Zum Drüberstreuen ein harmloser netter Frauenroman, bestens geeignet als Sommerlektüre zwischendurch. Carly Philipps’ Geschichten sind einander nicht ganz so ähnlich wie die von Susan Andersen (hat man eins gelesen, kennt man alle), wenn auch bereits auf der ersten Seite (oder beim Lesen des Klappentextes) klar ist, wer hier zusammenfinden wird. Nett geschrieben, witzig und unterhaltsam.
Tag: Unterhaltung
Der Meister der kurzweiligen Unterhaltung. Ich mochte sein Buch mit den politischen Geschichten eigentlich lieber, aber die hier versammelten Haushalts- und Familiengeschichten haben mir jedenfalls auch den Tag versüßt. Jeder sollte einen haben ;-)
Marc Levy – Solange du da bist
Das Wagnis in der Liebe ist, die Schwächen des anderen ebenso zu lieben wie seine Stärken, beide gehören untrennbar zusammen.
“Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen bestimmte Dinge unbegreiflich. Man muss oft mehrere Gleichungen lösen, um einer neuen Theorie zur Anerkennung zu verhelfen. Es ist allein eine Frage der Zeit und der Grenzen unserer Intelligenz. … Wenn also unsere allwissenden Gelehrten es für unmöglich erklären, ein Gehirn zu verpflanzen, sich mit Lichtgeschwindigkeit fortzubewegen oder einen Menschen zu klonen, dann sage ich mir, dass sie die Grenzen ihres eigenen Geistes noch immer nicht erkannt haben, dass sie nach wie vor nicht bereit sind, alles für möglich zu halten und es nur als eine Frage der Zeit anzusehen, die man braucht, um zu verstehen, wie es möglich sein wird.”
Er sollte sich vorstellen, dass er bei einem Wettbewerb folgenden Preis gewonnen hätte: Jeden Morgen würde ihm bei einer Bank ein Konto mit 86400 Dollar zur Verfügung stehen. … “Die erste Regel ist, dass dir alles, was du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wieder weggenommen wird” … Zweite Regel: Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden. … “Was würdest du mit so einem Geschenk tun?” Er antwortete, ohne nachzudenken, dass er jeden Dollar dafür verwenden würde, sich selbst und den Menschen, die er liebte, eine Freude zu machen. … “Wir alle haben so eine magische Bank”, erwiderte Lauren, “es ist die Zeit!” … “Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, gestern ist vergangen.”
Als der Film herauskam, hielt ich die Geschichte für ziemlich langweilig und einfältig (daher hab ich den Film auch niemals gesehen). Das Buch fiel mir dann auch eher zufällig in die Hände, ich hab es zuerst nicht mit dem Film in Verbindung gebracht (sonst hätt ichs vielleicht gar nicht gelesen …).
Herausgestellt hat sich das Buch dann als eine humorvolle und berührende Liebesgeschichte, dass das Zusammentreffen der beiden eigentlich unmöglich ist, weil ihr Geist in der Wohnung herumschwirrt, während sie im Koma liegt, vergisst man aufgrund der einfühlsamen Beschreibung der Gefühle, die sich vollkommen natürlich zwischen den beiden entwickeln.
Tatsächlich enthält das Buch die wichtige Lehre, das Leben zu genießen, da es jederzeit vorbei sein kann.
She knew her friends would disapprove after she’d been so positive on holiday, but when he was alive she had lived for him and now he was gone she lived for his messages.
Immer wieder habe ich mir beim Lesen gedacht, wie furchtbar erbärmlich diese Frau doch ist, dass sie meint, ohne ihren Mann keinen Grund zum Leben zu haben. Natürlich kann ich nicht ermessen, wie man sich fühlt, wenn man den Ehemann verliert, aber Sätze wie dieser haben mich schon sehr geärgert.
Das dämpft dann auch etwas den Effekt, dass es eigentlich schon eine gut strukturierte Geschichte ist und vom Sprachstil her ist es sehr ansprechend und einfach zu lesen, auch wenn man nicht gerade Englischprofi ist. Ob es sich jedoch tatsächlich als Filmmaterial eignet, wage ich zu bezweifeln, da es wohl schwer sein dürfte, Hollys Innenleben, das den Großteil des Buchs beherrscht, in ähnlicher Form darzustellen.
Fazit: Viel Rummel um einen halbwegs unterhaltenden Liebesroman.
Ein Weihnachtsgeschenk von meiner kleinen Schwester, ein perfektes Buch für einen langen Babysitting-Abend.
Ein herrlich intelligenter Frauenroman mit witzigen, feingezeichneten Charakteren, wo das Zufällige nicht schon Kapitel vorher nach einem ruft und sogar das Ende noch überraschen kann.
Männer bezeichnen Frauen oft als blöde Kühe.
Frauen wissen zuverlässig, dass Männer niemals an Rinderwahnsinn erkranken können … weil sie nämlich Schweine sind.
Wieder mal ein ziemlich irrer Frauenroman von Kathy Lette. Nach diesem Roman muss ich sie echt im Regal neben Steffi von Wolf einordnen, die erfindet auch immer so irre Geschichten und Figuren. Wobei ihre Personen noch um einiges skurriler sind.
Aber was hier bis zum Happy End alles über die Protagonistin Shelly hereinbricht, muss man sich mal einfallen lassen. Da braucht man schon eine äußerst lebhafte Phantasie …
Tommy Jaud – Millionär
Der Saal kocht, als hätte Eminem gerade seinen Hip Hop Battle gewonnen und Deutschland die WM. Shahin und ich umarmen uns, wir klatschen uns ab und schreien uns an.
“ICH BIN DER PFEIF-ADAIR!”
“UND ICH DER BESCHWER-ADAIR!!!”
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Den Vorgänger Vollidiot hab ich gelesen, den Film nicht gesehen, Oliver Pocher ist ja nicht so mein Fall und ich hätte den auch optisch nicht so als Simon Peters gesehn.
Jedenfalls hat der gute Simon hier im Endeffekt wesentlich mehr Glück als in Vollidiot, aber das Buch kommt nicht als bloßer “Zweiter-Teil-Abklatsch” daher, sondern lebt durchaus von kreativen eigenen Ideen. Wenn man halbwegs Zeit hat, ist man da rasch durch, kurzweilige Unterhaltung at its best.