Frauen haben nicht diese Eitelkeit, was Macht angeht. Sie brauchen nicht die sichtbare Macht, sie brauchen nur so viel Macht, um zu bekommen, was sie wollen.
Bei diesem Harry Hole-Roman habe ich mir intensiv gewünscht, ich hätte die Reihe in der richtigen Reihenfolge gelesen. Vorsicht, es folgt ein Spoiler. Da ich mit Leopard begonnen habe, weiß ich bereits, wie die Beziehung zwischen Ravel und Harry sich entwickeln wird, ich weiß, welches düstere Schicksal Harry bevorsteht. Das lässt die Ereignisse in einem anderen Licht erscheinen. Und nimmt einen Teil der Spannung weg. Wobei man natürlich durch dieses Wissen den Verlauf der Geschichte und vor allem die clever gesetzte Schlussnote ganz anders interpretieren kann.
Die Wendungen folgen so rasch aufeinander, dass man sich kaum ein paar Seiten auf eine eigene Interpretation der Geschehnisse verlassen kann. Im einen Moment denkt man, der müsste der Mörder sein und drei Seiten später ist klar, diese Person kann es nicht gewesen sein. Und die tatsächliche Auflösung setzt dem Ganzen dann wahrlich eine Krone auf. Darauf kommt bestimmt kein Leser … da muss man schon das wirre Gehirn eines Krimiautors haben. Als Leser kann man diese Situation natürlich schön genießen. Wer Krimis liest, sollte an Harry Hole nicht vorbeigehen.