Man sah nichts. Aber wer in Gedanken versunken ist, sieht alles, und Rey, dessen Augen sich in die Finsternis bohrten, sah zu, wie sich auf ihr die verworrene Landschaft seiner Missgeschicke abzuzeichnen begann. Die Dunkelheit gestattete es ihm nicht, die Blumen der Erde zu sehen und auch nicht die Sterne, die Blumen des Himmels.
Totale Vernichtung. Eine Familientragödie epischen Ausmaßes. Auf heutige Beziehungsprobleme umgelegt, macht dieses Drama schlicht einen seltsamen Eindruck. Wer kann sich heute vorstellen, sich in einen Menschen zu verlieben nur aufgrund der Optik und ein paar gesagten Nettigkeiten? Und dann diese Liebe so zu überhöhen, dass sich beide Partner ins Unglück stürzen. Es erinnert nahezu an Romeo und Julia. Nebenbei steht der Vater der unglücklichen Tochter, der hilf- und ahnungslos mitansieht, wie seine Frau die Liebe der Tochter sabotiert und diese Tochter schließlich wegen des Todes ihres Angebeteten im Irrenhaus landet. Auch für die Nebenfiguren geht die Geschichte nicht gut aus.
Gesellschaftliche Dramen sind in ihrer Intensität und Ausprägung von den zeitlichen Rahmenbedingungen abhängig und doch erkennt man die Motive wieder. Unerfüllte Liebe, die Familie ist nicht einverstanden mit dieser Liebe, Aufstand/Revolution verhindern außerdem das Liebesglück. Im Großen und Ganzen finden sich dann wahrscheinlich doch spannendere Romane zum selben Thema. Verzichtbare totale Vernichtung.
Damit sind wir am Ende. Das ist alles, was wir für den Augenblick von den Menschen sagen können, die gut erscheinen und es nicht sind.