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Henning Mankell – Der Mann, der lächelte

Schiffbruch (c) Dietmar-Meinert/PIXELIO

Da draußen im Nebel hatte er einsehen müssen, dass es Menschen gab, die vor keiner Form der Gewalt zurückschreckten, die nicht zögerten, Hinrichtungen vorzunehmen, wenn es ihren Zielen diente.

Viele haben mir gesagt, dass sie mit meiner Bewertung von „Die weiße Löwin“ nicht einverstanden sind, es sei sogar der beste Wallander überhaupt. Jetzt kann ich das etwas besser verstehen, denn „Der Mann, der lächelte“ kommt an den Vorgängerroman in keinster Weise heran.

Viel in diesem Roman bezieht sich zurück auf die vorhergehende Geschichte, Wallander kämpft mit seinen Dämonen, auch oder vor allem nachdem er sich entschieden hat, in den Polizeidienst zurückzukehren. Sein Privatleben ist noch immer geprägt von der Erinnerung an Baiba Liepa aus „Hunde von Riga“. Es gibt beinahe nichts neben seiner Arbeit. Auch sein Vater erscheint nur in einer kleinen Episode über die „Seidenritter“, zum aufgeschobenen Anruf bei seiner Tochter Linda kommt es gar nicht.

Und doch ist Mankell wieder ein spannender Krimi gelungen, man muss ihn nur von einer anderen Seite betrachten. Was zuerst wie ein Wirtschaftskrimi aussieht – zwei ermordete Anwälte, die mit der Beratung eines Wirtschaftsimperiums beschäftigt waren –, nimmt in weiterer Folge eine unerwartete Wendung. Diese kündigt sich zwar schon an, wird aber erst auf den letzten Seiten zur Gewissheit. Dort erreicht die Spannung wie gewohnt ihren Höhepunkt.

Wir müssen uns fragen: Warum gerade er? Wir müssen in alle geheimen Räume schauen, wir müssen uns in sein Gehirn einschleichen, nicht nur in seine Brieftasche. Wir müssen mit elf Sekretärinnen reden, ohne dass er etwas merkt. Denn wenn er etwas merkt, wird ein Sturm durch sein Imperium fegen, der alle Türen auf einmal zuschlägt.

Die Spurensuche in diesem Imperium gestaltet sich schwierig und langwierig, lange scheint es keine Fortschritte zu geben. So bleibt die Geschichte nicht ohne Längen. Rückblickend betrachtet bin ich mit „Die weiße Löwin“ wohl aufgrund einer überhöhten Erwartungshaltung zu hart ins Gericht gegangen. Trotzdem werde ich die zwei weiteren Wallander-Bänder, die „on the shelf“ stehen, nicht links liegen lassen. Der Winter wird sicher wieder lang.

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Henning Mankell – Mörder ohne Gesicht

Also, wenn ich den als Erstes gelesen hätte, hätt ich mich wahrscheinlich am Schluss maßlos geärgert. Zuerst geht ewige Zeiten nix weiter und dann passiert auf einmal alles auf einmal. Und warum Wallander von dieser schwarzen Frau geträumt hat, wird auch nicht aufgelöst …

Werde wohl eine Pause einlegen, bis ich mit “Hunde von Riga” weitermache, am Schluss wars echt schon anstrengend, dieser Bande von Polizisten beim Herumgrundeln zuzuschaun. Spannung gut und schön, aber jeder wusste doch im Vorhinein, dass sie den Fall am Ende lösen werden. Und dann wird der Rest vom Buch immer dünner und immer dünner und es passiert noch immer nix.