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Roman

Luanne Rice – Was allein das Herz erkennt

Rose In Madrid, Rosengarten im Parque de Retiro

May blickte auf das Eis, bemüht, sich auf die letzten Minuten des Spiels zu konzentrieren, aber ihre Augen kehrten immer wieder zu den Lippenabdrücken ihres Mannes auf der alten, zerkratzten Plexiglasscheibe zurück. Sie wünschte sich, dass alles, was sie in diesem Augenblick besaß – das Vertraute und das Neue – für immer andauern möge.

Es fällt mir immer schwer, die Liebesromane zu beschreiben, die ich zur Unterhaltung zwischendurch lese. Bei diesem ist das nicht anders, obwohl er sich vom allzu bekannten Schema – Mädchen trifft Junge, sie können sich erst nicht leiden und verlieben sich dann – deutlich abhebt. Die Kerngeschichte in diesem Liebesroman ist mehr, wie sich zwei Menschen, die beide schlechte Erfahrungen in ihrem vergangenen Leben durchgemacht haben, zusammenraufen. Zwischen ihnen steht ein lebendes und ein totes Kind. Das lebende Kind stellt die Verbindung her, die es den beiden überhaupt erst ermöglicht, sich kennenzulernen. Das tote Kind ermöglicht schließlich, dass beide über sich hinauswachsen. Erst als eine Katastrophe über die Familie hereinbricht, gibt dies den Ausschlag, die Wunden zu heilen. Auf diese Art und Weise verbreitet der Roman ein wärmendes Gefühl – wie Kerzenlicht an einem düsteren Winterabend.