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Krimi Roman

Neil Olson – Ikone

Sonnenuntergang in Griechenland (c) Gustav Kemetmüller/PIXELIO

„Wir bewegen uns im Kreis. Diese Debatte erinnert mich allmählich an eine grundsätzlichere Streitfrage. Ein Mann der Vernunft verlangt Beweise, wenn er glauben soll. Ein Mann Gottes hält vielleicht ebenfalls viel von der Vernunft, aber er weiß, dass er damit nur bis zu einem gewissen Punkt kommt, dass er irgendwann den Sprung ins Unbekannte wagen muss. Er denkt mit dem Verstand, bis er dieses unaussprechliche Geheimnis erreicht. Dann denkt er mit dem Herzen, traut sich noch einen Schritt weiter voraus oder zieht sich zurück. Sie sind ein Mann der Vernunft. Gut. Aber sagen Sie mir, als Sie vor diesem Heiligenbild standen, als Sie das Holz berührten, haben Sie da nicht eine besondere Kraft gespürt? Sagen Sie die Wahrheit.“

Was nach diesem Zitat wie eine religiöse Story klingt, ist in erster Linie ein ganz fantastischer Kriminalroman. In zwei Zeitebenen findet in Griechenland und New York eine Jagd auf die „Ikone“ – ein Bild der Gottesmutter Maria – statt. Drei Generationen einer griechischen Familie sind hinter dem Kunstwerk her.

Im Mittelpunkt steht Matthew, der jüngste Spross der Familie, der durch seine Arbeit als Experte für byzantinische Kunst mit Ana zusammenkommt, die die Ikone soeben von ihrem verstorbenen Großvater geerbt hat. Sie möchte das Bild verkaufen, die Interessenten reißen sich gerade darum. Doch als sie das Bild abgegeben hat, geht der Ärger erst richtig los. Das Bild verschwindet und alle Beteiligten sind auf der Suche danach, gerade Matthew und Ana, die kaum Details der Geschichte der Ikone kennen, geraten ins Kreuzfeuer der verbissen Suchenden. Stück für Stück wird die Geschichte aufgedeckt, der Spannungsbogen bleibt konstant erhalten. Eine spannende Kriminalgeschichte für alle Freunde dieses Genres.