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Alice Walker – The Color Purple

Any God I ever felt in church I brought in wits me. And I think all the other folks did too. They come to church to share God, not find God.

Die Verfilmung ist bekannt, vor einigen Jahren (tatsächlich ist es schon 10 Jahre her, stelle ich fest) gab es am Broadway eine hochkarätige Musicalversion (11 Tony Award Nominierungen). Tatsächlich habe ich den Film nie gesehen, über das Musical auch nur die Rezensionen gelesen und hatte kaum eine Vorstellung, worum es in der Geschichte geht. Es spielt in den amerikanischen Südstaaten, von Whoopi Goldberg als Hauptdarstellerin des Films kann man Rückschlüsse auf die Hauptperson ziehen. Das wars aber auch schon.

Die Geschichte wird in Briefform erzählt. Den größeren Teil schreibt die Hauptperson Celie an Gott, weil sie mit niemandem über ihre Sorgen und Probleme sprechen kann. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser Zeuge, wie die 14-jährige Celie von ihrem Vater missbraucht wird. Die zwei daraus entstehenden Kinder nimmt er ihr weg. In ihrer späteren (vom Vater „arrangierten“) Ehe, findet Celie nur Schmerzen und Einsamkeit und verschließt ihre Gefühle vor der Welt.

Im zweiten Teil erfahren wir schließlich auch das Schicksal von Celies Schwester Nettie, die mit dem Ehepaar, das Celies Kinder adoptiert hat, auf Mission nach Afrika zieht. Ihre Briefe findet Celie erst Jahre später, ihr Ehemann hat sie aus Rache vor ihr verborgen.

Die Geschehnisse zu beschreiben wird dem Buch nicht gerecht, gleichzeitig weiß ich auch nicht, wie ich beschreiben könnte, auf wie vielen Ebenen dieses Buch wichtig ist, ohne zu viel zu verraten. Ein großes Thema ist die Emanzipation der Frau, wir lernen Sofia kennen, die ihrem Mann körperlich nahezu ebenbürtig ist und sich nicht damit abfinden will, dass Frauen ihrem Ehemann zu gehorchen haben. Dieselbe Sofia landet später im Gefängnis, weil sie auf der Straße den weißen Bürgermeister beleidigt. Hier kommt das Thema der Gleichbehandlung aller Menschen hinzu. Aber auch das Auf und Ab, die Entwicklung menschlicher Beziehungen ist ein Faktor, der sich über die Jahrzehnte, die dieser Roman abdeckt, erstaunlich gut abbilden lässt. Der Leser lernt viele Menschen kennen, die versuchen, einen Sinn in ihrem Leben zu finden, die oft ihre Kinder jahrelang verlassen (müssen), um Geld zu verdienen, sich ein Leben aufzubauen, etwas wie Glück zu finden. Celie findet am Ende so etwas wie Glück. Dieser Hinweis auf ein versöhnliches Ende sei mir gestattet, er wird das Lesevergnügen in keinster Weise stören. Empfehlung.

And I try to teach my heart not to want nothing it can’t have.

Reading Challenge: A book that came out the year you were born