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David Schalko – Schwere Knochen

CN: Das Buch spielt im kriminellen Milieu, neben Gewalt, Mord, Prostitution, sexuellen Handlungen sind auch noch andere Elemente enthalten, die ihr vielleicht nicht lesen wollt. Mir persönlich hat besonders das Kapitel im Konzentrationslager Unbehagen bereitet. Dieses Buch ist keine leichte Kost, überlegt euch gut, ob ihr euch das „antun“ wollt.


Der Wessely dachte zuerst darüber nach, ob es sich tatsächlich um eine Gretchenfrage handelte. Wollte der Krutzler seinen Glauben infrage stellen? Oder wusste er einfach nicht, was eine Gretchenfrage war?

Also es ist leider so, dass ich das Buch nicht besonders mochte und mich daher überwinden muss, diesen Text zu schreiben. Dieses Buch habe ich gelesen, weil es vehement empfohlen wurde. Bevor ich es dann begonnen hab, habe ich auch noch nachgeschaut, ob es da nicht vielleicht einen Literatur-Geocache dazu gibt. Ohne den hätte ich es vielleicht nicht weiter gelesen …

Versteht mich nicht falsch, es ist kein schlechtes Buch. Es erzählt die Entwicklung einer Bande von Kriminellen über einen langen Zeitraum, das zweite Kapitel spielt im Konzentrationslager und hat mich so richtig runter gezogen. Es geht darum, was der Krieg und die persönlichen Erfahrungen in dieser Zeit mit Menschen gemacht haben, wie sich diese verändert haben, wie sie abgestumpft sind und Gewalt, Mord und Totschlag auf einmal „gewohnt“ sind, keine große Sache mehr sind, sondern „Alltag“.

Gut geschrieben, auch wenn der Schreibstil mit indirekter Rede bei jedem Dialog für Menschen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, eher schwierig sein dürfte. Viel Wiener Lokalkolorit (siehe Zitat unten). Und trotzdem hat mich dieses Buch sehr unzufrieden zurück gelassen.

Da man aber die Kunst des Wegsehens in Wien immer dann beherrschte, wenn das Hinsehen nach Umständen roch, wurde die kurze Irritation gleich wieder vergessen.