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Tuomas Kyrö – Der Grantige

CN: Alter, Krankheit


Ein weiterer Beitrag aus der Reihe Literatur-Geocache, den ich recht amüsant fand. Ich habe die Granteleien eines alten weißen Mannes in Finnland an einem Abend durchgelesen. Obwohl viel des Grants auf das reine Altern zurückzuführen ist, scheinen zwischen den Zeilen weiche Züge durch.

Der Grantige empört sich über das verschwenderische Leben der heutigen Jugend und deren Bequemlichkeit, die ihm zeit seines Lebens nicht vergönnt war und die er sich heute selbst nicht vergönnt. Und er grantelt über den Verlust seiner Selbstbestimmung, weil ihm aufgrund mangelnder Reaktionsfähigkeit der Führerschein abgenommen wird und der Sohn ihn mittels eines Mobiltelefons „überwachen“ will. Wir sehen aber auch einen alten einsamen Mann, der im Pflegeheim die Hände seiner (mutmaßlich dementen) Frau hält.

Vom Leben bleibt einem nichts und man kann nicht daraus mitnehmen. Wenn man das begreift, steigt der Wert auch dieser gewöhnlichen Minute gewaltig, sage ich euch. Aber ein Mann kann nicht mehr tun, als er tun kann.