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Klassiker Roman

Charlotte Bronte – Shirley

Cornwall(c)Gerhard Minsel/PIXELIO

Liebe findet – außer für Gemeinheit und Niedertracht – für alles eine Entschuldigung; nur ohne Achtung kann sie nicht bestehen. Trotz seiner Fehler verdiente Moore Achtung; er war sittlich einwandfrei, ohne solchen Makel wie den der Falschheit, er war nicht der Sklave seiner Begierden. Das tätige Leben, zu dem er erzogen worden war hatte ihn etwas anderes gelehrt: er war ein Schüler der Vernunft, kein Anbeter der Sinne.

Lange, lange dauert es, bis sich in diesem klassischen Liebesdrama die beiden Paare endlich in den Arm fallen dürfen. Lange erscheint die Situation aussichtslos für Caroline. Als auch noch die schöne und reiche Shirley Keeldar auftaucht, die ihre Freundin wird und doch scheinbar in Konkurrenz zu ihr tritt, leidet Carolines Gesundheit auch gleich. „Liebeskrankheit“ scheint überhaupt ein beliebtes Motiv in diesen altmodischen Romanen zu sein, alle vier Protagonisten leiden zumindest einmal unter ernsthafter Krankheit aus Liebesdingen.

Auch Moore war ernst und unternahm nicht den geringsten Versuch, zu gefallen, zu blenden oder Eindruck zu erwecken. Doch wie sehr er seine Stimme auch ins Milde modulieren ließ, bei seinem härteren Willen bekam sie dann und wann wenn auch unabsichtlich und unfreiwillig, einen herrischen Klang, der selbst die stolze Shirley überwältigte.

Robert Moore, der Unternehmer mit Migrationshintergrund, hat es am Schwierigsten, denn seine ungünstige finanzielle Lage erlaubt es ihm scheinbar nicht, überhaupt zu lieben. Seine Moralvorstellungen machen ihm ein ums andere Mal das Leben schwer und kosten ihm dieses auch beinahe.

„Sie ist niemals völlig glücklich. Zwei Menschen können nie völlig miteinander harmonieren … Vielleicht gibt es unter ganz besonderen Umständen, die aber nur sehr selten eintreten, einen vollkommenen Zusammenklang, der Zufriedenheit weckt, aber es ist besser, das Risiko nicht auf sich zu nehmen, man kann verhängnisvolle Fehler dabei begehn! Mögen alle Unverheirateten sich an ihrer Freiheit genügen lassen!“

So manches Unglück müssen die Liebenden auf sich nehmen, bis sie letztendlich zueinander finden können und dies kann sich auch mal ganz schön in die Länge ziehen. Ansonsten bleibt wenig zu sagen zu diesem Werk, das sich dem Hohelied der Liebe widmet und den Weg zum Happy End zum Ziel macht.

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Theaterstück

Felix Mitterer – Kein Platz für Idioten

Felix Mitterer, der Klassiker unter den Heimatautoren, an denen wohl kein österreichischer Schüler mehr vorbeikommt. Gelesen ist das Stück schnell, aber als Theaterstück wärs wohl tatsächlich interessanter. Regieanweisungen zu lesen, ist irgendwie nicht besonders spannend. Und die Regieanweisungen überwiegen definitiv …