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Krimi Roman

Werner Kopacka, Thomas Schrems – Zuadraht

Uhr vor dramatischem Wolkengebilde im Kurpark Oberlaa

„Ich weiß. Man weiß nie. Noch ein kleiner Tipp, Herr Leimböck. Treiben Sie den Stocker nicht schon zu Beginn in die Enge. Sonst schlägt er blindlings um sich und spielt wider jede Vernunft. Er ist einer, der jederzeit zudreht, auch ohne Atout.“

Hier präsentiert sich also ein österreichischer Krimi, der nicht nur in Graz spielt, sondern auch mit tief verwurzelten österreichischen Eigenheiten. Wenn man will, kann man in diesem Werk ebenso eine Parabel auf die Neidgesellschaft, die in unserem Land ja so tief verwurzelt ist, sehen. Oder man sieht einfach nur einen spannenden Krimi mit Option auf Fortsetzungen.

Als Gegenpole stehen sich der Kriminalkommissar Leimböck und der Mörder Hofer gegenüber, dem Leser wird von Anfang an nicht vorenthalten, was den Verbrecher antreibt: Persönliche Rachegelüste haben ihn einen komplizierten Plan entwickeln lassen, der auch lange problemlos funktioniert. Beide zeichnet in ihren Gedanken ein ständiger Bezug zum Kartenspiel aus, eine Grundkenntnis der Regeln des Schnapsens ist für den Leser von Vorteil, um diese Feinheiten auch ausreichend würdigen zu können.

Eines Tages wird der mächtigste Mann der Welt Schwarzenegger heißen, davon bin ich felsenfest überzeugt. Ich bin auch überzeugt davon, dass das Außergewöhnliche, das in ihm steckt, etwas mit dem Ort zu tun hat, in dem er geboren wurde und aufgewachsen ist. Der befindet sich nur wenige Kilometer außerhalb von Graz. Zu meinem Glück. Man könnte fast sagen, dass das Dorf Thal ein Vorort von Graz ist.

Es ließe sich auch argumentieren, dass sich hier deutlich die Spuren amerikanischer Krimiserien abzeichnen: eine „Profilerin“ aus Wien wird dem Kommissar Leimböck zur Seite gestellt, wäre dies ein Film, würde sie wohl einer der Damen aus Criminal Minds ähnlich sehen. Gleichzeitig verwässern diese Elemente nicht das österreichische Flair, es bleibt stets alles auf dem Boden der Tatsachen. Der tiefe psychologische Blick in die Motive und damit in die Seele des Mörders ergibt auf dem Papier eine ebenso spannende Wirkung wie in den erwähnten amerikanischen Serien.

Für Krimifreunde stellt dieses Werk in jedem Fall eine interessante Abwechslung dar, abseits von den bekannten Mustern eines Brunetti oder Wallander. Das Buchcover (der Paperback-Ausgabe) ist leider nicht so gelungen wie der Roman …

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Krimi Roman

Colin Cotterill – Dr. Siri sieht Gespenster

Puppe(c)oliviaebe/SXC

Er überquerte die staubige Kreuzung in der Dorfmitte und schlenderte zum Fluss hinunter. Dort angekommen, folgte er dem Wasserlauf, der sich cremigbraun dahinwälzte wie zähflüssiger Milchkaffee. Er achtete sorgfältig auf seine Schritte, um nicht versehentlich auf eine Hundefurzblume zu treten. Die sinkende Sonne wanderte am anderen Ufer vor sich hin und verschwand immer wieder hinter Bäumen. Die tristen Hügel vor den Toren Luang Prabangs waren mit frisch gedroschenen Feldern übersät, die von fern wie schmerzhafte Hautverpflanzungen aussahen.

Der unverwüstliche Pathologe Dr. Siri wird von einem neuen Abenteuer überwältigt. In diesem lernt er nicht nur den ehemaligen König kennen und wird als Schamane Yeh Ming wiederum von Geistern verfolgt. Auch seine Assistentin Dtui, die heimlich für ein Medizinstipendium büffelt, muss sich mit allerlei Geistern und Wertigern herumschlagen. Über den gemütlichen und spannenden Stil Colin Cotterills muss ich nach der ersten Rezension nicht mehr viel sagen. Die bekannten und sympathischen Figuren begegnen uns wieder und ein paar geisterbewohnte Puppen zeigen mehr Persönlichkeit als so mancher Mensch im kommunistischen Regime in Laos.

Diese Geste kannte er von dem kahlköpfigen König in dem Hollywoodfilm, der Siam beleidigt und die Pathet Lao deshalb über die Maßen begeistert hatte.

Und nicht nur mir ist die Hundefurzblume (die nicht existiert, was eine kurze Google-Suche offensichtlich macht) ins Auge gestochen. Auch die Deister- und Weserzeitung lobt die sprachliche Gewandtheit des Autors.

Weitere Informationen: Deister- und WeserzeitungKrimi-Couch.deLiteraturblog Duftender Doppelpunkt

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Krimi Roman

Henning Mankell – Die Brandmauer

Platine(c)Tomizak/PIXELIO

„Ich glaube nichts. Aber wir müssen uns Klarheit darüber verschaffen, was Falk eigentlich trieb. Wer war er? Heute kommt es mir so vor, als bekämen Menschen allmählich elektronische Identitäten.“

Johanna Rachinger trifft es in ihrer Buchkolumne „Die besten 100 Bücher der letzten 100 Jahre“ auf den Punkt: „Viele Krimis – abgesehen von den ganz Großen – altern schlecht und verlieren schon bald ihren Reiz.“ „Die Brandmauer“ erschien erstmals 1998, in Computerzeitrechnung ist das natürlich Jahrhunderte her. Im Vergleich dazu erschien jedoch Stieg Larssons erster Teil der Millennium-Trilogie (dt. Verblendung) bereits 2005. Seine Romane haben deutlich weniger Staub angesetzt als die Abenteuer des computerscheuen Wallander.

Und doch ist dieser Wallander deutlich anders als seine Vorgänger. Erst auf Seite 228 (in der deutschen Übersetzung) lässt Mankell uns diesmal einen Blick in die Gedanken des Täters werfen. Er weicht damit von seiner üblichen Linie ab, was dem komplexen Fall ein weiteres erfrischendes Spannungsmoment verleiht.

Es war unwahrscheinlich, dass jetzt noch jemand kommen würde. Vorsichtig trat er aus dem Schatten und überquerte die Straße. Er schloss die Haustür auf und stieg mit lautlosen Schritten die Treppen bis zum Dachgeschoss hinauf. Er trug Handschuhe, als er aufschloss.

Am Ende lässt Mankell seinen Wallander ein bitteres Resümee ziehen – nicht nur über die schwedische Gesellschaft oder den Polizeiapparat, sondern über den Gesamtzustand der Welt.

Daneben ereignete sich eine andere Revolution. Die Revolution der Verwundbarkeit, in der immer mächtigere, doch gleichzeitig immer anfälligere elektronische Knotenpunkte zu Schaltstellen der Gesellschaft wurden. Die Effektivität wuchs um den Preis dessen, dass man sich wehrlos machte gegenüber Kräften, die Sabotage und Terror betrieben.

Damit gewährt Mankell auch seinem Kommissar einen Blick auf die Welt, die über den Kriminalroman hinausgeht. Selbst, wenn man nicht wüsste, dass es sich hier um ein (zumindest vorläufiges) Ende der Wallander-Reihe handelte, spürte man deutlich, dass hier etwas zu Ende geht.

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Krimi

Volker Kutscher – Der stumme Tod

Kiwi(c)naliha/pixelio.de

„Sie sind aber’n janz hellet Köpfchen, wa? Heut Nacht bei Osram jeschlafen?“
So ähnlich fühlte Rath sich tatsächlich, als er wieder ins Auto stieg.

Der widerspenstige Kommissar Gereon Rath gerät diesmal in die Ermittlungen um ermordete Schauspielerinnen. Der Tonfilm erobert gerade das Filmbusiness und nicht allen Betroffenen behagt diese neue Entwicklung. Unter Verdacht stehen die konkurrierenden Produzenten Oppenberg und Bellmann, auf die Spur des Mörders führt jedoch die chinesische Frucht Yangtao (erst eine Internet-Recherche im Rahmen dieses Blog-Posts hat mich übrigens darauf gebracht, dass es sich dabei um die bei uns vollkommen alltagsgewohnte Kiwi handelt, die vor 80 Jahren jedoch noch eine chinesische Spezialität dargestellt haben dürfte).

Alte Bekannte aus dem ersten Rath-Roman Der nasse Fisch begegnen uns wieder: Engelbert Rath meldet sich aus Köln, um seinen Sohn auf dem Karriereweg zu unterstützen, Raths Journalistenfreund Weinert kann ihn nicht vor schlechter Presse bewahren, der Unterwelt-Boss Marlow tut Rath einen Gefallen und die Jus studierende Stenotypistin Charlotte Ritter verdreht Rath ein ums andere Mal den Kopf. Ihretwegen verprügelt Rath sogar einen Kollegen, das erste von vielen Dienstvergehen, die schließlich dazu führen, dass Rath sogar vom Dienst suspendiert wird.

Viel Berliner Lokalkolorit würzt Raths Erlebnisse im Vorkriegsberlin, nur wenige Hinweise zeigen den Aufstieg des nationalsozialistischen Regimes. Es bleibt zu hoffen, dass Volker Kutscher noch viele weitere spannende Kriminalfälle für seinen Kommissar in petto hat.

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Krimi Roman Thriller

Igal Shamir – Hitlers Violine

Violin(c)propa/SXC

„Ein Geheimnis, das mehr als dreihundert Jahre alt ist und das Hitler so in Rage versetzt hat, dass er dadurch eine mögliche Allianz mit den Vereinigten Staaten oder zumindest eine Annäherung an sie verspielt hat. Ist dieses Geheimnis nicht vielleicht genauso wertvoll wie der dringende Wunsch, der Gerechtigkeit zu ihrem Recht zu verhelfen?“

Es scheint, als hätte der Geiger Gal Knobel die aufregenden Zeiten seines Lebens beim israelischen Geheimdienst hinter sich gebracht. Er widmet sich nun seiner Karriere als Profi-Geiger. Doch ein italienischer Kardinal bringt ihn auf die Spur eines Geheimnisses, das die Leben von mehreren Menschen über Jahrhunderte vereint. Ein deutscher Geiger wurde ermordet, weil er sich dem Werk des italienischen Komponisten Rossi widmete. Um diesen rankt sich ein Geheimnis, das im Verlauf des Romans noch vielen weiteren Menschen den Tod bringen wird. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Hochspannende Leseempfehlung.

Weitere Informationen:
Krimi-Couchsauber eingeschenktbuecher.de

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Krimi Roman

Eva Rossmann – Evelyns Fall

Kellergasse_(c)_Adolf-Riess/PIXELIO

Sie schaut mich bedauernd an. „Die Post kommt jetzt ja immer so spät. Da war schon die Barbara Karlich Show im Fernsehen. Unglaublich, wie die Welt heute ist. Die reden da über Sachen, die hätten wir uns nicht einmal zu denken getraut.“

Die Journalistin Mira Valensky und ihre wackere Freundin Vesna begeben sich diesmal auf die Spur eines Mordes, der zuerst gar keiner zu sein scheint. Vesnas Tochter Jana ist mit der aufstrebenden Sängerin Celine befreundet. Deren Mutter scheint durch einen Unfall ums Leben gekommen zu sein, doch Celine will das nicht glauben. Auf der Suche nach dem Mobiltelefon, das der erklärte Liebling der Verstorbenen war, wird Indiz um Indiz aufgedeckt, das schließlich zur Enthüllung von allerhand Geheimnissen führt.

Ich programmiere mein Navi, und Vesna mokiert sich über die seltsame Computerstimme. Ich nenne sie Susi. Und Susi führt uns sicher zur eingegebenen Adresse. Ein schicker Bau. Weiß und Glas, quadratisch, zweistöckig, sicher noch keine zwei Jahre alt. Ein Parkplatz vor dem Haus, im ersten Stock sind tatsächlich einige Fenster erleuchtet.

Solche Einzelheiten sind es, die die Mira Valensky-Krimis spannend machen. Kaum ein Navigationssystem kommt ohne einen verniedlichenden Namen aus, von Susi bis Beate habe ich schon unzählige Namen gehört, die die geneigten Benutzer und Besitzer den nervenden Computerstimmen zuweisen.

Lange scheint es, als hätte die verstorbene Evelyn einfach nur viel Pech in ihrem Leben gehabt. Mit 42 Jahren übergewichtig und krank, daher nicht mehr arbeitsfähig, delogiert, einsam und allein. Soll dieser Frau tatsächlich das Wunder passiert sein, im Lotto einen Gewinn zu erzielen? Stück für Stück setzen Mira und Vesna das komplizierte Puzzle zusammen, dabei kriegt nicht nur Mira sondern auch ihr Lebensgefährte Oskar mal einen Schlag ab. Erst im großen Finale offenbart sich schließlich die wahre Geschichte der Evelyn Maier und ihres vorzeitigen Todes, der sie auf eine Art auch aus ihrem einsamen und armen Leben errettet haben mag.

Viel Sozialkritik lässt Eva Rossmann in diesem Krimi mitschwingen. Wie kann es sein, dass in einem Sozialstaat wie Österreich Menschen in derart ärmlichen Verhältnissen leben müssen, wie es bei der toten Evelyn Maier der Fall war. Wie konnte sie durch alle sozialen Netze fallen, sodass ein Lottogewinn schließlich ihre letzte Rettung hätte sein können? Eine kurzweilige Geschichte aus dem Mira-Valensky-Universum, tauglich als Unterhaltung zwischendurch.

Weitere Informationen: LiteraturgeflüsterLeseLustLiteraturBlog

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Krimi Roman

Henning Mankell – Mittsommermord

Steg (c) Andreas Trapp/PIXELIO

Nichts deutete darauf hin, dass jemand wichtige Beobachtungen gemacht hatte, weder auf der Lilla Norregata noch draußen im Naturreservat. Am sonderbarsten aber war, dass niemand sich gemeldet hatte, der die Frau namens Louise zu kennen glaubte.

Was hat die geheimnisvolle Frau, deren Foto Wallander in einem Geheimversteck in der Wohnung des ermordeten Kollegen Svedberg findet, mit diesem zu tun? Kennt sie den Mörder? Was hatte Svedberg mit ihr zu tun? Wie konnte er ein eventuelles Verhältnis vor den Kollegen verbergen? Und das Wichtigste: warum wurde er ermordet?

Eine langwierige Ermittlung fordert alles von Wallander und seinen Kollegen. Der Leser erfährt schon zu Beginn, dass Wallander an Diabetes leidet, genau wie er stellt man sich die Zuckerinseln vor, die in seinen Blutbahnen herumschwimmen. Wie wir Wallander kennen, unternimmt er vorerst nichts gegen die Krankheit und verschiebt dies auf die Zeit, nachdem die Ermittlung abgeschlossen ist.

Natürlich geht auch dieser Mörder letztendlich ins Netz, auch wenn Wallander und sein Team diesmal sehr lange im Dunkeln tappen. Das ergibt eine spannende Ermittlung, in der sie dem Mörder sehr oft sehr nahe kommen, ohne ihn jedoch zu erkennen oder sogar zu erwischen. Und nicht zu vergessen: Wallander lernt sogar eine Frau kennen. Der spannendste und beste Wallander bisher.

Weitere Informationen: Krimi-CouchLeseLustMittsommermord – der Film

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Krimi Roman

Ian Rankin – Die Tore der Finsternis

Beer(c)StefanG81/SXC

„Wie hieß noch gleich dieser Song von The Clash?“
„Career Opportunities.“
„Genau. Ich hatte immer das Gefühl, dass es sich für jemand wie mich nicht gehört, The Clash zu mögen: zu alt und unpolitisch.“

Nach einem mehr oder weniger gezielten Teebecherwurf wird Inspektor Rebus ins Ausbildungscamp geschickt, wo er sich mit anderen Kollegen, die sich ebenfalls schlecht benommen haben. Gemeinsam werden sie auf einen ungelösten Fall angesetzt, es stellt sich heraus, dass Rebus bereits mit den mutmaßlichen Beteiligten zu tun hatte. Es entspinnt sich schließlich eine Verbindung zur Mordermittlung, die Rebus im Hauptquartier zurückgebliebene Kollegin Siobhan beschäftigt. Der Maler Edward Marber wurde ermordet und dahinter steckt weit mehr als zu Anfang ersichtlich ist.

Viele gerechtfertigte und ungerechtfertigte Verdächtigungen werden ausgesprochen, die Puzzleteile, aus denen sich das Bild letztendlich zusammensetzt sind äußerst klein und passen erst auf den letzten Seiten zueinander. Wie so oft sind die offensichtlich Unschuldigen letztendlich nicht so unschuldig, wie man denkt.

„Ich dachte, um Sie zu beruhigen, fahre ich mit Ihnen zu Cafferty.“
„Jetzt sofort?“
„Mit ein bisschen Glück erwischen wir ihn zu Hause. Aber ich möchte vorher noch in der Arden Street vorbeifahren, um etwas zu holen. Ach ja, und wir müssen mit Miss Meikle sprechen. Schauen Sie doch bitte nach, ob sie im Telefonbuch steht.
„Jawohl, Boss“, sagte Siobhan, die Bad und Fernsehen in weite Ferne rücken sah.

Foto: Stefan Gustafsson

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Krimi Roman Thriller

Simon Beckett – Flammenbrut

Feuer(c)Niko-Korte/PIXELIO

Mit einem lauten Wusch! schoss eine helle Flamme empor. Sie schraken vor der plötzlichen Hitze zurück. Jack versuchte ein paarmal mit spitzen Fingern nach dem Grillrost zu schnappen und ihn hochzuheben, bevor das Feuer ihn ganz verschlang, aber nach ein paar sekunden gab er es auf und blies auf seine verbrannten Finger.

Feuer übt seit jeher eine besondere Faszination auf Menschen aus. In diesem Thriller wird das Feuer zu einem wiederkehrenden Element, das die Protagonistin Kate bereits begleitet, lange bevor sie offensichtlich sehenden Auges ins Unglück rennt. Es ist eine dieser Geschichten, wo man beim Lesen geradezu schreien möchte „nein, tu es nicht“. Um noch ein Quäntchen an Überraschung in der Geschichte zu lassen (viel ist ohnehin nicht vorhanden) wage ich nichts von der Handlung zu verraten. Einzig dieser Hinweis sei gestattet: Die beste Freundin sieht in heiklen Angelegenheiten oft klarer als man selbst. Das mag sie aber nicht davor schützen, selbst in den Flammen unterzugehen.

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Krimi Roman

Thomas Raab – Der Metzger sieht rot

Schutzgitter (c) Rainer Sturm / PIXELIO

Willibald Adrian Metzger beginnt nun eine ganz besondere Angst zuzusetzen, denn auf der Pospischill-Seite steht der Fall mit der wahrscheinlich demnächst bevorstehenden Kreuzberger-Verhaftung vor einer Lösung: Bedeutet diese Lösung den Tod seiner Danjela? Soll das die Drohung zum Ausdruck bringen?

Seine im ersten Teil der Metzgerabenteuer aufkeimende Beziehung zur kroatischen Schulwartin Danjela Djurkovic kann der Metzger in diesem Roman leider nicht sehr genießen. Die Arme wird von ausländerfeindlichen Fussballfans niedergeschlagen und verbringt den Rest des Romans im Koma, während der Metzger sich nicht nur auf die Spur der Fussballrowdies sondern auch noch auf die Suche nach dem Mörder des ausländischen Fussballtormanns begibt.

Dabei begegnet dem Metzger so manches Ungemach, immerhin muss er auch noch die Pflanzen und den Hund der Danjela hüten. Da bleibt dem Metzger wenig Zeit sich wie üblich seiner Leidenschaft für Rotwein zu widmen und auch seine Arbeit bleibt liegen. Und wirklich bedrohlich wird die Geschichte ohnehin erst, nachdem sie eigentlich bereits vorbei ist und der Metzger sich bereits wieder sicher im neugewonnen Alltag fühlt.

Wer gefallen an dem unfreiwillig zum Krimihelden gewordenen Restaurator und an Thomas Raabs Schreibweise gefunden hat, wird auch an dieser neuen Metzger-Geschichte Gefallen finden. Empfehlung.