CN: Alkoholmissbrauch
Kürzlich habe ich für einen Literatur-Geocache ein anderes Buch der Autorin gelesen (Der Winter tut den Fischen gut). Da ich aus der Geocache-Beschreibung das Buch nicht eindeutig identifizieren konnte, hatte ich in der Bücherei alle drei Bücher von ihr in der Hand, bis ich das Richtige gefunden hatte. Die anderen beiden klangen aber auch interessant, also habe ich mir dieses mitgenommen.
Der Protagonist Karl fährt in ein zufällig ausgewähltes Dorf, um zufällig ausgewählte Personen zu befragen. Mit dem Fragebogen zum Bruttonationalglück aus Bhutan versucht er, den Grundlagen des Glücks und der Zufriedenheit nachzugehen. Er betrachtet sich als Forscher, der eine Distanz zu seinen „Forschungsobjekten“ behalten muss. Daher haben abgesehen von Karl und dem Hund Annemarie die Protagonist:innen dieses Buchs keine Namen, Karl bezeichnet sie als M1 und F1. Die Gespräche gleiten aber immer wieder vom Fragebogen ab und in die reale Lebenswelt der befragten Personen. Die Distanz lässt sich nicht aufrecht erhalten.
Vielleicht sind das Schlimmste diese Gerüchte, sagte die Wirtin, die sich halten und überdecken, was darunter liegt.
Warum Karl diese Reise antritt, wird nie konkret gesagt. Meine Vermutung ist, dass Karl mit seinem eigenen Leben unzufrieden ist und deshalb durch das Befragen anderer Menschen herausfinden will, was ihm fehlt. Die Gerüchte über ihn selbst sind es jedenfalls, die ihn schließlich zur überstürzten Abreise führen. Für die titelgebende Frage gibt es übrigens auch keine eindeutige Antwort. Da erzählt jede:r Dorfbewohner:in seine:ihre eigene Geschichte.