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Cormac McCarthy – The Road

CN dieses Buch: Gewalt, Sterben, Tod, Mord
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Even now some part of him wished they’d never found this refuge. Some part of him always wished it to be over.

Von den Dystopien hab ich jetzt echt mal genug. In diesem Buch sind ein namenloser Mann und sein namenloser Sohn auf einer Straße unterwegs in den Süden. Eine Apokalypse unbekannter Quelle scheint das Land heimgesucht zu haben, nur wenige Menschen sind unterwegs, Lebensmittel sind knapp und schwer zu finden. Im Süden erhoffen sich die beiden Reisenden eigentlich nur wärmeres Wetter. Im Norden wird ihnen die Kälte das Leben bald unmöglich machen.

Ich musste das Buch zwischenzeitlich pausieren und dann in Sprints fertig lesen, weil ich mich nicht erinnern kann, jemals ein Buch so voller Verzweiflung und Resignation gelesen zu haben. Jeder einzelne Tag, jede einzelne Stunde, jeder einzelne Handgriff scheint für die beiden Reisenden eine einzige Qual zu sein. Wie aus obigem Zitat zu entnehmen ist, ist selbst das Entdecken eines Luftschutzkellers mit Massen an Vorräten kein wirklicher Grund zur Freude. Das Ende hab ich mir die ganze Zeit nicht vorstellen können. Und wusste dann auch nicht, was mir das Buch eigentlich sagen wollte.

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Roman

David Knowles – Die Geheimnisse der Camera obscura

Bei meinem kürzlichen Aufenthalt in Karlsruhe entdeckte ich erst vor Ort diesen Bücher-Geocache und seine besondere Logbedingung: Das „Log-Buch“ ist selbst mitzubringen, in das Buch soll ein ausgedruckter Zettel eingeklebt werden, der dann als persönliches Log dient. Um ein Buch von zuhause mitzubringen war es natürlich zu spät. Da ich nun aber beim Mitcacher bereits das Ausdrucken des Logzettels beauftragt hatte, musste ich auf die Schnelle noch ein Buch auftreiben: entweder eines, das ich bereits gelesen habe oder eines, das ich noch während des Aufenthalts lesen kann. Es kam zu Zweiterem, in einem Antiquariat entschied ich mich für diesen überschaubaren Roman.

Die titelgebende Camera obscura (Lochkamera) ist der Schauplatz der Reflexionen des Ich-Erzählers, der in Tagebuch-artigen Einträgen einerseits von den Besuchern in seiner Camera obscura und andererseits von der Entwicklung des Prinzips der Camera obscura erzählt. Er beschreibt mehrere (fiktive?) Mordfälle, die mit der Camera obscura in Verbindung stehen sollen. Auslöser dafür ist die Ermordung einer Frau in der nahen Umgebung – einer Frau, die selbst Besucherin der Camera obscura war.

Ohne zu viel zu verraten, kann ich hier nur sagen, dass diese Geschichte in ihrer Kürze ein sehr gelungenes Spannungsgeflecht aufbaut und auch das Ende trotz vorheriger Anzeichen überraschend kommt. Durchaus ein würdiger Kandidat als „Log-Buch“ für den Bücherwurm. Mehr Geocaching-Geschichten aus Karlsruhe gibt es hier bei Dosenkiwi.