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Karen Karbo – In Praise of Difficult Women

Write your rage, paint it, film it, dance it, lyricize it, poeticize it. You don’t have to be good, just honest.

Eigentlich war es irgendein anderes Buch von Karen Karbo, das ich irgendwo aufgeschnappt hatte (vermutlich das). In der Overdrive eLibrary gab es aber dieses und das klang auch interessant und passend als Abwechslung zwischendurch.

Viele der portraitierten Frauen waren mir bekannt (Eva Perón aus dem Musical, Shonda Rhimes als Schöpferin von Grey’s Anatomy, die deutsche Bundeskanzerlin Angela Merkel und Hillary Clinton, an denen kommt wohl niemand vorbei, der in irgendeiner Form Weltpolitik verfolgt), andere zumindest vom Namen her, aber ohne Genaueres über ihre Lebensumstände und Erfolge zu wissen (Feministin Gloria Steinem, Josephine Baker im Bananenröckchen, die Modeschöpferin Coco Chanel). Von anderen hatte ich bisher nie bewusst gehört (wie zB die in den letzten Tagen verstorbene Ruth Bader Ginsburg oder Vita Sackville-West, die Muse von Virginia Woolf, die selbst aber nicht im Buch portraitiert wird / offenbar nicht difficult genug war …).

But I still summon up her wisdom, which is, of course, Shonda’s wisdom: The men in our lives “may be dreamy but are not the sun. You are.”

Natürlich lässt sich über die Auswahl herrlich streiten, da muss sich jede*r ihre*seine eigene Meinung bilden. Mich persönlich hat etwas gestört, dass die einzelnen Texte sehr unterschiedliche Längen haben. Das mag sich einerseits daraus ergeben, dass über Damen, die noch einen großen Teil ihres Lebens vor sich haben, weniger geschrieben werden kann als über jene, die bereits verstorben sind. Andererseits lässt sich dagegenhalten, dass über aktuell erfolgreiche Frauen höchstwahrscheinlich mehr Material vorliegt (dem Internet sei Dank). Ich habe jedenfalls etwas Ausgewogenheit vermisst.

Besonders gefallen hat mir das Portrait von Frida Kahlo. Die beschriebenen Bilder musste ich im Internet suchen, um ihre Kunst auch nur ansatzweise verstehen zu können und war sehr beeindruckt. Es erinnerte mich an meine Lektüre von The Lonely City, in dem Olivia Laing Gemälde von Edward Hopper beschreibt. Der chronisch schlechte Gesundheitszustand der Malerin wird eindrucksvoll in Verbindung mit ihren Gemälden gebracht.

Die Portraits zeigen bei Weitem nicht nur die guten Seiten der beschriebenen Persönlichkeiten. Gerade ihre Ecken und Kanten, ihre Divenhaftigkeit, ihre Widerständigkeit sind es, die ihnen erst einen Platz in diesem Buch verschafft haben. Manchmal wird es zu plakativ, dass es darum geht, sich von den Eigenheiten der Frauen inspirieren zu lassen. Aber andererseits können wir wohl nicht genug Vorbilder haben, die uns zeigen, dass wir als Frauen unseren eigenen Weg gehen können und uns von Widerständen nicht aufhalten lassen müssen.

But when it comes to putting ourselves and our own needs above those of people we love, we are wary. We’ve been bred to worry that only a woman who’s prepared to wind up alone insists on the primacy of her own needs.