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English Roman

Robin Sloan – Mr. Penumbra’s 24-Hour Bookstore

“Magic is not the only power in this world,” the old mage said gently, handing the horn back to its royal owner. “Griffo made an instrument so perfect that even the dead must rise to hear its call. He made it with his hands, without spells or dragon-songs. I wish that I could do the same.”

Es könnte kein passenderes Buch für diesen Anlass geben: Am heutigen Tag vereint sich der 400. Post auf diesem Blog mit dem 7. Geburtstag desselben. Am 26. November 2007 erschien der erste Post, damals noch auf meinem last.fm Profil (inzwischen gelöscht). Damals hätte ich vermutlich nicht gedacht, dass ich so lange dranbleiben würde, über (fast) jedes Buch, das ich gelesen habe, einen Text zu schreiben. Ja, ich habe über die Jahre einige Bücher ausgelassen, teilweise, weil mir meine Meinung dazu zu privat ist, um sie öffentlich zu teilwen, teilweise, weil ich dem Buch / Autor / Thema nicht noch mehr Öffentlichkeit schenken wollte.

With each new mega-project she describes, I feel myself shrink smaller and smaller. How can you stay interested in anything – or anyone – for long when the whole world is your canvas?

Eine warmherzige Empfehlung kann ich jedoch für Mr. Penumbra aussprechen. Empfehlungen aus der Ecke problems of a book nerd sind meistens eine Lesefreude, aber dieses Buch übertrifft vielleicht nicht alles, aber einiges.

Clay stolpert auf der Suche nach einem Job in Mr. Penumbras Buchhandlung und findet sich überraschend schnell als Nachtverkäufer hinter dem Tresen (gibt es dafür ein österreichisches Wort?) wieder. Natürlich ist nachts im Buchgeschäft nicht viel zu tun, auch wenn Clay nach und nach die etwas seltsamen Besucher kennenlernt, die nichts kaufen, sondern sich aus den hinteren Regalen Bücher ausleihen. Aus Langeweile beginnt er, das Buchgeschäft auf seinem Laptop in 3D nachzubauen. Gemeinsam mit der aufstrebenden Google-Mitarbeiterin Kat löst er mehr zufällig ein Rätsel, das ihn auf die Spur einer geheimen Gemeinschaft bringt. Seit Jahrhunderten sind deren Mitglieder mit der Entschlüsselung des Buches eines Aldus Manutius, der Zeitgenosse von Gutenberg gewesen sein soll, beschäftigt. Das Buch soll den Schlüssel des Lebens enthalten. Clay und Kat nehmen die Herausforderung an, den Code mit modernen Mitteln zu knacken.

Meine Zusammenfassung ist wie so oft viel langweiliger als die tatsächliche Geschichte, weil das Buch einfach so nett geschrieben ist. Clay hat jede Menge Freunde mit seltsamen Hobbies wie etwa sein Mitbewohner Matt, der als Ausstatter beim Film arbeitet und außergewöhnliche Talente im Herstellen von Requisiten (oder gefälschten Büchern) aufweist. Jedes Kapitel bringt ein neues Puzzle hervor, für das Clay und seine Freunde nach etwas Drehen und Wenden und manchmal auch ein paar Schritten rückwärts eine Lösung finden.

Wird der Code am Ende geknackt? Die Antwort ist wie so oft: Ja und Nein! Aber die Reise dahin ist jede Minute wert!

There is no immortality that is not built on friendship and work done with care. All the secrets of the world worth knowing are hiding in plain sight.

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Roman

Ray Bradbury – Fahrenheit 451

It was a look, almost, a pale surprise; the dark eyes were so fixed to the world that no move escaped them. Her dress was white and whispered. He almost thought he heard the motion of her hands as she walked.

In letzter Zeit habe ich das Bloggen etwas vernachlässigt. Schon zum Lesen komme ich bei Weitem nicht so oft, wie ich möchte und wenn dann die fertig gelesenen Bücher ewig herumliegen, bis sie im Blog landen, dann ist das schon ein Zeichen, das wieder mal zu viel los ist.

‘You weren’t there, you didn’t see,’ he said. ‘there must be something in books, things we can’t imagine, to make a woman stay in a burning house; there must be something there. You don’t stay for nothing.’

Es ist erstaunlich, wie aktuell diese Geschichte heute wirkt. Ray Bradbury beschreibt eine dystopische Zukunft, in der Bücher verboten sind. Zur Unterhaltung haben die Menschen jede Menge Technik, mit der sie sich Tag und Nacht berieseln lassen können. Nachbarn denunzieren sich gegenseitig, wer Bücher in seinem Haus versteckt, dessen Haus wird von den Firemen niedergebrannt.

This was all he wanted now. Some sign that the immense world would accept him and give him the long time needed to think all the things that must be thought.

Fireman Guy Montag wird aus seinem Leben gerissen. Eine Serie an Ereignissen weckt ihn auf und lässt ihn an seiner Existenz, seiner Arbeit, seinem ganzen Leben zweifeln. Er findet plötzlich Sinn in den Büchern, die er bisher ohne Nachzudenken verbrannt hat. Durch die Erkenntnis wird er zum Außenseiter, es gelingt ihm nicht, auch nur eine weitere Nacht so zu tun, als wäre nichts passiert. Seine Welt zerbricht.

Im Nachwort schreibt Ray Bradbury einen Satz, der so treffend auf die heutige Zeit passt:

Because you don’t have to burn books, do you, if the world starts to fill up with non-readers, non-learners, non-knowers?

Es klingt, als hätte er vorausgesehen, wie die Menschen in den Wiener U-Bahnen tagtäglich ihre Zeit in den U-Bahn-Schmierblättern versenken oder in ihre Smartphones starren.

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Roman

Diane Setterfield – The Thirteenth Tale

The kind of story that looks like real life. Or rather what people imagine real life to be, which is something rather different.

Noch eine Empfehlung aus der Ecke Problems of a book nerd. Wie schwer bin ich dieses Buch reingekommen … es erzählt die Geschichte der Leserin und Schreiberin Margaret Lea, die mit ihrem Vater in dessen Buchhandlung aufwächst und einzig und allein an Büchern Freude findet. Margarete Beziehung zu ihrer Mutter ist zerrüttet. Die Gründe dafür erschließen sich erst Stück für Stück. Am Anfang fühlt sich die Geschichte an wie die verstaubten Regale in der Buchhandlung, in der kaum Leben ist und in der sich Margaret vor der Welt sicher fühlt.

Aus ihrer sicheren Welt wird sie herausgerissen von der Autorin Vida Winter, die Margaret in einem geheimnisvollen Brief zu sich zitiert, damit sie ihre Biografie schreibt. Margaret zögert, findet jedoch in den Büchern von Vida Winter, die sie vorher nicht kannte, Geschichten, die ihr Rätsel aufgeben. Als sie die Autorin kennenlernt, gibt diese ihr nicht weniger zu denken. Margaret ist skeptisch, ob Vida Winter ihr nun die Wahrheit über ihr Leben erzählen wird, denn bisher hat sie für jeden Journalisten eine neue Geschichte ihres Lebens erfunden. Doch schon bald ist die Geschichte er Familie für Margaret interessanter als ihr eigenes Leben.

The mind plays all sorts of tricks, gets up to all kinds of things while we ourselves are slumbering in a white zone that looks for all the world like inattention to the onlooker.

Erst etwa bei der Hälfte hat mich die Geschichte wirklich angefangen zu interessieren. Oben habe ich im Prinzip nur die Einleitung beschrieben. Die Geschichte der Autorin Vida Winter, ihre Kindheit, die Geschichte ihrer Schwester und der anderen Menschen in ihrem Leben ist interessant. Es gelingt auch, die Fäden in die Gegenwart zu spinnen und die Nachkommen sinnvoll mit ihrer Geschichte zu verknüpfen. Aber im Prinzip ist die Vergangenheit das Spannende. Immer wieder wird Mysteriöses angedeutet, da fühlt sich Margaret von einem Schatten verfolgt, da bleibt bis zum Schluss unklar, wie der Brand des Hauses zustande kam und wer daran die Schuld trug. Die Genauigkeit, mit der die Fragen zum Ende hin aufgearbeitet und aufgelöst werden, vermisse ich oft in anderen Romanen, an dieser Stelle war es gegen Ende hin dann fast schon wieder langweilig. Die Protagonistin Margaret Lea hat mich seltsam kalt gelassen. Natürlich liebt sie Bücher, natürlich lieben wir alle Bücher, natürlich können Worte unser Schutzschild sein. Aber deshalb gleich das Leben ungenutzt vorbeiziehen lassen? Es könnte das Extreme sein, das mich abstößt. Das Unausgewogene an Margaret Leas Leben, die Besessenheit von der Geschichte ihrer Auftraggeberin, die sie daran hindert, ein eigenes Leben zu leben. Eine fesselnde Geschichte nonetheless. Kein Favorit für mich. Aber trotzdem. Ein Roman, den man guten Gewissens weiterreichen kann.