Ich sag mich nach allen Seiten um. Niemand rührte sich – alle Blicke hingen am Chapiteau. Ein paar Büschel Stroh taumelten träge über die harte Erde.
Ach, wie schön kann es sein, einfach mal nur zum Vergnügen in einem Roman zu versinken. Moment, eigentlich tue ich das doch immer beim Lesen. Aber bei diesem Buch (das ich nicht mal auf Papier sondern am iPad mit der Kindle-App gelesen hab), ist es einfach noch mal ganz anders. Ein alter Mann erinnert sich vom Bett seines Pflegeheims aus an eine wilde Geschichte seiner Jugend. War es nur eine wilde Geschichte? Oder war es der Beginn seines wirklichen Lebens?
Jacob Jankowski steht vor der Abschlussprüfung als Tierarzt an der Universität Cornell, als seine Eltern bei einem Verkehrsunfall verunglücken. Jacob wusste nichts von den Schulden, die auf dem Familienbesitz lasten. Er wirft alles hin und springt nachts auf einen Zug auf. Er landet – beim Zirkus. Seine Fähigkeiten als Tierarzt sind dort sehr gefragt, obwohl er sich zuerst mühsam durchkämpfen muss. Bald hängen die Elefantendame Rosie und der Affe Bobo an seinem Rockzipfel, doch auch die Artistin Marlena findet Gefallen an ihm. Davon möchte ich nicht zuviel verraten, denn jede vergebene Wendung, die auf der nächsten Seite wartet, würde den Lesespaß verderben …
Zu schade, dass ich dieses Buch jetzt nicht einfach meiner Mutter oder Schwester in die Hand drücken kann, denn die leben noch in der Papierwelt. Nicht, dass ich diese bereits vollständig verlassen hätte, aber dieses Buch ist so großartig, dass ich es sofort einem Menschen weiterschenken möchte. Ich fürchte, ich werde es nochmals auf toten Bäumen erwerben müssen.