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Sachbuch

Matthew S. Gordon – Islam

Aus der Serie “Religionen verstehen” hab ich mir zufällig (ich kann halt so schlecht vorbeigehen an Buchgeschäften) das Buch “Islam” gegriffen. Es erfüllt eigentlich ziemlich gut den erwünschten Zweck, nämlich einen kurzen Einblick in die Religion und Kultur des Islam zu geben.

Streckenweise liest es sich etwas sperrig, die unterschiedlichen Strömungen des Islam wie etwa der Sufismus werden kurz angerissen, dies verwirrt jedoch eher, da man nicht ausreichend darüber erfährt. Wer sich umfassend darüber informieren will, sollte definitiv zu einem umfangreicheren Werk greifen.

Für den kurzen Einblick eignet sich das Buch jedoch hervorragend, es enthält auch einige Auszüge aus dem Koran und anderen verwandten Schriften in Übersetzung, die einen Einblick in die Basis des Glaubens ermöglichen.

Fazit: Ausreichend für den kurzen Einblick.

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Sachbuch

Jeffrey Zeldman – Webdesign mit Webstandards

Wenn ich mit diesem Buch einen Glücksgriff getan habe, dann sollte auch erwähnt sein, dass das Glück nur noch größer sein hätte können, hätte ich es mir auf englisch bestellt (anstatt es spontan im österreichischen Buchgeschäft in deutscher Übersetzung zu kaufen).

“Nebenbei werden in zukünftigen Versionen von XHTML präsentationsbezogene Elemente wie <b> und <i> wahrscheinlich den Weg des Dodo-Vogels gehen.”

In diesem unterhaltsamen Stil beschreibt Zeldman, wie man mit Webstandards designt, warum diese wichtig sind und wie es überhaupt dazu kam und man bekommt sogar einen Eindruck davon, wie es damit in Zukunft weitergehen könnte.

Das Buch ist leicht zu lesen, der Codeanteil beschränkt sich auf ein Minimum, es genügt aber, um ein Verständnis davon zu bekommen, wie man auf diese Weise arbeitet. Was nicht im Buch ist (vermutlich würde es für einen eigenen Wälzer in der Größe reichen), ist, wie man all die Standards mit einem Content Management System umsetzt bzw. welches (Open-Source-)CMS mit Standards umgehen kann.

Als Nächstes steht auf meiner Reise ins Web 2.0-Land dann wohl Jeremy Keith: Dom Scripting und Eric Meyer: Eric Meyer’s CSS auf dem Plan.

Zeldman ist definitiv ein wichtiger Schritt für alle, die ihre Webseiten zugänglich gestalten wollen oder auch nur einen tiefen Einblick in das Thema gewinnen. Ein absoluter Gewinn.

 

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Biografie Sachbuch

Brigitte Hamann – Kronprinz Rudolf

Endlich wieder mal ein Buch fertig gelesen. In den letzten Wochen ist leider absolut nicht viel weitergegangen. Aber immerhin hab ich die Biografie noch rechtzeitig geschafft, um heute bei der Pressekonferenz zum Musical “Rudolf – Affaire Mayerling”, das im Februar im Raimundtheater Premiere haben wird, gleich im Geiste zu meckern, weil die Liebesgeschichte so vollkommen unangebracht aufgeplustert wird.

Unangebracht ist natürlich als Vokabel hier auch unangebracht. Denn die tatsächliche Geschichte, wie sie Brigitte Hamann in aller politischen Langweiligkeit beschreibt, taugt natürlich nicht zum Musicalstoff. Hier muss man natürlich auch in Betracht ziehen, wie wenig Wildhorns Jekyll & Hyde mit der Romanvorlage zu tun hat, und trotzdem ist daraus ein großartiges Musical geworden.

Die Biografie zeichnet jedenfalls ein wesentlich ausführlicheres Bild der damaligen politischen Szene als der Person Rudolf. Natürlich definierte sich der Kronprinz durch seine Ideale, natürlich kann man als Historiker nur die erhaltenen Schriften analysieren, aus dieser Sicht hat Brigitte Hamann einen hervorragenden Job gemacht.

Als Vorbereitung für das Musical ist die Biografie jedoch nur den wirklich Interessierten zu empfehlen, den Roman “Der letzte Walzer” von Frederic Morton, der die Grundlage des Musicals bildet, werde ich wohl auch noch lesen müssen. Bis Februar ist ja noch Zeit.

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Reise Sachbuch

Georg Stefan Troller – Paris geheim

Rechtzeitig vor dem Paris-Urlaub hab ich diesen Spezialreiseführer fertig gelesen, obwohl ich in zwei Tagen wahrscheinlich ohnehin nicht über die üblichen Klassiker hinauskommen werde.

Abgesehn davon listet das Buch ausführlich Nachtlokale und Bordelle auf (diese könnten durchaus ein Viertel des Buches ausmachen). Allgemein liest sich das Buch etwas langweilig, die Briefmarken-Bilder machen das auch nicht besser, auf diese hätte man ohne Weiteres verzichten können. Die Einteilung nach Bezirken mag logisch erscheinen, aber der nicht mit Paris vertraute unbedarfte Urlauber dürfte wohl Schwierigkeiten haben, den Beschreibungen zu folgen.

Ein paar interessante Tipps konnte ich jedoch schon ausmachen, beim nächsten Paris-Besuch habe ich dann auch hoffentlich Zeit dafür.

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Sachbuch

Angie Radtke, Dr. Michael Charlier – Barrierefreies Webdesign

Nächster Versuch meines Projekts zur Wissenserweiterung über das Internet. Dieser übersichtliche Addison-Wesley-Band beschreibt die Grundprinzipien der Accessibility anhand der Standards WCAG und BITV (deutsche Gesetze zum Thema Barrierefreiheit). Das Buch richtet sich sowohl an Webentwickler als auch an Webseitenbetreiber, die sich über das Thema informieren möchten.

Webseitenbetreiber werden mit den beiliegenden Codebeispielen wohl eher wenig anfangen können, jedoch sind diese in einem Umfang gehalten, der dem Webentwickler einen Anhaltspunkt verleiht (die Umsetzung für das jeweilige Projekt wird sowieso umfassendere Recherchen im Internet erfordern) aber den Webseitenbetreiber nicht nervt. 

Nach der theoretischen Erläuterung des Themas widmen sich die Autoren dem fiktiven Webauftritt des fiktiven Städtchens Bad Seendorf, den sie zuerst mit umfangreichen Barrieren gestalten, um diese dann zu verbessern und letztendlich in einem Redesign nach Möglichkeit auszumerzen. Dieser Ansatz scheint vernünftig, da ein komplettes Redesign einer Seite oft nicht möglich ist und auch mit behutsamen Änderungen signifikante Verbesserungen erreicht werden können (zumindest wenn die Ausgangsseite so schlecht ist wie Bad Seendorf).

Als Einstieg in das Thema eignet sich das Buch bestens, unbefriedigend ist jedoch das letzte Kapitel zum Thema Content Management. Die Autorin arbeitet selbst am CMS Joomla mit und zeigt hier natürlich eine deutlich (aber immerhin offen) parteiische Meinung. Hier wäre eine ausführlichere und unabhängige Behandlung wünschenswert gewesen.

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Sachbuch

Paul Kunkel – Apple Design

Ein Langzeitprojekt, dieses Buch, das die Arbeit der Apple Industrial Design Group von 1977 bis 1997 beschreibt. Das war natürlich alles lange vor der Zeit, als ich meinen ersten Mac bekam, die meisten der beschriebenen Geräte hab ich niemals gesehen, geschweige denn benutzt. 

Aber trotzdem ist es spannend zu sehen, wie sich das Unternehmen entwickelt hat und welche Personen daran beteiligt waren. 

Anstrengend zu lesen ist es, weil die Bilder alle in der Mitte des Buches konzentriert sind und der Rest schlichte doppelseitige Textwüsten in eher kleiner Schrift sind. Ist sicher billiger gekommen, aber das Nachlagen nach den Produkten, die gerade beschrieben werden, ist durchaus etwas mühsam.

Wer sich für einen Einblick in das Thema Industrial Design und Produktdesign interessiert, ist bei Apple sicher an der richtigen Stelle und dieses Buch äußerst informativ.

 

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Sachbuch

Kyra Sänger und Christian Sänger – Das Geheimnis beeindruckender Makrofotos

Ausführlich hab ich gesucht, bevor ich mich für ein Buch zum Thema Makrofotografie entschieden habe, das auch etwas in die Fotografie-Kerbe schlägt, die ich in nächster Zeit weiterzuverfolgen gedenke. Schwierig war die Auswahl, aber da zwei von den vier Büchern mich allein schon beim ersten Blick aufs Layout genervt haben, hab ich mich dann für dieses entschieden, das zwar auch nicht grade mit Struktur und Aufgeräumtheit glänzt, aber immerhin ein breites Spektrum des Themas abbildet.

In den ersten Kapiteln geht es um die Technik, die man benötigt, wie man ein Objektiv auswählt, was ein Stativ können sollte und so weiter. Dabei merkt man ziemlich schnell, dass ein gewisser finanzieller Aufwand erforderlich ist, wenn man ernsthaft in dieser Richtung etwas unternehmen will und damit meine ich über den Erwerb eines geeigneten Objektivs hinaus (das Vorhandensein der Kamera setze ich voraus, da ich selbst schon eine habe und man ohnehin ohne Spiegelreflexkamera gar nicht anzufangen braucht).

In den weiteren Kapiteln werden dann unterschiedliche Motivgruppen besprochen, was gegen Ende schon etwas ins Absurde ausartet, bis hierher werden in der Praxis wohl nur die Wenigsten vordringen, aber vielleicht sind gerade das die spannendsten Fälle. Eine Blume kann schließlich jeder fotografieren, wenn die Wetterverhältnisse passen.

Alles in allem vermittelt das Buch einen umfangreichen Überblick zum Thema Makrofotografie und im weiteren Verlauf meiner Studien werde ich es sicher wieder als Nachschlagewerk zur Hand nehmen.

 

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Sachbuch

Linda Bellingham – Food Styling for Photographers

Wirklich faszinierend, wenn man sich anschaut, wie man Lebensmittel manipulieren kann. Ich hatte es zwar gelesen, weil ich selbst mal ein bißchen Food Photography ausprobieren möchte und mir ein paar Tipps holen wollte, aber was die mit dem Essen anstellen, ist echt nicht mehr normal.

Regel Nummer 1: Protect the hero food.
Trifft auf alles zu, was irgendwie essbar ist und vor die Linse soll. Im weiteren Produktionsprozess kann es auch zum Schutz der Mitarbeiter sein, wenn die Lebensmittel so behandelt wurden, dass sie nicht mehr genießbar sind. Da wird mit allen möglichen Materialien gezaubert (die meisten muss ich noch im Lexikon nachschlagen, weil mir die englischen Wörter einfach nicht geläufig sind) und ohne Zahnstocher und Holzspieße halten die Konstruktionen sowieso nicht. Und in einem Kuchen steckt dann auch mal Pappe anstatt Creme zwecks besserer Haltbarkeit.

Definitiv auch für Hobbyköche geeignet, die sich fragen, warum ihr schön angerichtetes Essen trotzdem nie so aussieht wie in den Kochbüchern. Tröstet euch. Wenn es so aussähe, könntet ihr es nicht mehr essen.

 

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Sachbuch Unterhaltung

Bastian Sick – Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 3

Immer wieder amüsant sind die Kolumnen von Bastian Sick und man braucht wohl auch keine Angst haben, dass ihm mal das Material ausgeht, auch wenn sich beim dritten Band möglicherweise schon etwas Routine eingeschlichen hat.

Meine Favoritin ist jedenfalls die berühmte Sybille:
Sybille engagiert sich sehr für ihre Freunde. Wer immer Hilfe braucht – sei’s beim Montieren eines neuen Regals oder bei der Erörterung von Beziehungsproblemen –, der kann auf sie zählen. “Ich habe eben eine soziale Strähne”, sagt sie. Eigentlich ist Sybille ja sehr tierlieb, daher bin ich nicht sicher, ob sie sich der Bedeutung ihrer Worte bewußt ist, wenn sie einem Touristen erklärt: “Da können Sie zu Fuß hingehen. Das ist von hier nur einen Katzenwurf entfernt!”

Nach Genuss dieses Werks wird man zwangsläufig pingelig und es springen einem alle möglichen Ungereimtheiten ins Auge, die man normalerweise bemerkt hätte. Aus Erfahrung mit den ersten beiden Bänden kann ich allerdings bestätigen, dass das vorübergeht. Obwohl es oft nicht schaden kann, die eigenen Formulierungen etwas genauer zu fragen.

Geposted in der Hoffnung zu später Stunde nicht zu viele Fehler eingebaut zu haben (ja, ich weiß, dass es den Anglizismus “posten” in der deutschen Sprache nicht gibt und dass es sich hierbei um keinen vollständigen Satz handelt).

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Sachbuch

Florence Maurice – Web 2.0-Praxis: AJAX, Newsfeeds, Blogs, Microformats

Obwohl ich von der Markt&Technik-Reihe nicht das Beste gehört habe, habe ich mich bei meinen Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema Web 2.0 für dieses Buch entschieden.

Die Einführung zum Thema ist ganz brauchbar, wenn man vorher gar keine Ahnung hat, weiß man nachher einiges mehr, wenn man schon ein bißchen eine Vorstellung hat, gibt es nicht besonders viel Neues.

In den einzelnen Kapiteln erklärt die Autorin einfach und halbwegs witzig geschrieben einzelne Aspekte des Web 2.0 wie Blogs, Podcasting und AJAX. Mit den Programmierbeispielen kann man eher nur etwas anfangen, wenn man bereits Ahnung davon hat, allerdings sind sie für diese Leser dann auch eher ermüdend, weil jeder winzige Aspekt erklärt ist. Da das Buch mit drei von fünf Punkten für Fortgeschrittene gedacht ist, stellt sich ernsthaft die Frage, wie man das einem Einsteiger erklären würde.

Auf der beigeschlossenen CD findet sich allerhand Software, die man zum Testen der beschriebenen Beispiele benötigt, allerdings nur als Windows bzw. Linux-Versionen, Mac-User fallen komplett unter den Tisch. (Vielleicht darf ich die Annahme äußern, dass die Autorin vermutet, Mac-User könnten sich ohnehin selbst helfen?). Da das Buch jedoch im Frühjahr 2007 fertiggestellt wurde, dürften die Programme ohnehin nicht mehr aktuell sein, was die CD ziemlich wertlos macht (man sie aber zweifellos mitbezahlt).

Im Großen und Ganzen interessante Bearbeitung des Themas, jedoch eher für Einsteiger als für Fortgeschrittene. Für meine Recherchen hat es nicht besonders viel genutzt, ich werde anderswo weitersuchen.