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Morgan Matson – Amy & Roger’s Epic Detour

I knew in that instant the trip had suddenly gotten a lot more complicated.

Das war dann auch der Moment, wo mir klar war, das Ende ist vorhersehbar. Was auch stimmte. Aber der Weg dorthin war einfach magisch. Zufriedenstellend in jeder Hinsicht.

Die Kurzfassung: Amy soll gemeinsam mit Roger, den sie angeblich aus der Kindheit kennt, das Auto ihrer Mutter von Kalifornien nach Connecticut fahren. Amy selbst fährt eines Unfalls wegen nicht Auto. Sie ist nicht begeistert von der Aussicht, vier Tage lang mit einem Unbekannten in einem Auto eingesperrt zu sein. Aber natürlich entwickelt sich alles in eine gute Richtung. Es stellt sich heraus, dass nicht nur Amy mit sich zu kämpfen hat. Ihre Familie ist zerbrochen während Roger an der fehlgeschlagenen Beziehung zu Hadley knabbert.

Strange perfume lingered in the air, things were put in the wrong place, and a few more of the memories that resided in the walls seemed to have vanished.

Amy zweifelt an sich selbst. Ein schönes Symbol ist ihr Zimmer im Haus, das sie nun verlassen soll: die Immobilienmaklerin hat daraus ein Mädchenzimmer gemacht. Amy vergleicht sich mit der Amy! die sie sein könnte. Oder von der sie glaubt, dass sie es eben niemals schaffen wird, so zu sein.

… it seemed like the room had become a version of myself that I would never live up to.

Tatsächlich entdeckt Amy auf der Reise eine andere Version von sich, die sie auch sein könnte. Es ist schön zu lesen, wie sie sich Stück für Stück verändert. Anhand der Menschen, die sie trifft, werden neue Teile von Amy enthüllt, die der Leser noch nicht kennt und sie selbst zu vergessen oder zu verdrängen scheint.

I looked down at all the beautiful things that were suddenly mine and realized that Bronwyn hadn’t given me clothes – she’d taken away my camouflage. She’d made it impossible to keep hiding.

Schaut man genau hin, findet man auch allgemeine Lebensweisheiten (aka Kalendersprüche), die nicht nur in einer Trauerphase helfen, sondern prinzipiell irgendwohin tätowiert gehören. Tomorrow will be better.

Und die Musik … Natürlich brauchen Roger und Amy Musik für ihre Tour durch Amerika. Die Kapitel werden begleitet von Roger’s Playlists und später kommen auch Amys Musicals dazu. Bei jeder Playlist war zumindest ein Song einer mir bekannten (aber im hiesigen Mainstream völlig unbekannten) Band dabei, was mich jedes Mal in quiekenden Jubel ausbrechen ließ. Jack’s Mannequin – Miss California. The All-American Rejects – Drive Away. New Found Glory – Familiar Landscapes. We Are Scientists – Nobody Move, Nobody Get Hurt. Quietdrive – Time after time (nicht meine Lieblingsnummer und schon gar nicht mein Lieblingscover, aber Quietdrive!!!). Fall Out Boy – Sugar, we’re goin’ down (nach dem 4. FOB-Album noch immer ein all-time-favourite). The Fray – Where The Story Ends. Und dann schließlich Amis Musical-Playlist. Wicked. Spring Awakening. Avenue Q. Ich möchte mir bei Gelegenheit noch die kompletten Playlisten anhören, eventuell reiche ich Youtube-Playlists nach (hat das schon jemand gemacht vielleicht? jemand hat!)

Dieser kommt zwar nicht in der Songliste vor, aber als Staatsmotto: Per aspera ad astra. Ein Song von Acceptance, den ich auf Youtube nicht finden konnte. Und außerdem das Staatsmotto von Kansas. Through adversity to the stars. Und offenbar auch der Universität Klagenfurt. Wieder was gelernt.

What I wanted was some kind of guarantee, and he couldn’t give that to me. Nobody could.

Am Ende war ich dermaßen in die Story gefallen, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte und die zweite Hälfte praktisch an einem Tag weggelesen hab. Was mir jetzt fast schon wieder leid tut, weil so gut unterhalten werde ich in nächster Zeit vermutlich nicht mehr. Es kann einfach nicht viele Geschichten geben, die SO gut sind. Ein Kandidat für das Buch des Jahres, möglicherweise bereits das Buch des Sommers.