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Diane Setterfield – The Thirteenth Tale

The kind of story that looks like real life. Or rather what people imagine real life to be, which is something rather different.

Noch eine Empfehlung aus der Ecke Problems of a book nerd. Wie schwer bin ich dieses Buch reingekommen … es erzählt die Geschichte der Leserin und Schreiberin Margaret Lea, die mit ihrem Vater in dessen Buchhandlung aufwächst und einzig und allein an Büchern Freude findet. Margarete Beziehung zu ihrer Mutter ist zerrüttet. Die Gründe dafür erschließen sich erst Stück für Stück. Am Anfang fühlt sich die Geschichte an wie die verstaubten Regale in der Buchhandlung, in der kaum Leben ist und in der sich Margaret vor der Welt sicher fühlt.

Aus ihrer sicheren Welt wird sie herausgerissen von der Autorin Vida Winter, die Margaret in einem geheimnisvollen Brief zu sich zitiert, damit sie ihre Biografie schreibt. Margaret zögert, findet jedoch in den Büchern von Vida Winter, die sie vorher nicht kannte, Geschichten, die ihr Rätsel aufgeben. Als sie die Autorin kennenlernt, gibt diese ihr nicht weniger zu denken. Margaret ist skeptisch, ob Vida Winter ihr nun die Wahrheit über ihr Leben erzählen wird, denn bisher hat sie für jeden Journalisten eine neue Geschichte ihres Lebens erfunden. Doch schon bald ist die Geschichte er Familie für Margaret interessanter als ihr eigenes Leben.

The mind plays all sorts of tricks, gets up to all kinds of things while we ourselves are slumbering in a white zone that looks for all the world like inattention to the onlooker.

Erst etwa bei der Hälfte hat mich die Geschichte wirklich angefangen zu interessieren. Oben habe ich im Prinzip nur die Einleitung beschrieben. Die Geschichte der Autorin Vida Winter, ihre Kindheit, die Geschichte ihrer Schwester und der anderen Menschen in ihrem Leben ist interessant. Es gelingt auch, die Fäden in die Gegenwart zu spinnen und die Nachkommen sinnvoll mit ihrer Geschichte zu verknüpfen. Aber im Prinzip ist die Vergangenheit das Spannende. Immer wieder wird Mysteriöses angedeutet, da fühlt sich Margaret von einem Schatten verfolgt, da bleibt bis zum Schluss unklar, wie der Brand des Hauses zustande kam und wer daran die Schuld trug. Die Genauigkeit, mit der die Fragen zum Ende hin aufgearbeitet und aufgelöst werden, vermisse ich oft in anderen Romanen, an dieser Stelle war es gegen Ende hin dann fast schon wieder langweilig. Die Protagonistin Margaret Lea hat mich seltsam kalt gelassen. Natürlich liebt sie Bücher, natürlich lieben wir alle Bücher, natürlich können Worte unser Schutzschild sein. Aber deshalb gleich das Leben ungenutzt vorbeiziehen lassen? Es könnte das Extreme sein, das mich abstößt. Das Unausgewogene an Margaret Leas Leben, die Besessenheit von der Geschichte ihrer Auftraggeberin, die sie daran hindert, ein eigenes Leben zu leben. Eine fesselnde Geschichte nonetheless. Kein Favorit für mich. Aber trotzdem. Ein Roman, den man guten Gewissens weiterreichen kann.