Categories
Roman

Zadie Smitz – Der Autogrammhändler

Etwas schwammig der Einstieg und erst zum Schluss erfährt man, was es mit der Einstiegsgeschichte eigentlich auf sich hat.

“Tja”, sagte Alex, setzte sich auf den Rand des Denkmals und holte die notwendigen Zutaten für einen Joint heraus. “Du hast ihn an dem Tag kennen gelernt, als er starb. Er war ziemlich gut in Form an dem Tag.”
Die Welt besteht aus Buchstaben, Worten. Unter jeder Freundschaft lauert ein schwieriger Satz, der gesagt werden muss, damit die Freundschaft überleben kann.
Das war ihrer.

Bis zu dieser Erkenntnis quälen sich Protagonist Alex und seine Freunde durch unzählige Sauftouren und durchwachte Nächte. Bis zur Erkenntnis, dass Familie und Freunde einen unschätzbaren Wert haben, findet Alex sein Idol, erreicht den großen Wunsch, der bisher sein Leben bestimmt hat und der als endlich erfüllt, sich als gar nicht so erfüllend herausstellt (wie das mit großen Wünschen meistens so ist).

Adam kniete sich unvermittelt hin, und einem kurzen Moment lang fürchtete Alex schon, er würde ihn auffordern zu meditieren oder zu beten, und er wusste jetzt – mit stärkerer Gewissheit als je zuvor -, dass er zu beidem keinen Zugang hatte, nein, mehr noch: Er wollte auch gar keinen Zugang. Er wollte in der Welt sein und nehmen, was kam: Enden, hier und überall, Schlusspunkte, Abschlüsse, Blicke gekränkter Enttäuschung und den alltäglichen Kampf. Er mochte den alltäglichen Kampf. Er nahm ihn mit Pommes. Zum Mitnehmen.

Und doch erfüllt Alex letztendlich den Wunsch seiner Freunde und Familie, an dem Verabschiedungsritual für seinen lang verstorbenen Vater teilzunehmen. Wie es weitergeht, bleibt offen. Aber jedenfalls hat sowohl Alex als auch der Leser einiges über das Leben gelernt.