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Terry Pratchett – Making Money

They told him that he could give it up any time he liked. Any hour, any minute, any second. And because he could, he didn’t … every hour, every minute, every second. There had to be a reason why.

Erstaunlich sperrig. Tatsächlich war ich schon fast bei der Hälfte des Buches, bis die Geschichte tatsächlich eine Geschwindigkeit erreichte, die mich auch interessierte. Liegt es am Thema, frage ich mich? Ist das Bankgeschäft einfach so langweilig, dass es nicht mal Terry Pratchett gelingt, sich angemessen darüber lustig zu machen? Im zweiten Teil stellt sich dann heraus, er bietet alles auf, was die menschliche Vorstellungskraft hergibt und verkauft es dem Leser auch noch so, dass dieser glauben darf, dass es doch alles einen Sinn ergibt.

You had to admire his directness, at least. He’d worked out what he wanted to get from life, and had set out to get as much of it as he could. Moist had to take his hat off to the man.

Man kann spekulieren, dass sich etwas von Terry Pratchett im Protagonisten Moist von Lipwig wiederfindet. Dieser wurde wegen seiner kriminellen Vergangenheit (zum Schein) gehängt und mit einer neuen Identität zum General der Post ernannt, wo er versehentlich das Briefmarkensammeln erfindet und sich mangels Herausforderungen langweilt. Seine geheime Superkraft sind Worte. Er formuliert so geschickt, dass ihm seine Mitmenschen nicht nur alles Mögliche abkaufen (sei es auch noch so absurd: Papiergeld! wer kann sich sowas ausdenken?), sondern ihm auch jeden Fehler mehr oder weniger verzeihen.

I’m in a world where that just happened, Moist thought. Nothing matters. It was an insight of incredible liberation.

Gewürzt ist das Ganze mit versteckten Lebensweisheiten und den üblichen Protagonisten der Scheibenwelt: Wachleute (inklusive Werwolf, der mit dem hündischen Chairman der Bank kommuniziert), Attentäter (namens Cranberry), nekromantische Zauberer, (mehr oder weniger) emanzipierte Golems, als Clowns geborene Banker. Wenn man die etwas langatmige erste Hälfte des Buches überstanden hat, rast der Rest dann nur so dahin.

Reading Challenge: A book with magic

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Roman

A. L. Kennedy – Das blaue Buch

Doch euer jeweiliges Selbst ist verschmolzen, verwischt, verbunden. Er hat ein vereintes Begehren aus dir gemacht, ein Stück Verzweiflung, nur durchs Dasein und Existieren – mühelos.

Da liest man den Klappentext. Man meint sich an ein anderes Werk der Autorin zu erinnern (mein Blog spuckt nichts aus und auch die Titel laut Wikipedia sagen mir nichts) und erwartet sich eine Lovestory, etwas Entspannendes für zwischendurch. Und wird enttäuscht. Aber auch nicht.

Das mag dir hässlich und unangenehm vorkommen, fremd – denn du besitzt Integrität, Unehrlichkeit passt einfach nicht zu dir, wie könnte sie auch? Aber kein Mensch nimmt es immer ganz genau, ist unablässig tapfer: Du kannst dich von diesem oder jenem Rand der Wahrheit abschrecken lassen – so wie jeder.

Anstatt einer entspannenden Kreuzfahrt-Liebesgeschichte bekomme ich also ein komplexes Psychogramm inkl. Rückblick in die Kindheit zwecks Ergründung der Entstehung der Persönlichkeitszüge der beteiligten Erwachsenen. Nicht erwartungsgemäß. Bis zum Schluss bleibt unklar, wem die Geschichte im blauen Buch erzählt wird. Es scheint stets ein Außenstehender zu sein. Der in der Geschichte noch nicht vorkam. Ein Irrtum.

Ich versuche nicht bloß, von ihnen wegzukommen, weg von der Hilfe, die sie womöglich anbieten, die mir nicht wirklich helfen kann und die ich nicht ertragen kann, weil mir nicht mehr zu helfen ist, ich mich aber nur ungern daran erinnern lasse. Ich laufe nicht bloß weg, ich suche. Ich suche ihn. Idiotin.

Die Situation erweist sich als spannend. Eine kluge Idee, die beiden Verschwörer durch Zahlen miteinander kommunizieren lassen. Es erlaubt so viele Zwischentöne, so viel Interpretation. Es erschafft eine eigene Welt, die nur diesem Paar gehört. Und doch sind sie kein Paar. Gehören aber vielleicht doch zusammen. Ohne es mit Sicherheit wissen zu können.

Also nicht mehr Gedanken als nötig. Was gut ist. Eins nach dem anderen, nur über das, was wir denken müssen. Nicht über alles. Alles wäre zuviel.

Immer wieder beschleicht mich das Gefühl, dass je nach Lebenslage bestimmte Bücher „zu mir kommen“. Dass ich unwillkürlich zu einem Buch greife, das mir etwas sagt, das zur aktuellen Situation passt. Die kritische Stimme denkt natürlich anders: viel wahrscheinlicher ist es, dass man unbewusst diese Bücher auswählt oder dass man Inhalte anders interpretiert, so dass sie zur eigenen Lebenssituation passen. Im Prinzip könnte man auch das Horoskop lesen … das stellt sich jedoch selten so aufwühlend und am Ende überraschend heraus wie diese Geschichte.

Die lächerlichen, nackten, lächerlichen Dinge, die wir sagen.

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Fantasy Roman

Tad Williams – Der Engelsturm

Nun endlich der vierte Teil der grandiosen Trilogie und selten habe ich erlebt, dass sich alle Handelsstränge und alle Geheimnisse derart schlüssig auflösen wie bei diesem Meisterwerk. Die letzten 300 Seiten musste ich in einem durchlesen, weil ich es einfach nicht mehr zur Seite legen konnte.

Nicht nur alle Geheimnisse, auch die Leben der (überlebenden) Personen haben sich alle so schlüssig aufgelöst und zusammengefügt, wie man es nur selten sieht. 

Empfehlenswert für alle, die gerne in lange Geschichten eintauchen (obwohl im Buch tatsächlich nur zwei Jahre vergehen, kommt es einem viel länger vor). Durch den zähen Start im ersten Buch sollte man sich nicht entmutigen lassen, es lohnt sich, dranzubleiben.

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Tad Williams – Die Nornenkönigin

Und schon ist der drittel Teil der grandiosen Saga von Tad Williams wie im Flug vorbeigezogen. Es kommt mir praktisch unmöglich vor, dass ich mich auf den ersten 50 Seiten des ersten Bandes so gelangweilt habe. Jetzt werd ich vielleicht doch ein Pause einlegen, sonst ist es so schnell vorbei und dann doch wieder traurig, wenn man sich schon so in eine Welt hineinversetzt hat. Aber da die Hauptfigur Simon ja ohnehin noch so jung ist, bleibt vielleicht eine Fortsetzung offen?

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Fantasy Roman

Tad Williams – Der Stein des Abschieds

Der zweite Teil einer grandiosen Fantasyreihe, die einen in den Bann schlägt. Beim ersten Buch war es noch schwierig, in die Welt Osten Ard einzutauchen, erst nach etwa 100 Seiten fängt das Buch an, tatsächlich spannend zu werden.

Dankbarerweise ist dem zweiten Teil eine Zusammenfassung des ersten Teils vorangestellt, was ungemein hilft, wenn man die Bücher nicht direkt nacheinander liest. Beim dritten Teil werd ich die Zusammenfassung allerdings nicht brauchen, den der kommt jetzt direkt danach :-) Martin Walser wird definitiv noch etwas warten müssen …

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Fantasy Roman

Monika Felten – Die Hüterin des Elfenfeuers

Nun also der dritte Teil der Elfensaga. Im Klappentext wird recht groß angekündigt, dass alle Geheimnisse aufgelöst werden, das hab ich jetzt nicht so empfunden. Mit einer Zeitreise, die am Schluss genauso seltsam endet, wie sie begonnen hat, beantwortet man eigentlich keine Fragen.

Noch dazu könnte es ohne Weiteres noch einen weiteren Teil geben, es gibt keinen richtigen Abschluss, schlicht kein zufriedenstellendes Ende. Spannend und fesselnd ist das Buch genauso wie die anderen und auch das man nun die Vorgeschichte der Personen erfährt, die im ersten Teil die erwachsenen Hauptpersonen erfährt, ist eine nette Idee (man sollte allerdings nicht zu viel Abstand zum ersten Teil haben, sonst wird man sich wohl nicht mehr recht erinnern).

Fazit: Etwas unzufriedenstellender Abschluss der Saga von Thale.

 

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Monika Felten – Die Macht des Elfenfeuers

Nicht so gut wie der erste Teil, find ich, aber trotz allem fesselnd. Dadurch dass Elfen länger leben als Menschen, sind die Menschen aus dem ersten Teil bereits alle gestorben, während die Elfen noch da sind, somit bleibt die Verbindung zum ersten Teil erhalten, das dürfte sich auch in den dritten Teil weiterziehen.

 

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Monika Felten – Elfenfeuer

Erster Teil einer Elfen-Druiden-Trilogie, anfangs etwas unübersichtlich bei der Einführung der Personen, aber wenn man mal drin ist, kann mans fast nicht aus der Hand legen, wie das bei diesen Fantasy-Teilen oft so ist. 

Was bei diesen Fantasy-Teilen auch oft so ist, ist hier nicht so auffällig störend: Man weiß genau, dass die Hauptpersonen am Ende ihr Ziel erreichen, auch wenn die Widrigkeiten und Boshaftigkeiten sie oft kurz vorm Ziel ereilen. Die Rettung ist meistens gut vorbereitet und ich konnte mich selbst am Himmelsturm nicht mehr an diesen Trank erinnern, der die Hauptperson letztlich gerettet hat. Es erscheint nicht wirklich der plastische “Deus Ex Machina”, sondern quasi die Rettung aus der Vergangenheit.

Werd mir wohl bald den zweiten Teil hernehmen.