Das Internet hat mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich in meiner Buchhandlung den neuesten Roman der Uhtred-Serie bestellen kann. In diesem erscheint ein neuer Feind: nachdem sich die Dänen mehr oder weniger angesiedelt haben und auch schon viele zum christlichen Glauben konvertieren, stehen nun die Norweger an den Küsten auf der Suche nach Beute und fruchtbarem Land. Jedoch auch der alte Feind Aethelhelm trachtet Uhtred weiterhin nach dem Leben. Mit viel Taktik werden Schlachten geschlagen und manchmal auch nur mit etwas Glück gewonnen.
«Es ist besser, zu reden, als zu töten», hatte Erzbischof Hrothweard häufig zu mir gesagt, doch wie redet man mit einem Mann wie Sköll, der nach Ansehen strebte und ein Königreich forderte und bereit war, beliebig viele junge Männer sterben zu lassen, um seine Gier zu befriedigen?
Bei diesem Absatz musste ich daran denken, dass mich Kind Nr. 4 vor ein paar Wochen gefragt hat, was denn Krieg ist und warum Menschen das machen. Es hatte irgendwas im Fernsehen aufgeschnappt und konnte überhaupt nicht einordnen, was Krieg überhaupt sein soll, ich hatte den Eindruck, es hat sich Krieg eher wie eine Naturkatastrophe vorgestellt, wie ein Gewitter, das jederzeit zu uns kommen könnte, wenn der Wind sich dreht. Neben der Frage, wie weit der Krieg von uns entfernt ist, hat es auch noch interessiert, warum es überhaupt zu einem Krieg kommt. Mir fehlten echt die Worte, um einem 6-jährigen Kind zu erklären, dass es Menschen gibt, die so sehr nach Macht streben (noch so ein kaum zu erklärendes Wort), dass sie dafür Menschen mit Waffen auf andere Menschen schießen lassen. Es ist ein unfassbares Privileg, dass unsere Kinder sich darüber keine Gedanken machen müssen. Und es sollte selbstverständlich sein, dass Menschen, die vor Krieg flüchten, aus Seenot gerettet werden und eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben erhalten. (Guardian, sea-watch.org)