Sie eigneten sich ihre kleinen Aufgaben an wie aus Lust an ihnen; sie schwelgten, gänzlich unaufgefordert, aus reinem Begabungsüberfluß, in wahren kleinen Gedächtniswundern. Sie überraschten mich nicht nur als Tiger und als Römer, sondern auch als Shakespeare-Gestalten, als Sternkundige und Seefahrer.
Zu Anfang sei gesagt: keine Überraschung, dass solcher Art beschriebene Kinder dunkle Geheimnisse haben. Die einzig andere mögliche Erklärung wäre, dass jemand sie unter Drogen gesetzt hat …
Der Titel Schraubendrehungen schafft außerdem Verwirrung, Amazon führt das Ganze auch unter der Übersetzung „Das Durchdrehen der Schraube“, was schon deutlich andere Assoziationen schafft. Die Protagonistin, das Kindermädchen, das vom Hausherrn die volle Verantwortung für die Kinder übertragen bekommen hat, mit der Auflage, ihn unter keinen Umständen zu belästigen, sondern alles selbst zu entscheiden, was es auch sein möge. Dass ihr dies zum Verhängnis wird, braucht nicht extra gesagt zu werden …
Solchen Fragen vermochte ich nicht zu begegnen, und ebensowenig den süß trügerischen Kinderaugen. So sicher würde ich ihnen jedoch begegnen müssen, so scharf sah ich alles voraus, dass ich schließlich meinem Gefühl folgte.
Zwischenzeitlich kam bei mir die Frage auf, ob sich der Autor hier satirisch über Frauen lustig macht, die Gespenster sehen und sich dann so lange etwas zusammenfantasieren, bis sie durchdrehen und selbst in Kinderaugen das Böse sehen. Mag vielleicht damals sogar Sinn ergeben haben, eine Frau in einer solch verantwortungsvollen Position müsste eigentlich die Füße am Boden und einen klugen Kopf behalten. Aber was soll man da spekulieren … wer Geistergeschichten lesen will, findet sicher spannendere Exemplare dieser Gattung.