Wolf Serno schickt uns auf die Reise mit dem jungen Helden Vitus von Campodios, der aus dem Kloster auszieht, um seine wahre Identität und möglicherweise seine Familie zu finden, denn er wurde als Baby vor dem Kloster gefunden. Von seinen Mitbrüdern wurde er in der Kunst der Heilkunde unterwiesen, was ihm auf seinem weiten Weg nicht nur behilflich ist, sondern sogar ein ums andere Mal das Leben rettet.
Kaum hat Vitus das Kloster verlassen, landet er auch schon im Kerker, verraten von einem diebischen Zwerg, der später in der Geschichte noch Gelegenheit haben wird, sich zu rehabilitieren (denn wirklich böse Gestalten gibt es in dieser Geschichte eigentlich kaum). Der Kerker nimmt die Dynamik aus der Geschichte, lange Kapitel berichten nur über die Gestalten, die Vitus im Kerker kennenlernt, es dauert ewig, bis er überhaupt mal zu hören bekommt, was ihm eigentlich vorgeworfen wird. Jedoch geht auch nach seiner Befreiung nicht wirklich viel weiter. Vitus hilft bei der Olivenernte und schließt sich schließlich einer Gauklertruppe an, seinem Ziel England kommt er nur sehr langsam näher. Erst gegen Ende des Buches geht auf einmal alles ganz schnell, kaum kann Vitus mit der Hilfe seiner Schiffsgenossen das Wappen identifizieren, sitzt er schon neben seinem Großonkel und lässt sich die fragwürdige Geschichte seiner Mutter erzählen.
Was historische Romane angeht, habe ich schon einige Erfahrungen hinter mir, hier muss ich leider sagen, dass ich mich lange Kapitel wirklich gelangweilt habe. Die Erzählung plätschert ohne rechte Höhepunkte dahin und da der Leser immer schon im Voraus erahnt oder sogar weiß, dass Vitus gerade wieder mal naiv in eine Falle läuft, möchte man ihn teilweise anschreien, er möge doch endlich die Augen öffnen. Ein Roman mit der Dynamik eines Kräuterpfarrers.
Ewiges Licht, scheine in unsere Herzen,
Ewige Güte, erlöse uns von dem Bösen,
Ewige Weisheit, vertreibe das Dunkel unserer Unwissenheit,
Ewige Trauer, habe Gnade mit uns,
dass wir mit unserem Herzen, unserem Verstand, unserer Seele, unserer Kraft Dein Angesicht erkennen und dass Deine unendliche Gnade uns zu Deiner Göttlichkeit führt.
Amen.