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Krimi Roman

Volker Kutscher – Die Akte Vaterland

Sie ahnte, nein, wusste mit einer plötzlichen Bestimmtheit, dass Worte zu wenig waren angesichts der unglaublichen Unverschämtheit, die sich die Reichsregierung in diesem Augenblick herausnahm. … Die preußische Demokratie hatte soeben ihr Ende gefunden.

Die Bücherei hat es mir angetan. Den Bookworm habe ich zwar noch immer nicht gefunden, aber trotzdem (oder gerade deshalb) gefällt mir die Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz so gut, dass ich mir die Bücher gerade lieber von dort hole, als sie weiterhin in der Onleihe auszuborgen. Einen Teil meiner Bücherliste habe ich kürzlich daraufhin gecheckt, welche der Bücher es überhaupt in der Hauptbücherei gibt. Jetzt brauche ich kurzfristig nur mehr die Verfügbarkeit zu checken. Außerdem darf man die Papierbücher für 4 Wochen ausleihen während man für die digitalen Exemplare bekanntlich zur zwei Wochen Zeit hat. Ein weiterer Vorteil.

Unter anderem habe ich mir den 4. Teil der Gereon-Rath-Reihe ausgeliehen. Mir gefällt nach wie vor der geschichtliche Aspekt sehr gut. Die Geschichte ist im Berlin der 20er-Jahre angesiedelt, die Machtergreifung durch die Nazis steht kurz bevor, in diesem Roman sorgt die Aufhebung des Verbots der SA für Wirbel, ein Putschversuch enthebt die aktuelle Polizeiführung ihres Amtes.

Von all dem bekommt unser Protagonist Gereon Rath kaum etwas mit, er weilt im masurischen Treuburg, versinkt beinahe im Moor und wird dann von dem des Mordes verdächtigten „Indianer“ gleich mehr als einmal gerettet. Seine Beziehung mit Charly, die nach ihrer Rückkehr aus Paris als Kommissaranwärterin einen holprigen Start ihrer Karriere hinnehmen muss, geht ebenfalls in die nächste Phase.

Sowohl das politische Thema als auch Charlys Probleme, als Frau in der Polizeimannschaft ernst genommen zu werden, thematisiert der Autor nicht mit dem Holzhammer, sondern er lässt die betroffenen Figuren zweifeln und hadern und teilweise auch dazulernen. Zum Glück ist der fünfte Fall auch bereits erschienen und in der Hauptbücherei zu haben ;-)

„Haben Sie vielen Dank, dass wir uns treffen konnten“, sagte Rath, obwohl es ihm widerstrebte, sich bei einem Unterweltkönig wie Marlow zu bedanken. Aber er war auf dessen Hilfe angewiesen und so biss er in den sauren Apfel. Immer mal wieder. Jedes Mal schmeckte der Apfel saurer. Und jedes Mal hatte er sich ein bisschen mehr an den sauren Geschmack gewöhnt.

Reading Challenge: A mystery or thriller
(leider passt nichts anderes …)