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Krimi Roman

Christian Schleifer – Perchtoldsdorfer Schweigen

CN: Mord, Gewalt, Nationalsozialismus, Brand, Feuer, Vergewaltigung


Während ich die letzten beiden langen und aufwändigen Blog Posts vor mir hergeschoben habe, brauchte ich zur Ablenkung einen unanstrengenden Krimi. Es wurde der zweite Band von Christian Schleifers Perchtoldsdorf-Reihe, den ich zusammen mit dem ersten Teil aus einem Bücherschrank gefischt hatte.

Im ersten Teil spielte sich das Geschehen im Rahmen eines Sommertheaters ab, im zweiten Teil steht ein (erfundener) Nazi-Bunker unter den Perchtoldsdorfer Weinbergen im Zentrum. Der Anfang ist sehr clever geschrieben: aus der Perspektive einer unbekannten Person wird der Bunker erstmals beschrieben, erst ganz zum Schluss löst sich auf, wer das denn nun war.

Rund um den Nazi-Bunker wird viel Geschichte thematisiert. Ein jüdisches Weingut, dessen Inhaberfamilie im Rahmen des Nationalsozialismus verfolgt und deportiert wurde. Wie der Name dieses Weinguts und der Familie aus den Geschichtsakten getilgt wurde, um jede Spur davon zu vernichten. Wie durch die Entdeckung des Bunkers unter den Weinbergen und den darin befindlichen Dokumenten aufgedeckt wird, was damals tatsächlich passiert ist.

Ein unterhaltsam geschriebener Lokalkrimi, der sich nicht davor scheut, auch schwierige Themen anzusprechen und den aktuellen Mordfall mit mehreren Familiengeschichten sinnvoll verknüpft.

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Krimi Roman

Christian Schleifer – Tod in Perchtoldsdorf

CN: Mord, Gewalt, Prostitution, Alkohol, sexuelle Handlungen, Glücksspiel


Ablenkung war dringend nötig und so griff ich zu diesem Lokalkrimi, den ich mir vor Kurzem aus dem offenen Bücherschrank mitgenommen hatte. In Perchtoldsdorf war ich ja letzten Herbst mit dem Aufsteiger zum Geocachen, da fand ich es nicht unlustig, dass es selbst aus diesem „Vorort“ von Wien einen Lokalkrimi gibt (und zwar nicht nur einen, es ist eine Reihe mit mittlerweile 5 Bänden). Im Buch wird immer wieder auf einen früheren Fall in Schladming verwiesen, wo die Hauptfigur Charlotte ihre Liebhaberin Andrea kennen gelernt haben soll. Das fand ich einigermaßen nervig, weil ich dachte, den ersten Band der Reihe in der Hand zu haben und jetzt stellt sich raus, dass ich online gar nichts finde zu diesem früheren Fall/Buch. Kommt das später als Prequel?

Jedenfalls spielt sich das Kriminaldrama hier während der Perchtoldsdorfer Festspiele und einer mehr oder weniger erfundenen Fußball-Europameisterschaft statt, bei der sich Deutschland und Österreich im Finale gegenüber stehen, nachdem Österreich im Halbfinale Italien besiegt haben soll … Fußballfans wissen besser als ich, wie illusorisch das ist …

Die Sommerspiele Perchtoldsdorf im Burghof gibt es hingegen tatsächlich. Der Lokalkrimi spart nicht mit Beschreibungen der Lokalitäten, der Wehrturm als Wahrzeichen der Marktgemeinde wird immer wieder erwähnt und auch die Heurigen-Tradition der Gegend kommt nicht zu kurz. Auch die Sprache ist deutlich niederösterreichisch geprägt, ich erfreute mich immer wieder an Dialektausdrücken wie etwa „Heckenklescher“. Mit der aus der gesprochenen Sprache übernommenen Gewohnheit unserer Region, alle Personen mit einem Artikel vor dem Vornamen in der dritten Person zu nennen (zum Beispiel „die Charlotte schenkte noch ein Glas Wein ein“) hatte ich so zu Beginn meine Schwierigkeiten, geschrieben klingt das dann doch irgendwie falsch, obwohl ich mich selbst immer mit dem Artikel vor dem Vornamen vorstelle („ich bin die Eva“).

Alles in allem „cozy crime“ mit Lokalkolorit, perfekt geeignet für die Ablenkung, die ich so dringend nötig hatte.