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Roman

Haruki Murakami – 1Q84

Wir begreifen die Zeit als eine sich endlos fortsetzende Linie und agieren auf der Grundlage dieser fundamentalen Erkenntnis. Und da bisher keine besonderen Mängel oder Widersprüche daran zu entdecken waren, gilt sie wohl als empirisch erwiesen.

Hach, was für ein schöner Roman, ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, ohne etwas zu verraten … aus den Weihnachtsgeschenken 2011 von Amazon war das hier auf jeden Fall das Highlight, Buch 3 hab ich mir dann sofort gekauft, als ich mit Buch 1+2 durch war und ich bin froh, dass ich so lange gewartet hab und dann alles in einem lesen konnte …

Der Grund dafür ist klar: um Tango weiterzusehen. Aus diesem Grund bin ich auf dieser Welt. Oder von der anderen Seite betrachtet: Aus diesem Grund ist diese Welt in mir. Wahrscheinlich handelt es sich um ein sich endlos spiegelndes Paradox. Ich bin ein Teil dieser Welt, und diese Welt ist ein Teil von mir.

Murakami war mir ja in manchen Fällen zu abgehoben, in meiner Erinnerung konnte ich mit Kafka am Strand nicht recht was anfangen, der Blick zurück auf meinen damaligen Blog-Beitrag belehrt mich nun eines Besseren. Auch in 1Q84 geht es um eine Parallelwelt, hier ist sie sogar titelgebend. Erst spät erschließt sich Stück für Stück, dass die zwei Monde nur in der neuen Welt existieren, dass nicht jeder sie sehen kann und manche Dinge werden gar nicht aufgelöst. Doch in diesem Fall hat mich das nicht gestört, da die Gesamtkomposition einfach so gut ist. Ein Volltreffer. In jeder Hinsicht.