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Guillaume Musso – Wirst du da sein?

Mit einer bitteren Wut im Bauch verließ Elliott die Toiletten. Was hatte er getan, um so leiden zu müssen? Ilenas Blick, als er ihr gesagt, hatte, dass er sie nicht mehr liebte, ließ seinem Herzen keine Ruhe. Sie war am Boden zerstört gewesen, und trotzdem hatte er weitermachen müssen, damit sie ihn endgültig aufgab. Er versuchte sich damit zu beruhigen, dass er ihr damit das Leben gerettet hatte. Aber sie, sie würde die Zusammenhänge nie erfahren und ihn für den Rest ihrer Tage hassen.

Eine fantastische Zeitreise erlebt man in dieser Liebesgeschichte, die sich über mehr als 30 Jahre erstreckt, zusätzliche Rückblenden mit eingeschlossen sind es sogar 40. Dabei gelingt es Musso, die unglaubliche Idee einer derartigen Zeitreise plausibel zu schildern und dabei auch noch witzige Geschichten einzuflechten, wenn der Elliott von 1976 auf einmal mit dem iPod des Elliott von 2006 konfrontiert wird:

Elliott fragte sich, wozu so ein Computer überhaupt gut war. Das einzige, was er bemerkenswert fand, war der komische Name, den die Erfinder ihrer Firma gegeben hatten: Apple Computer. Mit einem solchen Namen wird das nichts, Jungs!, dachte er. Besser, er schaltete das Ding gar nicht erst ein …

Er stöpselte sich die Knöpfe rechts und links ins Ohr und drehte an dem Rädchen, das sich auf der Oberfläche des Instruments befand. Auf dem eingebauten kleinen Monitor darüber flimmerte ein Schriftzug: „iPod – Designed by Apple in California – Made in China“. Hatte er diese kalifornische Erfinderbude doch unterschätzt?

Weit erstaunlicher ist jedoch, dass die Verbindung zwischen den beiden Zeitebenen stets logisch bleibt. Wenn man sich gerade fragt, wie das denn nun zugehen soll, klärt Musso sofort die Zeitverbindung in seinem Universum wieder auf. Wenn sich etwa der junge Elliott ein Tattoo stechen lässt, um mit seinem älteren Ich in Kontakt zu treten, ist das schlicht genial.

Und doch bleibt es im Kern eine Geschichte über verlorene und wiedergefundene Liebe und Freundschaft. Das Leben und den ganzen Rest.

Es gibt die trügerischen Momente im Leben, in denen man glaubt, sie für immer besiegt zu haben. Sie eliminiert zu haben. Ausgelöscht. Für immer und ewig. Wie töricht, das zu glauben! Denn meistens sind sie noch da, die Dämonen, liegen irgendwo im Dunkeln auf der Lauer, um in einem Augenblick der Unachtsamkeit zuzuschlagen. Etwa, wenn eine Liebe verlorengeht.

 

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François Lelord – Hector und die Entdeckung der Zeit

Lelords Hector ist ein “nicht mehr ganz junger Psychiater”, der in die Fußstapfen der großen Philpsophen der Welt tritt und sich allerlei kluge Gedanken macht. Mit seinen Freunden bereist er die Welt und macht dabei viele Entdeckungen, auch über seine eigene Kultur hinaus.

In diesem Buch reist er unter anderem zu den Inuit, wo sein Freund Edouard gerade lebt, den man als Banker aus dem ersten Hector-Buch kennt. Auch China wird wieder bereist, wo Hector versucht, den alten Mönch wiederzufinden, der ihm so viel über das Leben und die Welt an sich beigebracht hat. Letztendlich gelingt es ihm und man kann sagen, es kommt zu einer Art Happy-End.

Hector ist ein Held, mit dem man sich identifizieren kann, er muss erst scheitern, bevor er die richtige Entscheidung trifft und trinkt auch mal einen über den Durst. Wer sich auf die einfache, aber geistvolle Schreibweise Lelords einlässt, kann in den „Hector“-Romanen so manche Lebensweisheit entdecken. Und das mit viel Vergnügen am Lesen.