Auf Twitter und in Blogs haben kürzlich Menschen gezählt, wie viele Bücher sie im vergangenen Jahr gelesen haben und dies nach Autorinnen und Autoren aufgeschlüsselt. Nachdem ich dies zum wiederholten Mal gelesen hatte, wurde ich neugierig auf meine eigene Bilanz und dabei positiv überrascht: Im Jahr 2018 habe ich 25 Bücher von Autorinnen und 23 Bücher von Autoren gelesen (wobei ein Buch für beide Kategorien zählt, da es von einem Team geschrieben wurde).
Möglich wird dies vermutlich auch dadurch, dass ich meine Buchauswahl wenig von traditionellen deutschsprachigen Medien abhängig mache, sondern Inspiration von Lithub oder Parnassus übernehme. Die Büchereien Wien nehmen Medienwünsche für die OverDrive eLibrary entgegen, was es mir in den letzten Monaten ermöglicht hat, auch die ausgefallenen Leseinteressen ohne Ausgaben oder großen Aufwand zu erfüllen. Ein großartiger Service, den ich nicht oft genug empfehlen kann.
Sometimes not having any idea where we’re going works out better than we could possibly have imagined.
Die Autorin Ann Patchett hat eine Ansprache, die sie an Absolventinnen und Absolventen des Sarah Lawrence Colleges gehalten hat, in diesem Buch veröffentlicht. Sie geht dabei den Momenten auf den Grund, die uns auf unserem Lebensweg innehalten lassen, weil wir nicht mehr weiter wissen. Das können einerseits so vorhersehbare Umbrüche wie ein Schulabschluss sein, aber auch unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheiten oder unerwartete Veränderungen in Beziehungen oder Freundschaften. Einerseits müssen wir unser Leben planen, um voran zu kommen, andererseits müssen wir offen bleiben für die Ereignisse, die nicht nach Plan verlaufen.
As quickly as you think that everything is set, it all becomes unglued again. … Sometimes the best we can hope for is to be graceful und brave in the face of all of the changes that will surely come.
Während des Lesens hatte ich mich motiviert gefühlt, die aktuellen Veränderungen in meinem Leben mit Gelassenheit anzunehmen (ändern, was zu ändern ist, akzeptieren, was nicht zu ändern ist) und einen offenen Zugang zum Unbekannten, das vor mir liegt, zu kultivieren. Leider flauen diese Triumphgefühle viel zu schnell wieder ab im Angesicht der Realität, die täglich neue Steine in den Weg legt. Inzwischen lese ich bereits Glynnis MacNicol – No One Tells You This in der Hoffnung, darin weitere Motivation zu finden.
Just because things hadn’t gone the way I had planned didn’t necessarily mean they had gone wrong. … The secret is finding the balance between going out to get what you want and being open to the thing that actually winds up coming your way.