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Reise Roman

Karin Michalke – Rosa macht blau

Ehrlich gesagt bin ich fast ein bißchen wütend. Ewig hatte ich dieses Buch auf der Liste, weiß natürlich nicht mehr, wo es herkam, hatte es lange nicht bestellt, weil es mehr kostete als Standardtaschenbücher. Dann hab ich’s bei meiner letzten (im doppelten Wortsinn: ich bestelle jetzt in meiner lokalen Buchhandlung) Amazon-Buchbestellung draufgeworfen. Und was habe ich bekommen? Eine dumme Frau, abhängig und hilflos, die sich im Leben nicht zurechtfindet. Davon habe ich grad echt genug.

Gerade frage ich mich wieder, ob ich manchmal zu oberflächlich lese. Aber im Falle von Rosa gibt es keinen Hintergrund. Sie fällt vom Zaun und verliebt sich in Marco, der zufällig mit dem Rad vorbeifährt. Diese lächerliche Jugendverliebtheit behält Rosa bei, bis Marco schließlich die Hochzeit mit Langzeitfreundin Marion bekannt gibt. Rosa lässt sich daraufhin vom Italiener Maurizio verführen. Prinzipiell kein Fehler, tut es ihr doch gut und richtet ihr Selbstwertgefühl auf. Doch als Maurizio im Herbst zurück nach Italien fährt und sich nur mit einem schnulzigen Abschiedsbrief verabschiedet, hat die naive Rosa nichts anderes zu tun als ihm zu folgen und von einem gemeinsamen Leben und einer gemeinsamen Wäscheleine zu träumen.

Natürlich könnte man jetzt Rosas Naivität und Vorsicht gegenüber Männern schieben auf das Wissen, dass ihre Mutter vom Chef belästigt wurde. Natürlich kann es eine Rolle spielen, dass Rosa ihren Vater nicht kannte. Aber es gibt einfach keinen logischen Grund, an einer lächerlichen Jugendverliebtheit festzuhalten und so sein Leben zu verschwenden. Nein, ich versteh’ nicht, was uns die Autorin damit sagen will. Aus der Reihe „es ist nie zu spät, sein Leben zu ändern“ habe ich schon deutlich inspirierte Werke gelesen (sehr zu empfehlen Nina George). Obwohl sich das Buch sehr angenehm liest und man stets auf den Knalleffekt wartet, kann ich keine Empfehlung aussprechen.

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Roman

Rainbow Rowell – Eleonor & Park

„Because it doesn’t matter to me, Park. If you like me,“ she said, „I swear to God, nothing else matters.“

Also eine weitere Lovestory aus der Young-Adult-Ecke. Eleonor lebt mit ihren Geschwistern, ihrer Mutter und deren zweitem Ehemann Richie auf engstem Raum, Richie terrorisiert die Familie. Der Kontakt zu Eleonors Vater ist kaum vorhanden. Im Bus lernt sie Park kennen. Stück für Stück wird aus der Busbekanntschaft eine Romanze, eine Liebe, wie sie beide vorher noch nicht erlebt haben.

It was because she was different – because she wasn’t afraid to be. (Or maybe she was just more afraid of being like everyone else.) There was something really exciting about that. He liked being near that, that kind of brave and crazy.

Die detaillierte getrennte Beschreibung der Gefühlswelten von Eleonor und Park macht den Reiz dieser Geschichte aus. Der Leser erlebt, wie sie sich Stück für Stück annähern, aber auch wieder abstoßen, weil die unterschiedlichen Lebensverhältnisse und die Schikanen der Mitschüler ihnen das Leben schwer machen.

He tried to remember how this happened – how she went from someone he’d never met to the only one who mattered.

Bis etwa 90% ist das alles schön zu erleben. Dann fragt man sich, wie es zu Ende geht. Und das Ende ist wirklich furchtbar. Und zwar nicht im Sinne einer Katastrophe für die Protagonisten, sondern literarisch. Diese Geschichte so enden zu lassen, hat mir so ziemlich die ganze Freude daran verdorben. Das hätte ich mir anders gewünscht.