Hinweis auf Autismus).
  • Zum Zweck der Fortpflanzung entwickelt Shesheshen in ihrem Körper einen Sack mit Eiern, ihr Instinkt sucht nach einem menschlichen Körper, in dem sie diese Eier platzieren kann. Die daraus entstehenden Fortpflänzchen würden dann den Körper, in dem sie ausgebrütet wurden, nach dem Schlüpfen aufessen (es gibt Insekten, die ihre Eier in Körper legen, damit wollte ich mich aus Gründen nicht ausführlicher befassen). Später im Verlauf der Geschichte erzeugt Shesheshen versehentlich ohne Mitwirkung eines anderen Wesens einen Ableger (im Englischen wird von offspring geschrieben, mir erscheint Ableger hier als sinnvollstes deutsches Wort), der sich als außerordentlich widerspenstig und wehrhaft erweist.
  • Homilys Beziehung zu ihrer Familie ist geprägt von unterschiedlichen Traumata, sie wird sowohl vom despotischen Familienoberhaupt (der Baroness) als auch von ihren Geschwistern ständig als nutzlos und minderwertig bezeichnet. Egal was sie tut, sie wird von ihren Familienmitgliedern ausschließlich kritisiert und lebt unter dem ständigen Druck, sich zu beweisen.

Zusammengefasst ist Shesheshen durch ihre Wesenheit als Monster das personifizierte Anders: Sie passt nicht dazu, sie wird gejagt und verleumdet (den Fluch, der ihr angelastet wird, hat sie niemals ausgesprochen). Menschliche Wesen, die ja selbst soviel Grausames und Gewaltsames tun, bezeichnen Shesheshen, die eigentlich nur in Ruhe ihrem Leben nachgehen will, als Monster. In der Beziehung zwischen Shesheshen und Homily zeigt sich dafür deutlich, wie liebenswert Shesheshens vermeintlich andersartige Eigenschaften eigentlich sind.

Das alles wäre nicht genug für einen Jubel über dieses Buch, wenn es nicht noch einen interessanten Verlauf der Geschichte (story arc) dazu gäbe. Da und dort sind Spuren bekannter Entwicklungsverläufe zu entdecken, die überraschenden Wendungen fügen diese aber zu einer fortlaufend mitreißenden Geschichte zusammen. Schön fand ich auch, dass das Ende kein klassisches Happy End ist, wo von einem Moment auf den anderen alles gut wird und die schlimmen Erlebnisse aus der Erinnerung verschwunden sind.

Ich bin gespannt auf die Hugo Award Ergebnisse, aus meiner Sicht hätte dieses Buch den Award auf jeden Fall verdient. Einen Nebula Award hat das Buch bereits 2024 gewonnen.


Randnotiz: Seit einiger Zeit befällt mich immer wieder der Gedanke einer Bestandsaufnahme meiner für 2025 gesetzten persönlichen Challenges (hier unten in der Randnotiz kurz angerissen). Das bisherige Ergebnis des Buchprojekts (#12in2025) ist nicht so schlecht, allerdings hat sich eine Flaute eingeschlichen. Bisher habe ich folgende Bücher zu Ende gelesen und verbloggt:

  1. Leon de Winter – Leo Kaplan
  2. John Steinbeck – The Pearl
  3. Terry Pratchett – Small Gods
  4. Thomas Birus – Was macht die Tiefkühlpizza knusprig?
  5. Janetta Rebold Benton – How To Understand Art

Seit Mai gibt es bezüglich der Challenge keine Fortschritte mehr, was an verschiedenen Faktoren liegt:

  • Eines der Bücher, die ich aus dem Regal der Ungelesenen genommen habe, hat mich an einer Stelle dermaßen verärgert, dass ich es bis jetzt nicht mehr in die Hand nehmen wollte. Das wäre jetzt eigentlich ein Kandidat dafür, es wegzugeben, aber ich schätze diese Autorin und habe mich nur über diese eine spezielle Aussage extrem aufgeregt. Das könnte sich natürlich alles noch relativieren, nur müsste ich das Buch im Prinzip nochmal von vorn anfangen … schwierig.
  • Book Club mit Hugo Award Nominees (Calypso, Alien Clay, The Ministry of Time und zuletzt das Buch, das ich oben besprochen habe)
  • Eine generelle Lesepause nach dem Abschluss von Sunrise on the Reaping
  • Das Leben hat mich viel mit anderen Dingen beschäftigt.

Wirklich problematisch ist das jetzt nicht, immerhin liegen noch einige Herbst-/Wintermonate vor uns, wo dann das Lesen auch wieder mehr in den Vordergrund rückt.

Interessanterweise bin ich auch in meine Geocaching-Challenge (#52in2025) stark gestartet und habe dann (unter anderem aufgrund des großen Vorsprungs, aber auch teilweise wegen oben bereits genannter Gründe) stark nachgelassen. Aktuell enthält die Liste der gefundenen Caches, die meinen Kriterien entsprechen 47 Geocaches, ich bin allerdings auch etwas umgefallen und habe neue gelöst (teilweise aber auch gleich wieder gefunden). Die zu reduzierende [AT] ?-Liste enthält nun noch 113 Geocaches. Auch hier erhoffe ich mir neuen Schwung vom Herbst, für den aktuell keine größeren Reisen mehr geplant sind.

Weil ich mit den beiden bereits genannten Challenges so einen guten Start hatte, habe ich versucht, dieses Modell auch auf einen anderen Lebensbereich anzuwenden und einen Anlauf gestartet, täglich zumindest einen kleinen kreativen Aspekt in mein Leben einzubringen (#creativeDaily). Dieses Experiment hat leider nicht so geklappt, wie ich mir das erhofft hatte. Einerseits könnte es mit dem täglichen Rhythmus zusammenhängen; es gibt einfach schon so viele Dinge, die täglich zu tun sind. Andererseits habe ich das Gefühl, dass meine kreativen Ideen so undefiniert sind, dass es zumeist schwierig ist, schnell zwischendurch etwas umzusetzen. Bereits zu Beginn hatte ich mir ein paar kreative Projekte/Ideen vorgenommen, damit ich immer eine Auswahl habe und daran arbeiten kann, wonach mir gerade ist. Das beinhaltet auch die Möglichkeit, dass ich unterwegs an Dingen arbeiten kann, die ich auf meinem Laptop oder Smartphone sowieso digital bei mir habe.

Was den täglichen Rhythmus angeht, probiere ich in einem anderen Bereich (regelmäßiges Stretching/Yoga) gerade ein 5/7- bzw. 4/7-Modell aus (5 von 7 Tagen bzw. 4 von 7 Tagen jede Woche). Das könnte vielleicht auch für das kreative Experiment interessant sein.

Um die Undefiniertheit der kreativen Projekte zu verbessern, denke ich über Dokumentation und Organisation nach. Zum Beispiel habe ich die Notizen zu meiner Romanidee im Moment an unterschiedlichen Stellen, das macht das Überblicken des aktuellen Stands und möglicher weiterer Tasks Schritte kompliziert. Für die tatsächlichen Bastelprojekte bestehen auch oft zeit- und/oder ortsgebundene Schritte, wie zum Beispiel notwendige Materialeinkäufe. Diese fühlen sich dann nicht wie kreative Tasks (ich möchte sie eigentlich nicht Tasks nennen, mir fällt aber kein passendes Wort ein) an, obwohl sie eigentlich Schritte auf dem Weg zum Ziel darstellen.

Jedenfalls habe ich hier an mir selbst bewiesen, dass Gamification als Motivationsstrategie funktioniert. Es macht mir Spaß, Dinge auf Listen abzuhaken, Sterne oder Medaillen für vollendete Meilensteine zu sammeln und meinen Erfolg langfristig beobachten zu können. Alles nichts Neues, aber wir müssen eben alle für uns selbst herausfinden, was für uns funktioniert. Eine Habit-Tracker-App probiere ich auch gerade (wieder mal) aus. Es darf nur das Protokollieren der erledigten unternommenen Schritte nicht zum Selbstzweck werden. Das gilt es auch im Blick zu behalten.

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English Graphic Novel

Emil Ferris – My Favorite Thing is Monsters

CN dieses Buch: Mord, visuelle Darstellung sexueller Handlungen, Mobbing, Tod, Sterben, lebensbedrohliche Krankheit, Depression, Alkoholismus
CN dieser Post: –


This is just another reason why being a human girl stinks compared to being a monster. When I’m a monster I won’t have to keep my mouth shut. No, I’ll open my mouth and use my rows of long sharp teeth to rip up guys like Jerry.

Mir sind ja Buchstaben eigentlich schon lieber als Bilder (bewegt oder unbewegt). Aber manchmal ist die Kombination aus beidem auch sehr reizvoll. Bisher habe ich nur zwei Graphic Novels gelesen, beide von Alison Bechdel (Fun Home, Are You My Mother?). Die Empfehlung für Emil Ferris stammt aus diesem Lithub-Listicle über 2017 erschienene Bücher, die nicht ausreichend Aufmerksamkeit erhielten. Und jetzt bin ich gerade erstaunt, dass ich offenbar schon so lange Lithub lese … die Zeit vergeht echt, ohne dass wir es merken.

Das Buch behandelt unzählige schwierige Themen durch die Augen der Protagonistin Karen.

  • Ihr sehnlichster Wunsch: von einem Werwolf gebissen zu werden, um selbst ein Werwolf zu werden. Dieser Wunsch verstärkt sich noch angesichts der Krebserkrankung ihrer Mutter. Als Werwolf könnten nämlich beide unsterblich sein …
  • Karens frühere Freundin Missy hat sich äußerlich den normalen Mädchen angepasst: Sie entsagt den Horror Comics und Gruselfilmen und beschäftigt sich stattdessen mit Kleidung und Haarstyling. Und schlägt sich auf die Seite der Mädchen, die Karen schon lange mobben.
  • Zeitlich verortet sich das Buch im Jahr 1968, der Mord an Martin Luther King Jr. (4. April 1968) dient als kalendarischer Anker. Zwischen den vielen schwarz-weißen oder nur mit wenigen Farbklecksen versehenen Schilderungen von Karens Alltag finden sich immer wieder Comicbuch-Cover in schreienden Farben, die mit ihren Datumsangaben den Verlauf der Zeit nachzeichnen. An dieser Stelle möchte ich auch die Notizbuch-Optik erwähnen: Die gezeichneten Szenen scheinen auf einem linierten Collegeblock entstanden zu sein, die Lochungen werden immer wieder in die Zeichnungen eingebaut. Eine Bildersuche auf eurer bevorzugten Suchmaschine liefert zahlreiche Beispiele aus dem Buch.
  • Die Nachbarin Anka, mit der sich Karen gut versteht, wird ermordet aufgefunden. Ihr mordverdächtiger Ehemann trauert durch die Flasche um seine Ehefrau und lässt Karen schließlich teilhaben an einer Audiokassette, auf der Anka von ihrer Kindheit und Jugend in Berlin erzählt. Diese Geschichte innerhalb der Geschichte wird leider bis zum Schluss nicht aufgelöst (wie vieles andere), nur Stück für Stück erfährt die Leserin von Ankas Aufwachsen im Bordell und ihrer späteren Deportation ins Konzentrationslager.
  • Im Verlauf der Geschichte wird Karen erkennen, dass sie ihre Freundin Missy nicht nur auf platonische Art gern hat. Sie erzählt ihrem Bruder davon, der erstmal ausflippt und ihr deutlich zu verstehen gibt, dass sie die kranke Mutter mit diesem queer talk gefälligst nicht zu belästigen hat. Ein äußerst schmerzhaftes Coming-out.
  • Der Wunsch, ein Monster zu sein, hat für Karen unterschiedliche Bedeutungen. Wie oben bereits erwähnt, stellt sie sich vor, ihre Mutter vor dem Tod retten zu können, indem Karen als Monster auch ihre Mutter in ein unsterbliches Monster verwandelt. Gleichzeitig müsste sie sich als Monster nicht so viel gefallen lassen, sie könnte sich wehren, sich verteidigen. Auch ihren Bruder könnte sie beschützen vor der schlechten Gesellschaft, in der dieser sich verstrickt hat. Die Vorstellung der eigenen Monsterhaftigkeit hat jedoch auch die Funktion, das Anderssein zu verdeutlichen. Und die Schwierigkeiten des Andersseins.

Einen zweiten Teil scheint es zu geben, allerdings scheint der aktuell vergriffen zu sein. Hoffe sehr, dass mir der irgendwann noch über den Weg läuft.

Sometimes a thing happens that’s so bad that it feels like things should be made to look on the outside, the way they feel on the inside.

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English Fantasy Jugend Roman

Ransom Riggs – Hollow City

In that moment I was deeply grateful to the Gypsies, and for the simplemindedness of the animal part of my brain; that a hot meal and a song and a smile from someone I cared about could be enough to distract me from all that darkness, if only for a little while.

Im zweiten Buch begleitet die Leserin Jacob und die anderen peculiar children auf ihrer Reise mit dem Ziel, ihre verletzte Ymbrine Alma Peregrine aus ihrem Vogelkörper zu befreien. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und nicht nur einmal landen die Kinder in scheinbar ausweglosen Situationen, in denen sich dann doch wieder eine Lösung findet. Sie treffen auf unterschiedliche Menschen und Tiere, die sie unterstützen oder sich ihnen sogar anschließen wollen. Am Ende stellt sich leider heraus, dass eine wesentliche Grundannahme sich als falsch erweist und die Kinder den Feind direkt an den (mutmaßlich) letzten sicheren Ort geführt haben. Eine Auflösung steht vermutlich im dritten Buch bevor.

What I believe is that when it comes to big things in life, there are no accidents. Everything happens for a reason. You’re here for a reason – and it’s not to fail and die.

Seit Kate Bowler kann ich den Satz Everything happens for a reason nicht mehr lesen, ohne dabei die Augen zu verdrehen. In ihrem Podcast geht sie der Frage nach, was Menschen aus Schicksalsschlägen lernen können. Selbst wenn es also keinen Grund für alles gibt, können wir zumindest etwas lernen aus dem, was uns widerfährt.

Life is not just what happens to you. It’s what you do next.

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English Fantasy Jugend Roman

Ransom Riggs – Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children

An einem dieser Abende, die wir während Corona gemeinsam online im Mumble verbrachten, wurde viel über Filme und Bücher gesprochen. Ich ließ mir erklären, was das weinende Baby am Ende von Harry Potter darstellen soll (eigentlich eh naheliegend, aber irgendwie war ich von selbst nicht drauf gekommen). In diesem Gespräch wurde mir von einer lieben Freundin dann als Folgelektüre Ransom Riggs empfohlen.

Der Beginn schleppt sich etwas dahin, obwohl im Nachhinein betrachtet die langwierige Einleitung vermutlich nötig ist, um die Entscheidungen zu rechtfertigen, die Protagonist Jacob später treffen wird. Schwierigkeiten hatte ich irgendwie auch mit dem Wechsel zwischen den beiden Zeiten/Welten, im Allgemeinen ist es mir bei Fantasy-Romanen lieber, wenn sie von Anfang an in einer Welt spielen, die mit der realen Welt nichts zu tun hat (wie zum Beispiel in Tolkiens Mittelerde).

Als sich in der zweiten Hälfte dann die Hinweise, die Jacob von seinem Großvater erhalten hat und mit denen er zuerst nichts anzufangen weiß, in Gewissheiten wandeln und zu einem sinnvollen Bild zusammenfügen, war ich dann aber doch gefangen. Die illustrierenden Fotos, die der Geschichte beigefügt sind und teilweise als Inspiration dienten (wie ein Interview mit dem Autor im Anhang des Buchs erklärt), verorten nicht nur in einer Zeit, sondern machen die Figuren auch lebendiger. Auf den zweiten Teil bin ich schon gespannt.

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English Roman

Sara Gruen – At the Water’s Edge

If finding the monster was what it was going to take to make Ellis feel whole again, then so be it. I just hoped there was a monster to be found.

Kürzlich scrollte ich in der Overdrive eLibrary durch die Neuerscheinungen und stieß dabei auf dieses Buch, was mich sofort daran erinnerte, dass mir Wasser für die Elefanten von derselben Autorin so gut gefallen hatte, dass ich neben dem Kindle-Buch nun auch eine Paperback-Ausgabe im Regal stehen habe.

Die dadurch hohe Erwartungshaltung wurde nur teilweise eingelöst. Die Leserin verfolgt Maddie auf ihrer Reise nach Schottland. Ihr Ehemann Ellis und dessen Kompagnon (Spießgeselle würde auch passen) Hank wollen in Schottland nach dem Monster von Loch Ness suchen, um die angekratzte Familienehre wiederherzustellen. In der ungewohnten Umgebung beginnt Maddie schnell, ihren Ehemann mit anderen Augen zu sehen. Sie knüpft Freundschaftsbeziehungen zu den Menschen vor Ort und entfernt sich immer weiter von ihrem früheren Leben. Es kommt schließlich zum Showdown, in dem Maddies Ehemann Ellis sein wahres Gesicht zeigt.

Zu Beginn war mir die Protagonistin so unsympathisch, dass es einige Zeit gedauert hat, bis ich mich in die Geschichte reinfinden konnte. Zu einem späteren Zeitpunkt störte mich dann das Umkippen in das klassische „starker Mann, schwache Frau“-Schema; ich hätte es lieber gesehen, wenn Maddie sich etwas mehr selbst gerettet hätte, als gerettet zu werden. Alles in allem war es eine entspannte Lektüre, die mich einige Abende lang unterhalten hat.